Dänemark krankenschwester zapft sohn wöchentlich blut ab

Das Blut ihres Sohnes schüttete sie anschließend in die Toilette. Nun muss sie ins Gefängnis

Dänemark krankenschwester zapft sohn wöchentlich blut ab
Friderieke Schulz
07.02.2019 | Stand 07.02.2019, 18:07 Uhr

Kopenhagen. Weil sie ihrem Sohn fünf Jahre lang jede Woche einen halben Liter Blut abzapfte, muss eine Mutter in Dänemark für vier Jahre in Haft. Ein Gericht im westdänischen Herning sprach die 36-jährige Krankenschwester am Donnerstag der lebensgefährlichen Misshandlung für schuldig.

Die offenbar psychisch kranke Krankenschwester wurde zu vier Jahren Haft verurteilt. Ihr Verhalten kann sie sich selbst nicht erklären.

Weil sie ihrem Sohn fünf Jahre lang jede Woche einen halben Liter Blut abzapfte, muss eine Mutter in Dänemark für vier Jahre in Haft. Ein Gericht im westdänischen Herning sprach die 36-jährige Krankenschwester am Donnerstag der lebensgefährlichen Misshandlung für schuldig. Ihren Beruf darf sie nicht mehr ausüben. Die Frau verzichtete auf eine Berufung.

Laut Anklage hatte die Frau mit der Blutentnahme begonnen, als ihr Sohn elf Monate alt war. Fünf Jahre lang unterwarf sie ihn wöchentlich von neuem der Tortur, bis sie im September 2017 festgenommen wurde – mit einem Blutbeutel noch in der Hand.

Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Wegen Blutmangels hatte der Bub 110 Mal Bluttransfusionen bekommen. Nach seiner Geburt litt er zwar an einer Darmerkrankung, doch konnten sich die Ärzte seinen Blutmangel damit nicht erklären. Vor Gericht sagte die Frau aus, sie könne ihr Verhalten selbst nicht verstehen: Es sei keine "bewusste Entscheidung" gewesen, sondern sei nach und nach so gekommen. Das Blut habe sie anschließend in die Toilette gegossen und die Spritzen in den Müll geworfen.

Experten glauben, dass die Frau unter dem Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom leidet, einer ausgesprochen seltenen psychischen Erkrankung, bei der Mütter bei ihrem Kind schwere Krankheiten vortäuschen oder auch verursachen, um sich dann öffentlich besonders liebevoll und aufopfernd um es zu kümmern. Auch die 36-Jährige verbreitete in den Online-Netzwerken von sich das Bild einer alleinerziehenden Mutter, die rührend um ihren kranken Sohn kämpft. Der heute Siebenjährige lebt inzwischen beim Vater. (afp)

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07.02.2019, 17:46| Akt: 13.09.2021, 18:13

Dänemark krankenschwester zapft sohn wöchentlich blut ab

Blutkonserven hängen in einem Labor. (Symbolbild)

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dpa

  • 07.02.19, 15:29 Uhr

Kopenhagen -

Weil sie ihrem Sohn fünf Jahre lang jede Woche einen halben Liter Blut abzapfte, muss eine Mutter in Dänemark für vier Jahre in Haft. Ein Gericht im westdänischen Herning sprach die 36-jährige Krankenschwester am Donnerstag der lebensgefährlichen Misshandlung für schuldig. Ihren Beruf darf sie nicht mehr ausüben. Die Frau verzichtete auf eine Berufung.

Laut Anklage hatte die Frau mit der Blutentnahme begonnen, als ihr Sohn elf Monate alt war. Fünf Jahre lang unterwarf sie ihn wöchentlich von neuem der Tortur, bis sie im September 2017 festgenommen wurde - mit einem Blutbeutel noch in der Hand.

Blut anschließend in die Toilette gegossen

Wegen Blutmangels hatte der Junge 110 Mal Bluttransfusionen bekommen. Nach seiner Geburt litt er zwar an einer Darmerkrankung, doch konnten sich die Ärzte seinen Blutmangel damit nicht erklären. Vor Gericht sagte die Frau aus, sie könne ihr Verhalten selbst nicht verstehen: Es sei keine „bewusste Entscheidung“ gewesen, sondern sei nach und nach so gekommen.

Das Blut habe sie anschließend in die Toilette gegossen und die Spritzen in den Müll geworfen. Experten glauben, dass die Frau unter dem Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom leidet, einer ausgesprochen seltenen psychischen Erkrankung, bei der Mütter bei ihrem Kind schwere Krankheiten vortäuschen oder auch verursachen, um sich dann öffentlich besonders liebevoll und aufopfernd um es zu kümmern.

Auch die 36-Jährige verbreitete in den Online-Netzwerken von sich das Bild einer alleinerziehenden Mutter, die rührend um ihren kranken Sohn kämpft. Der heute Siebenjährige lebt inzwischen beim Vater. (afp) 

Eine Dänin zapfte ihrem kleinem Sohn fünf Jahre lang wöchentlich einen halben Liter Blut ab (Symbolbild). Foto: dpa

Weil sie ihrem Sohn fünf Jahre lang jede Woche einen halben Liter Blut abzapfte, muss eine Mutter in Dänemark für vier Jahre in Haft. Warum hat die Frau das getan?

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Kopenhagen - Ein Gericht im westdänischen Herning sprach eine 36-jährige Krankenschwester am Donnerstag der lebensgefährlichen Misshandlung für schuldig. Ihren Beruf darf sie nicht mehr ausüben.

Die Frau verzichtete auf eine Berufung. Laut Anklage hatte die Frau mit der Blutentnahme begonnen, als ihr Sohn elf Monate alt war. Fünf Jahre lang unterwarf sie ihn wöchentlich von neuem der Tortur, bis sie im September 2007 festgenommen wurde - mit einem Blutbeutel noch in der Hand. Wegen Blutmangels hatte der Junge 110 Mal Bluttransfusionen bekommen. Nach seiner Geburt litt er zwar an einer Darmerkrankung, doch konnten sich die Ärzte seinen Blutmangel damit nicht erklären.

Frau kann sich selbst nicht verstehen

Vor Gericht sagte die Frau aus, sie könne ihr Verhalten selbst nicht verstehen: Es sei keine „bewusste Entscheidung“ gewesen, sondern sei nach und nach so gekommen. Das Blut habe sie anschließend in die Toilette gegossen und die Spritzen in den Müll geworfen. Experten glauben, dass die Frau unter dem Münchhausen-Stellvertreter- Syndrom leidet, einer ausgesprochen seltenen psychischen Erkrankung, bei der Mütter bei ihrem Kind schwere Krankheiten vortäuschen oder auch verursachen, um sich dann öffentlich besonders liebevoll und aufopfernd um es zu kümmern.

Auch die 36-Jährige verbreitete in den Online-Netzwerken von sich das Bild einer alleinerziehenden Mutter, die rührend um ihren kranken Sohn kämpft. Der heute Siebenjährige lebt inzwischen beim Vater.