Mensch ärgere dich nicht funny games

Haneke zeigt in seinem Film aus Österreich, auch wenn überwiegend deutsche Darsteller vertreten sind, Gewalt in ihrer reinsten Form. Mit ausgesuchter Höflichkeit bringen sie Lothar und Mühe an den Rand der Verzweiflung, sie schieben ihnen die Schuld an dem geschehen nur wegen "der paar Eier" zu und lassen keinen Zweifel daran, dass das "Funny Game", an dem die Jungen sich ergötzen, für diese nur einen Grund hat: Sie genießen es und lassen früh wissen, dass die Familie tun kann, was sie will, sie werden die Wette der Psychopathen bezüglich des Überlebens länger als 12 Stunden verlieren.
Der Film handelt von der Darstellung der Auswirkung von Gewalt. Wir wissen, was der Psychopath mit dem Messer dem beinverletzten Mühe zufügt, wir hören es, aber wir sehen die Auswirkung auf Susanne Lothar, die eine sensationelle Leistung zeigt.
Und der Film zeigt uns unsere Haltung zur Gewalt, wir verabscheuen, dass sie die Unschuldigen trifft, die Täter fragen uns, ob sie weitermachen sollen, wir wünschen dass dem Paar weitere seelische und körperliche Qualen erspart bleiben, aber wir sehen weiter zu.

Haneke berichtet im Interview, dass bei der Szene, in der sich Susanne Lothar mit im Ergebnis gezeigter blutiger Gewalt erfolgreich wehrt, das Premierenpublikum in Cannes lautstark applaudiert habe, als das dann rückgängig gemacht wurde, hätte Totenstille geherrscht.

Ist Gewalt unerträglich? Für die Opfer unabhängig von Schuld oder Unschuld ja, für uns Zuschauer, die wir "gerechtfertigte" Gewalt sehen, nicht!

Insofern hält uns Haneke einen Spiegel vor, wir hassen die Gewalt als Ausdruck der Freude daran wie bei den beiden Jungen, sie fragen uns, ob es genug sei, wir wissen, sie werden weitermachen und schauen uns das an. Wir leiden mit der Famile, und viel beeindruckender als die Gewalt, die Mühe nicht gezeigt angetan wird, ist neben dem Schreien ( wissen wir, wie schmerzempfindlich er ist?) die genial gespielte Verzweiflung, das blanke Entsetzen, die Hoffnungslosigkeit in Susanne Lothars Gesicht.

Vielmehr als Gewalt sehen wir ihre Auswirkung; in einem Film, in dem Soldaten einer "guten Seite" die der "Bösen" dezimiert, die oft nicht freiwillig für "das Böse" kämpfen, freuen wir uns für die guten und sehen das Leid der Bösen nicht, obwohl sie genauso leiden wie ein Guter, wir freuen uns an Gewalt, wenn sie die trifft, die sie verdient haben.

Wie soll Haneke verhindern, dass Leute sich an der Darstellung der Gewalt gewaltig stören, während andere sie genießen, erst recht, wenn sie die "Richtigen" trifft. Dieses Dilemma ist nicht lösbar, und das weiß Haneke.

Man mag den Film nicht ertragen und abschalten und ihm nur einen Stern geben, absolut verständlich, man kann ihn aber auch abschalten, weil man sich nicht zum Komplizen der Gewalt machen lassen will und die Frage des Psychopathen, ob es genug sei, mit ja beantwortet, abschaltet und bemerkt, der Film hat es geschaft, Gewalt als unerträglich darzustellen, und man gibt ihm wie ich 5 Sterne, weil er klarmacht, dass Gewalt immer unerträglich ist, zumindestens für die Opfer, und man beendet sie durch Abschalten des Filmes.

Ich gebe umumwunden zu, dass ich mir die Gewalt bis zum Ende angesehen habe, und dass meine Bewunderung für die Genialität, mit der die Gewalt besonders in ihrer Auswirkung gezeigt wurde, und besser als Susanne Lothar hätte das wahrscheinlich keine Darstellerin hinbekommen, auch Ausdruck einer gewissen Gewaltbereitschaft meinerseits sein kann, geschieht es den Bösen nicht recht, wenn sie leiden? Ist Rache nicht süß, stört mich das Leiden dessen, der es "verdient" erleidet?

