Ist es normal das Hämorrhoiden bluten?

Ernährung: Verzehren Sie ausreichend Ballaststoffe, die gut für die Verdauung sind und einer Verstopfung vorbeugen. Besonders ballaststoffreich sind Vollkornprodukte, Obst, Gemüse oder Hülsenfrüchte (Erbsen, Linsen, Bohnen).

Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie mindestens 1.5 bis 2 Liter am Tag, an heissen Tagen auch mehr. Empfehlenswert sind kalorienarme Getränke wie Wasser, ungesüssten Tee oder Fruchtsaftschorle. So sorgen Sie auch für einen weichen Stuhlgang.

Regelmässiger Stuhlgang: Zögern Sie den Stuhlgang nicht hinaus, wenn Sie zur Toilette müssen, sondern gehen Sie gleich. Nicht jeder Mensch hat täglich Stuhlgang. Auch geringere Frequenzen von zwei- bis dreimal wöchentlich sind normal und gelten nicht als Verstopfung. Und: Pressen Sie nicht zu stark beim Stuhlgang.

Bewegung und Sport: Bewegen Sie sich möglichst viel in Ihrem Alltag und vermeiden Sie langes Sitzen. Gehen Sie spazieren, steigen Sie Treppen oder fahren Sie mit dem Rad zum Einkaufen. Jede Art von Bewegung zählt. Auch regelmässiger Sport bringt Ihren Darm auf Trab und fördert die Verdauung. Gut sind Wandern, Schwimmen oder Radfahren. Aber auch Beckenbodengymnastik kann vergrösserten Hämorrhoiden vorbeugen.

Gesundes Gewicht: Versuchen Sie, ein normales Gewicht zu halten oder zu erreichen. Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas) schaden der Gesundheit und können auch vergrösserte Hämorrhoiden begünstigen. Wenn Sie übergewichtig sind: Versuchen Sie, einige Kilos abzunehmen, am besten durch eine gesunde, ausgewogene Ernährung und Sport.

Der Hämorrhoidalplexus (Corpus cavernosum recti) bildet in der Schleimhaut des unteren Enddarmes, im Bereich des Übergangs vom Mastdarm zum After, ein gut durchblutetes, ringförmiges Gefäßpolster (siehe Abbildung 1). Dieses wird von longitudinalen Muskelfasern oberhalb der Linea dentata fixiert, der Grenzlinie zwischen dem Schleimhautepithel des Rektums und dem Plattenepithel des Analkanals. Zusammen mit dem inneren und dem äußeren Schließmuskel des Afters dichtet das Hämorrhoidalgeflecht den Darm nach außen hin sicher ab. Beim Stuhlgang entspannt sich der Schließmuskel, und das Blut fließt aus dem Hämorrhoidalpolster ab. Nach der Darmentleerung strömt das Blut in die Gefäßkissen zurück, so dass sie wieder an Volumen zunehmen und den After verschließen. Erweitern sich jedoch die kleinen, arteriellen Blutgefäße in diesem Gewebepolster und bilden sie knotenartige Vorwölbungen der Schleimhaut, so ist der Feinabschluss des Afters gestört. Erst bei einer solchen Vergrößerung spricht man von Hämorrhoiden. Doch nur wenn die vergrößerten Gefäßkissen Beschwerden verursachen – sich entzünden, thrombosieren oder prolabieren, gelten sie als Erkrankung und werden dann als Hämorrhoidalleiden (symptomatische Hämorrhoiden) bezeichnet.

Die Einteilung des Krankheitsverlaufs erfolgt nach Goligher in vier Stadien (Grad I bis IV) – abhängig von der Größe der Hämorrhoiden und dem Ausmaß des Vorfalls der Rektumschleimhaut in den Analkanal bzw. vor den After.

Grad I: Hier ist der hämorrhoidale Schwellkörper nur innerhalb des Analkanals vergrößert. Die Hämorrhoiden sind äußerlich nicht sicht- und tastbar, sondern nur mit dem Proktoskop, das heißt durch eine Spiegelung des Enddarms, als leichte Vorwölbungen zu erkennen. Außer gelegentlichen hellroten Blutungen verursachen sie in diesem Stadium meist keine Beschwerden.

Grad II: Vergrößern sich die hämorrhoidalen Gefäßpolster weiter, treten sie bei der Stuhlentleerung und beim Pressen kurzfristig aus dem After hervor, gleiten aber spontan wieder in den Afterkanal zurück. Manchmal gelingt dies nur unter kräftigem Einziehen des Schließmuskels.

