Mittel zum Abnehmen die wirklich helfen

Viele Diäten bleiben langfristig ohne Erfolg oder erzeugen sogar einen Jo-Jo-Effekt: Dann ist das Gewicht einige Zeit nach der Diät höher als vorher. Wer das durch die Diät erreichte Gewicht dauerhaft halten möchte, muss auch dauerhaft etwas ändern. Dies setzt eine Ernährung voraus, die langfristig im Alltag umsetzbar ist und auch den Genuss am Essen erhält.

Bei jeder Diät ist es wichtig, keine unrealistischen Erwartungen zu haben und nicht enttäuscht aufzugeben, wenn das Gewicht danach wieder etwas steigt. Wer am Ball bleibt, kann zumindest einen Teil des erreichten Gewichtsverlusts auch längerfristig halten. Sich in regelmäßigen Abständen zu wiegen (zum Beispiel an einem festen Wochentag), kann dabei unterstützen. Manche Menschen finden eine sogenannte Bioimpedanz-Analysewaage hilfreich, die auch den Körperfettgehalt misst. So lässt sich etwa ein Zuwachs an Muskeln und ein Verlust an Fett feststellen, selbst wenn sich das Gewicht nicht deutlich verändert hat. Auch verbesserte Werte, zum Beispiel beim Blutdruck oder Cholesterinspiegel, können motivieren.

Eine Reihe von Studien hat untersucht, was auf Dauer hilft, nicht wieder zuzunehmen. Am größten sind die Erfolgsaussichten mit einer Kombination aus einer Ernährung, die dem Energiebedarf des Körpers entspricht, und ausreichender Bewegung. Mit anderen Worten: Wer es schafft, auf Dauer nicht mehr Kalorien als nötig zu sich zu nehmen, und Sport treibt, hat gute Chancen, sein Gewicht in etwa zu halten.

Es ist nicht leicht zu beurteilen, wann der tägliche Energiebedarf gedeckt ist. Im Alltag kann es hilfreich sein,

  • große Portionen zu vermeiden,
  • kleine Teller zu verwenden,
  • möglichst wenig fettreiche Lebensmittel wie Wurstwaren, Käse, Fast Food, Kuchen, Gebäck, Schokolade oder Chips zu essen,
  • energiereiche Getränke wie Fruchtsäfte, Cola oder Eistee nur in Maßen zu trinken oder durch zuckerarme Alternativen wie Schorlen oder Light-Getränke zu ersetzen und
  • wenig Alkohol zu trinken.

Allgemein ist es sinnvoll, auf die Nährwertangaben auf Lebensmittelverpackungen zu achten. Dies kann helfen, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie viele Kalorien in verschiedenen Lebensmitteln enthalten sind. Auch Tagebücher oder Apps können dabei helfen, einen Überblick zu behalten.

Manche Menschen befürchten, dass Süßstoffe Heißhungerattacken auslösen, weil sie den Insulinspiegel kurzfristig erhöhen. In wissenschaftlichen Studien zeigte sich aber kein Zusammenhang zwischen Süßstoffgebrauch und Körpergewicht.

Abnehmtabletten gibt es in vielen Formen. Egal, ob es Tropfen, Kapseln, Spritzen oder Tabletten sind: Sie alle versprechen leichtes Abspecken. Die Stiftung Warentest stuft jedoch die drei "besten" Produkte lediglich als "mit Einschränkung geeignet" ein - Die Preisspanne reicht hierbei von etwa 50 bis rund 290 Euro. In ihrer Ausgabe vom Januar 2020 hat die Stiftung Warentest 13 viel verkaufte Schlankheitsmittel unter die Lupe genommen. Alle sind aus der Apotheke, knapp die Hälfte davon ist rezeptfrei erhältlich.

Wir stellen Ihnen in diesem Artikel die Sieger aus dem Test vor und erklären, was Sie von den Abnehmmitteln erwarten dürfen. Ebenfalls informieren wir über etwaige Nebenwirkungen, den unbeliebten JoJo-Effekt und geben Tipps für ein gesundes Abnehmen. Generell sollten Sie immer die Nutzung von Schlankheitsmitteln vorher mit Ihrem Arzt besprechen.

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Abnahmetabletten-Test: Die Sieger der Stiftung Warentest (01/2020)

Alle sechs rezeptfreien Schlankheitsmittel werden im Test als "wenig geeignet" eingestuft. Das gilt sowohl für die beiden Medikamente mit Orlisat von Hexal und Ratiopharm, als auch für die vier Produkte mit verschiedenen Inhaltsstoffen, wie beispielsweise die Chitosan-Tabletten Formolino L112. Ebenfalls "wenig geeignet" stuft Stiftung Warentest die vier rezeptpflichtigen Medikamente mit Amphetaminen, aufgrund verschiedener Nebenwirkungen, wie Herzrasen, Unruhe und Schwindel ein und rät von ihnen grundsätzlich ab.

