12 spieler auf dem platz konsequenzen

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12 spieler auf dem platz konsequenzen
Fußball: Bundesliga, Bayern München - 1. FC Union Berlin, 27. Spieltag in der Allianz Arena. Trainer Julian Nagelsmann von München verfolgt das Spiel am Spielfeldrand.

© dpa / Sven Hoppe/dpa

Wechselfehler! Droht FC Bayern Niederlage am grünen Tisch?

Aktualisiert am 02.04.2022, 18:40 Uhr

  • Dem FC Bayern ist bei 4:1-Sieg in Freiburg ein unglücklicher Fehler unterlaufen.
  • Für etwa 20 Sekunden standen nach einem Wechselfehler 12 Spieler des FCB auf dem Platz.
  • Das könnte nun Konsequenzen nach sich ziehen.

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Ein Wechselfehler hat beim Sieg des FC Bayern in Freiburg für Aufregung gesorgt. In der 86. Minute waren die Münchner am Samstag für etwa 20 Sekunden mit einem Spieler mehr auf dem Rasen. Referee Christian Dingert unterbrach das Spiel für mehrere Minuten, ehe er die Begegnung mit einem Schiedsrichter-Ball wieder fortsetzen ließ. Offenkundig hatten die Freiburger Dingert auf den möglichen Regelverstoß aufmerksam gemacht, nachdem die eingewechselten Marcel Sabitzer und Niklas Süle das Feld betreten hatten. "Mir ist aufgefallen, dass Niki reinkommt und keiner rausgeht", sagte SC-Verteidiger Nico Schlotterbeck dem TV-Sender Sky.

Die Bayern führten zu diesem Zeitpunkt bereits 3:1. Sabitzer traf in der Nachspielzeit noch zum 4:1-Endstand. Am Spielfeldrand hatte es intensive Diskussionen zwischen den Bayern-Verantwortlichen und dem Schiedsrichter-Gespann gegeben.

Bayern-Sieg wohl nicht in Gefahr

Inwiefern der Vorfall Folgen haben könnte, war den Beteiligten zunächst unklar. "Ich gehe fest davon aus, dass wir kein Einspruch einlegen müssen. Sondern, dass es ein Regelwerk gibt. Diesem Regelwerk unterliegen wir und danach wird gehandelt. Das ist mein Verständnis", sagte Freiburgs Trainer Christian Streich. Laut des Regelwerks des Deutschen Fußball-Bundes sind Konsequenzen für die Spielwertung aber wohl unwahrscheinlich.

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"Wenn ein Teamoffizieller, ein Auswechselspieler, ein ausgewechselter oder des Feldes verwiesener Spieler oder eine Drittperson das Spielfeld betritt", müsse der Schiedsrichter das Spiel nur unterbrechen, wenn diese Person ins Spiel eingreift. Zudem müsse der Referee "die Person vom Spielfeld weisen, nachdem das Spiel unterbrochen wurde" und entsprechende Disziplinarmaßnahmen ergreifen.

Da in dem kurzen Zeitraum der Bayern-Überzahl kein Treffer erzielt wurde, hatte das Geschehen auch keinen Einfluss auf den Spielausgang. Möglich wäre wohl lediglich eine Gelbe Karte für Kingsley Coman gewesen, der den Rasen nicht rechtzeitig verlassen hatte. (mss/dpa)

"Wir sind auf dem Markt aktiv": Nagelsmann über Transferpläne der Bayern

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Was macht der FC Bayern auf dem Transfermarkt? Trainer Julian Nagelsmann gibt einen Einblick. Vorschaubild: imago images © DAZN

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Nach Bayerns Sieg in Freiburg war der Wechselfehler des FCB das bestimmende Thema. Drohen Konsequenzen? Eine kommentierende Analyse.

Obwohl es sich beim Duell zwischen dem SC Freiburg und dem FC Bayern München um ein Bundesligaspiel handelte, war der zweite große deutsche Fußball-Wettbewerb gleich in doppelter Hinsicht präsent: der DFB-Pokal.

Anders als der berühmte FC Bayern ist der weniger berühmte SC Freiburg dort überraschenderweise noch vertreten, was dessen Fans den mitgereisten Münchnern nur zu gerne in Erinnerung riefen. "Ohne Bayern, fahr'n wir nach Berlin", schallte es wieder und wieder lautstark durch das erstmals ausverkaufte neue Europa-Park-Stadion. Dafür müsste Freiburg aber noch sein Halbfinale beim Hamburger SV in zweieinhalb Wochen gewinnen.

