Warum spannt der Bauch in der Schwangerschaft?

Typische Schwangerschaftsbeschwerden (sind meist harmlos)

Jede Schwangerschaft verläuft anders und bringt typische Wehwehchen mit sich. Wenn Sie unter Übelkeit oder angeschwollenen Füßen leiden, sind Sie bestimmt nicht die Einzige, die sich mit solchen Problemen herumschlagen muss. Oft reichen schon einfache Maßnahmen aus, um die Beschwerden zu lindern.

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Die meisten Beschwerden sind harmlos und lassen sich bei den Untersuchungen abklären. Einige können zu ernsten Problemen führen, die unbedingt ärztlich abgeklärt werden müssen. Zum Beispiel eine Scheideninfektion, Schwangerschaftsdiabetes oder eine Gestose. 

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Ich bin schwanger und habe ...
  2. Übelkeit
  3. Wassereinlagerungen
  4. Rückenschmerzen
  5. Sodbrennen
  6. Verstopfung
  7. Hitzewallungen
  8. Hämorroiden
  9. Blähungen
  10. Zehn Nahrungsmittel die Schwangere nicht essen dürfen
  11. Wie viel darf man in der Schwangerschaft zunehmen?
  12. Studien und Erkenntnisse

Ich bin schwanger und habe...

Probleme mit den Augen

Besonders im letzten Drittel der Schwangerschaft kann die Sehkraft vorübergehend abnehmen. Der Auslöser ist die hormonelle Umstellung des Körpers. Es wird weniger Tränenflüssigkeit produziert und die Augen werden trockner. In der Regel ist dies kein Grund zur Besorgnis. Spätestens nach der Geburt ist die alte Sehkraft wieder hergestellt. Kommt es zu einer starken Veränderung der Sehkraft, zu Blitzen oder Punkten vor den Augen deutet dies auf eine Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie) hin und es sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. 

Ausfluss

Häufig kommt es zu verstärktem Ausfluss. In der Schwangerschaft ist das völlig normal. Da die Scheide stärker durchblutet wird, produziert sie auch mehr Flüssigkeit, was sich mit einem stärkeren Ausfluss als normal zeigt. Sollte sich der Ausfluss allerdings grün verfärben, seine Konsistenz verändern und unangenehm riechen, kann eine Infektion der Scheide verantwortlich sein, die ärztlich behandelt werden muss. 

eine drückende Blase

Im Laufe der Schwangerschaft drückt die wachsende Gebärmutter auf die Blase. Zudem regt die stärkere Durchblutung des Beckenbereichs die Tätigkeit der Nieren an. Da kann es schon passieren, dass beim Lachen, Husten, Niesen oder Laufen unfreiwillig Urin abgeht. Diese Beschwerden sind zwar unangenehm, jedoch kein Grund sich zu beunruhigen. Wenn beim häufigen Wasserlassen Schmerzen und Brennen hinzukommen, könnte eine Blaseninfektion dahinter stecken. Es sollte ein Arzt aufgesucht werden. Wichtig bei drückender Blase: Ausreichend trinken.

Blutungen bzw. Zwischenblutungen

Gerade in der frühen Schwangerschaft kommt es bei einigen Frauen zu leichten Blutungen, was in der Umstellung des Körpers auf die Schwangerschaft begründet ist. Meist treten die Blutungen auf, wenn die normale Regelblutung eingesetzt hätte, sich ein Keim in der Schleimhaut der Gebärmutter eingenistet hat oder es zu feinen Haarrissen am Muttermund kommt. Sehr starke Blutungen und Schmerzen im Unterleib weisen auf eine Fehlgeburt oder Eileiterschwangerschaft hin. Hier sollte rasch ein Arzt zurate gezogen werden. 

Brüste, die spannen

Bei den meisten werdenden Müttern vergrößert sich die Brust, was sich mit einem leichten Ziehen oder einem unangenehmen Spannungsgefühl bemerkbar macht. Besonders im ersten Drittel der Schwangerschaft. In der Zeit ist die Brust auch empfindlicher.

Massagen, warme Umschläge oder Vollbäder mit Lavendel beruhigen die Haut und wirken lindernd. 

vermehrten Speichelfluss

Ein vermehrter Speichelfluss gehört zu den typischen und gleichzeitig zu den unangenehmen Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft. Die Überproduktion von Speichel ist harmlos, wird aber von den meisten Frauen als lästig empfunden. Im schlimmsten Fall wird ein Liter Speichel am Tag produziert. Dadurch reduziert sich oftmals die Urinmenge. Normalerweise lassen die Beschwerden nach den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft wieder nach. Also auch kein Grund zur Sorge. 

Probleme mit Zähnen und Zahnfleisch

Des Öfteren kommt es im ersten Drittel der Schwangerschaft zu Zahnfleischbluten. Schuld daran ist auch hier die hormonelle Umstellung des Körpers. Dadurch wird das Gewebe stärker durchblutet und empfindlicher. Zudem ändert sich der Säuregehalt des Speichels. Eine konsequente Mundhygiene sowie die Reinigung der Zahnzwischenräume sind jetzt sehr wichtig.

Salbei- und Kamillentee wirken beruhigend und desinfizieren zugleich. Um Zahnfleischbluten vorzubeugen, helfen eine gesunde, vitamin- und kalziumreiche Ernährung sowie sanfte Massagen des Zahnfleisches mit dem Finger oder einer weichen Bürste.

einen harten Bauch

Schwangere, die einen harten Bauch bekommen, müssen sich nicht sorgen. Durch das Anspannen der Muskeln entstehen Verkrampfungen im Bauch. Hinzu kommt, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht und sich dadurch die Bauchdecke verhärtet. Heftige Bewegungen und Wachstumsschübe des Babys können weitere Ursachen sein. Aber auch Stress und Überanstrengung der werdenden Mutter. Gönnen Sie sich Ruhe und vermeiden Sie körperlich anstrengende Tätigkeiten.

Juckreiz 

In der zweiten Hälfte der Schwangerschaft klagen einige Frauen über juckende Haut. Der Juckreiz wird zum einen durch eine Überdehnung verursacht. Zum anderen ist dieser hormonell bedingt. Zudem kann eine verstärkte Schweißbildung in Hautfalten die Haut reizen. Abhilfe schaffen Vollbäder mit Kieselerde, Ölzusätzen oder Meersalz. Kommt es beim Juckreiz zu Wunden und Ausschlag, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Mutterbandschmerzen

Die sogenannten Mutterbänder halten und stabilisieren die Gebärmutter. Durch die zunehmende Größe des Bauches werden diese Bänder gedehnt. Unter Umständen verursachen sie schmerzhaftes Ziehen im Kreuzbeinbereich und in der Leistengegend. Es fühlt sich wie Muskelkater an. Sanfte Massagen oder ein warmes Vollbad verschaffen Linderung. 

Nasenbluten

Da die Schleimhäute in der Schwangerschaft mehr durchblutet werden, kann es beim Niesen oder Naseputzen leicht zu Nasenblutungen kommen. Dabei ist der Blutverlust eher gering. Ein kaltes Tuch auf Stirn und Nacken stoppt die Blutung. Vorbeugend ist es sinnvoll, viel zu trinken. Zudem helfen Nasenspülungen, Salben und Nasenöl, die Schleimhaut feucht zu halten. 

Schwangerschaftsdemenz 

Viele Frauen neigen in der Schwangerschaft zu Vergesslichkeit und Verwirrtheit. Dieses Phänomen ist nicht bleibend und geht vorüber. Wissenschaftler gehen davon aus, dass dieses Defizit mit hormonellen Prozessen zusammenhängt oder einfach nur eine psychische Schutzfunktion zugrunde liegt. Auf die werdende Mutter kommen große Veränderungen zu, die ihr ganzes Leben neu gestalten. Dazu gesellen sich in vielen Fällen existenzielle Ängste. Da ist es nicht wunderlich, dass hin und wieder kleine Dinge wie Schlüssel gesucht werden oder Schwangere sich die Frage nach dem Namen der Schwiegermutter stellen. Fest steht, dass die Erinnerungs- und Konzentrationsschwäche kein Grund zur Besorgnis ist. 

