Blut läuft aus dem ohr ohne schmerzen

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Die Haut im Gehörgang ist dünn und empfindlich, da sie weder von Knorpel noch von Gewebeschichten umgeben ist. Verletzungen können somit schnell entstehen. Dabei können selbst kleinste Wunden Blut im Ohr verursachen. Während etwas getrocknetes Blut oder Blut im Ohrenschmalz den Betroffenen oftmals weniger Sorgen bereitet, sollte eine starke Blutung aus dem Ohr ein Alarmsignal für sofortiges Handeln sein. Aber wodurch werden Verletzungen im Ohr hervorgerufen?

Blut im Ohr: Mögliche Ursachen

Blut im Ohr ist in der Regel ein Anzeichen dafür, dass es zu einer Verletzung gekommen ist. Und diese kann mit verschiedenen Ursachen zusammenhängen – ein Überblick:

Blut im Ohrschmalz: Wattestäbchen führen zu Verletzungen im Ohr

In den meisten Fällen – vor allem, wenn nur wenig Blut aus dem Ohr tritt – kann Blut im Ohr auf harmlose Ursachen zurückgeführt werden. Häufiger Übeltäter ist das Wattestäbchen. Genauer gesagt, dessen falsche Verwendung. Weil die Haut im Gehörgang überaus empfindlich ist, kann jede grobe oder unachtsame Bewegung bei der Reinigung zu Verletzungen führen. Wird das Wattestäbchen tief in den Gehörgang eingeführt, entstehen daher schnell kleine Wunden.

HNO-Ärzt:innen raten aus diesem Grund vom Gebrauch von Wattestäbchen ab. Wer nicht ganz auf Wattestäbchen verzichten möchte, sollte sie nur an der äußeren Ohrmuschel anwenden.

Blut läuft aus dem Ohr ohne Schmerzen: Pickel als Ursache

Blut am Wattestäbchen muss jedoch nicht auf eine (selbst zugefügte) Wunde im Ohr hinweisen – das Blut könnte auch von einem Pickel stammen, der durch die Reinigung des Ohrs aufplatzt. Je nach Größe des Pickels kann sogar eine größere Menge Blut zusammen mit Eiter abfließen. Doch ob es sich um einen Pickel oder eher um eine Verletzung handelt, ist von außen nur schwer erkennbar.

Blut aus dem Ohr und starke Schmerzen durch Trommelfellverletzung

Wenn Blut aus dem Ohr tritt und starke Schmerzen hinzukommen, sind das mitunter Zeichen eines verletzten Trommelfells. Dies kann etwa durch einen Schlag aufs Ohr oder durch ein Knall- oder Explosionstrauma verursacht werden. Grundsätzlich kann jede Art von Druck – ob physisch oder akustisch – Risse im Trommelfell zur Folge haben. Weil jedoch das Trommelfell tief im Gehörgang sitzt und sich dort nur wenige Blutgefäße befinden, fließt nach einer Verletzung jedoch nur wenig Blut aus dem Ohr.

Ohrenbluten kann Symptom einer akuten Mittelohrentzündung sein

Blut aus dem Ohr in Verbindung mit Schmerzen kann nicht nur infolge eines verletzten Trommelfells auftreten, sondern auch bei einer akuten Mittelohrentzündung, die besonders häufig Kinder nach einer Atemwegsinfektion erleiden.

Bei einer Mittelohrentzündung kann die sogenannte Ohrtrompete – die Verbindung zwischen Mittelohr und dem Nasen-Rachen-Raum – stark zuschwellen. Dadurch wird die Belüftung im Mittelohr gestört, es entsteht ein Unterdruck. Kommt eine bakterielle Infektion hinzu, bildet sich zäher Eiter, der durch die Schwellung nicht abfließen kann und so den Druck auf das Mittelohr zusätzlich erhöht. Im ungünstigsten Fall reißt das Trommelfell ein. Auf diese Weise baut sich der Druck ab: das Sekret kann über den äußeren Gehörgang entweichen. Neben Eiter kann sich im Sekret auch Blut befinden.

Blut aus dem Ohr: Zeichen für Schlaganfall oder Hirnblutung?

