Kann man sich selbst einen blasen

Behandlung und Therapie

Unabhängig von ihrer Entstehungsursache sollten alle geschlossenen Blasen nicht geöffnet oder aufgestochen werden. Die Haut über der Blase schützt das geschädigte Gewebe darunter vor Bakterien.

Insbesondere bei Fersenblasen helfen Blasenpflaster gegen den Druck auf die Blase. Zusätzlich sollte der Druckverursacher, z.B. der scheuernde Schuh wenigsten bis zur kompletten Ausheilung nicht mehr getragen werden.

Auch offene Blasen können mit Blasenpflastern optimal abgedeckt werden. Das Blasenpflaster verschließt die betroffene Region vollständig und schützt so vor äußeren Verschmutzungen. Die polsternde Eigenschaft des Blasenpflasters reduziert gleichzeitig die Schmerzen, die offene Blasen verursachen. Bevor offene Blasen mit Pflastern abgedeckt werden, muss die Wunde mit lauwarmem Wasser und ggfs. Wunddesinfektionssprays gereinigt werden. Die Haut sollte man unbedingt als Schutzschicht auf der Blase lassen und nicht abschneiden oder gar reißen.

Brandblasen sollten sofort nach der Verbrennung am besten unter fließendem Leitungswasser gekühlt werden. Wichtig bei der Kühlung ist, dass sie nicht zu lange (etwa 10 Minuten) und nicht zu kalt (nicht deutlich unter 20 °C) erfolgen darf. Das Auftragen von kühlenden Brandsalben kann ebenfalls zur Heilung beitragen. Bei starken Schmerzen und großflächig betroffenen Hautarealen sollte unbedingt eine Ärztin/ein Arzt oder ein Krankenhaus aufgesucht werden.

Juckende und nässende Blasen zwischen den Zehen können durch Fußpilz verursacht worden sein. Deshalb sollte man beim Auftreten dieser Blasen einen Hautarzt aufsuchen. Wenn sich der Verdacht auf Fußpilz bestätigt, sollten die Blasen mit einer entsprechenden Salbe gegen Fußpilz behandelt werden. Wenn Blasen als Symptom von Erkrankungen entstanden sind, muss, neben der lokalen Blasenbehandlung, ebenfalls die zugrundeliegende Krankheit mit ärztlicher Abklärung behandelt werden.

In seltenen Fällen kann es jedoch notwendig werden, geschlossene Blasen zu öffnen. Dies betrifft vor allem Blasen, die aufzuplatzen drohen. Das sind insbesondere oberflächliche Blasen an Stellen, an denen Druck nicht vermieden werden kann. Blasen, die ihrerseits unangenehmen Druck verursachen, weil sie beispielsweise unter einer dicken Hornhautschicht unter dem Fuß sitzen, können ebenfalls geöffnet werden, um den Druck zu mindern. Um eine Blase zu öffnen, sollte man eine saubere Nadel desinfizieren oder besser noch eine sterile Nadel verwenden und die Blase damit an einer Stelle einstechen (punktieren). Die Wundflüssigkeit kann dann ablaufen bzw. mit sanftem Druck entfernt werden. Eventuell muss man ein zweites Loch stechen oder das vorhandene etwas erweitern, besonders wenn die Flüssigkeit eher zähflüssig ist. Die Haut sollte man danach unbedingt als Schutzschicht auf der offenen Blase lassen und nicht abschneiden oder gar reißen. Gleiches gilt für bereits aufgeplatzte, halboffene Blasen. Die verbliebene Haut sollte immer auf der Blase belassen werden. Um Infektionen zu vermeiden, ist Hygiene bei halboffenen oder offenen Blasen besonders wichtig. Damit keine Verunreinigungen in das Gewebe geraten können, sollte man ein Pflaster auf die Blase kleben. Die Heilung von offenen Blasen dauert etwas länger als bei geschlossenen Blasen. Diese sollte dennoch nicht deutlich länger als sieben Tage in Anspruch nehmen.

Blasen entstehen durch Druck und Reibung. Häufig passiert das, wenn neue Schuhe zum ersten Mal getragen werden, ohne sie vorher einzulaufen. Neue Wanderschuhe sollten deshalb schon vor der ersten großen Wanderung mehrmals für mindestens 45 Minuten getragen werden. Dieses Einlaufen ist auch im Haus möglich. Um ein „bergauf und bergab“ zu simulieren, das den Fuß an anderen Stellen belastet als das Laufen in der Ebene, empfiehlt es sich, auch das Treppensteigen mit einzubeziehen.

Neben passendem Schuhwerk sind auch gut sitzende Socken wichtig, um das Entstehen von Blasen zu vermeiden. Rutschende Socken bilden Falten, die den Druck und die Reibung an der entsprechenden Stelle erhöhen. Keinesfalls sollten zwei Paar Socken übereinander getragen werden, um Druck abzufedern. Gerade so wird die Reibung erhöht und damit die Bildung von Blasen begünstigt. Wer darüber hinaus die Reibung möglichst minimieren will, kann die Haut vor Antritt der Wanderung mit speziellen Blasensticks behandeln.

Muss eine Blase behandelt werden?

Wenn sie sich nicht gerade infiziert haben, stellen Blasen kein Gesundheitsrisiko dar und heilen von selbst wieder ab. Da sie jedoch meist schmerzhaft und druckempfindlich sind, empfiehlt es sich, den Wanderrucksack mit Blasenpflastern in verschiedenen Größen und Desinfektionsmittel auszustatten.

Spezielle Blasenpflaster enthalten ein Hydrokolloid-Gel und bieten einige Vorteile gegenüber normalen Wundpflastern. Sie dichten die Blase wasserdicht ab, schaffen ein optimales Wundheilungsklima und nehmen überschüssige aus der Blase abgesonderte Flüssigkeit auf. Durch ihre Polsterung sorgen sie für eine sofortige Druckentlastung und damit verbundene Schmerzlinderung. Ein Blasenpflaster sollte in der richtigen Größe und Form ausgewählt werden und keinesfalls zerschnitten werden. In diesem Fall würden die Schnittränder genau wie die Ränder eines normalen Pflasters zusätzlich an der Blase reiben. Nach dem Aufkleben muss das Pflaster einige Sekunden mit der warmen Hand angedrückt werden, damit es sich optimal an die Haut anschmiegen kann. Bei besonders starker Belastung kann das Pflaster zusätzlich mit einem Tape fixiert werden.

Ein Pflasterwechsel muss erst dann stattfinden, wenn sich das Blasenpflaster von selbst ablöst oder sich ein durch Flüssigkeitsaufnahme entstandenes weißes Bläschen gebildet hat, das bereits den Pflasterrand erreicht.

Blasenpflaster sind sowohl für geschlossene als auch für offene Blasen geeignet. Ist die Blase offen, sollte jedoch vor Anbringung des Pflasters mit einem antiseptischem Mittel (zur Not mit Salzlösung oder lauwarmem Wasser) gespült werden.