Warum kann ich nicht schlafen wenn ich Alkohol getrunken habe

Schlaf und Alkohol:Wie der Schlummertrunk die Erholung raubt

3. April 2018, 13:12 Uhr

Lesezeit: 2 min

Alkohol als Einschlafhilfe? Das ist aus mehreren Gründen nicht empfehlenswert.

(Foto: dpa)

Ein, zwei Biere als Einschlafhilfe - kann das funktionieren? Ja, aber zu einem hohen Preis. Denn Alkohol beeinflusst den Schlaf auf verschiedene Art.

Die Dunkelheit ist längst vor den Fenstern aufgezogen, doch im Kopf grellt es weiter. Mindestens vier wichtige Emails hätten längst beantwortet sein müssen. Die morgige Präsentation steht noch nicht. Die Waschmaschine ist kaputt. Wie verlockend ist da die Aussicht, mit ein paar Bier oder einer kräftigen Dosis Hochprozentigem dem Kopf die nötige Schwere zu verleihen. Wohin das führt, haben im Jahr 2013 Wissenschaftler des Londoner Sleep Centers in einer umfangreichen Überblicksstudie zusammengefasst.

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Fühlen Sie sich auch manchmal schläfrig, nachdem Sie Bier, Wein oder anderen Alkohol getrunken haben?

Die meisten kennen dieses Gefühl, das Alkohol in uns auslöst: es beruhigt und entspannt uns, plötzlich fühlen wir uns schlaftrunken!

  • Ganz unauffällig beeinflusst Alkohol unseren Körper – unser Herz, unser Gehirn, unseren Atem – und verursacht ein Durcheinander.
  • Das Abbauen des Alkohols in der Leber ist anstrengend und verschlingt einiges an Kraft – was sich negativ auf die Gesundheit auswirkt.

Auch unsere Schlafgewohnheiten leiden unter dem übermäßigen Genuss von Alkohol. Besonders auf den zweiten Teil der Nacht hat dieser einen besonders schlechten Einfluss.

In diesem Artikel lesen Sie mehr dazu:

Alkohol als Schlafmittel?

Lange Zeit dachten die meisten Menschen: Ein guter Schlaftrunk macht das Einschlafen leichter und lässt uns die Nacht gut durchschlafen.

Das mag vielleicht kurzfristig stimmen, aber langfristig schadet es der Nachtruhe eher & führt zu ständiger Müdigkeit.

Fakt ist: Während Alkohol sich in bestimmten Fällen beruhigend und stimulierend gleichzeit wirkt, ist er im Allgemeinen für eine schlechtere Schlafqualität & gestörte Schlafphasen verantwortlich.

Die Symptome von zu viel Alkohol stören den Schlaf & wirken sich auf den ganzen Körper aus.

Was wirklich mit Ihrem Schlafrhythmus passiert, wenn Sie trinken, erfahren Sie hier.

Viele verschiedene Einflüsse wirken sich auf unseren Schlaf aus – auch Vieles, das uns gar nicht bewusst ist.

Dazu gehören im Besonderen auch bestimmte Nahrungsmittel wie scharfes Essen, das die Verdauung erschwert – aber auch alkoholische Getränke.

Wer kennt das nicht? Nach einem trinkfreudigen Abend schlafen Sie gottseidank sofort ein. Am nächsten morgen sind Sie nicht nur verkartet, sondern fühlen sich trotz einer ausreichenden Schlafdauer ohne Energie.

Doch wie kommt es dazu?

Alkohol blockiert den REM Schlaf

Studien zeigen, dass Alkohol Sie zwar schneller einschlafen und für eine Weile (gefühlt) tiefer schlafen lässt, jedoch reduziert er auch Ihren REM (Rapid Eye Movement) Schlaf.

Die Tieffschlafphase sind nicht nur fürs Träumen wichtig, sondern auch für die Regeneration unseres Körpers.

Umso mehr Sie trinken, desto stärker ist dieser Effekt.

Was passiert in der REM-Phase?

Aber was ist überhaupt der REM-Schlaf und warum ist dieser so wichtig für uns?

