Wann ist Deutschland in die NATO eingetreten?


Kommentar

Die NATO hat in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts schrittweise den Wandel vom einem eher auf Verteidigungsfragen konzentrierten Bündnis hin zu einer Organisation zur Krisenbewältigung und Stabilitätsförderung vollzogen.

Die Aufnahme der neuen Mitglieder war lange Zeit umstritten. Insbesondere im Fall der drei baltischen Staaten war zunächst der Widerstand Russlands zu überwinden, obwohl die vormalige Führungsmacht des Ostblocks inzwischen durch die NATO-Russland-Grundakte (1997) und den erneuerten und vertieften NATO-Russland-Rat (2002) eng mit der NATO verbunden wurde (einige Beobachter sprachen sogar schon von einer "de facto" - Mitgliedschaft).

Das Horror-Szenario eines bewaffneten Konflikts mit Russland im Falle einer Aufnahme der drei baltischen Staaten in die NATO hat sich als das herausgestellt was es war: unbegründet. Allerdings hat die völkerrechtswidrige Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 und der bewaffnete Konflikt in der Ost-Ukraine entsprechenden Ängsten insbesondere in den baltischen Staaten und in Polen wieder Nahrung gegeben.

Von Medien und der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen hat die NATO 2003 entscheidende strukturelle und konzeptionelle Weichenstellungen vollzogen: Im Frühsommer 2003 wurde die militärische Kommandostruktur grundlegend verändert und zugleich verschlankt; im Herbst wurden die ersten Teile der NATO Response Force (NRF), einer schnellen und global einsetzbaren Eingreiftruppe - in Dienst gestellt.

Die Erweiterung der NATO um 7 Staaten im Frühjahr 2004 anlässlich des 55. Jahrestages der Allianz muss im Zusammenhang gesehen werden mit der Aufnahme von 10 neuen Staaten in die Europäische Union (EU). Allmählich wächst zusammen, was zusammen gehört - und die noch verbleibenden "weißen Flecken" auf der Landkarte Europas (vornehmlich neutrale Staaten und Staaten des Westbalkans) werden sich langfristig ebenfalls integrieren (müssen).


Tabelle
Entwicklung der NATO-Mitgliedschaft

1949
(Gründungsmitglieder)
(NATO-12)

Belgien
Dänemark
Frankreich
Großbritannien
Island
Italien
Kanada
Luxemburg
Niederlande
Norwegen
Portugal
USA
1952
(NATO-14)
Griechenland
Türkei
1955
(NATO-15)
Bundesrepublik Deutschland
1982
(NATO-16)
Spanien
1999
(NATO-19)
Polen
Tschechien
Ungarn
2004
(NATO-26)
Bulgarien
Estland
Lettland
Litauen
Rumänien
Slowakei
Slowenien
2009
(NATO-28)
Albanien
Kroatien
2017
(NATO-29)
Montenegro
2020
(NATO-30)
Nordmazedonien

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  • Polen (1999)
  • Portugal (1949)
  • Rumänien (2004)
  • Slowakei (2004)
  • Slowenien (2004)
  • Spanien (1982)
  • Tschechische Republik (1999)
  • Türkei (1952)
  • Ungarn (1999)
  • Vereinigte Staaten (1949)
  • Vereinigtes Königreich (1949)

NATO-Erweiterung

Die NATO-Mitgliedschaft ist offen für „jeden anderen europäischen Staat, der in der Lage ist, die Grundsätze dieses Vertrags zu fördern und zur Sicherheit des nordatlantischen Gebiets beizutragen.“

Die NATO verfügt auch über einen sogenannten Membership Action Plan. Dieser hilft potenziellen Mitgliedern, sich auf eine Mitgliedschaft vorzubereiten und die wesentlichen Voraussetzungen zu erfüllen, indem er praktische Ratschläge und zielgerichtete Unterstützung bietet.

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Wann ist Deutschland in die NATO eingetreten?

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2.1 Eine politische und militärische Allianz

Sicherheit in unserem alltäglichen Leben ist wesentlich für unser Wohlbefinden. Zweck der NATO ist es, mit politischen und militärischen Mitteln die Freiheit und Sicherheit ihrer Mitglieder zu garantieren.

POLITISCH — Die NATO fördert demokratische Werte und ermöglicht ihren Mitgliedern, sich in Verteidigungs- und Sicherheitsfragen zu beratschlagen und zu kooperieren, um Probleme zu lösen, Vertrauen zu schaffen und langfristig Konflikte zu vermeiden.

