Ab wie viel grad gibt es hitzefrei

Sommerwetter

Hitzefrei in NRW: Ab welcher Temperatur haben Schüler frei?

Aktualisiert: 05.07.2022, 13:18 | Lesedauer: 2 Minuten

Hitzefrei in NRW: Ab wann dürfen Schüler früher nach Hause?

Hitzefrei in NRW: Ab wann dürfen Schüler früher nach Hause?

Bei hohen Temperaturen ist es schwierig, sich zu konzentrieren. Deshalb können die Schulen in NRW den Unterricht bei Hitze früher beenden.

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Essen.   Das Schulgesetz regelt, ab wann Schüler in NRW Hitzefrei bekommen. Besondere Regelungen gibt es für die Oberstufe. Ein Überblick.

  • Ab 27 Grad Innentemperatur entscheidet es sich.
  • Hitzefrei ja oder Nein? In NRW entscheidet jeweils die Schulleitung
  • Für Schüler der Sekundarstufe II gilt eine Sonderregelung

Der Sommer beschert NRW eine Hitzewelle mit Temperaturen über 20 Grad Celsius. Viele Schüler wünschen sich bei den Bedingungen "Hitzefrei". Aber: In NRW fällt die Entscheidung jede Schulleitung selbst.

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Im Schulgesetz von NRW steht dazu: "Bei großer Wärme in den Schulräumen entscheidet die Schulleiterin oder der Schulleiter, ob Hitzefrei gegeben wird. Anhaltspunkt ist eine Raumtemperatur von mehr als 27 Grad."

Doch Achtung: Bei weniger als 25 Grad Raumtemperatur darf es kein Hitzefrei geben – das ist so in der „Bereinigten Amtlichen Sammlung der Schulvorschriften NRW“ (BASS) festgelegt. Grundsätzlich erhalten nur Schülerinnen und Schüler der Grundschulen sowie der Sekundarstufe I (5. bis 10. Klasse) Hitzefrei.

NRW: Sekundarstufe II durfte in der Pandemie nach Hause

Zuletzt hatte die Corona-Pandemie für NRW einen erheblichen Einfluss auf diese Regelung. Denn auch die Schüler der Oberstufe, also der Sekundarstufe II, durften bei Hitzefrei vorzeitig nach Hause, wenn die Schülerinnen und Schüler "dazu verpflichtet sind, im Unterricht eine Gesichtsmaske zu tragen", hieß es im vergangenen Jahr aus dem Schulministerium. "In der aktuellen Situation mit strengen Hygiene- und Infektionsschutzvorgaben ist diese Ausnahmeregelung bei steigenden Temperaturen angemessen."

Jüngere Schüler konnten bei Hitzefrei nicht ohne Weiteres nach Hause: Schüler der Grundschule und der Klassen 5 und 6 durften nur nach Absprache mit den Eltern vor dem regulären Unterrichtsende entlassen werden.

NRW: Klassenarbeiten sollen bei Hitze vermieden werden

Drohen etwa Kreislaufbeschwerden oder ein Hitzestau, ist auch in der Oberstufe eine Unterrichtsbefreiung möglich. Die Vorschrift fordert außerdem, auf die „bei hohen Temperaturen verminderte Leistungsfähigkeit“ der Schüler Rücksicht zu nehmen. „Klassenarbeiten sollen nach Möglichkeit nicht geschrieben werden.“

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Ob und wie schnell die Raumtemperatur in den Schulen in NRW auf 27 Grad steigt, hängt nicht zuletzt vom Schulgebäude ab. Der alte Bau mit dicken Wänden dürfte länger kühl bleiben, ein Container oder Bau mit großen Fensterfronten sich schneller aufheizen. (shu/ck/dpa)

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Statt im stickigen Klassenzimmer zu schwitzen und mit der Konzentration zu ringen, lieber im Freibad sitzen und ein Eis essen. Der Traum von hitzefrei ist zum Greifen nahe. Ab wann es das gibt, ist in Deutschland aber nicht einheitlich geregelt. Jedes Bundesland kann eine eigene Regelung beschließen. Und dann liegt es immer noch im Ermessen jeder einzelnen Schule. Diese Hitzefrei-Regelungen gelten in den verschiedenen Bundesländern und Tipps, wie eure Kinder die heiße Zeit in der Schule überstehen.

Seit wann gibt es hitzefrei?

1892 gab's zum allerersten Mal hitzefrei, auf Erlass des preußischen Schulministeriums. Heute ist diese Frage Ländersache, aber nur einige Bundesländer geben hierzu Richtlinien vor. Letztendlich ist es der Schulleiter oder die Schulleiterin, der oder die entscheidet. Viele Schulen haben deshalb eine interne Regelung, welche Temperatur erreicht werden muss, damit es hitzefrei gibt.

Für wen gibt es hitzefrei?

