Auftackt in malle wer ist top

Grandiose Auftritte auf dem Parkett, glänzende Aussichten für den Kontostand.

Vor dem Endspurt zum „Let’s Dance“-Finale kommende Woche lüftet BILD das Kohle-Geheimnis der Erfolgs-Show. Bei den Gagen liegt Amira Pocher (29) an der Spitze.

Wie viel sie genau verdient, wer an zweiter Stelle kommt und warum die fetten Jahre der „Let’s Dance“-Gagen vorbei sind, erfahren Sie mit BILDplus.

Wer das Comeback von Ikke Hüftgold auf Mallorca live miterleben möchte, hat schlechte Karten. Der erste Tag des Openings der neuen Stürmer Arena am 21. April ist ausverkauft. Um den großen Andrang zu drosseln, hatte das Lokal sogar mit der Tradition der kostenlosen Konzerte an der Playa de Palma gebrochen und Eintritt verlangt.

Bereits am Ostersamstag (16.4.) hat das Tanzlokal unter dem Deutschen Eck im ehemaligen Klimbim erstmals geöffnet. Dann jedoch noch mit einer Party light. "Wir brauchen die Tage zur Probe, um zu schauen, wie es läuft", sagt Gerlinde Weininger, die neben dem Münchner Kindl auch die Stürmer Arena betreibt. Am ersten Tag trat Namensgeber Stefan Stürmer auf. Ebenfalls gab es Konzerte von Pepe Palma und Mike Nüchtern.

Pepe Palme beim Auftritt in der Stürmer-Arena am Ballermann. Stürmer-Arena

Richtig voll wird es am 21. April. Ikke Hüftgold, Stefan Stürmer und Ina Colada treten dann auf. "Bis zu 350 Personen dürfen in das Lokal rein, das Personal jedoch mitgezählt", sagt Weininger, die sich schon vorab über den Ansturm sorgte. "Wir wollen nicht, dass sich draußen lange Warteschlangen bilden. Gäste haben uns gesagt, dass wir doch einfach Tickets verkaufen sollen, um das Problem zu vermeiden."

40 Euro Eintrittspreis als Verzehrgutschein

Stolze 40 Euro kostet der Eintritt pro Person am ersten Abend. Bei den drei weiteren Opening-Partys von Freitag (22.4.) bis Sonntag (24.4.) sind es noch 20 Euro (hier sind noch Tickets erhältlich). Das Geld wird beim Einlass in einen Verzehrgutschein umgewandelt. Sprich jeder Partygast darf für 40 Euro trinken. Das klingt erstmal viel, gesteht auch Weininger. "Man muss es jedoch auf die vielen Stunden verteilen, die die Party dauert."

Los geht es ab 17 Uhr. "Bis 1 Uhr werden wohl die Konzerte sein. Im Anschluss geht es mit Disko weiter", sagt die Betreiberin. Die Gäste bekommen ein Bändchen und können zwischendurch Essen gehen oder im Hotel kurz ausruhen. Für die meisten Getränke wird es Einheitspreise geben. Der halbe Liter Wasser, Limo oder Bier kostet 5 Euro, Cocktails 10 Euro. "Wir werden nur qualitativ hochwertige Drinks anbieten", sagt Weininger.

Wenn drei Besucher zusammenlegen, gibts Champagner

Die Betreiberin hofft, dass der Eintritt vielleicht auch die Partygänger abschreckt, die sich nur schnell und günstig betrinken wollen. Wobei man für das Geld auch vier Liter Bier bekommt. "Es können auch drei Besucher zusammenlegen und mit den Verzehrgutscheinen eine Flasche Champagner kaufen", entgegnet die Wirtin. Im Preis ist zudem ein T-Shirt enthalten.

Party in der Stürmer-Arena am Ballermann. Stürmer-Arena

Unklar ist noch, wie es in der Saison mit den Preisen weitergehen soll. "Bei großen Veranstaltungen wie Halloween oder Silvester werden wir bestimmt wieder Eintritt nehmen." Gleiches gilt für den Auftritt großer Künstler wie eben Ikke Hüftgold, der schon am 28. April erneut in der Stürmer Arena auftritt. Auch für dieses Konzert sind nocht Tickets erhältlich. Wie zuvor wird der Eintritt dann in einen Verzehrgutschein umgewandelt.