Und geht es nur um Gewaltdarstellung im Film oder nicht vielmehr auch zu unserer Haltung in der Realität? Freue ich mich, wenn ein Angreifer deftige Prügel bezieht oder versuche ich, dem Agegriffenen zu vermitteln, dass er seinen Sieg nicht unnötig auskosten solle? Wer einen zu Boden gegangenen Messerstecher auf die Hand tritt, die das Messer immer noch hält, weil er sich nicht sicher ist, dass der Kerl keine Gefahr mehr darstellt, handelt in Selbstverteidigung, wer den seiner Waffe verlustig Gegangenen in Schach halten kann, braucht ihn nur sicher zu kontrollieren, und ihm nicht UNNÖTIG Schmerz zufügen.
Wer ein Opfer von Gewalt sieht und nicht bereit oder in der Lage ist, zu helfen, sollte eventuelle Helfer nicht behindern, wie man es oft auf auf Straßen, besonders Autobahnen sieht, auf denen der Stau auf der Gegenspur länger ist als der auf der Unfallseite.

Wird Hanekes Film viel ändern? Vielleicht oder wahrscheinlich nicht, aber wer den Film in Hanekes Sinn verstanden hat, wird oder sollte zumindestens über seine Haltung zu Gewalt hinterfragen, ob man nur dafür den Film als gerechtfertigt ansieht, muss man jedem selbst überlassen, jeder sollte respektieren, wen jemand nicht der Meinung ist, besonders, wenn er seine Ablehnung sachlich begründet.

Doc Halliday

Description

FUNNY

'Juden raus!' ist ein Ende 1938 bei 'Günther & Co.' in Dresden erschienenes antijüdisches Brettspiel aus der Zeit des Nationalsozialismus. Das Brettspiel wurde als „außerordentlich heiteres und zeitgemäßesGesellschaftsspiel“ angepriesen.

Das Spiel stellt eine Mischung aus 'Mensch ärgere Dich nicht' und 'Fang den Hut' dar. Spielziel ist es, auf dem Spielbrett durch würfeln sechs Spielfiguren, die durch Hüte als Juden karikiert wurden, von einem Judenhaus innerhalb der dargestellten mittelalterlichen Stadtmauern auf einen Platz außerhalb der Stadt zu bringen, der sie für einen Transport nach Palästina sammelt.

FUNNY

Juden raus! is an anti-Jewish board game published by Günther & Co. in Dresden at the end of 1938 during the National Socialist era. The board game was touted as an "extraordinarily cheerful and contemporary parlor game."

The game represents a mixture of the well-known games 'Mensch ärgere Dich nicht' and 'Fang den Hut'. The goal of the game is to move six figurines, caricatured as Jews by hats, on the board from a Jewish house within the depicted medieval city walls to a place outside the city collecting them for transport to Palestine.

Additional information

DimensionsArtistYear Of CreationTechniqueMeasurementsMediumGenre
100 × 100 cm

Cornelia Renz

2019

Siebdruck auf zwei Scheiben Acrylglas, ungerahmt / silkscreen on two panels of acrylic glass, unframed

100 x 100

Prints

Figuration

Wie heißt das Spiel Mensch ärgere Dich nicht in England?

Toy Brokers Ludo - Englisch ('Mensch' ärgere Dich Nicht! '): Amazon.de: Spielzeug.

Wie hieß Mensch ärgere Dich nicht früher?

Das Spiel und seine Vorläufer Josef Friedrich Schmidt hat "Mensch ärgere Dich nicht" erfunden, aber es gab Inspirationen: Sicherlich kannte er "Ludo", ein englisches Spiel aus dem Jahre 1896, das seinerseits wiederum auf dem alten indischen Spiel "Pachisi" fußte.

Wie kann man Mensch ärgere Dich nicht spielen?

Bei „Mensch ärgere Dich nicht“® gilt es, die eigenen Spiel- figuren so schnell wie möglich von seinem eigenen Startfeld aus über die Spielfeldstrecke ins Ziel zu bringen. Gleichzeitig versucht man, die Spielfiguren der Mitspieler so oft es geht zu schlagen, damit sie wieder von vorn anfangen müssen.

Ist Mensch ärger dich nicht ein deutsches Spiel?

Mensch ärgere Dich nicht ist ein deutsches Gesellschaftsspiel für zwei bis sechs Personen. Es zählt zu den Klassikern unter den deutschen Brettspielen und ist ein Abkömmling des indischen Spiels Pachisi.

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