Kann man Aktien an verschiedenen Börsen kaufen und verkaufen?

Wenn man an die Börse und den Aktienhandel denkt, hat man sofort lauter Anzugträger vor Augen, die vor großen Bildschirmen sitzen, telefonieren und irgendwelche Zahlen in den Raum schreien, wie auf dem Jahrmarkt. Ganz so chaotisch geht es an den meisten Börsen nicht zu. Aber was genau passiert hier und warum gibt es so viele verschiedene Handelsplätze?

Aktienangebot

An der Börse werden zunächst einmal Aktien gehandelt. Diese Aktien sind von Börse zu Börse unterschiedlich. Es kann vorkommen, dass du an einer bestimmten Börse deine gewünschte Aktie gar nicht bekommst. Außerdem verfügt jede Börse über ein bestimmtes Volumen an Aktien, mit denen sie handelt. Es gibt also nicht überall gleich viele Aktien eines bestimmten Unternehmens. Und da Angebot und Nachfrage immer den Aktienkurs bestimmen, können sich hier die Aktienkurse unterscheiden.

Du zahlst also je nach Handelsplatz für die gleiche Aktie einen unterschiedlichen Kurs. Oft sind es nur Stellen nach dem Komma. Diese können aber ausschlaggebend sein, wenn du a) eine sehr große Menge an Aktien orderst oder b) Daytrading betreiben möchtest. Daytrading ist, wenn du innerhalb kürzester Zeit Aktien kaufst und wieder verkaust und damit versuchst Geld zu gewinnen. Ich persönlich konzentriere mich eher auf Aktien als langfristige Investition und Altersvorsorge.

Aktienkurs und Spread

Neben dem Preis der Aktie solltest du auch auf den Verkaufspreis der Aktie schauen. Das ist der sogenannte Spread. Stell dir vor, du kaufst bei Galeria Kaufhof eine Bluse für 40 €, stellst aber zu Hause fest, dass sie dir nicht mehr gefällt, und möchtest sie umtauschen. Galeria Kaufhof sagt aber, dass sie dir nicht die 40 € zurückgeben, sondern nur 35 €. Die gleiche Bluse kannst du für 39 € bei Karstadt kaufen, bekommst aber beim Umtausch 36 € zurück. In diesem Fall ist Karstadt der bessere Handelsplatz, da du nicht nur den günstigeren Preis bekommst, sondern auch noch einen geringeren Spread beim Umtausch hast.

Transaktionsgebühren

Ein weiteres Auswahlkriterium sollten die Gebühren sein. Wie jedes Einkaufszentrum unterschiedliche Parkgebühren hat, hat jede Börse unterschiedliche Handelsgebühren für Aktienkäufe. Informier dich also, was du neben dem Aktienkurs on top zahlen musst. Diese nennt man Transaktionsgebühren. Grundsätzlich ist ein Aktienkauf an inländischen Börsen günstiger, als an ausländischen Börsen.

Börsenwahl

Hier ein kleiner Überblick über die größten deutschen Börsen.

Die elektronische Börse Xetra

Die meisten Aktienkäufe werden über Xetra abgewickelt. Xetra ist sozusagen das Amazon des Aktienhandels – zumindest in Deutschland. Hier findest du nahezu alles, und das auch noch zu einem guten Preis. Xetra wird von der Deutschen Aktien AG betrieben, sitzt in Frankfurt und ist eine elektronische Börse.

Der Handel auf Xetra findet montags bis freitags von 9.00 – 17.30 Uhr statt. Hier kannst du über 1.000 nationale und internationale Aktien handeln. Xetra ist der richtige Ort, wenn du deutsche Aktien aus dem DAX, MDAX, SDAX oder TecDAX kaufen möchtest. Aber auch bei häufig gehandelten ausländischen Aktien oder ETFs.

Xetra liefert übrigens auch die Kursdaten, die du abends in der Tagesschau siehst. Diese werden ab 17:45 Uhr, also nach der Schließung der Börse, freigegeben.