RTL fährt derzeit die ganz große Mallorca- Offensive. Zuerst die Ballermann-Serie „König von Palma“, die am Freitag (8.4.) in Palma Kino-Premiere hatte und am Karfreitag (15.4., 20.15 Uhr) erstmals im Free-TV ausgestrahlt wurde. Im Anschluss lief die 105-minütige Doku „Mythos Ballermann – Die wahre Geschichte“. Der MZ-Autor und ehemalige „Bild“-Reporter Ingo Wohlfeil hat dafür über Jahre hinweg Dutzende von Interviews mit Zeitzeugen, Künstlern und Unternehmern geführt. Zur Einordnung der Ereignisse präsentiert die MZ die den Ballermann-Rückblick im Schnelldurchlauf.

1972 – Karlsruhe oder Köln?

Es ist nicht wirklich verbrieft, wie der Ballermann zu seinem Namen kam. Eine Theorie besagt, dass ein Wirt 1969 in Karlsruhe eine gleichnamige Currywurst-Bude eröffnete. Der Imbiss boomte und der Gastronom expandierte laut eigener Aussage 1972 an die Playa de Palma an den Balneario 6. Die Geschichte klingt plausibel, ist aber wohl frei erfunden.

Als Erfinder des Ballermanns sehen sich auch die Merowinger. Das ist ein 1962 in Köln gegründeter Theken-Fußballclub, dem die dritte Halbzeit am wichtigsten ist. Bei den regelmäßigen Vereinsfahrten ins Rheinland bekamen die Hobbyfußballer ob ihres schlechten Benehmens Hausverbote.

Aus der Not geboren verlegen sie die Feier nach Mallorca. Das Team, das im Handgepäck Kölsch-Fässer, Gulasch und ihre Karnevalskluft mithat, mietet sich im September 1972 für vier Tage im Hotel Dunas Blancas in Arenal ein. Am Balneario 6, der im selben Jahr als einer von acht Strandkiosken von der Stadt durchnummeriert worden war, lassen die Kölner die Sau raus. Wie sie auf den Namen Ballermann kamen, daran können sie sich ob der Alkohol-mengen nicht erinnern. Heute beschreiben sie es so: „Der Kölner ballert sich halt gerne einen. Das ist ein anderer Ausdruck für Saufen. Und diese Ballerdings auszusprechen war zu schwer. Also machten wir daraus den Ballermann.“

1974 – Die Schlagerstars kommen

Die feuchtfröhliche Party der Merowinger spricht sich rum. Immer mehr feierwütige Rheinländer zieht es an die Playa de Palma. Die Nachfrage wird mit Diskotheken befriedigt. Ende der 70er-Jahre sind es 23 Tanzlokale an der Playa de Palma. Das Publikum will die Hits hören, die es aus der Heimat kennt – deutsche Schlager. Immer mehr Sängerinnen und Sänger fliegen für ihre Auftritte ein. Den Auftakt macht 1974 Bernhard Brink, 1976 kommt erstmals Costa Cordalis und wenig später Jürgen Drews. Mit den Ballermann-Hits entwickelt sich fast schon ein eigenes Musikgenre – das im Laufe der Zeit vulgärer wird und zunehmend den Alkoholkonsum in den Vordergrund stellt.

1979 – Die Bierstraße entsteht

Für den deutschen Partyexzess fehlt noch das richtige Bier. Der Gastronom Toni Ferrer, Vater der späteren Palma-Beach-Gründer Mika und Juan Ferrer, importiert fassweise deutsches Pils und verkauft es in seiner „König Pilsener Stube“. Der Andrang ist so groß, dass die Leute vor der Tür auf der Straße trinken. Die Bierstraße ist geboren. Ein paar Ecken weiter treffen sich die Kellner nach der Schicht im Carrer Pare Bartomeu Salvà, um ein bocadillo mit Serranoschinken zu verputzen – der namensgebende Anlass für die Schinkenstraße.