MILITÄRISCH — Die NATO engagiert sich für die friedliche Lösung von Konflikten. Doch wenn diplomatische Anstrengungen scheitern, hat sie die militärische Macht, Operationen des Krisenmanagements durchzuführen. Diese erfolgen im Rahmen der Beistandsklausel im Gründungsvertrag der NATO – Artikel 5 des Washingtoner Vertrags – oder mit einem Mandat der Vereinten Nationen, entweder allein oder in Zusammenarbeit mit anderen Ländern und internationalen Organisationen.

2.2 Kollektive Selbstverteidigung

Die NATO ist dem Prinzip verpflichtet, dass ein Angriff gegen eines oder mehrere ihrer Mitglieder einen Angriff gegen alle darstellt. Dies ist das Prinzip der kollektiven Selbstverteidigung, das in Artikel 5 des Washingtoner Vertrags niedergelegt ist.

Bislang wurde Artikel 5 nur einmal angewendet – als Antwort auf die Terroranschläge des 11. September 2001 in den USA.

2.3 Die Transatlantische Verbindung

Die NATO ist eine Allianz von europäischen und nordamerikanischen Ländern. Sie verbindet auf einzigartige Weise diese beiden Kontinente und ermöglicht es ihnen, sich in Verteidigungs- und Sicherheitsfragen zu beratschlagen und zusammenzuarbeiten sowie gemeinsam multinationale Krisenmanagementoperationen durchzuführen.

2.4 Das strategische Konzept 2022

Strategische Konzepte halten die Kernaufgaben und -grundsätze der Allianz, ihre Werte und die Entwicklung des Sicherheitsumfelds sowie die strategischen Ziele der Allianz für die nächsten 10 Jahre fest. Das strategische Konzept 2022

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3.1 Beschlüsse und Beratungen

Täglich beratschlagen sich die Mitglieder und treffen Entscheidungen zu Sicherheitsfragen auf allen Ebenen und auf zahlreichen Gebieten.

Ein „NATO-Beschluss“ ist der Ausdruck des kollektiven Willens aller 30 Mitgliedsstaaten, da alle Entscheidungen konsensbasiert getroffen werden.

Hunderte Beamte sowie zivile und militärische Experten kommen jeden Tag ins NATO-Hauptquartier, tauschen Informationen aus, teilen Ideen und helfen nötigenfalls dabei, in Zusammenarbeit mit nationalen Vertretungen und den Mitarbeitern des NATO-Hauptquartiers Beschlüsse vorzubereiten.

3.2 Operationen und Einsätze

  • Kosovo
  • Sicherung des Mittelmeers
  • Unterstützung der Afrikanischen Union

Die NATO übernimmt eine aktive Rolle in zahlreichen Operationen und Einsätzen des Krisenmanagements, einschließlich ziviler Notfalleinsätze.

Die Krisenmanagementoperationen der NATO werden nach Artikel 5 des Washingtoner Vertrags oder mit einem Mandat der Vereinten Nationen durchgeführt.

3.3 Partnerschaften

40 Drittstaaten arbeiten in einer Vielzahl von Politik- und Sicherheitsfragen mit der NATO zusammen. Diese Staaten streben einen Dialog und eine praktische Zusammenarbeit mit der NATO an und viele von ihnen tragen zu NATO-geführten Operationen und Einsätzen bei. Die NATO kooperiert überdies mit einem breiten Netzwerk von internationalen Organisationen.

Partnerstaaten verfügen nicht über dieselbe Entscheidungsbefugnis wie Mitgliedsstaaten.

 Erfahren Sie mehr
über die Partnerschaften der NATO

3.4 Entwicklung von Mitteln zur Reaktion auf Bedrohungen

Wann ist Deutschland in die NATO eingetreten?

Die NATO erneuert sich beständig und passt sich an, um sicherzustellen, dass ihre Politik, Ressourcen und Strukturen aktuellen und zukünftigen Bedrohungen gerecht werden und die kollektive Selbstverteidigung ihrer Mitglieder gewährleisten können.

  • 1949 
  • 1989 
  • 1991 
  • 1995 
  •  2001
  •  2003
  •  2022

Wann ist Deutschland in die NATO eingetreten?

1949

1989

Wann ist Deutschland in die NATO eingetreten?

Fall der Berliner Mauer

1991

Die NATO entwickelt Partnerschaften mit früheren Gegnern nach dem Zerfall
der Sowjetunion.

1995

2001

Schwere Terroranschläge in New York und Washington D.C.

Die NATO wendet zum allerersten Mal Artikel 5 an und verfolgt künftig ein breiter angelegtes Sicherheitskonzept.

