In polen wird weihnachten im kreis der großfamilie begangen. das weihnachtsessen beginnt

Tra­di­tio­nen über Tra­di­tio­nen- Weih­nach­ten in Po­len

Polen liegt so nah neben Deutschland, was soll da an Weihnachten schon groß anders sein als hier? Überraschung, die Antwort lautet: Extrem viel! Sarahs Familie kommt aus Polen und sie erzählt uns viel Spannendes über das traditionsreiche Weihnachtsfest in unserem Nachbarland.

© Karl909, pixabay.com

Ein Weihnachtsmarkt in der polnischen Stadt Wroclaw.

Wigilia ist ein wichtiges Fest

Das Weihnachtsfest heißt bei den Polen Wigilia (lateinisch für: „Wachen“). Wie bei uns wird die Vorweihnachtszeit auch in Polen mit  Weihnachtsmärkten eingeläutet. Dort gibt es viele bunt gemischte Stände, wo zum Beispiel die polnischen Lebkuchen Piernik verkauft werden. Für viele katholische Polen ist Weihnachten das wichtigste Fest im Jahr. Deshalb verbringt die ganze Familie den Weihnachtstag von morgens bis abends zusammen. Gemeinsam kochen sie das Festessen und bereiten alles vor.

Die Weihnachtsoblaten

Vor dem Essen gibt es polnische Oblaten. Das sind dünne Gebäcke, die nur aus Wasser, Mehl und Stärke bestehen und sehr knusprig sind. Sarah findet, dass man sie auch mit Esspapier vergleichen kann. Die Oblaten sind mit Darstellungen von Jesus und Maria oder dem Christkind verziert. Jeder aus der Familie bekommt eine Oblate und bricht sich gegenseitig von jeweils einem anderem eine Hälfte ab. Dabei wünscht man sich viel Glück und Segen für das nächste Jahr. Die Tradition der geteilten Oblate ist ein Zeichen der Liebe, der Freundschaft und des Friedens. Sie ist den Polen so wichtig, dass die Weihnachtsoblaten an Freunde und Familie in der ganzen Welt verschickt werden. Für Sarah war es immer einer der schönsten Momente an Weihnachten, weil man sich seiner Familie dort so nah fühlt. 

Ein Festessen voller Traditionen

In Polen legt man besonderen Wert auf das Festessen. Dafür gibt viele Köstlichkeiten, die serviert werden, wie zum Beispiel Rollmops oder Hering in Biersoße und viele ländliche Spezialitäten. Dazu gehören Pierogi (gefüllte Teigtaschen), Weihnachtspasteten und Barszcz (Rote-Beete-Suppe). Zum Nachtisch gibt es je nach Region eine Süßspeise aus Mohn, wie die Makowiec (Mohnrollen).

Der ganze Tisch ist über und über mit leckeren Speisen bedeckt. Traditionell werden 12 Gerichte serviert. Das entspricht der Zahl von Jesus Aposteln. Gegessen wird erst, wenn der erste Stern am Himmel zu sehen ist. Das ist meist gegen 17 Uhr. In Sarahs Familie wartet man speziell auf das Erscheinen des Polarsterns. Auf dem Tisch steht übrigens immer ein zusätzliches Gedeck. Es soll zum einen an die Verstorbenen erinnern, aber auch bereit stehen, falls ein Bedürftiger an die Tür klopft. Man gedenkt hier an Josef und Maria, die an Weihnachten einen Unterschlupf suchten, aber nirgendwo herein gelassen wurden. Auch interessant: Viele Familien legen ein Geldstück unter die Teller oder die Tischdecke oder stecken sich eine Fischschuppe ins Portemonnaie. Es soll sie vor Armut im nächsten Jahr schützen.

