Schwimmen ist vor allem dafür bekannt, dem Rücken gutzutun. Aber wussten Sie, dass Schwimmen auch vor Verschlechterungen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung schützen kann? Doch bevor Sie ins Wasser springen, sollten Sie einige Tipps beachten, um keine Kreislaufprobleme zu riskieren. Es ist tatsächlich wahr: Schwimmen ist auch für die meisten Herzpatienten zu empfehlen – allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen. Im ersten Schritt sollten Sie unbedingt mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin sprechen und sich „grünes Licht“ für ein moderates Training holen. Außerdem sollte Ihnen bewusst sein, dass Sie unter Umständen beim Einsteigen ins Wasser oder beim Ausstieg aus dem Wasser unter Kreislaufproblemen leiden könnten.
Ihnen könnte schwindelig oder schwarz vor Augen werden – mit einigen Vorsichtsmaßnahmen lässt sich das Risiko aber minimieren, sodass dem Sprung ins Becken nichts entgegensteht. Manche Herzpatienten erfahren beim Eintauchen in Wasser Luftnot. Was ist die Ursache hierfür? Beim Eintauchen des Körpers in Wasser wirkt neben dem Luftdruck noch der
Wasserdruck, der sogenannte hydrostatische Druck, auf den Körper. Dadurch wird venöses Blut aus Armen und Beinen in die Körpermitte umverteilt. Hierdurch steigt die sogenannte Vorlast, was für den Körper bedeutet, dass das Herz akut mit einer größeren Blutmenge umgehen muss. Bei einer vorbestehenden starken Herzschwäche (Herzinsuffizienz) kann dies zu einer akuten Dekompensation also einem Rückstau in die Lunge führen, was sich in Luftnot äußert. Dennoch ist auch bei Patienten mit einer
Herzinsuffizienz moderate Belastung wie zum Beispiel beim Schwimmen für Patienten langfristig vorteilhaft. Haben Sie es schon mal erlebt? Sie ziehen ganz problemlos Ihre Bahnen durch das Wasser, aber beim Ausstieg aus dem Becken wird Ihnen prompt schwindelig? Dahinter steckt der Wasserdruck. Er nimmt mit der Wassertiefe zu und sorgt dafür, dass das
Blut aus den Körperteilen, die tiefer im Wasser sind, in die oberen Körperregionen gedrückt wird. Wenn man aus dem Wasser steigt, versackt das Blut zurück in die Beine und den Beckenbereich, der Blutdruck fällt etwas ab. Dadurch kann die Blutversorgung im Oberkörper und Kopf abfallen. Davor schützt sich der Körper mit einer schnellen Gegenmaßnahme: Die Herzfrequenz steigt. In der Regel beträgt dieser Anstieg nicht mehr als 20 Prozent, was auch für Herzpatienten üblicherweise kein
Problem darstellt. Dennoch besteht das Risiko, dass der Ausgleich zu spät stattfindet – also die Herzfrequenz nicht schnell genug steigt. Dann können Kreislaufprobleme auftreten.Vor dem Training um
ärztlichen Rat fragen
So entstehen Kreislaufprobleme beim Schwimmen
So entstehen Kreislaufprobleme nach dem Schwimmen
Mit diesen Tipps bleibt Ihr Kreislauf nach dem Schwimmen stabil:
Langsam ins Wasser gehen
- Um das Risiko einer Dekompensation zu vermindern bzw. Symptome frühzeitig zu erkennen, sollte man das Becken langsam betreten und nicht mit einem Kopfsprung das Training beginnen. Gegebenenfalls kann man einer Begleitperson Bescheid geben, dass sie in den ersten Minuten die Augen offen hält.
Das Wasser langsam verlassen
- Das Risiko für Schwindelgeühl lässt sich verringern, wenn man langsam aus dem Becken aussteigt. Dafür bietet es sich an, das Wasser gehend im flachen Bereich zu verlassen. So versackt das Blut nicht abrupt und das Herz hat mehr Zeit für die Kreislauf-Umstellung. Man kann das Becken natürlich auch über die Ausstiegsleiter verlassen – sollte sich dafür aber Zeit nehmen.
Auch nach dem Schwimmen in Bewegung bleiben
- Es ist hilfreich, nach dem Verlassen des Schwimmbeckens nicht stehen zu bleiben, sondern bewusst ein paar Schritte zu laufen.
Mehrmals hintereinander das Wasser verlassen
- Der Kreislauf lässt sich trainieren – zum Beispiel, indem man mehrmals hintereinander aus dem Wasser aussteigt und dazwischen immer wieder eine kleine Runde schwimmt.
Schwimmtechnik verbessern
- Je flacher man beim Schwimmen an der Wasseroberfläche liegt, desto weniger Blut wird aus den Beinen in Richtung Brustraum gedrückt. Es ist also sinnvoll, sich einen möglichst horizontalen Schwimmstil anzugewöhnen. Wer Aquajogging oder Wassergymnastik betreibt, kann am Ende ein paar Übungen in einer möglichst flachen Wasserlage anschließen – zum Beispiel mit Hilfe einer sogenannten „Schwimmnudel“.
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