Später rückte recht unverhofft ein anderes DFB-Pokalspiel schlagartig in den Fokus, und zwar eines zwischen Preußen Münster und dem VfL Wolfsburg im vergangenen August. Wolfsburg gewann damals auf dem Platz mit 3:1, Münster aber am grünen Tisch mit 2:0. Grund dafür war ein Wolfsburger Wechselfehler. 17 Minuten vor Schluss vollzog der damalige Wolfsburg-Trainer Mark van Bommel einen unerlaubten sechsten Wechsel. Münster legte Einspruch ein und bekam Recht.

Freiburg - FC Bayern: Der Hergang des Wechselfehlers

Thema in Freiburg wurde das Spiel, weil es auch hier zu einem Wechselfehler kam, wenn auch anders geartet. Im Zuge eines Doppeltauschs in der 86. Minute spielte der FC Bayern für wenige Sekunden zu zwölft. Die Gäste in Person von Teammanagerin Kathleen Krüger teilten dem vierten Offiziellen Arno Blos Kingsley Comans alte Rückennummer 29 statt der aktuellen 11 mit, weshalb sich dieser beim Blick auf die Anzeigetafel nicht angesprochen fühlte. Der vierte Offizielle merkte seinerseits nicht, dass kein Spieler des FC Bayern den Platz verließ, während mit Marcel Sabitzer ein neuer auf eben jenen lief.

12 spieler auf dem platz konsequenzen
Getty

Nach Aufklärung des Missverständnisses und langen Diskussionen ging es mit Schiedsrichterball weiter - und im Anschluss an die Partie selbstverständlich darum, ob der Fehler Konsequenzen haben sollte.

Einige waren sich nach dem Spiel alle Beteiligten darin, dass sie über die exakten Regeln und Bestimmungen zum weiteren Vorgehen nicht so genau Bescheid wussten.

Unabhängig von Paragrafen-Kenntnis bildeten sich zwei emotionale Standpunkte: Während der FC Bayern auf Nichtigkeit plädierte, hielten sich Freiburg und Schiedsrichter Christian Dingert erst einmal zurück. Verständlicherweise.

FC Bayern: Julian Nagelsmann spricht von "fairem Spiel"

"Es passieren Fehler. Aus Sicht beider Mannschaften und des fairen Sports war nichts dabei, was gegen ein faires Spiel spricht", versuchte Trainer Julian Nagelsmann vom FC Bayern zu beschwichtigen, wohlwissend dass der ursprüngliche Fehler aufseiten seines Klubs lag. "Es waren zwei Querbälle im Mittelfeld und keine spielentscheidende Szene", betonte Nagelsmann, deshalb müsse man nicht "die Fairness in Frage stellen".

Damit hatte der Bayern-Coach theoretisch recht: Für das Spiel waren die wenigen Sekunden unerheblich, zumal sein Klub zu diesem Zeitpunkt fünf Minuten vor Spielende mit 3:1 führte und mit acht Minuten anschließend ausreichend lange nachgespielt wurde. Wolfsburgs Vergehen war im Vergleich dazu deutlich Spiel-beeinflussender, weil beim Stand von 1:1 ein zusätzlicher frischer Spieler mitwirkte, insgesamt 17 Minuten lang. In diesem Zeitraum trafen die Wölfe doppelt.

Dass die Bayern auf den "Geist" und nicht auf den "Buchstaben" des Gesetzes pochten, ist nachvollziehbar. Dabei geht es dem Rekordmeister aber nicht nur um die Punkte - die Meisterschaft ist quasi sicher -, sondern auch um eine ungestörte Vorbereitung auf die entscheidenden Wochen in der Champions League.

Wechselfehler: Welche Regeln sind entscheidend

Aber Regeln sind Regeln: Sie gelten für 17 Sekunden beim Stand von 3:1 und bei 17 Minuten beim Stand von 1:1.

Das Problem: Welche Regel letztlich die entscheidende ist, war damals bei Wolfsburg nicht eindeutig und ist es heute auch nicht. Vor allem in Frage kommen Paragraf 17 der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB und Regel 3, Paragraph 7. Bei ersterem droht dem FC Bayern eine Strafverifizierung, bei zweiterem nicht (Details gibt es hier).

Beide Regeln wurden auch im Zuge des Wolfsburger Wechselfehlers im vergangenen August thematisiert. Entschieden wurde letztlich auf Grundlage des Paragrafen 17 der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB. Ex-Schiedsrichter Manuel Gräfe pochte damals bei seinem TV-Auftritt aber beispielsweise auf eine Anwendung von Regel 3, genau wie die Schiedsrichter-Experten von "Collinas Erben" nun beim Freiburger Fall (Die Begründung gibt es hier).