  • Etwa 90 Minuten nachdem wir eingeschlafen sind, fallen wir in den REM-Schlaf.
  • In dieser Phase träumen wir und verarbeiten Informationen, die wir untertags aufgenommen haben.

Unterbrechungen des REM-Schlafes lösen beim Menschen Schläfrigkeit und schlechte Konzentration aus. Wenn Sie aufwachen, fühlen Sie sich benommen und unfokussiert.

Für eine gesunde Nachtruhe sind sowohl die Dauer als auch die Qualität des Schlafes wichtig – Akohol kann beide negativ beeinflussen.

Je kürzer diese Phasen während der Nacht dauern, desto geringer ist die Schlafquaität.

Tipp: Hier lesen Sie mehr zu den verschiedenen Schlafphasen & ihren Aufswirkungen auf die Qualität der Nachtruhe.

Alkohol kann nächtliche Schweißausbrüche verursachen

Alkohol beeinflusst das Zentralnervensystem, den Kreislauf und auch sonst fast jeden Teil Ihres Körpers.

Wenn Sie trinken, verstärkt sich der Herzschlag und die Blutgefäße in Ihrer Haut weiten sich. Dies kann nächtliches Schwitzen im Schlaf verursachen.

  • Abgebaut wird Alkohol trotzdem größtenteils von der Leber.
  • Es ist also nicht möglich, Alkohol über den Schweiß schneller aus dem System zu bekommen.

Somit lässt sich Alkohol durch vermehrtes Schlafen auch nicht schneller abbauen als im Wachmodus.

Alkohol kann Atemprobleme verschlimmern

Durch den Genuss von Alkohol neigt Ihr ganzer Körper dazu sich zu entspannen, auch die Muskeln in der Kehle.

So kann es leicht vorkommen, dass Sie in der Nacht Schnarchen oder im Schlaf reden. Besonders wenn Sie auch sonst dazu neigen.

Außerdem kann es vorkommen, dass das Schlafen mit offenem Mund sich negativ auf Ihre Zahngesundheit auswirkt (und z.B. zu einem trockenen Mund führt).

Aufgepasst: Außerdem sind sie nach dem Alkoholkonsum anfälliger auf eine Schlafapnoe. Hier kommt es zu periodischen Atemstörungen, welche sich negativ auf das eigene Befinden auswirken können.

Alkohol stört den Schlaf-Wach-Rhythmus

Während Sie nach dem Trinken von Alkohol zwar leicht einschlafen, ist es genauso üblich, mitten in der Nacht wieder aufzuwachen.

  • Eine weitere mögliche Erklärung dafür ist, dass Alkohol die Produktion von Adenosin (eine Chemikalie im Gehirn, die Schläfrigkeit verursacht.) erhöht.
  • Auch der restliche Hormonhaushalt ist durch den Abbau von Alkohol gestört & kann zu schlechterem Schlaf führen).
Zu wenig Schlaf führt über die Jahre zu Gesundheitsproblemen.

Kurz gesagt: So schlafen Sie zwar schnell ein – nachdem die Konzentration der Chemikalie wieder absinkt, wachen Sie jedoch wieder auf, bevor Sie sich wirklich erholt haben. So ist der Rhythmus in Ihrem Körper gestört.

Gestörter Schlaf durch häufige Toilettenbesuche

Ganz abgesehen von diesen gesundheitlichen Problemen, sollten Sie bedenken, wie sich Alkohol auf Ihren gewohnten Schlafrhythmus auswirkt.

Während unser Körper im Normalzustand weiß, dass nachts nicht der beste Zeitpunkt ist, um ständig auf die Toilette zu rennen, nützt uns das nach dem Genuss von Alkohol nur wenig.

Im Gegenteil: Oft wirkt Alkohol harntreibend. Das heißt, wir müssen öfter aufstehen und verhindern somit, dass sich unser Körper erholen kann und Kraft für den nächsten Tag sammelt.

Fazit: Alkohol ist kein Schlafmittel!

Die sofortige und kurzfristige Wirkung von Alkohol mag für manche sehr verlockend erscheinen.

Dies ist wahrscheinlich auch ein Grund dafür, warum Menschen mit Schlafproblemen Alkohol als Schlafmittel missbrauchen.