Wadenkrämpfe

Viele Schwangere kämpfen nachts oder in den Morgenstunden mit Wadenkrämpfen. Oftmals ist dies ein Anzeichen für einen Mineralstoffmangel und im Speziellen für einen Mangel an Magnesium. In der Schwangerschaft werden Kalium, Kalzium und Magnesium vermehrt ausgeschieden. Deshalb ist es wichtig, den Mineralstoffhaushalt durch Milch- und Vollkornprodukte sowie frischem grünen Gemüse auszugleichen. Kann eine ausreichende Versorgung über die Ernährung nicht sichergestellt werden, können nach Absprache mit dem behandelnden Arzt entsprechende Nahrungsergänzungen sinnvoll sein. 

Schwangerschaftsübelkeit

Gerade zu Beginn der Schwangerschaft leiden viele Frauen unter Übelkeit und Erbrechen. Der Grund liegt in der hormonellen Veränderung des Körpers. In der Regel leiden Schwangere bis zur 14. Schwangerschaftswoche unter diesen Beschwerden. Selten bleibt die Übelkeit während der gesamten Schwangerschaft bestehen. Die Beschwerden treten oftmals morgens auf, können aber auch den ganzen Tag anhalten. Um Übelkeit zu verringern oder ganz zu vermeiden, können folgende Tipps helfen:

  • Vor dem Aufstehen eine Kleinigkeit essen - Morgens nicht hektisch aus dem Bett springen, sondern lieber langsam aufstehen. Da der Blutzuckerspiegel jetzt am niedrigsten ist, kann es zu Übelkeit kommen. Knäckebrot, Butterkekse oder Zwieback (vor dem Aufstehen essen) können gegen die Übelkeit am Morgen hilfreich sein. 
  • Kleine statt große Portionen - Ein leerer Magen verschlimmert die Übelkeit. Aus dem Grund sind mehrere kleine Portionen sinnvoller als drei große Mahlzeiten. So werden Blutzuckerschwankungen vermieden. 
  • Nur essen, was vertragen wird - Schwangere sollten nur essen, was sie wirklich vertragen. Zu säurehaltige, zu fette und zu scharf gewürzte Speisen werden eher nicht gut vertragen. Günstiger sind Milchprodukte, Obst, Gemüse oder Rohkost.
  • Haferflocken und Kürbiskerne für unterwegs - Kommt unterwegs Übelkeit auf, hilft das Kauen von Kürbiskernen, Haferflocken, Müsliriegeln, Studentenfutter oder das Essen einer Banane. 
  • Ausreichend trinken - Es ist wichtig viel zu trinken. Jedoch nicht zu den Mahlzeiten, sondern zwischendurch. Auch so kann Übelkeit verringert werden. Am bekömmlichsten sind Saft- und Wasserschorlen sowie Kräuter- und Früchtetees. Alternativ eignen sich wasserhaltige Früchte.
  • Ingwer gegen Übelkeit - Ingwer beruhigt den Magen: egal, ob als Tee oder Pastille aus der Apotheke. Allergins ist hier Vorsicht geboten, denn Ingwer kann Wehen fördern und sollte daher nur bis zur 16. Schwangerschaftswoche zu sich genommen werden. 

Ingwer-Tee und Ingwer-Pastillen aus der Apotheke:

  • Intensive Gerüche vermeiden - Intensive Gerüche können Übelkeit auslösen. Abhilfe schafft das Riechen von ätherischen Ölen wie Zitronen- oder Pfefferminzöl. 
  • Stress abbauen - Stress kann ebenso zu Übelkeit führen. Deshalb ist es wichtig, sich ab und zu eine Pause zu gönnen, um ein Buch zu lesen oder Musik zu hören.
  • Körperliche Bewegung - Bewegung hält den Kreislauf in Schwung. So eignen sich für Schwangere regelmäßige Spaziergänge, Schwimmen oder Wassergymnastik. 
  • Heilpraktiken, Massagen und Yoga - Akupressur, Akupunktur, Fußreflexzonenmassage, Meditation und Yoga können erfolgreich gegen Übelkeit eingesetzt werden. Dafür einfach den Arzt oder die Hebamme ansprechen. 

Wann zum Arzt?

Halten die Beschwerden über die 14. SSW hinaus an, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Des Weiteren ist es sinnvoll, bei folgenden Symptomen einen Arzt zurate zu ziehen:

  • häufige Schwindelanfälle
  • blutigem Erbrechen
  • Gewichtsverlust
  • wenn mehr Flüssigkeit verloren geht als aufgenommen werden kann

Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft treten häufig Wassereinlagerungen (Ödeme) auf, was mit dem erhöhten Blutbedarf zusammenhängt. Die Ödeme sind meist an Händen, Handgelenken, Beinen, Füßen, Knöcheln und im Gesicht zu finden.

Wassereinlagerungen sind unangenehm und im Allgemeinen ungefährlich. Der Körper erhöht während der Schwangerschaft das Blutvolumen, wodurch der Anteil an Wasser steigt. Die Venen werden durchlässiger und Wasser gelangt ins Gewebe. Gegen Ende der Schwangerschaft drückt der Bauch auf die Beckenvenen, so dass das Blut nur erschwert zurückfließen kann. 

Mit Salz, viel Flüssigkeit und Bewegung Ödeme mildern

Ödeme in der Schwangerschaft sind kein Grund zur Besorgnis. In der Regel muss nicht zwangsläufig ein Arzt aufgesucht werden. Stattdessen können Schwangere mit einigen Tipps versuchen, die Wassereinlagerungen zu mildern: 

  • Ausgewogene Ernährung - Das Wichtigste bei Ödemen während der Schwangerschaft ist eine gesunde Ernährung. Als Faustregel gilt: reichlich Gemüse und Obst, wenig Fett. Essen Sie viel Eiweiß wie Eier, Fisch und Fleisch. Milchprodukte und Milch hingegen könnten bei zu hohem Konsum Ödeme verstärken. 
  • Salz verbessert Blutfluss - Entgegen jeder Annahme sollte die Salzzufuhr nicht reduziert werden. Eine großzügige Zufuhr von Salz kann den Blutfluss in den Venen verbessern.
  • Ausreichend Flüssigkeit - Weiterhin lässt sich der Blutfluss verbessern, indem ausreichend getrunken wird. Mindestens zwei Liter am Tag in Form von Wasser, Kräuter- und Früchtetee sowie Fruchtschorlen. Je mehr getrunken wird, umso weniger Wasser staut sich.
  • Bewegung tut gut - Ein gesundes Maß an Bewegung wirkt sich vorteilhaft auf die Beinvenen aus. Durch einen täglichen Spaziergang oder Radfahren werden die Beinvenen durch die Muskulatur in den Waden zusammengedrückt und das Blut wird in Schwung gehalten. Schwimmen und Wassergymnastik sind ebenso hilfreich.
  • Langes Stehen und Sitzen vermeiden - Wer zu Ödemen neigt, sollte längeres Sitzen oder Stehen vermeiden und die Beine öfters hochlegen. Angeschwollene Hände auf Herzhöhe halten und nicht herunterhängen lassen. Wichtig: Beine sollten nachts höher liegen als das Becken, um den Rückfluss des Blutes zu optimieren.
  • Wechselbäder und Wechselduschen - Schwangere können die Venen mit Wechselduschen oder Wechselbädern stärken. Eine anschließende Massage der Beine regt zudem die Durchblutung an. 
  • Vollbäder schaffen Linderung - Vielen Schwangeren hilft auch ein warmes Vollbad von 30 Minuten bei 37 Grad Celsius. Dies senkt den Blutdruck und regt die Urinproduktion an. Wird dem Wasser Meersalz zugegeben, erhöht das den Erfolg.
  • Stützstrümpfe tragen - Treten die Wassereinlagerungen verstärkt auf, ist es sinnvoll, Stützstrümpfe zu tragen, die bereits morgens vor dem Aufstehen angezogen werden. Vorbeugend sollten alle Fingerringe abgenommen und Strümpfe mit engem Bund vermieden werden. 
  • Keine entwässernden Medikamente - Auf keinen Fall dürfen ohne ärztlichen Rat entwässernde Medikamente eingenommen werden. Das gilt auch für harntreibende pflanzliche Mittel wie Brennnesseltee. 
  • Akupunktur oder Lymphdrainage - Helfen all die Tipps nicht, kann alternativ eine Akupunktur oder eine Lymphdrainage der Beine zum erhofften Erfolg führen. Mit beiden Verfahren lassen sich Wassereinlagerungen reduzieren.

