Kann man sich impfen lassen wenn man erkältet ist

Hat man sich einen einfachen Infekt mit Temperaturen unter 38,5 °C eingefangen, ist dies in der Regel kein Hinderungsgrund für eine Impfung. Auch ein möglicher Kontakt zu Personen mit ansteckenden Krankheiten oder Hautinfektionen stellt kein Impfhindernis dar – der Arzt oder die Ärztin kann hier aber individuell noch mehr Informationen zu den einzelnen Impfungen geben. Selbst frühgeborene Säuglinge können und sollen entsprechend den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission geimpft werden.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt in diesen Fällen ausdrücklich, den Impftermin beizubehalten.1

Dies gilt vor allem auch bei chronischen Erkrankungen oder bestimmten Immunerkrankungen – eine Impfung wird hier teilweise sogar ausdrücklich empfohlen.2 Der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin kann hier eine individuelle Empfehlung geben.

Gerade chronisch kranke Menschen sollten ihren Impfstatus aktuell halten: Für sie können Infektionskrankheiten und deren Auswirkungen besonders folgenschwer sein.2

Generell gilt, den empfohlenen Impfrhythmus einzuhalten. Sollte es doch zu einer Verschiebung kommen, sollte der Aufschub so gering wie möglich ausfallen. Am besten ist es, die Termine und die vermeintlichen Hinderungsgründe mit dem (Kinder-)Arzt abzusprechen.

Impfung trotz Erkältung? Was ist ratsam? Foto: Imago/Sven Simon/Frank Hoermann

Die Erkältungen nehmen wieder zu. Viele fragen sich, ob sie sich trotz einer Erkältung impfen lassen können. Wie ist das mit Fieber? Wir erklären, worauf Sie achten sollten.

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Es geht wieder los: Spätsommerwetter, eine leichte Erkältung oder leichtes Fieber. Doch was ist zu tun, wenn man sich erkältet hat und ein Impftermin ansteht. Kann man sich trotz einer akuten Erkältung impfen lassen? Lauern Gefahren für den Körper oder wird etwa die Impfwirkung abgeschwächt?

Das raten die Experten

Das Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt im Krankheitsfall: Wer an einer akuten Krankheit mit Fieber (38,5 Grad oder höher) leide, solle erst nach der Genesung geimpft werden. Eine Erkältung oder gering erhöhte Temperatur (unter 38,5 Grad) sei jedoch kein Grund, die Impfung zu verschieben oder komplett davon abzusehen.

Lesen Sie aus unserem Angebot: Impfung – Der Helm, der auch andere schützt

Darf ich mich trotz Erkältung impfen lassen?

Grundsätzlich sollte sich jeder nur dann impfen lassen, wenn er oder sie sich fit fühlt. Das ist allerdings bei einer Grippeschutz-Impfung genauso. Wer also gerade eine Erkältung durchmacht, sollte mit der Corona-Impfung warten, bis die Erkältungssymptome (Fieber, Kopfschmerzen, Schnupfen, allgemeine Abgeschlagenheit) abgeklungen sind. Die Impfung belastet das Immunsystem sonst unnötig.

Darf ich mich gegen Corona und Grippe gleichzeitig impfen lassen?

Mediziner empfehlen, zwischen der Corona-Impfung und einer Grippeschutz-Impfung mindestens 14 Tage Abstand zu lassen, damit der Körper nicht von zwei Impfstoffen gleichzeitig belastet wird.

Achtung: Da der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer, Astrazeneca und Moderna zweimal verabreicht wird, sollten Patienten das im Auge behalten und notfalls die Grippeschutz-Impfung entweder zeitlich vorziehen oder nach hinten verlegen.

Darf ich mich impfen lassen, wenn ich bereits Corona hatte?

Die meisten Impfstoffe, die derzeit verfügbar sind, entfalten ihre vollständige Wirkung erst nach zwei Injektionen. Bei Menschen, die eine Corona-Infektion überstanden haben, dürfte das anders sein. Verschiedene Studien legen nahe, dass bei Genesenen eine einmalige Impfung ausreichend ist.

Um überschießenden Immunreaktionen vorzubeugen und weil Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 immer noch knapp sind, vertritt die am Robert Koch-Institut ansässige Ständige Impfkommission (STIKO) die Meinung: Eine einmalige Impfung von Personen mit durchgemachter Infektion sollte "frühestens sechs Monate nach Genesung erwogen werden".

  1. 24vita
  2. Prävention

Erstellt: 12.03.2022Aktualisiert: 12.03.2022, 10:20 Uhr

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Kann man sich impfen lassen wenn man erkältet ist

Impfung trotz Erkältung: Manchmal ist es möglich (Symbolbild) © Irina Heß/ Imago

Auch im Frühjahr drohen neben Corona auch Erkältungen und Grippeinfekte. Aber kann man sich trotz Schnupfen und Husten impfen lassen?

Berlin – Eigentlich gilt als Faustregel: Impfen sollte man sich nur lassen, wenn man sich ganz kerngesund fühlt. Doch wie es der Zufall manchmal so will, trieft die Nase ausgerechnet kurz vor dem vereinbarten Impftermin. Und gerade zu Zeiten der Corona-Pandemie möchte man den Impftermin vielleicht nicht unbedingt auf die lange Bank schieben. Doch wie entscheidet man, ob man zu krank dafür ist oder nicht, wenn Erkältungssymptome vorhanden sind? Ist eine Impfung mit Schnupfen gefährlich oder wirkt sie dann womöglich nicht so gut?

Impfung trotz Erkältung? Mit diesen Symptomen sind Sie zu krank

Antworten gibt es beim Hausarzt oder dem Robert-Koch-Institut (RKI): Das RKI empfiehlt beispielsweise im akuten Krankheitsfall mit Fieber bis zu 38,5 Grad, die Impfung bis zur Genesung aufzuschieben. Eine Erkältung oder eine nur gering erhöhte Temperatur (unter 38,5 Grad) sei jedoch kein Grund, die Impfung zu verschieben oder komplett davon abzusehen.

Sollten Sie sich jedoch unwohl, angeschlagen und sehr matt fühlen und die Möglichkeit haben, den Impftermin zu verschieben, sollte das mit dem betreuenden Arzt oder der Ärztin besprochen und neu geplant werden.

Was die Wirkung betrifft, beeinflusst ein Schnupfen oder eine leichte Erkältung den Impfschutz jedenfalls nach Angaben des RKI nicht negativ.

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Impfung trotz Erkältung: Mit Fragen an den Hausarzt wenden

Bei Fragen oder Unklarheiten sollten sich Patientinnen und Patienten dennoch vor einem Impftermin immer noch einmal an den Hausarzt oder die Hausärztin wenden. Diese können ausführlich über Risiken und Nebenwirkungen aufklären und gegebenenfalls Ängste nehmen. Ob eine Impfung gegen Corona auch für Kinder unbedenklich ist, lesen Sie hier.* *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

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