Warum kann ein Mensch nicht schwimmen?

    Auftrieb

    Warum kann ein Mensch nicht schwimmen?

    Schwimmt quasi von selbst: der Otter. © unsplash. / Connie Kwan

    mit Patricia und Merle · 17.08.2021

    Die Feder tut es. Das Blatt tut es. Ein Stück Rinde tut es. Aber der Stein? Keine Chance, der geht unter. Was schwimmt und was sinkt? Und vor allem: Woran liegt das? Wir fragen zwei, die mit allen Wassern gewaschen sind, nach ihren Tricks.

    Die gute Nachricht zuerst: Wir Menschen sind ganz gut dafür gemacht, im Wasser nicht unterzugehen. Weil unser Körper zu einem großen Teil aus Wasser besteht, schwimmt er fast von allein. Das hat mit der Dichte zu tun, wie man in der Physik sagt: Was schwerer ist als das Wasser, sinkt.

    Was leichter oder genauso schwer ist, schwimmt oben. Unsere Knochen und Muskeln sind etwas schwerer, deswegen müssen wir uns ein bisschen bewegen, um oben zu bleiben. Fett ist ein dicker Vorteil! Wer etwas mehr davon hat, hats im Wasser leichter. Auch die Luft in unseren Lungen hilft uns übrigens dabei, über Wasser zu bleiben.

    Aber klar, beim Schwimmen gehts um mehr als faul auf der Wasseroberfläche zu liegen. Wer vorwärtskommen möchte, muss ein bisschen Technik üben. Die ist umso wichtiger, wenn das Wasser mal etwas tiefer ist, oder auch am Meer, wenn es windig ist. Wir sprechen deswegen in dieser Episode mit zwei waschechten Profis: der Schwimmlehrerin Anne und dem Rettungsschwimmer Andy.

    "Das Wasser ist dein bester Freund"

    Das Wichtigste ist, ganz entspannt zu bleiben. "Das Wasser ist dein bester Freund", sagt Schwimmlehrerin Anne immer. Übrigens spricht sie oft gaaaaaaaaanz laaaaaaangsam mit den Kindern in ihren Schwimmkursen. Denn dann schwimmen sie sofort viel ruhiger.

    Ach so, und falls ihr euch beim Planschen fragt, warum Wasser eigentlich nass ist, auch darauf haben wir eine Antwort. Also, vorausgesetzt es ist gerade Wasser da. Vielleicht ist auch Ebbe. Wo das Wasser bei Ebbe hin ist, wollt ihr wissen? Auch da haben wir was.

    Sonst noch Fragen? Immer her damit! Am einfachsten geht das per Sprachnachricht an 0174 16 24 523.

    Warum kann ein Mensch nicht schwimmen?

    Die Schwimmphysik:  Im Wasser hat nur der Kopf Gewicht – Zur Lebenserhaltung ist der Mensch im Medium Wasser an die Sauerstoffaufnahme aus der Luft gebunden. Er befindet sich somit in einer Grenzsituation zwischen Luft und Wasser, weil seine Atmungsöffnungen in Medium Luft verbleiben müssen. Ein Wasserrettungsmittel muss daher unter allen Umständen die Atmungsöffnungen freihalten, und zwar unabhängig von evtl. durch Schwimmbewegungen zusätzlich erzeugtem dynamischem Auftrieb.

    Zur Schwimmphysik

    1. Taucht der Mensch komplett ins Wasser ein, ist er gewichtslos, d. h. er schwimmt sogar mit leichtem Auftrieb. Kleidung spielt übrigens dabei fast keine Rolle, es sei denn, sie hat eigenen Auftrieb (z. B. bei wetterfester Kleidung oder Kälteschutz- bzw. Floatinganzügen).
    2. Durch Schwimmbewegungen, z. B. durch ‚Wassertreten‘, kann man sich und den Kopf zum Atmen über Wasser halten. Bei Erschöpfung oder Ohnmacht kann aber der Kopf nicht mehr bewusst hochgehalten werden: er sinkt vornüber – also ins Wasser.
    3. Ein zusätzlicher Auftrieb könnte die Schwimmbewegungen ersetzen, um den Kopf über Wasser zu halten. Das bewirkt, wie hier dargestellt, z. B. eine Schwimmhilfe. Der Auftrieb rund um den Körper herum, vor allem im Rücken und tief unten am Oberkörper, hebt den ganzen Menschen zwar aus dem Wasser, führt aber zu einer Verstärkung des Vornüber-Kippens. Bei Erschöpfung oder Ohnmacht käme der Mensch zwangsläufig mit seinen Atmungsöffnungen unter Wasser. Nun verstehen wir auch: genau deshalb ist eine Schwimmhilfe keine Rettungsweste! Die Aufgabe der Schwimmhilfe besteht allein in der Unterstützung des aktiven Schwimmens und soll bei der Ausübung des Wassersports helfen. Eine aktive Rettungsfunktion wird heute von ihr nicht verlangt.
    4. Den Kopf sicher über Wasser hält nur eine Rettungsweste, die vor der Brust, um den Hals und unter dem Kinn ein ausreichendes Auftriebsvolumen vorsieht. Nur ein solcher Schwimmkörper schützt den Erschöpften oder Ohnmächtigen vor dem Ertrinken. Entscheidend für die Leistung einer solchen persönlichen Schutzausrüstung (PSA, wie es heute nach Norm heißt) ist der richtige Sitz am Körper, die richtige Verteilung des Auftriebs um den Kopf bzw. Schulterpartie herum, sowie die ausreichende Tragkraft (mind. 100 Newton). Eine Reserve an Tragkraft ist empfehlenswert. Die neue ISO-Norm 12402 ist dementsprechend aufgebaut: je größer die Anforderungen an die Leistung unter schwierigeren Wetter- und Seeverhältnissen, desto mehr Tragkraft wird verlangt, desto stabiler ist die Wasserlage des Schiffbrüchigen und desto besser sind seine Überlebenschancen.