Nicht alle Schüler*innen kommen in den Genuss von hitzefrei. Nur Grundschüler*innen und Schüler*innen der Sekundarstufe I dürfen wegen zu hohen Temperaturen im Klassenraum frühzeitig aus dem Unterricht entlassen werden. In der Oberstufe, an Berufsschulen oder in Schulen des zweiten Bildungsweges wird weiter gelernt und geschwitzt.

Regelung in Baden-Württemberg

Das Kultuministerium gibt keine offizielle Regelung vor, bietet Schulleiter*innen aber diese Kriterien zur Orientierung an: Wenn die Außentemperatur um 11 Uhr mindestens 25 °C im Schatten beträgt, gibt es frühestens nach der vierten Stunde hitzefrei. Benachbarte Schulen stimmen sich ab und entscheiden möglichst gleichmäßig.

Ab wann gibt es hitzefrei in Bayern?

Wenn es besonders heiß ist, kann der Unterricht "ausnahmsweise vorzeitig" beendet werden. Die Notwendigkeit soll aber ebenso geprüft werden wie die Möglichkeiten, kühlere Orte für den Unterricht zu finden. Auf konkrete Umstände wie Fahrschüler, die auf Busse angewiesen sind, sollte Rücksicht genommen werden.

Hitzefrei in Berlin

Auch hier soll hitzefrei die absolute Ausnahme bilden. Es gibt keine starre Temperaturgrenze mehr, stattdessen sollte der Unterricht den Witterungsbedingungen angepasst werden.

Welche Bedingungen gibt es in Brandenburg?

Wenn um 10 Uhr früh bereits 25 Grad Außentemperatur oder um 11 Uhr 25 Grad im Schulgebäude erreicht werden, sollte der Schulunterricht um 12 Uhr beendet werden, rät das Kultusministerium.

Ab wann gibt es hitzefrei in Bremen?

Hier kann ab einer Temperatur von 25 Grad im Schulgebäude hitzefrei gegeben werden. Ausnahme aus naheliegenden Gründen: der Schwimmunterricht.

Regelung in Hamburg

Ab einer Außentemperatur von 27 Grad und einer Innentemperatur, die "nicht mehr zumutbar" erscheint, können die Schulen ab 11.30 Uhr hitzefrei geben. Die Schulkonferenz darf weitere Sonderreglungen beschließen.

Hitzefrei in Hessen

Das Kulturministerium erlaubt Schulen "alternative Formen des Unterrichts" und den Verzicht auf Hausaufgaben. Der Unterricht kann frühestens nach der fünften Stunde vorzeitig beendet werden und die Entschedung ist mit benachbarten Schulen abzustimmen.

Unter welchen Bedingungen gibt es hitzefrei in Mecklenburg-Vorpommern?

Es wird nicht nur auf die Temperatur geschaut, sondern auch auf die Luftfeuchtigkeit. Wenn es unzumutbar schwül ist, können Unterrichtsstunden verkürzt werden. Im Einzelfall kann es auch unterrichtsfrei geben.

Nur bei erheblichen Beeinträchtigungen in Niedersachsen

"Wenn der Unterricht durch hohe Temperaturen in den Schulräumen erheblich beeinträchtigt wird und andere Formen der Unterrichtsgestaltung nicht sinnvoll erscheinen", wie der Erlass des Kultusministeriums sagt, können Schulleiter*innen hitzefrei geben. Die Erziehungsberechtigten von Grundschüler*innen sind vorab zu informieren.

Hitzefrei in Nordrhein-Westfalen

Hier soll es auf die Temperatur innerhalb des Schulgebäudes ankommen: Ab 27 Grad kann es Unterrichtsausfall geben. Das Kulturministerium untersagt ausdrücklich hitzefrei bei Raumtemperaturen unter 25 Grad – da kann es draußen noch so heiß sein.

Einzelentscheidung in Rheinland-Pfalz

Die Schulen entscheiden selbst, Richtlinien werden nicht vorgegeben.

Keine Erleichterung im Saarland

Damit Eltern Familie und Beruf besser vereinen können, wurde der alte Hitzefrei-Erlass abgeschafft. Stattdessen sollten Schulen Klassenarbeiten wenn nötig verschieben und Lehrer*innen können mit Schüler*innen bereits behandelten Stoff wiederholen oder sie Hausaufgaben machen lassen, statt ihnen neuen Lernstoff zu präsentieren.

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Hitzefrei in Sachsen

Das Kulturministerium gibt keine Richttemperatur vor und überlässt es den Schulleiter*innen, wie sie vorgehen. Es ist möglich den Unterricht ausfallen zu lassen, die Pausen verlängern oder die Unterrichtsstruktur anpassen.

Entscheidung in Sachsen-Anhalt

Erreichen die Temperaturen im Klassenzimmer um 11 Uhr bereits 26 Grad oder mehr, kann es hitzefrei geben. Bei extremer Hitze kann das sogar für die Oberstufenschüler*innen gelten.

Hitzefrei in Schleswig-Holstein

Bei außergewöhnlichen Witterungsverhältnissen im Sommer entscheidet die Schulleiterin oder der Schulleiter im Rahmen der Fürsorgepflicht, ob und in welchem Umfang Unterricht erteilt werden kann - so der Erlass des Kultusministeriums.