Grad III: Hämorrhoiden in diesem Stadium neigen nicht nur beim Stuhlgang, sondern auch bei körperlicher Belastung zum Vorfall (Prolaps). Die Gefäßpolster retrahieren sich nicht mehr von selbst, sondern müssen mit den Fingern in den After zurückgeführt werden. Der Patient hat das Gefühl der unvollständigen Stuhlentleerung, was zu längeren Sitzungen auf der Toilette mit anhaltendem Pressen führt und das Leiden somit verschlimmert. Neben Brennen, Juckreiz und Blutungen können Hämorrhoiden dritten Grades Schmerzen verursachen. Durch den Schleimhautvorfall kommt es auch zu Nässen und Schleimabgang.

Grad IV: Schließlich vergrößern sich die Hämorrhoiden so stark, dass sie die ganze Innenauskleidung des Afters nach außen schieben. Sie lassen sich dann selbst mit der Hand nicht mehr in den Darm zurückschieben. Dieser Zustand wird als fixierter Analprolaps bezeichnet. Über die typischen Symptome hinaus kommt es oft zu Stuhlschmieren als unangenehmer Begleiterscheinung.

Wegen des geringeren Komplikationsrisikos sind konservative Behandlungsmethoden in der Regel den operativen vorzuziehen. Ob diese angewendet werden können, hängt auch vom Grad des Hämorrhoidalleidens ab. Ihr Arzt wird Sie dahingehend beraten.

Wann ist eine Hämorrhoiden-OP sinnvoll?

Wie bereits kurz erwähnt: Wann immer es möglich ist, greifen Ärzte auf konservative Methoden bei der Behandlung von Hämorrhoiden zurück. Bei einem schweren Grad des Hämorrhoidalleidens und starken Beschwerden des Patienten kann es jedoch notwendig sein, operativ tätig zu werden.
Die Formen und Verfahren einer Hämorrhoiden-OP sind zahlreich. Grob unterschieden werden kann zwischen der Hämorrhoidektomie und der Hämorrhoidopexie.
Bei der Hämorrhoidektomie werden die Hämorrhoidalknoten sowie die Schleimhaut, welche diese bedeckt, entfernt. Je nach Operationsverfahren bleibt die entstandene Wunde offen oder wird vernäht. Eine Hämorrhoidektomie macht einen mehrtägigen Krankenhausaufenthalt erforderlich und erfolgt unter Vollnarkose. Ein vergleichsweise weniger invasives Verfahren bildet die neuere Hämorrhoidopexie. Die Hämorrhoidalknoten werden hierzu nicht entfernt, sondern an ihre anatomisch korrekte Position zurückverlagert. Hierzu wird vom Operateur ein Schleimhautring oberhalb der Hämorrhoiden entfernt und diese anschließend angehoben. Das Verfahren ist mit einer Art Lifting vergleichbar. Patienten berichten bei der Hämorrhoidopexie seltener von Schmerzen und auch die Heilung findet deutlich schneller und komplikationsloser statt. Im Vergleich zur Hämorrhoidektomie kann es jedoch häufiger zu einem Rezidiv, also zu einem Wiederauftreten des Hämorrhoidalleidens kommen.

Wo soll ich Hämorrhoiden entfernen lassen?

Hämorrhoiden werden vom Proktologen oder Coloproktologen entfernt. Der Proktologe ist auf den Analbereich spezialisiert, der Coloproktologe auch auf den Darm.
Beim ersten Verdacht auf vergrößerte Hämorrhoiden sollten Sie aber zunächst den Hausarzt aufsuchen. In der Regel kann dieser bereits sehen, wann eine Behandlung oder gar eine Operation notwendig ist und in welchen Fällen eine Behandlung mit Salben und ggf. Zäpfchen ausreichend sein kann.

Was tun, wenn Hämorrhoiden platzen?

Hämorrhoiden schwellen an, weil sie stark durchblutet und in krankhaften Fällen sogar mit Blut überversorgt sind. Bei einem Hämorrhoidalleiden des Grades VI kann es gelegentlich dazu kommen, dass eine Hämorrhoide platzt.
Dies ist kein lebensbedrohlicher Zustand und die Blutung stoppt in der Regel nach etwa 10 Minuten von alleine. Dauert die Blutung länger an oder ist besonders stark, suchen Sie am besten einen Arzt auf.
In der Zwischenzeit können Sie das austretende Blut mit einer Damenbinde auffangen.

Wann können Hämorrhoiden gefährlich werden?

Um dies noch einmal zu verdeutlichen: Hämorrhoiden sind ein natürlicher Bestandteil des Körpers und jeder Mensch hat sie. Machen sich die Hämorrhoiden durch Symptome wie Brennen und Jucken bemerkbar, spricht man vom Hämorrhoidalleiden. Dieses ist zwar ausgesprochen unangenehm – in der Regel jedoch nicht gefährlich.
Problematisch wird es jedoch dann, wenn die Symptome fälschlicherweise geschwollenen Hämorrhoiden zugesprochen werden, in Wirklichkeit aber in etwas ganz anderem begründet liegen. Auch andere Erkrankungen können Symptome auslösen, die denen des Hämorrhoidalleidens ähneln. Der Besuch eines Arztes ist bei Beschwerden daher eindeutig angeraten, insbesondere dann, wenn es zu Blutungen kommt.