Oft wird Blut im Ohr mit ernsten Erkrankungen wie einer Hirnblutung oder einem Schlaganfall in Verbindung gebracht. Auf den ersten Blick erscheint dieser Zusammenhang für Laien naheliegend. Bei einer Hirnblutung platzt ein Blutgefäß im Schädel, was einen Schlaganfall (auch hämorrhagischer Hirninfarkt genannt) zur Folge haben kann. Die meisten Schlaganfälle werden jedoch durch eine Durchblutungsstörung – durch Blutgerinnsel oder Gefäßverkalkungen – verursacht. Ein Schlaganfall äußert sich somit nicht durch Blut im Ohr.

Auch für eine Hirnblutung, die durch endogene (innere) Faktoren wie dauerhaften Bluthochdruck oder Gefäßentzündungen entsteht, ist Blut im Ohr kein typisches Symptom. Anders ist es bei einer Hirnblutung, die durch eine Kopfverletzung verursacht wird. In diesem Fall kann aufgrund der Verletzung Blut aus dem Ohr fließen.

Ein Fall für den Notarzt: Ohr blutet nach einem Sturz

Bei Ohrenbluten nach einem Sturz auf dem Kopf sollten sich Betroffene schnellstmöglich in medizinische Behandlung begeben. Kommt das Blut nicht etwa aus einer Wunde am Ohr, sondern definitiv aus dem Gehörgang, kann es sich nämlich um ein Schädeltrauma, eine Gehirnerschütterung oder gar um einen Schädelbasisbruch handeln.

Blut im Ohr: Wann sollte ich zum Arzt?

Wer regelmäßig Wattestäbchen für die Ohrreinigung benutzt, muss nicht direkt einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, wenn im Ohrenschmalz etwas Blut zu sehen ist. Sobald jedoch Schmerzen hinzukommen, die Blutung stark ist oder innerhalb weniger Tage wiederholt auftritt, sollten die Beschwerden in jedem Fall untersucht werden. Dann ist es nämlich wahrscheinlich, dass eine Erkrankung oder eine Verletzung des Trommelfells vorliegt.

Auch in Verbindung mit folgenden Symptomen sollte die Ursache für Blut im Ohr ärztlich abgeklärt werden:

  • Schwindel

  • Ohrgeräusche

  • Taubheitsgefühle

  • Sekretabfluss

  • Nässende Ohren

Blut im Ohr: Behandlung richtet sich nach Ursache

Die Behandlung hängt davon ab, auf welche Ursache das Blut im Ohr zurückgeführt werden kann. Trommelfellrisse heilen – wenn sie klein sind – von alleine ab. Eventuell müssen zur Vorbeugung und zur Behandlung einer bakteriellen Infektion Antibiotika eingenommen werden, wenn das Ohr mit einem Fremdkörper in Kontakt gekommen ist oder wenn eine Mittelohrentzündung die Ursache für den Trommelfellriss ist. Schwere Trommelfellrisse bedürfen meist weiterer Behandlungsmaßnahmen, wie eine Folienschienung oder eine Rekonstruktion des Trommelfells (Myringoplastik).

Ist das Blut im Ohr Folge eines falschen Wattestäbchen-Gebrauchs, gibt es nur eine Lösung für dieses Problem: auf Wattestäbchen verzichten und auf eine schonendere Alternative für die Ohrreinigung greifen, wie etwa auf eine Ohrenspülung.

Quellen:

Ausfluss aus dem Ohr, in; msdmanuals.com

Blutung aus dem Ohr, in: aerzteblatt.de

Hirnblutungen, in: ukw.de

Was ist wenn man aus dem Ohr blutet?

Ohrenbluten sollte auf jeden Fall ernst genommen werden und nötigenfalls von einem Arzt untersucht werden. Es können sich nebst Verletzungen auch Krankheiten beim Austritt von Blut aus dem Ohr verstecken. Vorsicht ist zudem geboten beim Reinigen des Gehörgangs mit Wattestäbchen.

Kann hirnwasser aus den Ohren laufen?

Auch eine Schädelverletzung, bei der das Felsenbein, in dem sich das Innenohr befindet, verletzt wird, kann mit Ohrenlaufen verbunden sein. Dann tritt direkt Hirnwasser aus dem Ohr.

Wie erkennt man einen Tumor im Ohr?

Symptome eines Tumors im Ohr Unfähigkeit, die Gesichtsseite des betroffenen Ohres zu bewegen. Ohrenschmerzen. Verlust der Hörfähigkeit. Anschwellen der Lymphknoten am Hals.

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