Wann zum Arzt?

Wenn die Ödeme verstärkt und anhaltend auftreten, schnell an Gewicht zugenommen wird oder Symptome wie Kopfschmerzen, Eiweiß im Urin, Sehstörungen oder Bluthochdruck hinzukommen, sollte umgehend der Arzt informiert werden. In dem Fall könnte es sich um Präeklampsie handeln. Die Erkrankung schädigt unbehandelt Mutter und Kind.

Rückenschmerzen in der Schwangerschaft

Durch die Schwangerschaft wird der Rücken stark belastet. Da spielen Haltungsfehler, das Heben schwerer Lasten, das Gewicht des Ungeborenen sowie auch die Schwangerschaftshormone eine wichtige Rolle. Meist nehmen die Schmerzen im Laufe des Tages zu, weil die Muskeln im Rücken ermüden. Unbewusst verschlimmern damit viele Schwangere die Beschwerden durch eine Schonhaltung. 

Was hilft gegen Rückenschmerzen während der Schwangerschaft?

Rückenschmerzen lassen sich während der Schwangerschaft nicht völlig ausschließen. Dennoch können die Beschwerden mit folgenden Tipps verringert werden:

  • Warmes Bad oder Wärmflasche - Verkrampfte Rückenmuskeln lockern sich mit einem warmen Bad ebenso wie mit dem warmen Strahl einer Dusche. Alternativ helfen Wärmedecke, Wärmflasche oder Kirschkernkissen.
  • Anregende sanfte Massage - Auch eine sanfte Massage durch Partner, Hebamme oder Physiotherapeut kann Linderung verschaffen. Die Blutzirkulation wird angeregt, wodurch die Zellen mit Sauerstoff versorgt werden. Beim Massieren sollten Wirbelsäule und Kreuzbein ausgespart werden.
  • Akupunktur und spezielle Unterwäsche - Neben Massagen hat sich bei Rückenschmerzen auch Akupunktur bewährt. Auch gut ist spezielle Unterwäsche für Schwangere, welche die Wirbelsäule schont und den Bauch stützt.
  • Nachts den Rücken mit einem Kissen entlasten - Wer nachts unter Rückenschmerzen leidet, kann es mit einem Kissen unter dem Bauch und zwischen den Knien versuchen. Dadurch trägt das Kissen das Gewicht des Bauches und der Rücken wird entlastet.
  • Nicht schwer heben - Keine schweren Lasten heben oder tragen. Taschen trägt man am besten so, dass sich die Last auf beiden Seiten gleichmäßig verteilen kann.
  • Bücken vermeiden - Um Gegenstände vom Boden aufzuheben, ist es ratsam sich nicht einfach zu bücken, sondern mit geradem Rücken in die Knie zu gehen. So wird die Kraft aus den Beinen und nicht aus dem Rücken geholt. 
  • Aufrechte Sitzhaltung - Eine gerade aufrechte Haltung beim Sitzen ist gleichfalls wirkungsvoll. So werden Beine und Rücken abgestützt, wenn sich die Schwangere so weit wie möglich nach hinten auf den Stuhl oder das Sofa setzt. 
  • Flache, bequeme Schuhe tragen - Schwangere sollten auf Schuhe mit hohem Absatz verzichten und nicht zu lange stehen. 
  • Stützgürtel zur Entlastung des Rückens - Spezielle Stützgürtel befreien Muskeln an Rücken und Bauch von einem Teil des Babygewichts. 
  • Bewegung stärkt Rücken - Mit Yoga, Schwimmen und gezielten Gymnastikübungen lässt sich die Rückenmuskulatur stärken und der Rücken wird entlastet. 

Bei starken Schmerzen zum Arzt

Bringen die genannten Tipps keine Erfolge, wäre der Besuch eines Physiotherapeuten anzuraten. Hebammen und Gynäkologen können hier sicher Empfehlungen geben. Egal, wie stark die Rückenschmerzen sind, in jedem Fall sollten Schwangere ihren Arzt davon in Kenntnis setzen.

Sodbrennen in der Schwangerschaft

Kaum ein anderes Symptom kann so unangenehm sein wie Sodbrennen. Ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein, unschönes Aufstoßen und ein saurer Geschmack im Mund. Da das Ungeborene immer mehr Platz im Bauch benötigt, werden die inneren Organe zur Seite oder nach oben gedrückt. Dadurch fließt Magensäure zurück in die Speiseröhre, was zu den typischen Symptomen von Sodbrennen führt. 

Das kann Schwangeren bei Sodbrennen helfen

Es gibt Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern oder Sodbrennen vorzubeugen. Versuchen Sie einmal folgende Tipps:

  • Kleine Mahlzeiten - Wer mit Sodbrennen kämpft, sollte über den Tag verteilt mehrere kleine Mahlzeiten zu sich nehmen, anstatt wenige große.
  • Scharfe und fettiges Essen meiden - Ebenso ist es hilfreich, scharf gewürzte und fettige Speisen sowie stark zuckerhaltige Getränke zu vermeiden.
  • Kaffeekonsum reduzieren - Auch Kaffee kann zu Sodbrennen führen, aber den sollten Schwangere ohnehin reduziert genießen. 
  • Nicht beim Essen trinken - Um Sodbrennen nicht zu fördern, ist es sinnvoll nicht während der Mahlzeiten zu trinken. Der Magen dehnt sich dabei aus. Besser ist es, zwischen den Mahlzeiten zu trinken.
  • Nicht mehr vor dem Schlafen essen - Sodbrennen in der Schwangerschaft lässt sich reduzieren, wenn kurz vor dem Schlafengehen nichts mehr gegessen wird. Es sollten mindestens drei Stunden dazwischen liegen. 
  • Erhöhte Schlafposition - Wen das Sodbrennen nachts plagt, kann das Kopfende höher stellen. Alternativ helfen zusätzliche Kissen, damit der Oberkörper höher liegt. 
  • Nüsse oder Mandeln kauen - Oftmals stellt sich eine Besserung ein, wenn Betroffene Mandeln, Haferflocken oder Haselnüsse gründlich und langsam kauen. 
  • Milch trinken - Ein Glas Milch oder ein Glas Wasser mit etwas Heilerde ist gleichfalls wirkungsvoll.
  • Senf - Ein Teelöffel Senf nach der Mahlzeit wirkt meist vorbeugend gegen Sodbrennen.
  • Säurehaltige Getränke meiden - In der Schwangerschaft lässt sich Sodbrennen verhindern, wenn auf säurereiche Zitrussäfte, Limonaden, kohlensäurehaltige Mineralwasser und saure Früchtetees verzichtet wird.

Verstopfung in der Schwangerschaft

Eine der häufigsten Beschwerden während der Schwangerschaft ist Verstopfung. Die wachsende Gebärmutter und hormonelle Umstellungen im Körper sorgen dafür, dass die Verdauung beeinträchtigt wird. Der Transport des Darminhalts verlangsamt sich. Ein weiterer Grund für die zunehmende Darmträgheit ist die vermehrte Produktion des Hormons Progesteron. Dieses Hormon entspannt die Gebärmutter und wirkt gleichzeitig beruhigend auf die Darmmuskeln. Mitunter kann auch die Einnahme eines Eisenpräparats die Darmtätigkeit negativ beeinflussen. 

Verdauung in Schwung halten und Verstopfung vorbeugen

All die Veränderungen und biologischen Vorgänge, die während der Schwangerschaft zur Darmträgheit führen, können Schwangere durch Ernährung, Essverhalten, Bewegung und Lebensstil selbst beeinflussen. Um die Verdauung in Schwung zu halten, sollten werdende Mütter:

  • Ausreichend trinken - Während der Schwangerschaft haben werdende Mütter einen besonders hohen Flüssigkeitsbedarf. Aus dem Grund ist es wichtig, darauf zu achten, täglich mindestens zwei Liter Wasser zu trinken. Wem Wasser zu langweilig ist, kann natürlich auf Früchtetee oder Saftschorlen zurückgreifen. 
  • Eine ballaststoffreiche und ausgewogene Ernährung - Schwangere, die mit Verdauungsproblemen kämpfen, sollten ihre Ernährung umstellen. Gesunde und ballaststoffreiche Nahrungsmittel sind unter anderem: Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Gemüse, Obst, Müsli, Nüsse, Milchprodukte (Quark, Joghurt) und Salat. 
  • Sich genügend bewegen - Neben einer gesunden Ernährung und ausreichender Flüssigkeitszufuhr ist es wichtig, dass Schwangere sich bewegen. Denn so wird die Darmtätigkeit angeregt und Verstopfung vorgebeugt. Täglich eine halbe Stunde spazieren gehen, schwimmen oder eine leichte Radtour sind gesund und strengen nicht an.