1989 – Sand für den Strand

Ab 1989 renoviert die Stadt aufwendig Promenade und Strand. Die Playa wird mit 453.369 Kubikmetern Sand verbreitert. Die in den 70er-Jahren gebaute Straße wird verkehrsberuhigt.

So sah die Playa de Palma vor der Stranderweiterung aus.

1990 – Der Bierkönig boomt

1989 kommt der Frankfurter Gastronom Manfred Meisel mit einem Koffer voller Geld auf die Insel. Er kauft den Bierkönig, eine damals noch schlechtlaufende Kneipe. Meisel macht daraus einen Biergarten nach deutschem Vorbild mit Freiluft-Disko, der am 21. April 1990 eröffnet. Der Bierkönig wird immer beliebter und sorgt dafür, dass die Party zunehmend von der Bier- in die Schinkenstraße verlegt wird. Am 12. November 1997 wird Meisel, sein Sohn und eine Angestellte ermordet. Der Mordfall ist bis heute ungeklärt. Der Bierkönig geht zuerst an einen Getränkehändler, später an die heutigen Inhaber, die Familie Pascual.

1997 – „Ballermann 6“ im Kino

Lange Zeit wird die Kölner Tradition fortgesetzt, und es sind hauptsächlich Fußballclubs und Karnevalsvereine, die an der Playa de Palma feiern. Das ändert sich mit dem Film „Ballermann 6“, der am 16. Oktober 1997 in die Kinos kommt. Tom Gerhardt zelebriert darin die Schattenseiten des Ballermann-Urlaubs. Der Fäkalhumor lädt zur Nachahmung ein. Das schmuddlige Playa-Image wird fortan durch Freibier, Sangria aus Eimern und billigen Sexshows gefördert. Das freut den deutschen Boulevard, während die Mallorquiner entsetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.

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Die 90er-Jahre am Ballermann: Wie damals wirklich an der Playa de Palma auf Mallorca gefeiert wurde

1999 – Gottschalk kürt den König

Der „König von Mallorca“ wird gekrönt. „Wetten, dass ..?“ kommt am 17. Juli 1999 in Palmas Stierkampfarena. Jürgen Drews und Costa Cordalis sollen als Inselexperten zu den Gästen gehören. Dass ausgerechnet sie so prominent beworben werden, stößt auch Spaniern böse auf. Das ZDF lädt die Künstler kurzerhand wieder aus, um die Sendung nicht zu gefährden. Drews und Cordalis dürfen aber im Publikum sitzen. Gleichzeitig sagt König Juan Carlos seinen Auftritt als Wettpate ab. Thomas Gottschalk versucht, die Situation zu retten und sagt: „Wir haben die heimlichen Könige von Mallorca hier“ und deutete auf die Sänger im Publikum. Produzent Erich Öxler bietet Drews daraufhin den Hit „König von Mallorca“ an.

2000 – Der Megapark eröffnet

Am 22. Mai 2000 öffnet der Megapark von Bartolomé Cursach. Es wird die neue Heimat von Jürgen Drews. Megapark und Bierkönig liefern sich fortan einen knallharten Wettbewerb, Künstler unterschreiben Exklusivverträge, die Urlauber werden mit immer aggressiverem Marketing und billigeren Alkoholpreisen vom Konkurrenten abgeworben.

2013 – Qualität gefordert

Dem Rathaus wird das Treiben an der Playa zu bunt, es erlässt die ersten „Benimmregeln“. Die Hoteliers und Gastronomen schließen sich 2016 zur Qualitätsinitiative Palma Beach zusammen, die dem Sauftourismus den Kampf ansagt. Erste Billigunterkünfte weichen Sterne-Hotels. Doch weder die steigenden Preise noch die Lizenzprobleme, die zur Teilschließung des Megaparks führen, schrecken das Partyvolk ab. Auch die Ermittlungen gegen die zeitweilig in U-Haft einsetzenden Unternehmer Bartolomé Cursach und Miguel Pascual haben nur wenig Auswirkungen auf das Geschäft.

2020 – Die Pandemie ändert alles

Erst die Corona-Pandemie kann den Ballermann dichtmachen. Wird zum 50. Jahrestag des ersten Merowinger-Urlaubs wieder alles wie früher sein?