Regelung in Thüringen

Die Entscheidung soll laut Bildungsministerium die Schulleitung treffen, "nach Beurteilung der konkreten Situation im Schulgebäude". Falls an der Schule Schüler*innen auf Schulbusse angewiesen sind, ist der Schulträger in die Entscheidung einzubeziehen.

Hitzefrei aus Kind- und Elternsicht

Als Kind habe ich hitzefrei geliebt. Ich erinnere mich genau an die Aufregung an den heißen Tagen und die Hoffnung, dass der Unterricht nach der 4. Stunde doch bitte ausfallen möge. Ich bin dann mit meinen Freund*innen unterwegs gewesen und habe nach Abkühlung gesucht.

Heute als Mutter sehe ich hitzefrei schon mit gemischten Gefühlen. Denn einerseits glaube ich immer noch, dass es unfair ist, wenn Kinder an sehr heißen Tagen in schwülen, stickigen Räumen ohne Luftzug benotete Arbeiten schreiben sollen. Wir Erwachsene können uns da doch auch nicht gut konzentrieren.

Andererseits ist die Entscheidung für hitzefrei eine sehr spontane, auf die viele Eltern gar nicht reagieren können. Deswegen finde ich alternative Angebote in Form von Schule im Freien im Schatten eine gute Idee.

Warum wird heute anders entschieden als früher?

Schüler*innen freuen sich, wenn es hitzefrei gibt, aber für viele Eltern ist es ein Problem: Wer selbst bei der Arbeit ist, kann sich schlecht um ein Kind kümmern, das frühzeitig aus der Schule nach Hause kommt. Ob es hitzefrei gibt, wird meist kurzfristig entschieden und so klappt es beispielsweise oft nicht, die Kinder wie gewohnt von der Schule abzuholen.

Insbesondere Ganztagsschulen, von denen es immer mehr gibt, sichern den Eltern feste Betreuungszeiten zu. So können die Kinder nicht, wie es früher häufiger der Fall war, bei heißem Wetter einfach frühzeitig entlassen werden. Sie haben dann eventuell zwar keinen Unterricht mehr, bleiben aber bis zum Ende der Betreuungszeit trotzdem in der Schule.

Wie Schulen auf Hitze reagieren können

Nicht betreute Kinder einfach hinaus in die Hitze zu schicken, ist keine Option in vielen Fällen. Schulen können auf hohe Temperaturen und schwüle Witterung aber auch reagieren, indem sie den Unterricht und den Stundenplan ein wenig anpassen. Zwar lassen sich Klassenarbeiten nicht immer verschieben, aber beispielsweise beim Sportunterricht kann man es etwas ruhiger angehen lassen.

Lehrer*innen müssen bei großer Hitze keinen schwierigen neuen Lehrstoff behandeln, sondern können stattdessen bereits behandelte Themen wiederholen oder vielleicht auch mal eine Diskussion oder ein Rollenspiel ansetzen. Und statt in einem sonnenbeschienenen Klassenzimmer zu schmoren, können Lehrpersonen und Lernende auch mal an ein schattigeres Plätzchen wechseln und den Unterricht etwas freier gestalten. Hitzefrei ist nicht einzige Weg, heiße Sommertage in der Schule erträglicher zu machen.

Wenn euch auch zu Hause ordentlich warm ist: Diese Tipps gegen Hitze können helfen.

Bildquelle: Getty Images / iStock / Getty Images Plus / davit85

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Wie viel Grad gibt es in Deutschland Hitzefrei?

„bei großer Wärme in den Schulräumen entscheidet die Schulleiterin oder der Schulleiter, ob Hitzefrei gegeben wird. Anhaltspunkt ist eine Raumtemperatur von mehr als 27 °C. Bei weniger als 25 °C ist Hitzefrei nicht zulässig. In der Sekundarstufe II gibt es kein Hitzefrei.

Wann ist Hitzefrei in NRW?

Wird der Unterricht bei heißem Wetter durch hohe Temperaturen in den Schulräumen beeinträchtigt, entscheidet die Schulleiterin oder der Schulleiter, ob Schülerinnen und Schülern Hitzefrei gegeben wird. Als Anhaltspunkt ist von einer Raumtemperatur von mehr als 27 Grad Celsius auszugehen.

Bei welcher Temperatur muss ich nicht mehr arbeiten?

Steigt die Temperatur auf über 35 Grad, so ist der Raum als Arbeitsraum nicht mehr geeignet – es sei denn, es werden Schutzmaßnahmen ähnlich wie bei Hitzearbeitsplätzen ergriffen – wie Luftduschen oder Entwärmungsphasen.

Wie viel Grad gibt es in Bayern Hitzefrei?

Hitzefrei gibt es hier, wenn um zehn Uhr eine Außentemperatur von mindestens 25 Grad im Schatten gemessen wird – oder um elf Uhr 25 Grad in einem „repräsentativen“ Raum der Schule.

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