Wer bereits unter Verstopfung leidet, kann mit den folgenden Tipps versuchen, die Verdauung wieder anzukurbeln, ohne dabei Abführmittel zu nutzen: 

  • Glas warmes Wasser trinken - Um die Verdauung anzuregen, reicht es meist schon aus, wenn auf nüchternen Magen ein großes Glas mit lauwarmem Wasser getrunken wird. 
  • Pflaumen oder Feigen essen - Getrocknete oder frische Pflaumen und Feigen wirken abführend. Diese dafür über Nacht in Wasser einweichen und auf nüchternen Magen essen.
  • Milchzucker und Pflaumensaft trinken - Der Saft, indem die Trockenfrüchte über Nacht lagen, kann problemlos getrunken werden. Pflaumensaft ist darüber hinaus auch trinkfertig erhältlich. Auch so lässt sich die Verstopfung lösen. Sauerkrautsaft und Milchzucker wirken ebenso abführend. 

 Milchzucker aus der Apotheke:

Pflaumensaft und Sauerkrautsaft aus der Apotheke:

  • Weizenkleie und Leinsamen regulieren den Stuhl - Sie wirken zwar nicht abführend, können jedoch auf Dauer angewendet für eine normale Verdauung sorgen. Weizenkleie  und

Leinsamen aus der Apotheke:

  • Auf stopfende Lebensmittel verzichten - Nudeln, Bananen, Eier, Kuchen, große Mengen an Fleisch und Schokolade stopfen zusätzlich und sollten daher vermieden werden. 

 Zum Arzt bei länger anhaltenden Beschwerden

Bei länger anhaltender Verstopfung ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen und nicht eigenmächtig zu Abführmitteln zu greifen. Abführmittel können dem Ungeborenen schaden und zu ungewollten vorzeitigen Wehen führen.

Hitzewallungen in der Schwangerschaft

Hitzewallungen, schwitzende Füße, und Schweißausbrüche gehören zu den unangenehmen Begleiterscheinungen in der Schwangerschaft. Erklären lassen sich die Beschwerden durch den veränderten Hormonspiegel. Die Blutgefäße erweitern sich und mehr Wärme wird nach außen auf die Haut getragen. Die Folge sind plötzliche Hitzeattacken.

Zwiebel-Look gegen Hitzewallungen

Die harmlosen und doch lästigen Hitzewallungen lassen sich nicht komplett abstellen, jedoch können sich Schwangere mit einigen Tipps Linderung verschaffen. 
Am wichtigsten ist die Auswahl der Kleidung. Ist es draußen kühler, sollten mehrere Kleidungsstücke übereinander getragen werden (Zwiebel-Look). So kann bei akuten Hitzeattacken etwas ausgezogen werden. Tragen Sie keine synthetischen Stoffe, sondern Baumwolle, Leinen oder Seide. Zudem sollten die Kleidungsstücke luftig und locker sitzen. 

Tipps, die bei Hitzewallungen helfen können

  • Auf Ernährung achten - Wer als werdende Mutter unter Hitzewallungen und Schweißausbrüchen leidet, sollte auf seine Ernährung achten. Neben scharf gewürzten Speisen gibt es auch sehr saure Lebensmittel, die zu Hitzewallungen in der Schwangerschaft führen können. 
  • Ausreichend trinken - Besonders wichtig ist es, ausreichend zu trinken. Durch das Schwitzen wird dem Körper Flüssigkeit entzogen, die ausgeglichen werden muss. Früchte- und Kräutertees, stille Wasser oder Saftschorlen eignen sich hervorragend.
  • Frische Luft im Schlafzimmer - Vor dem Schlafengehen ist es sinnvoll, das Schlafzimmer gut zu lüften. In einem kühlen Raum lässt es sich besser schlafen. Damit sich der Schlafraum bei hohen Außentemperaturen nicht unnötig aufheizt, sollte er tagsüber abgedunkelt werden. 
  • Kaltes Fußbad - Gegen nächtliche Hitzewallungen ist ein kaltes Fußbad zu empfehlen. Dazu stellen Sie sich einen Eimer mit kaltem Wasser ans Bett und legen sich ein Handtuch bereit. So ist das Fußbad sofort parat, wenn es gebraucht wird. 
  • Wasserhahn als Klimaanlage - Die Körpertemperatur lässt sich auf sanfte Art regulieren, indem die Innenseiten der Handgelenke unter fließendes kaltes Wasser gehalten werden. Nach ein bis zwei Minuten verspüren Sie deutliche Besserung. Von Ganzkörperduschen unter kaltem Wasser ist jedoch abzuraten, da diese den Kreislauf belasten.
  • Im Schatten aufhalten - Die notwendige Abkühlung bekommen Schwangere, indem sie sich an heißen, sonnigen Tagen nur im Schatten aufhalten. Hilfreich ist es, die Füße zwischendurch im kalten Wasser abzukühlen.
  • Ventilator oder Sprühflasche für unterwegs - Um sich auch unterwegs bei Hitzewallungen abkühlen zu können, greifen viele Schwangere zum Miniventilator oder einer kleinen, mit Wasser gefüllten, Sprühflasche. Beides passt bequem in die Handtasche. Alternativ lässt sich das Gesicht mit Feuchtigkeitstüchern erfrischen. 
  • Kühlende Salben aus der Apotheke - Auch kühlende Salben und Gels aus der Apotheke verschaffen bei einem akuten Hitzeanfall Linderung:
  • Gelmaske wirkt wohltuend - Wer möchte, kann auch eine Gelmaske aus dem Kühlschrank in den Nacken oder auf das Gesicht legen. Einfach hinsetzen, Beine hochlegen und mit der Maske auf dem Gesicht entspannen.

Hämorrhoiden in der Schwangerschaft

Rund 50 Prozent aller schwangeren Frauen leiden unter Hämorrhoiden. Jedoch sind sie kein Grund zur Besorgnis. Die hormonelle Umstellung, Stress, die Gewichtszunahme und der wachsende Fötus sind einige Faktoren, die die Entwicklung von Hämorrhoiden begünstigen. In der Regel sind Hämorrhoiden in der Schwangerschaft unangenehm und schmerzhaft, verschwinden jedoch nach der Geburt wieder. 

Linderung bei bestehenden Beschwerden

Sind sie einmal da, ist es nicht leicht, die Hämorrhoiden in der Schwangerschaft wieder loszuwerden. Allerdings gibt es auch keinen Grund zu leiden. Mit ein paar Tipps lassen sich die Beschwerden zumindest lindern:

  • Afterbereich sauber halten - Die Region um den After sollte sauber gehalten werden, indem der Bereich nach jedem Stuhlgang sanft und gründlich gewaschen und gut abgetrocknet wird. Weiches feuchtes Toilettenpapier ohne Zusatzstoffe eignet sich am besten. 
  • Langes Sitzen und Stehen vermeiden - Durch langes Stehen oder Sitzen erhöht sich der Druck auf den Beckenboden, wodurch Hämorrhoiden verschlimmert werden können. Schlafen Sie möglichst auf der Seite, das reduziert Schmerzen.
  • Wärme oder Kälte - Während einigen schwangeren Frauen Wärme hilft, schwören andere auf Kälte. Ob Eisbeutel, Körnerkissen, warmes Bad oder kalter Sud - probieren Sie es aus. 
  • Sitzkissen bei akuten Problemen - Spezielle Kissen können bei akuten Hämorrhoiden nützlich sein. Sie fördern den Heilungsprozess, da der Druck auf die erweiterten Gefäße verringert wird.
  • Eichenrinde aus der Apotheke - Das Mittel der Wahl aus der Apotheke ist Quercus (Eichenrinde) als Salbe, Zäpfchen oder in flüssiger Form. Auch Eichenrinde in synthetischer Form kann gegen Hämorrhoiden helfen. Jedoch sollten die Produkte nur nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden.