Die Frankfurter Wertpapierbörse

Die FWB ist einer der weltweit größten Handelsplätze für Wertpapiere und mit einem Umsatzanteil von über 85 Prozent ist sie auch die größte der sieben deutschen Börsen. Früher war sie eine klassische Präsenzbörse, bei der eben die Händler am Telefon hingen und Zahlen in den Raum geschrien haben.  Der Handel bei der Frankfurter Wertpapierbörse läuft heutzutage von 9:00 – 17:30 Uhr über Xetra ab.

Die FWB lohnt sich vor allem bei Aktien von kleinen und mittleren hessischen Unternehmen, bei Aktienkäufen vor 9:00 oder 17:30 Uhr, die du über Xetra nicht mehr ordern kannst und bei folgenden Wertpapieren: Fonds, Zertifikaten und Optionsscheinen.

Die Börse Stuttgart

Die zweitgrößte deutsche Börse befindet sich in Stuttgart. Sie ist die größte Plattform für den Handel mit Optionsscheinen, Hebel-Zertifikaten, Anlagezertifikaten und Aktienanleihen. Das musst du dir aber alles gar nicht merken. Wie bei der Frankfurter Wertpapierbörse, bekommst du hier vor allem gute Konditionen bei Aktien, deren Unternehmen in Baden-Würtemberg sitzen.

Weitere deutsche Börsen

Es gibt noch vier weitere deutsche Börsen. Die Börse Hamburg ist vor allem für Fonds und Aktien von Hafenbetreibern, Schifffahrtsunternehmen und natürlich norddeutscher Unternehmen beliebt. Die Börse München ist ein Geheimtipp für österreichische und natürlich auch bayrische Aktien. An der Börse Düsseldorf ist ebenfalls ein guter Ort für Fonds und manchmal günstiger als die in Hamburg. Die Börse Berlin ist vor allem bei Auslandsaktien interessant. Falls du Aktien aus China oder den USA kaufen möchtest, bist du hier richtig.

An welcher Börse handelt man am besten Aktien?

Wie du siehstg gibt es eine Menge unterschiedlicher Aktien, die alle einen unterschiedlichen Schwerpunkt haben. Das Wichtigste ist, dass du immer die Preise und vor allem den Spread vergleichst. Wenn du keine Lust hast, dich damit auseinanderzusetzen dann ist grundsätzlich Xetra immer eine gute Wahl.

Kann eine Aktie an mehreren Börsen gehandelt werden?

Die Aktien von Großunternehmen werden oft an mehreren Börsenplätzen, zum Teil auch im Ausland notiert (englisch dual listing), um die Marktliquidität und den Streubesitz zu erhöhen. Zum Beispiel wurde die Aktie der Bayer AG bis September 2007 in New York an der NYSE und bis Oktober 2011 in London an der LSE gelistet.

Warum werden Aktien an verschiedenen Börsen gehandelt?

Es gibt also nicht überall gleich viele Aktien eines bestimmten Unternehmens. Und da Angebot und Nachfrage immer den Aktienkurs bestimmen, können sich hier die Aktienkurse unterscheiden. Du zahlst also je nach Handelsplatz für die gleiche Aktie einen unterschiedlichen Kurs. Oft sind es nur Stellen nach dem Komma.

Welchen Handelsplatz sollte man wählen?

Handelsplatz wählen: Direkthandel am einfachsten Bei der Wahl des Handelsplatzes empfiehlt Finanztip den Direkthandel. Dabei kaufen Anleger das Wertpapier direkt von der Bank oder einem kooperierenden Handelshaus.

Kann man Aktien jederzeit kaufen und verkaufen?

Ein weiterer Vorteil des Börsenhandels ist fast immer eine hohe Liquidität. Das heißt, dass im Regelfall Aktien kaufen und verkaufen jederzeit möglich sein müsste. Beim Direkt- oder außerbörslichen Handel kauft man Aktien nicht über eine Börse, sondern direkt von einem bestimmten Handelspartner.

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