Wann ist Husten nicht mehr normal?

Hustenursache mit Abstrich, Bakterienkultur und Bluttest suchen

Ansonsten gesunden Erwachsenen müssen in der Regel zwei bis drei Wochen einkalkulieren, bis der übliche Erkältungshusten wieder verschwindet. Hält das Halskratzen über diesen Zeitraum hinaus an, können jedoch bakterielle Infektionen oder eine atypische Lungenentzündung dahinter stecken. Dies gilt vor allem, wenn sich der Dauerhusten als trockener Reizhusten entpuppt. Eine bakterielle Infektion wie Keuchhusten (Pertussis) lässt sich mittels eines Abstrichs von der Rachen- oder Nasenschleimhaut erkennen. Aus dem gewonnenen Probenmaterial züchten Labormediziner eine Bakterienkultur, um den Erreger nachweisen oder ausschließen zu können. Erhöhte Lymphozytenwerte aus einem Bluttest weisen auf Entzündungen der Lunge hin.

Auch an Tuberkulose denken

In seltenen Fällen verursacht auch eine Tuberkulose-Infektion die anhaltenden Hustenbeschwerden. In Deutschland liegt das Ansteckungsrisiko zwar sehr niedrig. Insgesamt kommen Tuberkuloseerreger weltweit aber häufiger vor, Betroffene können sich auf Reisen im Ausland anstecken. Die bakterielle Infektion kann sich zudem erst Jahre nach der Ansteckung manifestiert. Eine Blutanalyse auf erregertypische Antikörper schafft Klarheit, ob eine Tuberkulose vorliegt. Weil der Anteil resistenter Tuberkulosebakterien weltweit zunimmt, sollte der Arzt durch ein Antibiogramm klären lassen, welche Medikamente gegen die Erreger wirken.

Quellen:

Arbeitsgemeinschaft Influenza Robert Koch-Institut

Weltgesundheitsorganisation Regionalbüro für Europa

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Husten ist ein Symptom, keine Erkrankung. Akuter Husten tritt meist als Symptom bei einem viralen Atemwegsinfekt auf. Bei zwei Drittel der Patienten heilt der Erkältungshusten innerhalb von zwei Wochen von selbst ab, er kann aber auch einmal für mehrere Wochen anhalten.

Deutlich seltener ist eine Lungenentzündung. Typisch ist dabei nebst dem Husten ein starkes Krankheitsgefühl und oft fehlt der Schnupfen als typisches Symptom eines viralen Atemwegsinfekts. Fieber kann, muss aber nicht vorhanden sein.

Eine andere Ursache für akuten Husten ist eine Verschlechterung von Asthma oder der Lungenkrankheit COPD. (Bei einer COPD sind die Atemwege ständig entzündet und verengt.) Selten, aber gefährlich ist eine Lungenarterienembolie. Hier kann es zusätzlich auch zu Schmerzen im Brustkorb und zu Luftnot kommen.

Woher rührt der chronische Husten?

Nicht selten ist eine (meist allergisch bedingte) starke Schleimbildung in der Nase oder den Nasennebenhöhlen die Ursache. Diese Erkrankung heisst «Postnasal Drip Syndrom». Dabei läuft oft unbemerkt Schleim hinten im Rachen hinab und führt zum Hustenreiz.

Ein anderer häufiger Grund ist Asthma bronchiale. Es wird meist durch bestimmte Faktoren wie Kälte oder Pollenflug verstärkt. Oft haben andere Familienmitglieder ebenfalls Asthma, Heuschnupfen oder andere Allergien.

Eine Refluxerkrankung, bei der aufsteigender saurer Magensaft die Hustenrezeptoren reizt, kann ebenfalls Husten hervorrufen. Und schliesslich können auch Medikamente chronischen Husten verursachen. Insbesondere bestimmte Blutdrucksenker (sogenannte ACE-Hemmer) führen bei bis zu 15 Prozent der Patienten als Nebenwirkung zu Husten.

Chronische Lungenerkrankungen wie die chronische Bronchitis oder die COPD gehen meist mit einem «produktiven» Husten mit Auswurf einher.

Weniger als zwei Prozent der Fälle von chronischem Husten werden durch Lungenkrebs hervorgerufen.

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In den Herbst- und Wintermonaten, wenn es vermehrt zu Erkältungskrankheiten kommt, tritt auch die akute Bronchitis gehäuft auf. Neben dem kalt-feuchten Wetter können aber auch Zigarettenrauch und Luftverschmutzung das Entstehen einer akuten Bronchitis begünstigen.

Ursache: Wie entsteht eine akute Bronchitis?