Darüber hinaus gibt es noch weitere Präparate, die bei Hämorrhoiden eingesetzt werden können.

Hämorrhoiden in der Schwangerschaft lassen sich auch mit einigen Tipps vorbeugen:

  • Verstopfung verhindern - Die wichtigste präventive Maßnahme ist die Verhinderung von Verstopfung. Dazu sollte ausreichend getrunken und auf eine ballaststoffreiche Ernährung geachtet werden. Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, geschrotete Nahrungsmittel, Sesam und Weizenkleie liefern jede Menge Ballaststoffe. 
  • Ausreichend bewegen - Mit moderaten sportlichen Aktivitäten, sei es auch nur der tägliche Spaziergang, können Hämorrhoiden vorgebeugt werden. Die Verdauung wird angeregt und der Stuhl wird somit weicher. 
  • Darm frühzeitig entleeren - Auf keinen Fall sollten Toilettengänge aufgeschoben werden. Besser ist es, auf den Druck des Darms sofort zu reagieren. Auf diese Weise wird eine Stauung der Blutgefäße verhindert und die Adern können sich nicht weiten.
  • Keinen großen Druck ausüben - Frauen in anderen Umständen sollten sich für den Toilettengang Zeit nehmen und möglichst wenig pressen. Dadurch wird der Druck auf das Gewebepolster verhindert und Hämorrhoiden entstehen erst gar nicht. 
  • Einfache Grundübung hilft, Hämorrhoiden vorzubeugen - Hämorrhoidalleiden lassen sich mit einer kleinen Übung vorbeugen, indem die Muskeln um die Vagina und den Anus für zehn Sekunden angespannt werden. Danach wieder entspannen. Die Übung kann zwei bis drei Mal am Tag mit jeweils 20 Wiederholungen durchgeführt werden. 

Wann zum Arzt?

Eines vorweg - Hämorrhoiden sind kein Grund für Schamgefühl. Aus dem Grund sollte bei starken Beschwerden, Schmerzen beim Stuhlgang, Blutungen oder starkem Juckreiz und Nässen im Afterbereich unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Dieser verschreibt Zäpfchen oder Salben für Schwangere, die den Juckreiz lindern, die Wundheilung fördern und die Entzündung hemmen.

Blähungen in der Schwangerschaft

Blähungen in der Schwangerschaft kennt wohl jede werdende Mutter. Gerade in der ersten Hälfte der Schwangerschaft kann es zur vermehrten Bildung von Gasen kommen, dessen sich Schwangere nicht schämen müssen. Die Ursache liegt in der hohen Produktion des Hormons Progesteron. Dieses Hormon entspannt die Muskeln und verlangsamt den gesamten Verdauungsprozess. 

Tipps gegen Blähungen 

Nachfolgend finden Sie einige Tipps, was werdende Mütter bei Blähungen in der Schwangerschaft tun können:

  • Blähende Lebensmittel meiden - Am einfachsten lassen sich Blähungen in der Schwangerschaft reduzieren, wenn auf die Nahrungsmittel weitestgehend verzichtet wird, die Blähungen verursachen können. Dazu zählen unter anderem: Brokkoli, Blumenkohl, Bohnen, Linsen, Zwiebeln, Rosenkohl, Weißkohl, Kohlrabi, zu fette und zuckerhaltige Lebensmittel.

Diese Lebensmittel sollten dennoch nicht ganz vom Speiseplan verschwinden. Auch ballaststoffreiche Nahrungsmittel wie Reis, Haferflocken, Nudeln oder Kartoffeln können Blähungen auslösen. Die Ausnahme bildet Weizenkleie. Diese wird im Verdauungssystem nicht zerlegt und ist ideal für diejenigen, die unter Blähungen und Verstopfung leiden. 

  • Richtige Sitzhaltung - Beim Essen sollten Schwangere aufrecht sitzen. So wird der Magen nicht zusammengepresst, wenn er verdaut.
  • Mahlzeiten verteilen - Über den Tag verteilt, mehrere kleine Mahlzeiten essen. Wer gut und gründlich kaut, hilft dem Körper schneller zu verdauen.
  • Diätlebensmittel und Kaugummi - Einige Diätlebensmittel und Kaugummisorten enthalten den Zusatzstoff Sorbitol. Dieser Süßstoff löst möglicherweise bei einigen Schwangeren Verstopfungen, Sodbrennen oder auch Blähungen aus. 
  • Bewegung - Durch einen täglichen Spaziergang an der frischen Luft kommt der Stoffwechsel in Schwung und die Verdauung wird angeregt. 
  • Ausgepresste Zitrone - Zitrone fördert die Verdauung und erleichtert Blähungen. Dafür jeden Morgen eine ausgepresste Zitrone mit lauwarmem Wasser trinken. 
  • Zubereitung von Gemüse - Gemüse nicht roh verzehren, sondern dünsten oder kochen. 
  • Richtige Kleidung - Auf bequeme Kleidung achten. Die Kleidung sollte nicht zu eng an Bauch und Hüften liegen. 
  • Gewürze - Kümmel und Ingwer als natürliche Gewürze in Speisen sind ideal gegen Blähungen. 
  • Auf Zuckermenge achten - Schwangere sollten nicht mehr als 60 Gramm Fruchtzucker am Tag zu sich nehmen. 
  • Viel trinken - Viel Flüssigkeit in Form von Mineralwasser, Tee oder Fruchtschorlen ist empfehlenswert.

Zehn Nahrungsmittel die Schwangere nicht essen dürfen

Während der Schwangerschaft gelten einige Lebensmittel als tabu bzw. dürfen nur in sehr geringen Mengen verzehrt werden, da sie sonst die Entwicklung des Ungeborenen gefährden könnten.

Gefahr einer Infektion mit Listeriose oder Toxoplasmose

Weitestgehend dürfen bestimmte Nahrungsmittel in der Schwangerschaft nicht gegessen werden, weil sich auf diesen Produkten mit Vorliebe Bakterien und andere Krankheitserreger ansammeln, die Krankheiten wie z. B. Listeriose oder Toxoplasmose übertragen können. Eine Listeriose ist eine durch Bakterien verursachte Infektionskrankheit, die vor allem bei Schwangeren und deren ungeborenen Kindern sowie bei Neugeborenen auftritt. Die Ansteckung erfolgt durch konterminierte Lebensmittel (dazu zählt fast jedes Nahrungsmittel was mit Erde und Staub in Kontakt gekommen ist, also vorzugsweise Obst und Gemüse) und Tiererzeugnisse wie Rohmilchprodukte oder rohe Wurstsorten. Eine Toxoplasmose ist ebenfalls eine Infektionskrankheit die jedoch vorwiegend durch Katzen übertragen wird. Der Erreger siedeln sich allerdings gerne auch auf rohem Schweine- und Schaffleisch an.

Diese Infektionen sind wiederum gefährlich für Mutter und Kind und verursachen häufig sogar Fehlbildungen. Aus diesem Grund sollten Schwangere auf folgende Lebensmittel verzichten:

Verbotene Nahrungsmittel für Schwangere

  • 1. Rohes Fleisch und roher Fisch

Rohes und nicht ganz durchgegartes Fleisch bzw. Fisch können Toxoplasmose-Erreger sowie Listerien enthalten, welche das Ungeborene schädigen können. Deshalb sollte in der Schwangerschaft auf Mettwurst, Tatar, Rohwurst (nicht gekochte oder geräucherte Wurst), Rindfleisch (englisch oder medium), Carpaccio, Salami, Rauchfleisch, Pökelfleisch und rohes Hackfleisch verzichtet werden. Gleiches betrifft rohen Fisch wie in Sushi und kaltgeräucherte Fischwaren. Grundsätzlich gilt: Fleisch und Fisch nur gut durchgegart oder gebraten genießen.