Der Sternenmann und die Sternensänger

Nach langem Warten gibt es nach dem Essen endlich die große Bescherung. Den Weihnachtsmann kennen die polnischen Kinder aber nicht. Die Geschenke werden ihnen vom Sternenmann und seine Helfern den Sternenjungen gebracht. Ganz traditionell wird genau geprüft, ob die Kinder auch artig waren. Während des Essens und der Bescherung wird viel gesungen. Es gibt unzählige polnische Weihnachtslieder, die die ganze Familie begeistert mitschmettert. Traditionell laufen am 1. Weihnachtsfeiertag viele verkleidete Sternensänger durch die Straßen und besingen die Familien vor den Türen.

Viele gläubige Familien lassen den Abend mit der Weihnachtsmesse ausklingen. Die Pasterka bedeutet übersetzt Hirtenmesse. Sie beginnt meist gegen 24 Uhr und endet erst weit nach Mitternacht. Es gibt auch noch eine extra Pasterka für Kinder, die früher anfängt. In der Kirche werden viele Weihnachtslieder gesungen.

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Die Kinder stellen einen Schuh vor den Kamin und eine Mohrrübe oder Heu für das Pferd des Sinterklaas. Er füllt die Schuhe mit Pfefferkuchen, Spekulatius und Schokoladen-Buchstaben. Frankreich "Le Reveillon", der Weihnachtsschmaus, ist der Höhepunkt des französischen Festes. Parade- Dessert: "Buche de Noel", eine Schokoladen- Biskuitrolle.

An der Mitternachtsmesse nimmt die gesamte Familie teil.

Während dann niemand im Haus ist, kommt der Weihnachtsmann „Père Noel", wie er hier heißt, sucht das Wohnzimmer mit der Krippe.

Dort haben die Kinder ihre frisch geputzten Schuhe aufgestellt. In jedes Paar schiebt Père Noel seine Geschenke. Österreich Am Heilig Abend leitet traditionell das österreichische Weihnachtslied "Stille Nacht, heilige Nacht" die Bescherung ein.

Der 06.01. beendet die Weihnachtszeit mit den Sternsingern, die von Haus zu Haus ziehen und Geld für wohltätige Zwecke sammeln. Italien Nicht der Weihnachtsbaum sondern prächtig geschmückte Krippen stehen im Mittelpunkt der italienischen Weihnacht. Alle Nachbarn wetteifern um die schönste "Presepio".

Heilig Abend findet eine Art Familien-Lotterie statt. Jeder zieht aus einem Säckchen die Nummer seines Geschenks.

Am 6. Januar kommt "Befana", eine alte, häßliche Hexe mit Besen, und bringt braven Kindern Geschenke, bösen ein Stückchen Kohle. Spanien In Spanien sind es traditionell die Heiligen Drei Könige, die den Kindern am 6. Januar an Stelle des Weihnachtsmanns die Geschenke bringen, wobei die unartigen Kinder statt Geschenken nur Kohlestücke erhalten.

Hierzu wird in vielen spanischen Städten die Ankunft der Drei Könige in Form eines Umzugs am 5. Januar gefeiert.

Seit den 1980er Jahren machen sich zunehmend mitteleuropäische und angelsächsische Traditionen wie der Weihnachtsbaum, der Weihnachtsmann und das Schenken am Heilig Abend breit. Griechenland In Griechenland ziehen am 24. Dezember Kinder mit Trommeln und Glocken durch die Straßen, singen die Kalanda (Lobgesänge, die Glück bringen sollen) und bekommen dafür kleine Geschenke.

12 Nächte lang werden dann Weihnachtsfeuer zum Schutz vor den Kalikanzari (Kobolden) entzündet.

In der Nacht zum 1. Januar legt der heilige Vassilius die Geschenke für die Kinder vor ihr Bett.

Für die Familie gibt es an diesem Tag einen Kuchen, in den eine Goldmünze eingebacken wird. Dem Glücklichen, der sie in seinem Stück findet, dem soll ein glückliches Jahr beschert sein.

Höhepunkt des Weihnachtsfestes ist Epiphania (Heilige Drei Könige) am 6. Januar. Russland Wegen des julianischen Kalenders bringt Väterchen Frost den Kindern in Russland erst am 31. Dezember die Geschenke.