2003

Wann ist Deutschland in die NATO eingetreten?

2022

Wann ist Deutschland in die NATO eingetreten?
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Mitgliedsstaaten

Organigramm ansehen
  • NATO-Vertretungen

    Jeder Mitgliedsstaat verfügt über eine ständige Vertretung im politischen Hauptquartier der NATO in Brüssel. Jede Vertretung wird von einem/einer „Botschafter/in“ geführt, der seine/ihre Regierung im Beratungs- und Beschlussfassungsverfahren der Allianz repräsentiert.

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  • Die Nukleare Planungsgruppe

    Die Nukleare Planungsgruppe verfügt im Hinblick auf Fragen der Nuklearpolitik über dieselben Befugnisse wie der Nordatlantikrat.

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  • Der Nordatlantikrat: das Herz der NATO

    Der Nordatlantikrat (NAC) ist das wichtigste politische Entscheidungsgremium der NATO. Jeder Mitgliedsstaat hat einen Sitz im NAC.
    Er tritt mindestens einmal pro Woche oder bei Bedarf auf unterschiedlichen Ebenen zusammen. Den Vorsitz führt der Generalsekretär, der den Mitgliedern hilft, bei wichtigen Fragen zu einer Einigung zu kommen.

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  • Nachgeordnete Einrichtungen

    Die NATO verfügt über ein Netzwerk von Einrichtungen, um sich mit allen Themen auf ihrer Agenda auseinanderzusetzen, von politischen bis zu technischeren Fragen. In diesen kommen nationale Vertreter und Experten aus allen NATO-Mitgliedsstaaten regelmäßig zusammen.

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  • NATO-AGENTUREN

    NATO-Agenturen und - Organisationen tragen wesentlich dazu bei, gemeinsam Ressourcen bereitzustellen und zu erhalten. Sie sind auf technische Bereiche spezialisiert, die einen integralen Bestandteil der NATO-Agenda ergänzen und bilden: Beschaffung, Unterstützung und Kommunikation und Information.

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  • Der Generalsekretär

    Der Generalsekretär ist der höchste internationale Beamte der Allianz. Er ist verantwortlich für die Steuerung der Beratungen und die Entscheidungsfindung in der Allianz und stellt sicher, dass getroffene Entscheidungen auch umgesetzt werden. Der Generalsekretär vertritt die NATO auch in der Öffentlichkeit und leitet den Internationalen Stab der Organisation, der den nationalen Vertretungen im NATO-Hauptquartier Beratung, Orientierung und administrative Unterstützung bietet.

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  • Militärische Organisation und Struktur

    Wenn die Umsetzung politischer Entscheidungen militärische Auswirkungen hat, sind hauptsächlich folgende Akteure involviert: der Militärausschuss, der sich aus den Generalstabschefs der NATO-Mitgliedsstaaten zusammensetzt, der internationale Militärstab, das ausführende Organ des Militärausschusses, und die militärische Kommandostruktur, bestehend aus dem Alliierten Kommando Operationsführung und dem Alliierten Kommando für Fragen der Umgestaltung.

    Die NATO hat nur wenige eigene ständig verfügbare Streitkräfte. Wenn der Nordatlantikrat einen Militäreinsatz beschließt, stellen die Mitglieder auf freiwilliger Basis Streitkräfte zur Verfügung. Diese Streitkräfte kehren in ihr Land zurück, sobald der Einsatz abgeschlossen ist.

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Wann tritt Deutschland in die NATO ein?

Die Pariser Verträge sind Voraussetzung für den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zur NATO 1955.

Wie kam Deutschland in die NATO?

Am 9. Mai 1955 – zehn Jahre nach der deutschen Kapitulation – unterzeichnete Bundeskanzler Konrad Adenauer in Paris die Beitrittsurkunde der Bundesrepublik zum Nordatlantikpakt.

Ist Deutschland ein NATO Land?

Deutschland ist der NATO am 6. Mai 1955 beigetreten. Dem Beitritt vorangegangen war die Unterzeichnung der Pariser Verträge, die das Besatzungsstatut in Westdeutschland beendeten und der Bundesrepublik einen Teil ihrer Souveränität zurückgaben.

Welche Länder sind seit 1999 Mitglied der NATO?

Im Zuge der NATO-Osterweiterung wurden 1999 Tschechien, Polen und Ungarn Mitglieder der NATO. Danach folgten im Jahre 2004 die Länder Estland, Lettland, Litauen, die Slowakei, Slowenien, Bulgarien und Rumänien. Albanien und Kroatien traten am 1. April 2009 der NATO bei.