  • 2. Leber

Leber und andere Innereien sollten zum größten Teil gemieden werden, da ihre Schadstoffbelastung sehr hoch ist. Außerdem enthalten sie auch einen großen Anteil an Vitamin A, weshalb es schnell zu einer Überdosierung des Vitamins kommen kann. Dies ist wiederum schädlich für den Säugling. Besser sind Lebensmittel mit dem pflanzlichen Beta-Carotin (Vorstufe zu Vitamin A), welches nur bei Bedarf vom Körper in Vitamin A umgewandelt wird.

  • 3. Rohmilchprodukte (Milch und Käse)

Zwar gehören Milchprodukte auf den täglichen Speiseplan einer Schwangeren, jedoch nur solche aus pasteurisierter Milch. Das heißt, Produkte mit dem Vermerk „aus Rohmilch hergestellt“ sind in der Schwangerschaft streng untersagt, denn diese können Listerien enthalten. Eine Infektion mit Listeriose kann eine Fehlgeburt verursachen. Daher sollte auf Weichkäse und Käse mit Oberflächenschmiere wie Brie, Camembert, Mozzarella, Limburger, Münster, Tilsiter aber auch Sauermilchkäse wie Harzer Käse und Handkäse verzichtet werden. Auch Gorgonzola, Ricotta, Feta und Ziegenkäse dürfen nur verzehrt werden, wenn der Käse aus pasteurisierter Milch hergestellt wurde (meist gibt es hiervon zwei Varianten). Da sich Bakterien bei jedem Käse gerne auf der Rinde ansiedeln, empfiehlt es sich, diese grundsätzlich vor dem Verzehr zu entfernen.

  • 4. Rohe oder nicht ausreichend erhitzte Eier

Rohe Eier können Salmonellen enthalten, deshalb Eier nur gut durchgegart essen. Speisen wie Tiramisu, Zabaione oder Mayonnaise werden mit rohen Eiern hergestellt, daher ist es ratsam, auf diese Speisen zu verzichten.

  • 5. Chinin- und koffeinhaltige Getränke

Chininhaltige Getränke wie Tonic Water oder Bitter Lemon sowie koffeinhaltige Lebensmittel wie Kaffee, Cola, Schwarzer Tee oder Energydrinks dürfen nur in geringen Mengen getrunken, sollten jedoch am besten vollständig gemieden werden. Denn wer bereits weniger als einen Liter täglich trinkt, riskiert nach der Geburt Entzugserscheinungen beim Säugling. Zudem hindert Koffein die Aufnahme von Nährstoffen.

  • 6. Zimt, Nelken und Kardamom

Während der Schwangerschaft heißt es „Finger weg“ von Weihnachtsgebäck und exotischen Gerichten, zumindest für 38 Wochen. Denn die darin oft enthaltenen Gewürze wie Zimt, Nelken und Kardamom wirken wehenfördernd. In den letzten zwei Schwangerschaftswochen können diese Gewürze jedoch auch ganz hilfreich sein, gerade wenn sich gar nichts rührt.

  • 7. Verpackte Salate

Fertigsalate, aber auch verpackte Feinkostprodukte können Listerien enthalten. Deshalb empfiehlt es sich, auf vorgeschnittene und verpackte Salate zu verzichten. Grundsätzlich sollte jedes Gemüse (aber auch Obst) vor dem Verzehr stets gut gewaschen und am besten frisch zubereitet werden.

  • 8. Stevia

Leider sind die Nebenwirkungen des Zuckerersatzes in der Schwangerschaft noch nicht ausreichend erforscht. Da allerdings der Verdacht besteht, dass Stevia das Ungeborene schädigen könnte, wird von einem Konsum während der Schwangerschaft abgeraten.

  • 9. Allergieauslösende Nahrungsmittel

Werden allergieauslösende Nahrungsmittel wie z. B. Erdnüsse oder Walnüsse in der Schwangerschaft (sowie der Stillzeit) gegessen, erhöht sich dadurch das Risiko einer Allergie beim Kind. Denn einer Studie zufolge kann die Veranlagung zu Allergien bereits in der Schwangerschaft beeinflusst werden. Aus diesem Grund ist es ratsam, auf allergieauslösende Lebensmittel zu verzichten.

  • 10. Alkohol

Alkohol ist während der gesamten Schwangerschaft sowie der Stillzeit absolut tabu! Dieser beeinträchtigt die Entwicklung des Embryos und kann schwere Schäden hinterlassen!

Grundsätzlich können die meisten Erreger durch Temperaturen über 70°C abgetötet werden. Jedoch nur, wenn auch das Innere des Nahrungsmittels für mindestens zwei Minuten auf 70°C erhitzt wird. Bei industriellen Erhitzungsverfahren ist dies der Fall, weshalb wärmebehandelte (pasteurisierte) Milchprodukte und frisch erhitzte Fleisch- und Wurstwaren auch keine Erreger mehr enthalten. Für zu Hause sollte folgende Regel gelten: Gut durchgegartes Fleisch ist auch im Inneren grau und nicht mehr rosa. Der beim Schneiden austretende Fleischsaft ist klar und farblos.

Wie viel darf man in der Schwangerschaft zunehmen?

Das Frauen in der Schwangerschaft einiges an Gewicht zulegen ist kein Geheimnis. Doch wieviel Gewichtszunahme ist normal?

Die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft hängt von vielen Faktoren ab, wie z. B. dem Ausgangsgewicht, der Größe, der Ernährung, einer eventuellen Mehrlingsschwangerschaft und erblichen Einflüssen. Natürlich spielt auch das Gewicht und die Größe des Ungeborenen eine wichtige Rolle. Deshalb macht es auch keinen Sinn, sich mit anderen Schwangeren zu vergleichen. Denn jede Frau hat ein anderes Ausgangsgewicht, einen unterschiedlichen Körperbau und ist unterschiedlich groß. Zudem haben einige Schwangere eine größere Plazenta oder weniger Fruchtwasser. Andere wiederum lagern mehr Wasser im Gewebe ein. All diese Faktoren müssen berücksichtigt werden und führen zu ganz verschiedenen Gewichtszunahmen.

Ich muss jetzt für zwei essen!

Diese Aussage ist völliger Unsinn, doch leider ist sie bei einigen Frauen noch immer die Regel. Der Kalorienbedarf einer Schwangeren erhöht sich erst ab dem 4. Monat der Schwangerschaft. Dann allerdings auch nur um 250 bis 500 kcal pro Tag. Dass entspricht gerade einmal einem Müsli mit Früchten. Die zusätzlich aufgenommenen Kalorien sollten auch nicht durch größere Portionen gedeckt werden, sondern durch eine gesunde und vollwertigere Ernährung (dazu zählen kein Kuchen und Schokolade). Wer sich daran hält, schafft Kraftreserven und Kondition für die Geburt. Zudem werden die überflüssigen Kalorien nach der Schwangerschaft häufig bereut, da man sie nach der Geburt nur schwer wieder los wird.

Verlauf der Gewichtszunahme während der Schwangerschaft

Im ersten Schwangerschaftsdrittel (also die ersten drei Monate) ist in der Regel keine bzw. höchstens eine minimale Gewichtszunahme zu beobachten. Bei vielen Schwangeren kommt es sogar zu einer leichten Gewichtsabnahme, bedingt durch die Hormonumstellung und der häufig auftretenden Schwangerschaftsübelkeit (mit Erbrechen). Erst im zweiten Schwangerschaftsdrittel (ab der 13. SSW) nehmen normalgewichtige Frauen rund 250 bis 400 Gramm pro Woche zu. Ab dem dritten Trimester (letztes Schwangerschaftsdrittel) sind es dann ca. 400 bis 600 Gramm wöchentlich. Je nach Ausgangsgewicht können die Werte natürlich variieren und abweichen. Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass schlankere Frauen während der Schwangerschaft für gewöhnlich mehr zunehmen als dickere.

Wie viel Gewicht ist erlaubt?

