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Erstellt: 14.04.2022, 07:54 Uhr

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Das 9-Euro-Ticket für Bus und Bahn soll Menschen von den hohen Spritpreisen entlasten. Wo es gilt und wann man es in NRW kaufen kann, lesen Sie hier.

Hamm - Mit einem Entlastungspaket will die Bundesregierung den Menschen in Deutschland bei der Finanzierung der enorm gestiegenen Kosten für Strom, Gas oder Kraftstoff helfen. Ein Teil dieses Pakets ist das sogenannte 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr. Drei Monate lang soll eine Monatskarte für Bus und Bahn nur 9 Euro kosten. Doch ab wann kann man das Ticket in Nordrhein-Westfalen kaufen? Und wie groß ist der Geltungsbereich? Wir fassen zusammen, was bislang bekannt ist.

9-Euro-Ticket in NRW: Wer kann es kaufen? Was gilt für Abonnenten?

Kurz gesagt: jeder. Für das 9-Euro-Ticket hat die Bundesregierung um Kanzler Olaf Scholz (SPD) keinerlei Beschränkungen festgelegt. Das heißt: Jeder Bürger, der den ÖPNV in den drei Monaten nutzen möchte, kann die vergünstigte Monatskarte kaufen und damit auf Bus und Bahn umsteigen. Denn auch wenn Benzin und Diesel durch den geplanten Tankrabatt günstiger werden sollen, werden Autofahrer nicht im Entferntesten mit 9 Euro im Monat hinkommen. Weil das Ticket voraussichtlich auch in den Hauptmonaten der Sommerferien - Juli und August - erhältlich sein wird, könnten aber auch Low-Budget-Reisen mit Regionalzügen beliebt werden.

Doch Bestandskunden der Verkehrsverbünde sollen ebenfalls vom 9-Euro-Ticket profitieren. Niemand müsse mit Blick auf das verbilligte Angebot sein bestehendes Abonnement kündigen, kündigte José Luis Castrillo, Vorstand des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR), an: „Unser Ziel ist es, dass unsere Bestandskunden gar nichts machen müssen und es zu einer automatischen Rückerstattung oder Gutschrift kommt.“ Auch Inhaber von Semestertickets sollen vom 9-Euro-Ticket profitieren.

9-Euro-Ticket in NRW: Ab wann gilt es?

Aller Voraussicht nach soll das 9-Euro-Ticket zum 1. Juni kommen, wie das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) aus dem Verkehrsausschuss des Bundestags erfuhr. Einen offiziellen Starttermin für die einzelnen Bestandteile des Entlastungspakets hat die Bundesregierung aber noch nicht genannt. Also steht aktuell auch noch nicht fest, wann beispielsweise die Energiepreispauschale in Höhe von 300 Euro an die Bürger ausgezahlt wird.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte zuletzt gesagt, dass er einen Start des 9-Euro-Tickets zum 1. Mai für möglich halte. Das wird aber aufgrund des nötigen Gesetzgebungsprozesses nicht möglich sein. Laut RND soll der Bundestag am 18. oder 19. Mai über einen noch zu erarbeitenden Gesetzentwurf abstimmen, bevor er am 20. Mai Thema im Bundesrat sein soll. Klar ist aber: Nach der Einführung es das spezielle Angebot dann 90 Tage lang geben.

9-Euro-Ticket in NRW: Wie groß ist der Geltungsbereich?

Wie das RND berichtet, soll das 9-Euro-Ticket bundesweit gültig sein - allerdings nur im Regional- und nicht im Fernverkehr. Ein regional beschränkter Geltungsbereich sei unpraktikabel, heißt es aus dem Verkehrsausschuss des Bundestags. „Das 9-Euro-Ticket muss bundesweit gültig sein. Sonst benachteiligt es jene Pendlerinnen und Pendler, die über die Grenzen von Bundesländern und Tarifverbünden unterwegs sind“, sagte SPD-Verkehrsexperte Martin Kröber dem RND.

Dafür hatten sich bereits im Vorfeld mehrere Beteiligte ausgesprochen. „Wir werden uns voraussichtlich darauf einigen, dass das 9-Euro-Ticket bundesweit gelten wird“, sagte Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Verkehrsbetriebe (VDV), der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Das entspricht ganz den Wünschen der Grünen: „Aus unserer Sicht sollte das 9-Euro-Ticket in einem möglichst großen Geltungsbereich genutzt werden können“, erklärte Katharina Dröge, Vorsitzende der Bundestagsfraktion.

9-Euro-Ticket in NRW: Wo kann man es kaufen?

Diese Frage ist noch nicht final geklärt. Verkehrsminister Wissing hatte sich dafür ausgesprochen, das 9-Euro-Ticket nur online zu verkaufen. Damit sollte der Aufwand vermieden werden, die Fahrkarten-Automaten umzuprogrammieren. VDV-Präsident Ingo Wortmann schlug dagegen vor, dass die vergünstigte Monatskarte auch am Automaten zu kaufen sein müssen. „Wir stellen fest, dass immer noch sehr viele Fahrgäste an Automaten kaufen“, sagte er den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft. Das gelte vor allem für ältere Kunden. Ähnlich äußerte sich auch VRR-Vorstand José Luis Castrillo.

Allerdings wird dieser Vorschlag wohl nicht umgesetzt. Wie das RND berichtet, sollen die 9-Euro-Tickets online, über die DB-App und am Schalter zu kaufen sein, wohl aber nicht am Automaten. (mit dpa-Material)

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