In über 90 Prozent der Fälle sind Infektionen mit Viren die Auslöser. Durch eine sogenannte Tröpfcheninfektion werden die Erreger beim Sprechen, Niesen oder Anhusten übertragen. Bakterien oder Pilze verursachen nur sehr selten eine akute Bronchitis.

Die eingeatmeten Viren befallen zunächst meist die oberen Atemwege. Das bedeutet, sie besiedeln zuerst den Nasen- und Rachenraum, was zu den typischen Erkältungssymptomen Schnupfen und Halsschmerzen führt. Im Anschluss gelangen sie dann tiefer in die Lunge - in die unteren Atemwege. Dort schädigen sie die Schleimhaut der Lunge, der Bronchien. 

Die Folge ist eine Entzündung der Bronchien - oder medizinisch ausgedrückt: eine akute Bronchitis.

Kurz-Info: Aufgaben der Bronchien

Die Bronchien erwärmen die eingeatmete Luft, feuchten sie an und verteilen sie von der Luftröhre bis zu den Lungenbläschen. Von innen kleidet die Bronchien eine Schleimhaut aus, die mit feinsten, beweglichen Härchen besetzt ist: dem sogenannten Flimmerepithel. Zusätzlich besitzt sie - wie ihr Name schon sagt - eine feine Schleimschicht. Wie an einer Art klebrigem Teppich bleiben feine Staubpartikel oder andere Verunreinigungen an ihr haften und werden aus der Atemluft herausgefiltert. Die feinen Härchen des Flimmerepithels bewegen sich wellenartig in Richtung Mund und befördern so die herausgefilterten Partikel wieder aus der Lunge heraus. Außerdem befinden sich in dem Schleim auch Zellen und Substanzen, die eingedrungene Viren oder Bakterien abwehren können.

Akute Bronchitis: Symptome

Husten ist das Hauptsymptom der akuten Bronchitis. Zu Anfang ist es häufig ein trockener Reizhusten. Erst nach einigen Tagen löst sich der Husten und Schleim kann abgehustet werden. Mediziner sprechen dann von produktivem Husten oder Husten mit Auswurf. Dieser ist bei viralen Infektionen durchsichtig oder weiß. Gelber oder grünlicher Auswurf weist dagegen eher auf bakterielle Infekte hin.

Durch das ständige Husten schmerzt der Brustkorb im Bereich hinter dem Brustbein und fühlt sich regelrecht wund an. Im Rahmen einer Erkältung können außerdem noch Fieber, Heiserkeit sowie Hals- und Gliederschmerzen hinzukommen.

Komplikationen: wann zum Arzt?

Bei manchen Betroffenen kommt es nach einer anfänglichen Virusinfektion zu einer zusätzlichen Infektion mit Bakterien. Ärzte sprechen dann von einer Super- oder Sekundärinfektion. Durch die Viren ist die Schleimhaut so vorgeschädigt, dass es für die Bakterien nun viel einfacher ist, sich dort zu vermehren. Betroffene fühlen sich dann wieder schlechter und die Farbe des Auswurfs kann sich ändern - von klar-weiß zu gelb-grün. 

Ernsthafte Komplikationen treten meist bei abwehrgeschwächten oder älteren Menschen mit bereits bestehenden Herz- oder Lungenerkrankungen auf. Hier kann die Entzündung der Bronchien auf das Lungengewebe übergehen und zum Beispiel eine Lungenentzündung verursachen. Betroffene fühlen sich dann sehr krank, atmen schwer und haben hohes Fieber.

Hält der Husten länger als sechs Wochen an oder ist der Auswurf blutig, können auch andere Ursachen dahinterstecken. Ziehen Sie bei Komplikationen immer einen Arzt zurate.

Verlauf

Eine einfache Bronchitis heilt normalerweise innerhalb von sieben Tagen bis vier Wochen komplikationslos aus. Ungünstige Bedingungen wie kalte, feuchte Witterungsverhältnisse, das Inhalieren von Staub oder Tabakrauch oder Begleiterkrankungen können die Dauer der akuten Bronchitis jedoch verlängern.

Die Diagnose: Fragen und Abhören

Im Gespräch lässt sich der Arzt Ihre Beschwerden schildern und erfragt alle wichtigen Informationen Ihrer Krankengeschichte. Während der körperlichen Untersuchung hört er die Lunge ab und untersucht häufig auch Rachen und Ohren sowie die Lymphknoten am Hals. Die Befunde der Untersuchung ergeben zusammen mit der Krankengeschichte in der Regel die Diagnose "akute Bronchitis".