  • Leider bereuen sie dies zumeist, nachdem der schlaffördernde Teil der Nacht vorüber ist.
  • Dann wachen Menschen, die Alkohol getrunken haben, nämlich eher auf und fühlen sich unwohl.

Zudem kann ein gewohnheitsmäßiger Missbrauch von Alkohol schnell zu einer Abhängigkeit führen und das Einschlafen wird noch schwieriger.

Genussmittel wie Kaffee oder Alkohol sind in Maßen meist kein Problem – verzichten Sie jedoch besser, regelmäßig über die Stränge zu schlagen.

Wenn Sie Alkohol als Schlafmittel anwenden, kommt es darüber hinaus oft zu wenig erfreulichen Nebenwirkungen:

  • Dazu zählt zum Beispiel Schlafwandeln,
  • das Sprechen im Schlaf
  • oder Probleme mit dem Gedächtnis.

Tipp: Statt Alkohol besser zu einem beruhigen Nerven & Schlaftee greifen.

Alternative zum Alkohol – Was tun, wenn Sie nicht einschlafen können?

Haben Sie abends immer öfter Probleme die Nachtruhe anzutreten, sollten Sie nicht länger warten und Ihren Arzt darauf ansprechen.

Oft kann Ihnen dieser wertvolle Tipps geben, um Ihre Schlafqualität zu verbessern.

Außerdem können Sie so bestimmte Schlafstörungen wie Schlafapnoe ausschließen oder bestimmte passende Schlafhilfen wie orthopädische Nackenrollen kennenlernen.

So schlafen Sie besser

Auch bessere Schlafgewohnheiten können hilfreich sein. Einige wichtige Tipps dazu gibt es im Folgenden:

  1. Machen Sie Ihr Bett zu einer Wohlfühloase: Setzen Sie auf das richtige Kopfkissen & achten Sie auf eine passende Schlafposition.
  2. Regulieren Sie die Temperatur & Luftfeuchtigkeit in Ihrem Schlafzimmer! Um gut schlafen zu können, sollte es eher kühl sein.
  3. Vermeiden Sie Koffein, Alkohol oder Zigaretten am Abend. Essen Sie vor dem Einschlafen nicht zu spät, sondern verzichten Sie einige Stunden davor auf fettige Lebensmitteln.
  4. Trainieren Sie regelmäßig, aber nicht in den fortgeschrittenen Stunden des Tages! Besser verschieben Sie sportliche Tätigkeiten  auf den Vormittag oder die frühen Nachmittagsstunden.
  5. Halten Sie sich an regelmäßige Wach- und Schlafenszeiten! Versuchen Sie diesen Rhythmus so gut es geht einzuhalten. Auch ein Schlafritual wie autogenes Training kann helfen.

Ich hoffe, dieser Artikel hat Ihnen geholfen. Stöbern Sie am besten noch in den verlinkten Artikeln, um mehr darüber zu erfahren, wie Sie für tiefen & gesunden Schlaf sorgen können.

Wir verbringen ein Drittel unseres Lebens im Bett – es lohnt sich also, etwas Zeit dafür zu verwenden, um die eigenen Schlafgewohnheiten zu verbessern.

Warum kann man nicht Schlafen wenn man Alkohol trinkt?

Denn im Laufe der Nacht rächt sich der Alkohol, es kommt zu Schlafstörungen: Ihr Schlaf wird unruhig und Sie wachen häufiger auf. Alkohol verstärkt zudem den Harndrang und trocknet den Körper aus.

Warum kann ich nach dem Feiern nicht lange Schlafen?

Es ist paradox: Der Mensch ist nach einer schlaflosen Nacht vollkommen übermüdet - aber er findet keinen Schlaf. Schuld daran ist der Botenstoff Dopamin, wie Forscher jetzt herausgefunden haben.

Was hilft gegen Alkohol vor dem Schlafen?

Damit Sie den Abend genießen können und um einen Kater am nächsten Morgen zu verhindern, sollten Sie folgende Tipps beachten:.
Grundlage schaffen. ... .
Nicht mischen. ... .
Alkoholfreie Variante. ... .
Wasser zwischendurch. ... .
Gute Nacht. ... .
Mineralstoffe. ... .
Wasser. ... .
Bewegung..

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