Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten Remix

Fest steht, dass Ulbricht die offene Grenze zwischen dem West- und dem Ostteil Berlins nicht länger akzeptieren wollte. Schon Wochen zuvor hatte er den sowjetischen Staats- und Parteichef Nikita Chruschtschow gedrängt, eine Lösung für das Berlin-Problem zu finden.

Für Ulbricht bestand es vor allem darin, dass jeden Monat Tausende Menschen über Berlin in den freien Westen flohen – darunter viele Facharbeiter und Akademiker. Zudem arbeiteten 50.000 Ost-Berliner im Westteil der Stadt; sie konnten mit der D-Mark ein weit besseres Leben führen als die große Mehrheit im Osten. Die D-Mark war etwa viermal so viel wert wie die Mark der DDR.

Moskau hatte andere Interessen

Chruschtschow hatte jedoch ganz andere Pläne als Ulbricht. Schon 1958 hatte Chruschtschow den Abzug der Westalliierten aus West-Berlin verlangt. Sonst, so der Sowjetführer, werde sein Land mit der DDR einen separaten Friedensvertrag schließen und ihr alle Kontrollrechte übertragen. Das hätte bedeutet: auch die Kontrolle über die Zugangswege nach West-Berlin. Damit hätte die Sowjetunion erreicht, was ihr mit der Berlin-Blockade 1948/49 misslungen war: West-Berlin von seinen Lebensadern abzuschneiden.

Die USA, Frankreich und Großbritannien gingen 1958 nicht auf dieses Ultimatum ein. Doch Chruschtschow blieb stur. Am 4. Juni 1961 wiederholte er seine Forderungen gegenüber dem amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy beim Gipfeltreffen in Wien. Ganz Berlin liege auf dem Territorium der DDR, behauptete Chruschtschow. Was allerdings nicht der Rechtslage entsprach: Denn danach trugen die vier Siegermächte des Zweiten Weltkriegs nach wie vor Verantwortung für ganz Berlin - zehn Jahre später hat das Berlin-Abkommen diese Rechtsposition übrigens bestätigt.

1961 wollte Chruschtschow die Westalliierten noch raus haben aus West-Berlin – und die Westsektoren zu einer neutralen Stadt erklären. Ohne die Anbindung an den Westen hätten Moskau und Ost-Berlin leichtes Spiel gehabt, den Westteil unter ihre Kontrolle zu bringen.

Wer Ulbrichts Einlassung bei der Pressekonferenz im Juni 1961 vollständig und genau liest, stellt fest, dass der ostdeutsche Staats- und Parteichef zu dieser Zeit noch auf Chruschtschows Linie lag.

Westalliierte schützen Freiheit West-Berlins

Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges blieben die Westalliierten jedoch standhaft. Sie sahen zwar keine Möglichkeit, freie Wahlen in ganz Deutschland durchzusetzen und Deutschland eine Wiedervereinigung unter freiheitlichen Vorzeichen zu ermöglichen. Aber sie beharrten auf ihren Rechten in Berlin – und schützten damit die Freiheit der West-Berliner.

Nachdem Chruschtschows Plan erneut gescheitert war, erhielt Ulbricht von seinem sowjetischen Genossen am 3. August 1961 die Genehmigung, die Grenze zwischen Ost- und West-Berlin zu schließen. Für den sowjetischen Staats- und Parteichef bedeutete das, bei Licht betrachtet, eine Niederlage, denn er musste die Anwesenheit der Westalliierten in West-Berlin nun auf Dauer hinnehmen. In den folgenden Jahren kam es in der Tat nicht mehr zu einer Wiederholung des Chruschtschow-Ultimatums.

28 Jahre geteilt

Die schmerzlichsten Folgen hatte der Mauerbau jedoch für die Menschen in Ost-Berlin und der DDR. Denn sie hatten nun kein „Schlupfloch“ mehr nach Westen. Und wer über die Mauer oder die innerdeutsche Grenze fliehen wollte, musste damit rechnen, erschossen zu werden. Dass es den „Schießbefehl“ tatsächlich gab, ist seit einigen Jahren auch schriftlich belegt. Viele Menschen haben bei Fluchtversuchen ihr Leben gelassen.

Erst die Friedliche Revolution in der DDR 1989 brachte die Mauer wieder zu Fall – und beendete die SED-Diktatur.

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