Bleiben noch drei rezeptpflichtige Abnehmmittel übrig, die immerhin "mit Einschränkung geeignet" sind. Dazu zählen die beiden Hartkapseln mit Orlistat (120 mg) von Xenical und Orlistat-Ratiopharm. Studien belegen hier eine gewisse Wirksamkeit, bei der Probanden mehr Gewicht verlieren, als durch eine einfache Diät. Allerdings sollten die Mittel nur unterstützend und bei hohem Übergewicht angewandt werden - kombiniert mit einer Diät und Bewegung. Nebenwirkungen können in Form von Übelkeit oder Durchfall auftreten.

Das dritte Mittel ist eine Injektionslösung von Saxenda mit dem Wirkstoff Liraglutid. Studien belegen die Hilfe beim Abnehmen. Auch hier empfiehlt sich das Medikament nur für stark Übergewichtige, die mit Diät und Bewegung allein keine Erfolge erzielen.

Alle Abnehmmittel sollten nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen und der Erfolg nach drei Monaten überprüft werden. Den vollständigen Test und alle Testergebnisse lesen Sie kostenpflichtig auf test.de.

Kritik an rezeptfreien Mitteln

Rezeptfreie Medikamente zum Abnehmen, wie die niedrig dosierten Orlistat-Kapseln (60 mg) von Hexal und Ratiopharm sind nicht ausreichend in ihrer Wirksamkeit durch Studien belegt - vor allem nicht in ihrer Langzeitwirkung. Das gilt auch für Formoline L112, Refigura Sticks, XLS Medical Fettbinder und XLS Medical Kohlenhydratblocker. Generell sind die Zulassungsanforderungen der rezeptfreien Mittel niedriger als bei den Rezeptpflichtigen.

Daneben gibt es noch sogenannte Formuladiäten. Bekannte Produkte sind hier Almased, Slimfast und Yokebe. Diese kalorienarmen, oftmals Pulver, werden mit Flüssigkeit angerührt und ersetzen eine komplette Mahlzeit. Ein schnelles Abnehmen ist hier möglich, dennoch empfehlen ärztliche Leitlinien die Formuladiäten nur bei hohem Übergewicht und nur zeitlich begrenzt einzusetzen. Ansonsten drohen Nebenwirkungen, wie Verstopfung und andere Risiken.

Zuletzt gilt es noch den allseits gefürchteten JoJo-Effekt zu überwinden. Falls Sie durch die Einnahme von Schlankheitsmitteln abgenommen haben, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass nach Absetzen des Mittels der JoJo-Effekt eintritt und Sie die Pfunde wieder schnell drauf haben. Dem können Sie nur entgegenwirken, wenn Sie Ihre Ernährung umstellen, was die größte Herausforderung sein dürfte und den Traum des einfachen Abnehmens wieder in weite Ferne rückt.

Gesund abnehmen

Wer gesund und langfristig abnehmen möchte, braucht augenscheinlich mehr als eine Tablette. Treiben Sie regelmäßig Sport - Bewegung verbrennt nach wie vor zuverlässig Kalorien. Vielleicht hilft Ihnen ein Fitness-Tracker mit seinen Zielen und Statistiken bei der Motivation. Daneben gilt es seine Ernährung umzustellen. Dies sollte bewusst und ausgewogen erfolgen. Vermeiden Sie Produkte mit hohem Zuckergehalt und kalorienreiche Kost. Kochen Sie selbst, mit frischen Zutaten und hohem Gemüseanteil. Als Getränke eignen sich Wasser und ungesüßte Tees. Nehmen Sie bei starkem Übergewicht die Hilfe eines Arztes in Anspruch.

Ermitteln Sie anhand des Body-Mass-Index (BMI), wie Ihr Körpergewicht zu beurteilen ist. Die Formel hierfür: Gewicht (kg) durch Körpergröße (m) zum Quadrat (m²). Wer einen BMI (kg/m²) zwischen 18,5 und 24,9 hat, gilt als Normalgewicht. Von 25 bis 29,9 hat man Übergewicht. Starkes Übergewicht beginnt ab einen Wert von 30. Noch genauer erhalten Sie einen Referenzwert mit der sogenannten Creff-Formel. Diese berücksichtigt neben der Körpergröße und des Gewichts auch Körperbau und Alter.

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