Coronavirus Die Geschichte der Impfpflicht in Deutschland Die Geschichte der Impfpflicht in Deutschland Im Zuge der Coronapandemie rückt eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus immer weiter in den Fokus der Öffentlichkeit. Schon in der Vergangenheit gab es verschiedene Impfpflichten in Deutschland. Ein Rückblick. Beschreibung anzeigen Ungeimpfte geben das Coronavirus öfter weiter als Geimpfte. Doch auch diese tragen zur Verbreitung bei, wie eine neue Studie zeigt. Berlin.
Die Impfung gehöre zu den wirksamsten Mitteln in der Pandemiebekämpfung. Dennoch sei die Impfquoten hierzulande weiterhin viel zu gering, um das Virus spürbar einzudämmen. Es sind klare, aber auch mahnende Worte, mit denen eine neue Studie über den Anteil geimpfter und ungeimpfter Menschen am Infektionsgeschehen beginnt. Derzeit sind 68,7 Prozent der Bevölkerung in Deutschland per Vakzin vollständig immunisiert. (Stand: 02. Dezember). Für die Studie analysierten der Modellierer Ben Maier von der Humboldt-Universität in Berlin mit anderen Forscherinnen und Forschern Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) zu symptomatischen Fällen unter Geimpften und Ungeimpften zwischen dem 11. Oktober und 07. November 2021. Morgenpost von Christine RichterBestellen Sie hier kostenlos den täglichen Newsletter der Chefredakteurin
Aus den Berechnungen der Experten geht hervor: Bei zehn Ansteckungen mit Covid-19 ist in acht bis neun Fällen mindestens eine ungeimpfte Person beteiligt. Ihr Anteil an den Infektionszahlen ist also deutlich höher als bei Personen mit Impfschutz. Diesen Wert ermittelten die Forscher anhand von zwei unterschiedlichen Ansteckungsmodellen.
Zwischen Geimpfte kommt es nur selten zu AnsteckungenIn der ersten Modellierung gehen die Experten von einem hohen Impfschutz von 72 Prozent aus. In dem Szenario werden demnach 91 Prozent der Infektionen von mindestens einem ungeimpften Menschen verursacht. Von 100 Ansteckungen finden 51 einzig und allein unter Ungeimpften statt. Weitere 25 Nicht-Geimpfte stecken Menschen mit Impfschutz an. Von den 100 Ansteckungen gehen also 76 von Menschen aus, die nicht gegen Corona geimpft sind. Der Anteil derjenigen, die durch Geimpfte angesteckt werden, ist erheblich kleiner: In 15 Fällen geben Geimpfte das Virus an Ungeimpfte weiter. Und in nur neun Infektionsszenarien stecken sich Geimpfte untereinander an
Höhere Impfquote und mehr Booster-Impfungen nötigFür das zweite Bespiel speisen Maier und seine Kollegen die Modellierung mit einer pessimistischeren Impfeffektivität. Der Schutz beträgt nun zwischen 50 und 60 Prozent. In dem Fall kommen 16 von 100 Infektionen unter rein geimpften Menschen zustande. Die restlichen Ansteckungen gehen von Ungeimpften als Verbreitende oder als Infizierte aus. Das verdeutlicht: Selbst bei einem geringeren Impfschutz treiben ungeimpfte Personen das Infektionsgeschehen wesentlich an. Denn 84 von 100 Ansteckungen entstehen in diesem Szenario mit Beteiligung von mindestens einer Person, die nicht geimpft ist. Experten plädieren für KontaktbeschränkungenNun stellt sich die große Frage, wie Corona wirksam bekämpft werden kann. Die Impfung gilt als Schlüssel aus der Pandemie, wie es Maier und seine Kolleginnen und Kollegen auch zum Einstieg der Studie betonen. Da die aktuellen Vakzine jedoch nicht zu 100 Prozent eine Infektion und die Weitergabe des Virus verhindern können, empfiehlt das Experten-Team einen Drei-Punkte-Plan:
Ja, unter Geimpften kommt es zu Infektionen und man kann auch trotz Impfschutz schwer an Corona erkranken, wenn auch deutlich seltener. Dennoch schlussfolgern die Forscherinnen und Forscher, dass die Bevölkerungsgruppe einen wesentlichen Anteil an den hohen Infektionszahlen hat, die sich bisher noch nicht hat impfen lassen. (lgr)
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