Bei schwer erkrankten Patienten kann eine Blutuntersuchung Hinweise darauf geben, ob eher Viren oder doch Bakterien hinter der Erkrankung stecken. Bei Letzteren verschreibt der Arzt ein Antibiotikum.

Welche Therapie?

Eine unkomplizierte akute Bronchitis ist in der Regel harmlos und heilt meist von selbst wieder aus. Die Behandlung ist daher rein symptomatisch und hängt in erster Linie von den Beschwerden ab. In schweren Fällen kann der Arzt bei trockenem Husten kurzzeitig ein hustenstillendes Medikament verordnen. Das lindert den lästigen Hustenreiz vor allem nachts und ermöglicht so einen erholsamen Schlaf. Wenn der Schleim in den Bronchien zu zähflüssig ist, können schleimlösende Medikamente helfen. Sie verflüssigen das Bronchialsekret und erleichtern dadurch das Abhusten.

Bei einem grippalen Infekt mit Begleitsymptomen wie starken Kopf- und Gliederschmerzen helfen Schmerzmittel. Fieber hat eine Abwehrfunktion und hilft dem Körper, die eingedrungenen Erreger zu beseitigen. Erst wenn das Fieber länger als drei Tage anhält oder über 39 Grad Celsius steigt, ist es sinnvoll, das Fieber zu senken.

Hausmittel: was Sie selbst tun können

Schonen Sie sich. Ruhe unterstützt die Selbstheilungskräfte des Körpers am besten. Vermeiden Sie Stress und körperliche Anstrengung. Damit sich die Schleimhaut der Bronchien gut regenerieren kann, helfen folgende Maßnahmen:

  • Sorgen Sie für Luftfeuchtigkeit, indem Sie regelmäßig das Zimmer lüften und im Winter zum Beispiel eine Schüssel mit Wasser auf die Heizung stellen. 
  • Gehen Sie Tabakrauch und auch anderen Reiz- oder Schadstoffen unbedingt aus dem Weg, um Ihre angegriffenen Bronchien zu entlasten.
  • Inhalieren Sie mit einer Salzlösung - das wirkt schleimlösend und hält die Schleimhaut feucht.
  • Brustwickel mit Quark oder gekochten Kartoffeln und Einreibungen mit Menthol und Eukalyptus helfen, den Schleim zu lösen, und wirken entzündungshemmend. 
  • Heißer Tee mit Thymian, Salbei oder Ingwer sowie Honig-Zwiebel-Saft lindern den lästigen Hustenreiz. Ausreichend Tee oder Wasser trinken hilft, das Sekret in den Bronchien flüssig zu halten.

Kann man einer akuten Bronchitis vorbeugen?

Stärken Sie Ihr Immunsystem. Essen Sie viel frisches Obst und Gemüse und achten Sie auf ausreichend erholsamen Schlaf. Auch regelmäßige körperliche Aktivität steigert die natürlichen Abwehrfunktionen des Körpers. Waschen Sie sich während der Erkältungszeit vermehrt und gründlich die Hände. Durch diese einfache Hygienemaßnahme können Sie eine Ansteckung meist verhindern.

Kinder, die häufig unter Bronchitis leiden, können von einem mehrwöchigen Aufenthalt am Meer profitieren. Das sogenannte Reizklima mit der salzhaltigen und allergenarmen Luft wirkt schleimlösend und stärkt nachhaltig die Abwehrkräfte.

Wann ist Husten bedenklich?

Wann ist Husten ein Fall für den Arzt? Husten im Rahmen einer Erkältung ist bei ansonsten gesunden Menschen nicht gefährlich. Das geht in der Regel nach drei oder vier Wochen vorbei. Dauert es länger als vier Wochen, sollte man zum Arzt gehen.

Wie lange darf ein Husten anhalten?

Akuter Husten gehört zu den häufigsten Gründen für einen Arztbesuch. Meist tritt er als Symptom einer Erkältung oder Grippe auf und bessert sich nach zwei Wochen von selbst.

Wann zum Arzt wenn Husten nicht weggeht?

Hält der Husten länger als sechs Wochen an oder ist der Auswurf blutig, können auch andere Ursachen dahinterstecken. Ziehen Sie bei Komplikationen immer einen Arzt zurate.

Wie lange dauert es bis sich der Husten löst?

Akuter Husten kommt meist bei einer Erkältung oder Grippe vor und bessert sich nach circa zwei Wochen von allein. Sollte der Erkältungshusten jedoch zwischen drei und acht Wochen bestehen, sprechen Ärzte von einem subakuten Husten, wie er auch beim Keuchhusten auftreten kann.