Fifa 48 teilnehmer wm 2022 in katar

Es bleibt bei 32 Teilnehmern |

Keine Mega-WM 2022 in Katar!

Nächste Schlappe für den umtriebigen Fifa-Boss Gianni Infantino (49). Der Schweizer muss seine hochfliegenden Pläne von einer Mega-WM mit 48 Mannschaften bereits 2022 in Katar begraben. Das gab der Fußball-Weltverband am Mittwochabend bekannt.

Kaum zu glauben! Schiri übersieht diesen Treffer

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Die britische Tageszeitung „The Times“ hatte zu berichtet, dass Infantino seine Schlappe auf dem Fifa-Kongress am 5. Juni in Paris offiziell bekanntgeben wolle. Jetzt zog die Fifa diese Nachricht vor und teilte mit: Die Option einer Erweiterung des Turniers in Katar werde nicht weiterverfolgt.

Damit bleibt es bei 32 Nationen, die bei der Weltmeisterschaft 2022 um die Nachfolge von Weltmeister Frankreich kämpfen.

Infantino hatte, um sich eine breitere Machtbasis aufzubauen, bereits mit Hilfe der „kleineren“ Mitgliedstaaten durchdrücken können, die WM-Endrunde 2026 in den USA, Kanada und Mexiko auf das Mammut-Feld von 48 Teilnehmern aufzustocken. Das wollte er auch für Katar nachträglich erreichen.

Das Problem: Das kleine Katar mit einer Fläche von gerade mal 11 627 Quadratkilometern (zum Vergleich: Deutschland hat 357 578 km²) hätte dafür die Unterstützung seiner Nachbarn Saudi-Arabien, VAR und Bahrain benötigt. Doch die werfen Katar seit 2017 („Katar-Krise“) vor, terroristische Gruppen in der Region zu unterstützen und blockieren das Land.

Am vergangenen Wochenende hatte Hassan al-Thawadi (41), der Generalsekretär des Organisationskomitees der WM 2022, bereits durchblicken lassen, dass es Probleme gibt, die Infantino-Pläne umzusetzen: „Sollte bei den Organisatoren die Meinung vorherrschen, dass eine Aufstockung keine Vorzüge bringt oder die Nachteile überwiegen, dann bleiben wir bei 32 Teilnehmern.“

Nun muss auch Infantino seine Pläne begraben ...

Da Katar das erweiterte Programm mit den vorhandenen acht Stadien und der Notwendigkeit von 16 weiteren Mannschaftsquartieren nicht alleine stemmen kann, sollen einige Spiele und Camps an einen Co-Gastgeber ausgelagert werden. Geographisch bieten sich die Nachbarländer Bahrain, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate an, was aufgrund der politischen Lage jedoch schwierig werden könnte. Stattdessen könnten Kuwait und Oman einspringen. Wie genau die WM dann aussehen wird, bis zum Kongress im Juni will die Fifa gemeinsam mit dem WM-Organisationskomitee eine Beschlussvorlage erstellen - allerdings beginnen die ersten Qualifikationsspiele im kommenden Herbst und deshalb steht die Fifa unter Zugzwang.

Was feststeht, ist der Termin: Das Eröffnungsspiel wird am 21. November, das Finale am 18. Dezember 2022 ausgetragen. Mit 28 Tagen wird es die kürzeste WM seit 1978 - als es noch 16 Teilnehmer gab. Unsere fiktive Kalender-Grafik zeigt, wie sich 80 Spiele auf 28 Tage verteilen könnten. Bei 16 Gruppen mit jeweils drei Mannschaften spielt jedes Team in der Vorrunde zweimal, deshalb sind auch keine Parallelspiele nötig. Dafür wird eine weitere K.o.-Runde eingeführt. Wer Weltmeister werden will, muss weiterhin sieben Partien bestreiten.

Um den Plan einhalten zu können, hat die Fifa bereits angekündigt, an bestimmten Tagen sechs Spiele austragen zu lassen. Um die Exklusivität zu wahren, dürfte es keine Parallelspiele geben. Und so könnte es am 1. Advent (27. November) zu Stollen und Glühwein von morgens bis abends WM-Fußball geben. Derzeit liegt Katar in den Wintermonaten zwei Stunden vor der MEZ, wie das 2022 nach dem Ende der Zeitumstellung sein wird, steht noch nicht fest.

