Mit dem Java-Release 7.51 wurde das Feature Ausnahmeliste eingeführt. Durch das Hinzufügen von URLs zu dieser Exception List können Benutzer Rich Internet Applications (RIAs) ausführen, die normalerweise von der Sicherheitsprüfung blockiert würden. Dies sind Anwendungen, welche in Java programmiert wurden und über ein Web-Interface aufgerufen werden.
Nischenanwendungen als Problem
Java hat sich als Technik für Desktop-Anwendungen zwar nicht besonders durchgesetzt, aber gerade bei Branchenlösungen trifft man immer wieder auf Java-Frontends. So ist es etwa bei GLT (Gebäudetechnik/Schwimmbadtechnik) öfters der Fall, dass die Java-Applikationen nicht von einem vertrauenswürdigen Herausgeber stammen und daher die Sicherheitsprüfung nicht bestehen.
Die interaktive Variante, um URLs für Java-Anwendungen in die Ausnahmeliste aufzunehmen, führt über das Applet in der Systemsteuerung. Unter dem Reiter Sicherheit findet sich die Schaltfläche Siteliste bearbeiten. Sie öffnet einen Dialog, wo man alle Einträge (URLs) per Hand eingeben muss.
Direktes Bearbeiten der Liste
Soll eine bestimmte Anwendung auf vielen PCs von der Java-Policy ausgenommen werden, dann ist es zu umständlich, die Liste auf jedem Rechner in der Systemsteuerung zu pflegen. Einfacher geht es, wenn man die Datei exception.sites direkt bearbeitet und sie dann auf die anderen PCs überträgt.
Dabei handelt es sich um eine einfache Textdatei, wo jeder Eintrag in einer eigenen Zeile steht. Sie wird allerdings erst angelegt, wenn man in der Systemsteuerung zumindest eine URL in die Liste aufgenommen hat.
Daher ist es am einfachsten, auf einem Referenz-Computer einen ersten Eintrag per Hand in die Sitelist einzugeben und danach exception.sites in einem Editor nachzubearbeiten. Die Datei liegt unter
%USERPROFILE%\AppData\LocalLow\Sun\Java\Deployment\security
Nach dem Speichern der Änderungen kann man die neuen Einträge im Applet der Systemsteuerung kontrollieren. Werden sie hier angezeigt, dann war die Aktion erfolgreich.
Wenn schließlich die Sitelist auf mehrere PCs in einer Domäne verteilt werden soll, dann bieten sich dafür die Group Policy Preferences an. Sie bieten einen Mechanismus zum Kopieren von Dateien.
Wenn Benutzer nun eine Java-Anwendung im Web-Browser öffnen wollen, die in die Liste der Ausnahmen enthalten ist, dann bekommen sie aber immer noch eine Sicherheitswarnung mit der Frage, ob Sie diese Anwendung wirklich ausführen möchten. Diese müssen Sie dann mit einem Klick auf Ausführen bestätigen.
Da der Internet Explorer Java Anwendungen teilweise blockiert, führt das zu einigen Problemen beim Surfen. Wie Sie Java wieder aktivieren, zeigen wir Ihnen in diesem Praxistipp.
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Internet Explorer blockiert Java - ActiveX-Filterung ausschalten
Wenn der Internet Explorer Java blockiert, sollten Sie zuerst nachsehen, ob ActiveX-Elemente blockiert werden:
- Klicken Sie auf das Zahnrad-Symbol und navigieren Sie zu dem Punkt "Sicherheit".
- Wenn neben "ActiveX-Filterung" ein Haken zu sehen ist, klicken Sie ihn an, um ihn zu entfernen.
Internet Explorer blockiert Java: Add-Ons verwalten
Sollten Sie die Filterung schon ausgeschaltet haben, können Sie zusätzlich nachsehen, ob Java überhaupt aktiviert ist:
- Öffnen Sie wieder die Einstellungen und klicken auf "Internetoptionen".
- Wählen Sie nun den Reiter Programme und klicken auf die Schaltfläche "Add-Ons verwalten".
- In dem sich öffnenden Fenster finden Sie jetzt eine Liste mit Plug-Ins. Suchen Sie das Java Plug-In und klicken es an. Wenn es deaktiviert ist, können Sie es auf der rechten Seite wieder aktivieren.
Internet Explorer zurücksetzen
Hilft auch dies nicht, sollten Sie den Internet Explorer vollständig zurücksetzen. Unsere Video-Anleitung zeigt Ihnen die einzelnen Schritte.
Wie Sie Add-Ons aus dem Internet Explorer löschen, lesen Sie in diesem Praxistipp.