Er wird von einem Mädchen, der Schneeflocke, und einem Jungen, Neujahr, begleitet.

Weihnachten selbst wird in Russland am 7. Januar (entspricht im Julianischen Kalender dem 25. Dezember) gefeiert. Am 11. Januar, in Russland Neujahr, endet die Weihnachtszeit.

Polen Die Weihnachtszeit beginnt in Polen mit dem ersten Advent. Die Adventszeit ist eine Zeit des Fastens, die erst mit Heiligabend endet.

In Polen wird Weihnachten im Kreis der Großfamilie begangen. Das Weihnachtsessen beginnt erst, wenn der erste Stern am Himmel aufgetaucht ist.

Es wird immer ein Gedeck mehr als benötigt aufgelegt. Es ist für unerwarteten Besuch gedacht und ein Zeichen der Gastfreundschaft.

Erst nach dem Essen werden die Geschenke ausgepackt. Danach geht die ganze Familie zur Mitternachtsmesse in die Kirche.

Tschechien Am 24. Dezember bringt das Jesuskind abends die Geschenke. Vor dem Weihnachtsmahl und dem anschließenden Geschenkeauspacken soll man nichts essen.

Andere tschechische Weihnachtstraditionen beinhalten Zukunftsdeutungen.

Äpfel werden kreuzweise geschnitten: Wenn ein Stern im Kern erscheint, steht ein gutes Jahr bevor, erscheint ein Kreuz, wird es ein schlechtes Jahr geben.

Mädchen werfen Schuhe über ihre Schultern, um zu schauen, ob eine baldige Heirat bevorsteht. Dies soll eintreten, wenn der Spitz zur Türe zeigt. Auch Zinngießen gehört zu dieser Art von Tradition. Weitere Weihnachtsbräuche aus aller Welt findet Ihr HIER Weitere Weihnachts-Specials: Das große Frankfurt-Tipp Weihnachts-Special: Einleitung und Ursprünge Der Weihnachtsbaum und andere Weihnachtssymbole Weihnachtsgrüße aus aller Welt Weihnachtsgedichte Die Weihnachtsgeschichte Frankfurter Weihnachts-Rezepte Weihnachtsmärkte in Frankfurt und RheinMain Der Frankfurter Weihnachtsmarkt

Wann beginnt das Weihnachtsessen in Polen?

Beginn der Feierlichkeiten. Das Feiern beginnt traditionell sobald der Abendstern am Himmel in der Abenddämmerung gesichtet wurde (normalerweise durch Kinder um ca. 17 Uhr). Daher wird in Polen Weihnachten auch manchmal Gwiazdka genannt, da Gwiazdka die Geschenke bringt und wörtlich „der kleine Stern“ bedeutet.

Was ist das traditionelle Weihnachtsessen in Polen?

Das traditionelle Weihnachtsessen Der polnischen Tradition nach sollte man den ganzen Tag fasten und auf Fleischgerichte verzichten, daher ist das Abendmahl fleischlos und besteht meistens aus Fischgerichten, einer Suppe, traditionellen Piroggen und Speisen aus Kräutern und Gemüse.

Was darf in Polen an Heiligabend?

Heiligabend: Wiglia und Pasterka Typisch für den 24. Dezember sind Köstlichkeiten wie Hering oder Rollmops in einer Biersoße. Ländliche Leckereien stehen ebenfalls hoch im Kurs. Dazu gehören zum Beispiel gefüllte Teigtaschen – die Pierogi – oder eine Rote Beete Suppe oder verschiedene Weihnachtspasteten.

Welche Länder feiern am 24.12 Weihnachten?

In Großbritannien und den USA kommt der Weihnachtsmann in der Nacht vom 24. Dezember und legt die Geschenke unter den Baum bzw. in die aufgehängten Strümpfe. Bescherung ist dann erst am Morgen des 25.

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