    Quelle: Der Mensch im Medium Wasser – Ein Beitrag zur Problematik der Rettungsweste von Jost Bernhardt, Hamburg (Sonderdruck aus der Fachzeitschrift „Schiff und Hafen“ Jahrgang 11 ⋅ Heft 3 ⋅ März 1959)

    Die Schwimmphysik erklärt durch Willi Secumaat

    Unterhaltsamer erklärt Zeichner Wilhelm Hartung die Materie durch seinen Matrosen Willi Secumaat.

    Warum kann ein Mensch nicht schwimmen?

    Warum kann ein Mensch nicht schwimmen?

    In Schwimmphysik gibt guten Rat der Seemann Willi SECUMAAT.

    Warum kann ein Mensch nicht schwimmen?

    Entblößt in Badehose schlicht, vermessen wir hier sein Gewicht.


    Warum kann ein Mensch nicht schwimmen?

    Zum Atmen muss der Kopf heraus, nur wenig schlägt die Waage aus.

    Warum kann ein Mensch nicht schwimmen?

    Nun wird der Willi angezogen und mit dem Zeug nochmal gewogen.

    Warum kann ein Mensch nicht schwimmen?

    Das Zeug im Wasser zieht nicht runter, mit Luft darin bleibt er
    putzmunter.


    Warum kann ein Mensch nicht schwimmen?

    Ganz sacht nur Luft aus Zeug entweicht, er bleibt dann trotzdem noch ganz leicht.

    Warum kann ein Mensch nicht schwimmen?

    Doch kommt er aus dem Wasser raus, macht nasses Zeug ’ne Menge
    aus.

    Warum kann ein Mensch nicht schwimmen?

    Der Willi SECUMAAT hier schwimmt, sofern aktiv – hier alles stimmt.


    Warum kann ein Mensch nicht schwimmen?

    Verlassen ihn jedoch die Kräfte, muss schlucken er des Meeres Säfte.

    Warum kann ein Mensch nicht schwimmen?

    So liegt er dann, der arme Tropf, vornüber kippt der schwere Kopf.

    Warum kann ein Mensch nicht schwimmen?

    Es gilt deshalb, den Kopf zu schützen. Ein „Kragen“ nur kann Willi schützen.


    Warum kann ein Mensch nicht schwimmen?

    Ein Rettungs-„Gürtel“ dieser Art hilft nur zu schneller Himmelfahrt.

    Warum kann ein Mensch nicht schwimmen?

    Vorm Bauch zu flach, ein Kragen dick, dreht lang‘ noch nicht den Kopf zurück.

    Warum kann ein Mensch nicht schwimmen?

    Um auch bei Ohnmacht so zu liegen, ein Kragen muss den Hals umschmiegen.


    Warum kann ein Mensch nicht schwimmen?

    Mit vollem Zeug und SECUMAR, für SECUMAAT geht alles klar.

    Warum kann ein Mensch nicht schwimmen?

    Epilog


    Welche Menschen können nicht Schwimmen?

    Fast 60 Prozent der Zehnjährigen sind keine sicheren Schwimmer. Eine repräsentative forsa-Umfrage hat es deutlich aufgezeigt: 59 Prozent der Zehnjährigen sind keine sicheren Schwimmer. Dies gab die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im Juni 2017 in Hannover bekannt.

    Können manche Menschen nicht Schwimmen?

    Die Hälfte der Erwachsenen kann sich nicht oder nur schlecht über Wasser halten. Unsere Schwimmlehrer arbeiten täglich daran, dass diese Zahlen sinken. Denn zum Glück ist es nie zu spät, um schwimmen zu lernen. Schwimmen zu können, gilt als selbstverständlich.

    Was tun wenn ich nicht Schwimmen kann?

    Ich empfehle Dir daher einfach mal Schwimmunterricht mit Einzelbetreuung. Ist zwar etwas teurer, aber es lohnt sich auf alle Fälle. Ja und klar Schwimmen kann man auch so lernen, aber wenn man auch wirklich richtig schwimmen lernen möchte sollte man sich schon in professionelle Hände begeben.

    Kann jeder Mensch Schwimmen?

    “ Mit dem Schwimmabzeichen „Bronze“ haben Kinder ihre Fähigkeiten so weit ausgebaut, dass sie sich sicher im Wasser bewegen. Auch Erwachsene können in jedem Alter noch schwimmen lernen. „Für die eigene Sicherheit sollte das in einem Schwimmkurs passieren“, rät Dürnberger.