Da jede Frau anders gebaut ist und viele Faktoren eine Rolle spielen, kann lediglich eine grobe Richtung der Gewichtszunahme in der Schwangerschaft angegeben werden. So ist eine Zunahme von 7 bis 18 Kilo während des gesamten Schwangerschaftszeitraums völlig im Rahmen. In der Regel sind es aber meist 10 bis 15 Kilogramm. In Bezug auf den Body-Mass-Index (BMI) der Frau vor der Schwangerschaft, kann die Gewichtszunahme noch detaillierter aufgeschlüsselt werden:

  • BMI unter 18,5 (untergewichtig) = 12 bis 18 kg
  • BMI zwischen 18,5 bis 24,9 (normal gewichtig) = 11 bis 16 kg
  • BMI zwischen 25 bis 29,9 (übergewichtig) = 6 bis 11 kg
  • BMI über 30 (adipös-fettleibig) = 5 bis 9 kg

Auch wenn die Gewichtszunahme nicht genau in diese Werte fällt, ist dies noch kein Grund zur Sorge. Im Normalfall kontrolliert der Frauenarzt regelmäßig das Gewicht, so dass dieser schnell eingreifen kann, sollte das Gewicht aus dem Ruder laufen. Denn eine zu große Gewichtszunahme könnte Hinweise auf starke Ödeme (Wassereinlagerungen) oder andere Erkrankungen geben. Aber auch Untergewicht kann die Schwangerschaft gefährden.

So setzt sich das Gewicht zusammen

Das Baby allein macht noch keine 10 bis 15 kg aus, dieses wiegt zur Geburt im Durchschnitt ca. 3500 g. Wo kommen nun aber die restlichen Kilos her? Diese ergeben sich bei einer durchschnittlichen Gewichtszunahme von 12,1 kg folgendermaßen:

  • Gebärmutter = 900 g
  • Plazenta = 600 g
  • Fruchtwasser = 800 g
  • erhöhtes Blutvolumen = 1300 g
  • Wassereinlagerungen = 2800 g
  • wachsende Brüste = 400 g
  • Fetteinlagerungen = 1800 g
  • Baby = 3500 g

Viele Frauen hoffen diese Kilos gleich nach der Geburt wieder zu verlieren. In den meisten Fällen bleiben aber Gewebsflüssigkeit (Wasser, Blut) und kleine Fettdepots noch ein Weilchen bestehen.

Gewichtszunahme bei Mehrlingsschwangerschaften

Natürlich nimmt eine Frau bei einer Mehrlingsschwangerschaft auch entsprechend mehr Gewicht zu. Allerdings gibt es auch hier nur grobe Richtwerte. Bei einer normalgewichtigen Frau mit einem BMI von 18,5 bis 24,9 vor der Schwangerschaft, sollte die Gewichtszunahme in folgender Spanne liegen:

  • Zwillinge = 18 bis 20 kg
  • Drillinge = 20 bis 25 kg
  • Vierlinge = 25 bis 31 kg

Grundsätzlich sollte bei jeder Schwangerschaft darauf geachtet werden, dass zu viele Pfunde aber auch eine Hungerkur dem Baby und der Mutter schaden können.

Wie schnell bekomme ich mein altes Gewicht zurück?

Auch wenn es bei einigen Frauen recht schnell geht, bis sie ihr Normalgewicht wieder erreicht haben, dauert es bei der Mehrheit der Frauen doch einige Zeit länger. Im Schnitt etwa sechs bis neun Monate. Daher auch die Aussage: „Neun Monate braucht man um das Gewicht aufzubauen und neun Monate benötigt man auch um die Kilos wieder abzubauen.“

Zwar verliert man das Gewicht des Babys, der Plazenta und des Fruchtwassers bei der Geburt (durchschnittlich 4,9 kg), die anderen Pfunde werden sich allerdings erst in den folgenden Tagen, Wochen und Monaten zurückbilden. Meist geschieht dies während der Stillzeit, denn in dieser Zeit benötigt der Körper viele Kalorien. Diäten sollten stillende Mütter jedoch nicht halten, denn dies beeinträchtigt die Menge und Qualität der Muttermilch.

Wichtig: Für eine gesunde Gewichtsabnahme nach der Schwangerschaft sind eine ausgewogene, vollwertige Ernährung sowie viel Bewegung an der frischen Luft das A und O.

Studien und Erkenntnisse

Schwangerschaftsdiabetes mittels HbA1c-Bestimmung ("Langzeitzucker") früher erkennbar
Schwangerschaftsdiabetes und Übergewicht nehmen in der Bevölkerung zu. Bekannt ist, dass ein schlecht eingestellter Diabetes oder ein spät erkannter Schwangerschaftsdiabetes zur Makrosomie (gesteigertes Größenwachstum) des ungeborenen Kindes führen kann. Zusätzlich hat ein solches Kind später ein erhöhtes Risiko für Übergewicht. Bislang wird ein Zuckerbelastungstest mit 50 g Zucker in der 24. bis 28. Schwangerschaftswoche zur Feststellung eines Schwangerschaftsdiabetes empfohlen. Zu diesem Zeitpunkt hat sich der Diabetes allerdings eventuell schon auf den Fetusausgewirkt.

2.802 Frauen mit einem niedrigen Schwangerschaftsrisiko wurden in den Jahren 2009 bis 2013 untersucht. 107 Frauen entwickelten einen Schwangerschaftsdiabetes. Diese Frauen wurden mit 214 Frauen verglichen, die keinen Schwangerschaftsdiabetes entwickelten. Grundlage des Vergleichs waren vier Blutabnahmen zu unterschiedlichen Zeitpunkten in der Schwangerschaft. Es wurde festgestellt, dass ein erhöhter HbA1c-Wert (Langzeitzucker) bereits in der Frühschwangerschaft (10. Schwangerschaftswoche) ein Risiko für einen Schwangerschaftsdiabetes darstellte. Pro 0,1 Prozentpunkte der HbA1c-Wert-Erhöhung stieg das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes um 23 %

Ob sich der HbA1c-Wert als Früherkennungstest lohnt, soll in Interventionsstudien getestet werden, in denen die betroffenen Schwangeren frühzeitig mit Metformin behandelt werden sollen. Hier geht's zur Studie.

Ernährung der Eltern bei der Empfängnis wirkt sich auf die Gesundheit des Kindes aus
Die Grundsteine der späteren Gesundheit oder Krankheit eines Menschen werden bereits vor dessen Zeugung gelegt. In einer Serie bestehend aus drei Artikeln wird die Rolle von Gesundheit und Ernährung der Eltern vor der Empfängnis thematisiert. Ziel ist die bessere Beratung und Unterstützung von Paaren mit Kinderwunsch.

Bezüglich der Risiken wird vor allem auf Fettleibigkeit, hohen Alkohol- und hohen Koffeinkonsum, Rauchen und Unterernährung eingegangen. Fettleibigkeit der Mutter führt nicht nur zu schlechteren Geburtsergebnissen, sondern erhöht auch die Entzündungswerte des Kindes und verändert die Hormonspiegel. Während der Schwangerschaft ist das Risiko auf einen Schwangerschafts-Diabetes erhöht. Bei Männern führt Fettleibigkeit zu einer schlechteren Spermienqualität und könnte das Risiko des Kindes erhöhen, später chronische Erkrankungen zu entwickeln. Darüber hinaus nehmen 96% der Frauen im gebärfähigen Alter weniger Eisen und Folsäure auf, als es vor einer Schwangerschaft empfohlen wird. Zur Studie.

Mutation im SCN4A-Gen erhöht Risiko für plötzlichen Kindstod
Obwohl der plötzliche Kindstod (SIDS, sudden infant death syndrome) sehr selten ist, bleibt er nach wie vor gefürchtet. Mittlerweile sind einige äußere Faktoren bekannt, die den plötzlichen Kindstod begünstigen. Dazu zählen Wärme, Tabakrauch und das Schlafen in Bauchlage. Jetzt haben Forscher Hinweise auf innere Faktoren gefunden: Bei vier von 278 Kindern, die am plötzlichen Kindstod verstarben, wurde eine Mutation im SCN4A-Gen gefunden. Veränderungen in diesem Gen waren bereits vorab bei anderen Krankheiten wie Myotonie, periodische Lähmung, Myopathien und Myasthenie-Syndrom bekannt, die mit lebensbedrohlichen Atemaussetzern und Stimmbandkrämpfen einhergehen können. SCN4A kodiert für einen Natrium-Membrankanal (NaV1.4), der sich auf Muskelzellen befindet. Allerdings findet man in unseren etwa 19.000 Genen bei jedem Individuum rund 25.000 Varianten, von denen die meisten uns nicht krank, sondern zu dem besonderen Menschen, der wir sind, machen. Daher überprüften die Forscher, ob gesunde Kinder diese Veränderung im SCN4A-Gen auch trugen. Nicht bei einem von 729 untersuchten Kindern konnte die Veränderung aufgespürt werden, was dafür spricht, dass die Mutation ein Risiko für SIDS darstellt.