Warum entstehen „Hämorrhoiden“ vermehrt in der Schwangerschaft?

Wächst ein Kind in Ihnen heran, ist dies eine glückliche Zeit. Manchmal kann es jedoch zu unangenehmen Begleiterscheinungen kommen. Einige Frauen leiden in der späten Phase der Schwangerschaft unter geschwollenen Hämorrhoiden. Der Grund hierfür ist meist ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren.
Die hormonelle Veränderung im Körper bewirkt, dass alles etwas „weicher“ und „dehnbarer“ wird – schließlich muss sich der Körper auf das wachsende Baby einstellen. Die Blutgefäße weiten sich in dieser Phase der Schwangerschaft ebenfalls, sodass es zu einer vermehrten Durchblutung der Hämorrhoiden kommt. Manchmal staut sich das Blut dann.
Wird der Bauch immer größer und das Kind darin schwerer, ist es ganz natürlich, dass Frauen sich nicht mehr wirklich gerne und viel bewegen möchten. Die Folge: Schwangere sitzen oft viel. Vermehrtes Sitzen kann das Entstehen eines Hämorrhoidalleidens zusätzlich begünstigen.
Ein weiterer Faktor, der dazu beiträgt, dass Hämorrhoiden vermehrt in der Schwangerschaft auffällig werden, ist die Verdauung. Eine unabsichtlich umgestellte Ernährung, ausgelöst durch Schwangerschaftsgelüste, führen nicht selten zu Verstopfung. Auf der Toilette pressen Schwangere dann deutlich mehr, sodass Hämorrhoiden anschwellen.

Tipp: Planen Sie sich ausreichend Zeit für den Toilettengang ein und versuchen Sie möglichst wenig zu pressen. Lange „Toilettensitzungen“ sollten vermieden werden. Bewegen Sie sich bewusst mehr und achten Sie auf eine ballaststoffreiche Kost.

Warum entstehen „Hämorrhoiden“ nach einer Geburt?

Manchmal machen sich die Hämorrhoiden in der Schwangerschaft gar nicht bemerkbar – um dann gleich nach der Geburt mit Beschwerden zuzuschlagen. Die Körperhaltung während der Geburt und das notwendige Pressen können hierfür verantwortlich sein. Vielen Frauen ist es gar nicht möglich, beim Pressen „nur“ die Scheidenmuskulatur anzuspannen und so macht der ganze Körper mit – auch der Analkanal.
Haben Sie sich für eine Geburt auf dem Gebärhocker entschieden, können Sie versuchen zwischen den Wehen immer einmal aufzustehen, um den Druck auf die Hämorrhoiden zu lindern.

Wie kann ich „Hämorrhoiden“ verhindern?

Wer einmal ein Hämorrhoidalleiden bekommen hat, läuft – leider – Gefahr, dass die Probleme auch nach erfolgreicher Behandlung zurückkehren. Sie können die Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs – also ein Wiederauftreten der Symptome – jedoch verringern, wenn Sie diese Tipps befolgen:

Was tun wenn eine Hämoride blutet?

Blutungen aus Hämorrhoiden zeigen sich meist als hellrote bis rote Blutspuren auf dem Toilettenpapier oder dem Stuhl. Bei Blut im Stuhl sollte man keine Eigendiagnose stellen, sondern die Ursache ärztlich abklären lassen. Weitere typische Beschwerden im Afterbereich sind: Juckreiz.

Wie gefährlich ist es wenn Hämorrhoiden bluten?

Sind blutende Hämorrhoiden gefährlich? Normalerweise sind die Blutungen nur schwach und klingen nach kurzer Zeit wieder ab. Bei langanhaltenden Blutungen über Wochen oder Monate hinweg besteht jedoch die Gefahr einer Anämie (Blutarmut) und damit einhergehend eines Eisenmangels.

Wie lange kann ein Hämorrhoiden bluten?

Bei einem Hämorrhoidalleiden des Grades VI kann es gelegentlich dazu kommen, dass eine Hämorrhoide platzt. Dies ist kein lebensbedrohlicher Zustand und die Blutung stoppt in der Regel nach etwa 10 Minuten von alleine. Dauert die Blutung länger an oder ist besonders stark, suchen Sie am besten einen Arzt auf.

Können Hämorrhoiden plötzlich bluten?

Neben Brennen, Juckreiz und Blutungen können Hämorrhoiden dritten Grades Schmerzen verursachen. Durch den Schleimhautvorfall kommt es auch zu Nässen und Schleimabgang.