Was ist noch auffällig? Wie 2014 und 2018 wird am Eröffnungstag nur ein Spiel ausgetragen. Gab es in Russland noch sieben Ruhetage, werden es 2022 nur noch drei sein. Nach Viertel- und Halbfinale stehen den Teams maximal zwei Tage zur Regeneration zur Verfügung.

Eine Weltmeisterschaft mit 48 Teams? Für das Turnier 2026 in Kanada, Mexiko und den USA ist die Aufstockung bereits in trockenen Tüchern. Dieses Szenario könnte nun aber bereits deutlich früher eintreten - geht es nach den Plänen von FIFA-Präsident Gianni Infantino.

Will bereits in Katar 2022 mit 48 Teams spielen: FIFA-Präsident Gianni Infantino. Getty Images

"Es wird auf jeden Fall 2026 so sein", verkündete Infantino anlässlich des Kongresses des asiatischen Kontinentalverbandes AFC in Kuala Lumpur und bot damit reichlich Raum für Spekulationen: "Aber 2022? Ihr kennt mich, es ist möglich. Warum nicht?"

Während die Erweiterung des Teilnehmerfeldes für die WM 2026 bereits 2017 durch das FIFA Council beschlossen wurde, stand die Entscheidung für 32 Teilnehmer bei der WM 2022 in Katar bereits. Eigentlich.

Hatte sich das Emirat zunächst entschieden gegen ein Turnier mit 48 Teams gewehrt, lenkte Organisationschef Hassan al-Thawadi nun aber doch ein und bestätigte, dass mittlerweile wieder über eine Aufstockung beraten werde. Eine Entscheidung diesbezüglich könnte Anfang 2019 fallen.

Wir reden darüber mit unseren Freunden aus Katar und vielen anderen Freunden in der Region.

Inwieweit die Pläne Infantinos mit dessen Wahlkampf für die Präsidentschaftswahl des Fußball-Weltverbandes im kommenden Jahr zusammenhängen, bleibt offen. Allerdings, und das ist nicht zu übersehen, würde diese Entscheidung für Wohlwollen bei den kleineren Verbänden sorgen. Den AFC-Delegierten machte er seine Vision insofern schmackhaft, als dass sie dadurch "eine größere Chance" hätten, sich für das Turnier zu qualifizieren.

Der gut vernetzte Schweizer kündigte an, "mit unseren Freunden aus Katar und vielen anderen Freunden in der Region" zu sprechen und gab sich zuversichtlich, "dass es passiert. Wir müssen es immer versuchen".

kög/sid

Wer qualifiziert sich für die WM 2022 in Katar?

Gruppen bei der Weltmeisterschaft 2022.
Gruppe A: Katar (Gastgeber), Ecuador, Senegal, Niederlande..
Gruppe B: England, Iran, USA, Wales..
Gruppe C: Argentinien, Saudi-Arabien, Mexiko, Polen..
Gruppe D: Frankreich, Australien, Dänemark, Tunesien..
Gruppe E: Spanien, Costa Rica, Deutschland, Japan..

Wer ist alles für die WM in Katar qualifiziert?

Mit 13 Startplätzen hat die UEFA die mit Abstand meisten Teilnehmer in Katar. Die europäischen Teilnehmer sind: Belgien, Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, Kroatien, die Niederlande, Polen, Portugal, die Schweiz, Serbien, Spanien und Wales.

Wer ist bei der WM 2022 dabei?

WM 2022 in Katar: Die Teilnehmer aus Europa (13 Mannschaften).
Deutschland..
Dänemark..
Frankreich..
Belgien..
Kroatien..
Spanien..
Serbien..
Schweiz..

Welches Land boykottiert WM 2022?

Die WM 2022 in Qatar ist ein dem Fußball unwürdiges Turnier. Es werden so viele Gebote der sportlichen und politischen Fairness verletzt, dass es uns unverantwortlich erscheint, an diesem Ereignis teilzuhaben, ob als aktiver Sportler*in, Funktionär*in oder nur als TV-Zuschauer*in.

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