Über die Verbindung zu anderen Erkrankungen entstanden Ideen für mögliche Therapien. Mexiletin, das bereits erfolgreich bei manchen Myotonien eingesetzt wird, blockiert Natrium-Kanäle und könnte eventuell bei Kindern mit SCN4A-Mutaiton wirksam sein. Bislang sind diese Überlegungen jedoch reine Theorie. Zur Studie.

Schwangere können das Allergierisiko ihres Kindes mit Fischöl und Probiotika senken
Der Einfluss des Essverhaltens von Schwangeren und Stillenden auf das Abwehrsystem ihres Kindes wurde mittels systematischer Analyse von Studien untersucht. Dabei konnte festgestellt werden, dass Kinder von Frauen, die in der Spätschwangerschaft und Stillzeit Probiotika zu sich nahmen, seltener an Ekzemen litten. Konsumierten Stillende vermehrt Fischöl, hatten die Kinder ein geringeres Risiko für Nahrungsmittelallergien. Zudem wurde der Verdacht geäußert, dass das Risiko für Ekzeme und Typ 1 Diabetes beim Kind umso geringer ist, desto länger gestillt wurde. Zur Studie.

Schützen Probiotika vor Geburtskomplikationen wie Präeklampsie und Frühgeburt?
Eine Studie in Norwegen hat über 70.000 Schwangerschaften auf eine Verbindung zwischen Konsum von Probiotika und dem Auftreten von Präeklampsie und Frühgeburt untersucht. Bei der Präeklampsie handelt es sich um das gleichzeitige Auftreten von Bluthochdruck und Eiweiß im Urin. Sie ist als Vorstufe der Eklampsie zu betrachten, bei der es zu Krampfanfällen und Koma kommen kann. In die Studie eingeschlossen wurden nur gesunde Erstgebärende und keine Mehrlingsschwangerschaften. Hatten Frauen in der späten Schwangerschaft Probiotika zu sich genommen, verringerte sich das Risiko für eine Präeklampsie. Der Konsum von Probiotika während der frühen Schwangerschaft reduzierte das Risiko für eine Frühgeburt. Zur Studie.

Mindestens zweimonatiges Stillen halbiert Risiko für plötzlichen Kindstod annähernd
Beim plötzlichen Kindstod versterben scheinbar gesunde Säuglinge unvorhersehbar und ohne auffindbaren Grund. Bislang sind einige Maßnahmen bekannt, die das Risiko für den plötzlichen Kindstod erhöhen oder senken können. Dazu gehört vor allem das Schlafen in Rückenlage, der Verzicht auf Kissen und Stofftiere im Bettchen und der Schutz des Kindes vor Zigarettenrauch. In acht Fall-Kontroll-Studien wurden 2267 Fälle von plötzlichem Kindstod mit 6837 Kontrollen auf das Stillverhalten hin verglichen. Wenn unter zwei Monate gestillt worden war, hatten die Säuglinge einen Schutzfaktor weniger. Eine Stillzeit von mindestens zwei Monaten halbierte das Risiko für den plötzlichen Kindstod. Dazu muss nicht einmal vollgestillt werden, sondern auch beim Stillen mit Beikost war der Schutz gegeben. Zur Studie.

Drei Gene mit verantwortlich für Frühgeburten?
Eine genomweite Studie untersuchte den Einfluss von Genen auf die Länge einer Schwangerschaft. Dafür wurden Daten von 43.568 Frauen herangezogen, die Speichelproben an 23andMe geschickt hatten, um ihre genetische Herkunft oder Krankheitsrisiken zu ermitteln. Jede Frau hatte mindestens eine Schwangerschaft angegeben. Um den Gen-Pool zu erweitern, wurden zusätzlich drei skandinavische Datenbanken herangezogen.

Es konnten sechs Gene mit Einfluss auf die Schwangerschaftsdauer identifiziert werden (EBF1, EEFSEC, AGTR2, WNT4, ADCY5, RAP2C). Drei dieser Gene könnten eine Frühgeburt verursachen: EBF1, EEFSEC und AGTR2. Das EBF1-Gen spielt in der Entwicklung von Zellen des Immunsystems, bei der Kontrolle des Blutdrucks, der Dicke der Gefäßwände der Halsschlagader, für die Entwicklung eines metabolischen Syndroms und bei Harnröhren-Fehlbildungen eine wichtige Rolle. Das EEFSEC-Gen ist für die Produktion von Selenoproteinen für Schutz und Abwehr bedeutend. Das passt zu der Vermutung, dass Selen-Mangel das Risiko einer Frühgeburt erhöht. Das AGTR2-Gen schließlich kodiert für den Angiotensin-II-Rezeptor Typ 2 und ist damit wichtig für den Blutdruck und das Risiko einer Präeklampsie. Eine skandinavische Variante des WNT4-Gens könnte vor einer Frühgeburt schützen, da es mit einer längeren Schwangerschaftsdauer assoziiert ist. In anderen Studien wurde zuvor RAP2C mit einem erhöhten Frühgeburt-Risiko in Verbindung gebracht. Zur Studie.

Aspirin könnte Chancen für erfolgreiche Schwangerschaften in manchen Fällen verbessern
Eine Studie des US-Amerikanischen Nationalen Instituts für Gesundheit untersuchte Frauen, die eine Fehl- oder Totgeburt erlitten hatten und erneut versuchten, schwanger zu werden und das Kind gesund zur Welt zu bringen. Im Blut dieser Frauen stellten die Forscher erhöhte Entzündungswerte fest, insbesondere eine Erhöhung des C-reaktiven Proteins (CRP), das in der Leber bei Entzündungen produziert und ausgeschüttet wird. Acetylsalicylsäure, besser bekannt unter dem Markennamen "Aspirin", wirkt entzündlichen Prozessen entgegen. Daher teilten die Forscher die Frauen zunächst bezüglich der Höhe des CRPs in drei Gruppen (niedrig - mittel - hoch) auf und teilten jede Gruppe in eine Aspirin- und eine Placebo-Gruppe ein. Besonders deutlich wurde der Unterschied zwischen den beiden Gruppen mit hohem CRP-Spiegel: Die Placebo-Gruppe zeigte mit nur 44 % die niedrigste Rate an erfolgreichen Geburten; die tägliche Einnahme von Aspirin steigerte die Erfolgsrate auf 59 %, was einer relativen Verbesserung um 35 % entspricht. Zur Studie. 


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Stand: 22.02.2021

Was tun wenn man schwanger ist und der Bauch spannt?

Mit einem guten Roman aufs Sofa legen, einen warmen Tee dazu trinken oder ein entspanntes Bad nehmen zum Beispiel. So sollte sich der harte Bauch bald wieder entspannen. Jasmin Kratzig rät, sich in jedem Fall an die betreuende Hebamme zu wenden.

In welcher Woche wächst der Bauch am meisten?

Um die 36. Schwangerschaftswoche herum wölbt sich der Bauch mächtig nach vorn - sein höchster Punkt ist inzwischen bis zum unteren Rippenbogen gewandert. Für fast alle Schwangeren ist diese Phase eher beschwerlich: Weil die Gebärmutter das Zwerchfell nach oben drückt, leiden sie unter Kurzatmigkeit.

Wie fühlt sich ein Wachstumsschub in der SS an?

Sie fühlen sich meist an wie ein leichtes Flattern oder Klopfen. Später werden die Bewegungen immer deutlicher und sind auch als kleine Verformungen der Bauchdecke sichtbar.

Was fühlt das Baby wenn man den Bauch streichelt?

Schwangerschaftswoche spürt die werdende Mutter, wie sich ihr Kind bewegt. Mit etwas Geduld gelingt dies auch dem werdenden Vater, wenn er die Hand auf ihren Bauch legt. Anfangs sind die Kindsbewegungen im Mutterbauch noch sehr zart. Sie fühlen sich meist an wie ein leichtes Flattern oder Klopfen.