SC Freiburg: Christian Streich macht es sich zu einfach

Bei all den Unklarheiten verwunderte es nicht, dass der Schiedsrichter und die Gastgeber anders als die Vertreter des FC Bayern zunächst wertungsfrei an den DFB verwiesen. "Wir vermerken dies im Spielbericht, alles Weitere wird der DFB entscheiden", sagte Schiedsrichter Dingert, der kurioserweise auch das damalige Spiel zwischen Münster und Wolfsburg geleitet hatte.

Zum Wechselchaos bei #SCFFCB kurz vor Schluss der Versuch einer Einschätzung. Süle und Sabitzer kamen für Tolisso und Coman. Letzterer bekam aber zunächst nicht mit, das er raus sollte (laut Nagelsmann, weil auf der Tafel eine falsche Nummer angezeigt wurde). (1/13)

— Collinas Erben (@CollinasErben) April 2, 2022

Freiburgs Trainer Christian Streich erklärte: "Ich gehe fest davon aus, dass wir keinen Einspruch einlegen sollen und müssen. Ich gehe fest davon aus, dass es ein Regelwerk gibt. Sonst sind Spekulationen Tür und Tor geöffnet. In meinem Verständnis von Gerichtsbarkeit gibt es ein Regelwerk."

Streichs Verständnis von Gerichtsbarkeit entspricht diesbezüglich aber nicht der Realität. Verständlicherweise wollte er die Verantwortung an den DFB schieben. Damit macht er es sich zu einfach, denn tatsächlich gilt in diesem Fall: Wo kein Kläger, da kein Richter. Der Wolfsburger Wechselfehler wurde nur wegen eines offiziellen Einspruchs von Münster behandelt und auch Freiburg müsste für eine Untersuchung bis Montag aktiv Einspruch einlegen.

Heißt: Die Freiburger müssen Nagelsmanns Fairness-Frage beantworten.

Strafe nur bei Einspruch: DFB-Ablauf ist sinnvoll

Dieser Ablauf ist sinnvoll, denn er verhindert Bestrafungen, die keiner will: Er stellt den Sportgeists vor Korinthenkackerei und lässt dem vermeintlich geschädigten Klub zumindest die Möglichkeit, nur dann in Berufung zu gehen, wenn ein Regelbruch - so unumstritten er auch ist - auch tatsächlich Auswirkungen auf das Spielgeschehen hatte. Beim Wolfsburger Wechselfehler war das der Fall, bei dem des FC Bayern dagegen eher nicht.

Das wird auch den Freiburger Verantwortungsträgern bewusst sein. Sollten sie auf einen Einspruch verzichten, dürfte ihr Deutschlandweit ohnehin beliebter Klub weitere Sympathiepunkte gewinnen. Andererseits wäre es kein einfacher Verzicht auf drei mögliche Tabellenpunkte. Freiburg kämpft bekanntlich um die Europapokal-Qualifikation, es geht um Millionen Euro.

Freuen dürfte sich über eine mögliche ausbleibende Freiburger Berufung aber nicht nur der FC Bayern, sondern auch der DFB: Wie schon beim Wechselfehler in Wolfsburg war nämlich auch diesmal das Schiedsrichterteam zumindest mitbeteiligt. Jeder weitere Wirbel würde somit auch dem Verband schaden.

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Was passiert wenn ein Spieler zuviel auf dem Platz ist?

Wenn sich die zusätzliche Person noch auf dem Spielfeld befindet, muss der Schiedsrichter: das Spiel unterbrechen, die zusätzliche Person vom Spielfeld weisen und. das Spiel je nach Situation mit einem Schiedsrichterball oder einem Freistoß fortsetzen.

Wie lange waren 12 Spieler auf dem Platz?

Aufgrund einer kurioser Wechselpanne droht den Münchnern jedoch ein Nachspiel. Die Bayern lagen kurz vor dem Ende der Partie deutlich mit 3:1 in Front., bevor sich eine kuriose Wechselpanne ereignete. Laut „Sky“ waren die Bayern 17 Sekunden lang mit 12 Mann auf dem Platz.

Kann Bayern der Sieg aberkannt werden?

Bayern München wird der Sieg beim SC Freiburg trotz Wechselfehlers nicht aberkannt. Das entschied das DFB-Sportgericht. Neben dem FCB profitiert auch RB Leipzig davon, das im Ringen um die Champions League nun weiter drei Punkte vor Freiburg liegt.

Hat Bayern mit 12 Mann gespielt?

Was war passiert? In der 84. Minute hatte Münchens Marcel Sabitzer das Feld betreten, obwohl Kingsley Coman noch nicht runter war. Folge: Die Münchner spielten 20 Sekunden mit zwölf Mann.