"Romantische Wintergastronomie" darf doch nicht stattfinden Bildrechte: BR Die "Romantische
Wintergastronomie" auf Schloss Thurn und Taxis darf nun doch nicht stattfinden. Die Stadt Regensburg hat nach Prüfung keine Erlaubnis dazu erteilt. Der Veranstalter ist enttäuscht. Jetzt hofft er auf die Ministerpräsidentenkonferenz. Der Betreiber vom "Romantischen Weihnachtsmarkt auf Schloss Thurn und Taxis" kann seinen Markt weiterhin nicht öffnen. Wie der Veranstalter Peter Kittel mitteilt, untersagte die Stadt Regensburg am Donnerstag telefonisch die für 15 Uhr geplante Öffnung als reinen Gastronomiebetrieb. Noch hofft der Betreiber aber auf Lockerungen durch die Politik. "Mit großer Enttäuschung habe ich heute
Vormittag telefonisch die Ankündigung der Untersagung unserer Romantischen Wintergastronomie auf Schloss Thurn und Taxis durch die Stadt Regensburg entgegen genommen", teilt Veranstalter Peter Kittel mit. Die Stadt Regensburg habe den Betrieb als Außengastronomie untersagt, da sie diese ursächlich mit dem "Romantischen Weihnachtsmarkt auf Schloss Thurn und Taxis" in Verbindung sehe, so der Veranstalter."Romantische Wintergastronomie" darf doch nicht stattfinden
Betreiber zeigt sich enttäuscht von der Stadt
Mit "entkoppelter Außengastronomie" Verbot umgehen
Ursprünglich hatte Kittel geplant, allein die Essens- und Getränkestände des Marktes zu öffnen und alle Warenstände geschlossen zu halten. Außerdem sollte der Zugang nur unter Einhaltung der 2G-Regeln möglich sein. Ein Euro des bis zu sechs Euro teuren Eintrittspreis sowie ein Teil des Gastro-Umsatzes sollte an die Betreiber der weiterhin geschlossenen Buden fließen. Der Ticketverkauf auf der Homepage des Veranstalters wurde nach der Untersagung mittlerweile aber gestoppt.
Peter Kittel hofft aber weiter, seinen Weihnachtsmarkt auf dem Gelände des Schlosses von Gloria von Thurn und Taxis doch noch in dieser Saison öffnen zu dürfen. Von der am Donnerstag tagenden Ministerpräsidenten-Konferenz erhofft er sich Lockerungen für Weihnachtsmärkte, die ihm eine Öffnung in absehbarer Zeit ermöglichen sollen.
Stadt: Ausnahmeregelung nicht vertretbar, gute Gründe für Verbot
Die Stadt teilte mit, dass angesichts der überregionalen Attraktivität des Markts und der zu erwartenden Besucherströme eine Außnahmegenehmigung nicht vertretbar sei.
Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) sagte: "Ich kann das Unverständnis über das Verbot der Weihnachtsmärkte durchaus nachvollziehen. Auch die Stadt war davon ausgegangen, den Christkindlmarkt am Neupfarrplatz mit den entsprechenden strengen Infektionsschutzmaßnahmen öffnen zu können. Trotzdem sehe ich gute Gründe, das Verbot zu akzeptieren."
OB: Nicht nach Schlupflöchern suchen, sondern Solidarität zeigen
Die Oberbürgermeisterin verwies darauf, dass angesichts der aktuellen Zahlen und der dramatischen Lage auf den Intensivstationen die Kontaktreduktion in allen Bereichen das Gebot der Stunde sei.
"Es gebiete schon allein der Respekt vor der Leistung und der Belastung all derer, die die Behandlung der Corona-Patienten in den Krankenhäusern Tag für Tag stemmen müssen, dass wir jetzt nicht nach Schlupflöchern suchen, sondern uns solidarisch zeigen." Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD)
Wichtig sei allerdings, dass Bund und Land die Beschicker schnell, unbürokratisch und umfassend entschädigen.
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Der Betreiber eines privaten Weihnachtsmarkts in Regensburg versucht das bayernweite Christkindlmarkt-Verbot zu umgehen. In einer Pressemitteilung kündigt Peter Kittel, Organisator des "Romantischen Weihnachtsmarkts auf Schloss Thurn und Taxis", für Donnerstag an, auf dem Schlossgelände die Essens- und Getränkestände des Markts zu öffnen. Der "Romantische Weihnachtsmarkt" wird dafür in "Romantische Wintergastronomie" umbenannt, so der Veranstalter.
Der Betrieb soll täglich um 15 Uhr unter 2G-Voraussetzungen aufgenommen werden. Bis 22 Uhr soll die "Wintergastronomie" dann jeden Tag geöffnet bleiben.
Stadt prüft - Entscheidung folgt am Donnerstag
Die Stadt Regensburg sei am Mittwochvormittag über das Vorgehen informiert worden, heißt es in der Pressemitteilung des Veranstalters. Die Stadtverwaltung bestätigt das. Momentan werde die "Romantische Wintergastronomie" geprüft. Mit einer Entscheidung sei im Laufe des Donnerstags zu rechnen, wohl noch vor der geplanten Öffnung um 15 Uhr, so eine Sprecherin.
Der Marktbetreiber hatte gegen das Verbot seines Weihnachtsmarkts bereits juristische Schritte unternommen und beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof den Erlass einer einstweiligen Anordnung beantragt, um alle Stände des Markts wieder öffnen zu dürfen. Wie ein Gerichtssprecher bestätigt, ist hier bisher noch keine Entscheidung gefallen.
Umsatz und Eintritt fließen teilweise in Solidaritätsfonds
In der Pressemitteilung lässt sich der Betreiber mit markigen Worten zitieren: "Wir kämpfen gemeinsam einen existenziellen Kampf für die Schaustellerfamilien, aber auch einen Kampf für ein großes Stück Freiheit und Lebensfreude für alle Geimpften und Genesenen", soll Peter Kittel gegenüber seinen Standbetreibern gesagt haben.
Vom Eintrittspreis von bis zu sechs Euro für die "Wintergastronomie" soll deshalb auch ein Euro an die Schausteller- und Standbetreiber ohne Verpflegungsangebot abgetreten werden, die morgen definitiv nicht öffnen werden. Auch fünf Prozent des Gastro-Umsatzes sollen in einen sogenannten Solidaritätsfonds fließen. "Wir stellen uns damit auch dagegen, dass ganze Familien mit unzureichenden Überbrückungshilfen um ihre Existenz gebracht werden", wird Kittel in seiner Pressemitteilung zitiert.
Ein Stück Lebensfreude vermitteln
Die 2G-Vorgaben für Gastronomiebetriebe begrüßt Kittel explizit und kündigt an, den Besucherinnen und Besuchern höchste Sicherheit und Aufenthaltsqualität bieten zu wollen. Ihm fehle jegliches Verständnis, dass "hoch kontrollierte Veranstaltungen" wie sein Markt unter freiem Himmel unterbunden werden. Außerdem wolle man den Menschen ein Stück Lebensfreude vermitteln, so der Veranstalter.
Der Romantische Weihnachtsmarkt findet jedes Jahr im Innenhof des Schlosses von Gloria von Thurn und Taxis und Teilen der Außenanlagen statt. Die Staatsregierung hatte im November alle Weihnachtsmärkte in Bayern untersagt, und das unter anderem mit den hohen Inzidenzzahlen und der hohen Auslastung der Intensivstationen im Freistaat begründet.
Zum Update: "Romantische Wintergastronomie" darf doch nicht stattfinden (02.12.2021)
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