Polizisten erschießen serienmörder auf der flucht

Weltweit suchen Zielfahnder nach Norman Volker Franz (Jahrgang 1970). Er hat fünf Menschen getötet und ist zweimal aus Gefängnissen ausgebrochen. Seine kriminelle Laufbahn beginnt in den 1990er-Jahren. Damals überfällt er Banken, handelt mit Waffen und schmuggelt Zigaretten. Im Streit mit Konkurrenten tötet er 1995 mit einer Handgranate zwei Menschen. Für den Doppelmord wird er zu lebenslanger Haft verurteilt. Doch mit Hilfe seiner Frau kann er 1997 aus der JVA Hagen fliehen. Carsten C. Philipps von der Kripo Dortmund und Oberstaatsanwalt Carsten Dombert schildern anhand von Originaldokumenten die Straftaten.

Die Flucht führt das mörderische Paar in den Osten Deutschlands. Trotz Fahndung gelingt es ihnen, sich in einem kleinen Hotel in der Nähe von Weimar zu verstecken. Im März 1997 erbeutet das Paar bei einem Überfall auf einen Geldtransport 10.000 D-Mark und Norman Volker Franz erschießt einen Wachmann. Staatsanwalt Hendrik Weber berichtet, was damals in Weimar passiert ist.

Nach dem Raubmord in Thüringen geht die Flucht weiter in die Region Halle/Saale. Auch dort versteckt sich das Paar in einem kleinen Hotel. Im Juli 1997 überfallen sie einen Geldtransport in Halle. Dabei erschießt Norman Volker Franz zwei Wachmänner. Mit rund einer halben Millionen D-Mark können sich die beiden unerkannt ins Ausland absetzen. Augenzeugen und Oberstaatsanwalt Hendrik Weber erinnern sich.

In Portugal führt das Paar an der Algarve ein fast bürgerliches Leben: Sie kaufen ein kleines Appartement, bekommen einen Sohn und Norman Volker Franz arbeitet für eine Immobilienfirma. Doch durch einen Zufall wird die Polizei auf die Deutschen aufmerksam und nimmt sie fest. Bevor Franz nach Deutschland ausgeliefert werden kann, gelingt ihm erneut die Flucht aus einem Gefängnis. Seitdem ist er untergetaucht und auf der Fahndungsliste von Europol, berichtet Frank Scheulen vom Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen.

Nach „AMOK – Erfurt und die Folgen“ ist die Doku über den Fünffach-Mörder das zweite vom MDR produzierte Format für „ARD Crime Time“. „ARD Crime Time“ zählt zu den erfolgreichsten Doku-Reihen in der Mediathek. Es geht um ungeklärte Vermisstenfälle, um Verurteilte, deren Fälle neu aufgerollt werden, um spektakuläre Ermittlungen, aber auch um die Leidtragenden der Verbrechen. Ermittlerinnen und Ermittler geben Einblicke in ihre Arbeit, Experten analysieren Tathergang und Hintergründe eines Verbrechens, Betroffene erzählen, wie der Fall ihr Leben verändert hat. Die Doku-Reihe ist eine Gemeinschaftsproduktion von HR, MDR, NDR, SWR und WDR für die ARD Mediathek.

Weltgeschehen Täter auf der Flucht

Amoklauf in Kanada – drei Polizisten erschossen

Veröffentlicht am 05.06.2014 | Lesedauer: 2 Minuten

Polizisten erschießen serienmörder auf der flucht

Polizeiliches Fahndungsfoto des Todesschützen aus dem kanadischen Moncton. Er trägt militärische Tarnkleidung, zwei Schusswaffen und ist auf der Flucht.

Quelle: twitter

Polizisten erschießen serienmörder auf der flucht

Das Twitter-Foto zeigt die Blutlache eines der drei erschossenen Polizisten.

Quelle: dpa/msc ms

Polizisten erschießen serienmörder auf der flucht

Sicherheitskräfte im Einsatz. Mehr als 100 Polizisten suchen nach dem Amokläufer.

Quelle: REUTERS/SMC

Polizisten erschießen serienmörder auf der flucht

Autofahrer wurden angewiesen, die Gegend der 70.000-Einwohner-Stadt zu meiden, um nicht selbst beschossen zu werden.

Quelle: dpa/msc ms

Polizisten erschießen serienmörder auf der flucht

Derartige Gewalt mit Schusswaffen ist in Kanada, insbesondere an der Ostküste, extrem selten. Der Minister für Öffentliche Sicherheit, Steven Blaney, sei „über die furchtbare Tragö...die schockiert“.

Quelle: REUTERS/SMC

Im Osten Kanadas sind drei Polizisten erschossen und zwei weitere verletzt worden. Der Amokläufer ist auf der Flucht, trägt Schusswaffen. „Bleibt zu Hause, verschließt eure Türen“, rät die Polizei.

Ein einzelner Mann hat am Mittwoch in Kanada drei Polizisten erschossen und zwei weitere verletzt. Nach der Schießerei in der Ostküstenstadt Moncton wurde eine Großfahndung eingeleitet und das Gebiet, in dem der Täter vermutet wurde, weitgehend abgeriegelt. „Bleibt zu Hause, verschließt eure Türen“, rät die Polizei den Anwohnern via Twitter.

Auf dem Onlinenachrichtendienst veröffentlichte die Polizei nach den Schüssen auf die Beamten die Identität des mutmaßlichen Täters und verbreitete ein Foto des 24-jährigen Mannes. Der Mann aus Moncton wurde als bewaffnet und gefährlich bezeichnet. Auf dem Foto trägt er militärische Tarnkleidung und ist mit zwei Schusswaffen bewaffnet.

Eine Augenzeugen berichtete, der mutmaßliche Täter habe mehrere Gewehre und eine Armbrust bei sich gehabt. „Ich wollte die Fenster öffnen, und da sah ich ihn“, sagte Joan MacAlpine Stiles dem Sender CBC. „Er war gerade durch unseren Garten spaziert.“ Das örtliche Krankenhaus war in Alarmbereitschaft, draußen wurden Wachmänner postiert. Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar.

Die Fahndung gehe nach den tödlichen Schüssen mit Hochdruck weiter, teilte die Polizei mit. Mehr als hundert Beamte seien im Einsatz. Autofahrer wurden angewiesen, die Gegend der 70.000-Einwohner-Stadt zu meiden, um nicht selbst beschossen zu werden.

„Furchtbare Tragödie“

Derartige Schießereien sind in Kanada, insbesondere an der Ostküste, extrem selten. Als schwerster Fall von Gewalt gegen die Polizei in 120 Jahren galt 2005 die Tötung von vier Beamten bei Ermittlungen auf einer Farm in Alberta im Westen des Landes. In Moncton hat es dieses und letztes Jahr noch keinen einzigen Mord gegeben, bis zu dem Polizistenmord am Mittwochabend (Ortszeit).

Die Beamten waren alarmiert worden, weil im Norden von Moncton ein bewaffneter Mann gesehen wurde.

Der Minister für öffentliche Sicherheit, Steven Blaney, twitterte zu dem Zwischenfall in Moncton, er sei „über die furchtbare Tragödie schockiert“. Der Bürgermeister von Moncton, George LeBlanc, sprach den Angehörigen und den Kollegen der getöteten Beamten sein Beileid aus.