Wissen 03. Januar 2020, 10:31 Uhr In den kalten Tagen wird gebibbert und gezittert. Doch warum frieren wir eigentlich? Und frieren Dünne eigentlich schneller? Die wichtigsten Antworten. Wer in den Wintermonaten im Freien
z. B. auf Bus oder Bahn warten muss, wird vielerorts nach einiger Zeit zu frieren beginnen. Dieser Reflex ist zwar unangenehm, aber für den Schutz des Organismus unerlässlich. Warum genau wir frieren und was dabei im Körper passiert, lesen Sie in diesem Artikel. Unser Körper hat eine Temperatur von rund 37 Grad Celsius, und diese will er auch aufrecht erhalten. Zu diesem Zweck befinden sich in unserer Haut Rezeptoren, die ständig
messen, wie warm oder kalt es ist. Fällt die Außentemperatur unter etwa 15 Grad, greift ein Schutzmechanismus, erklärt Herbert Löllgen, Ehrenpräsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP). Die Blutgefäße der Haut verengen sich, damit nicht zu viel Wärme verloren geht. Der Blutstrom wird zu den überlebenswichtigen Organen und damit zur Körpermitte umverteilt. Das spürt man besonders an Händen, Füßen, Ohren oder Lippen.Fakt 1: Darum frieren wir!
Fakt 2: Gänsehaut und Zittern – was passiert da?
Beides sind Gegenreaktionen auf Kälte. Beim Zittern spannt unser Körper verschiedene Muskeln immer wieder kurz an. Durch diese Bewegung entsteht, wie auch beim Sport, Wärme.
Gänsehaut bekommen wir, weil auch unsere Körperhaare über Muskeln verfügen. Werden diese angespannt, richten sich die kleinen Härchen an der Hautoberfläche auf.
Fakt 3: Frauen sind „verfroren“
Frauen wird schneller kalt als Männern und das gleich aus mehreren Gründen: Männer haben einen höheren Muskelanteil im Körper. Die Muskeln produzieren Wärme und sorgen so dafür, dass einem nicht so schnell kalt wird. Hinzu kommt, dass Frauen außerdem eine dünnere Haut als Männer haben. Die Dicke der Haut entscheidet darüber, wie viel Wärme wir in unserem Körper speichern können.
Fakt 4: Dünne Menschen frieren schneller
Ein Grund dafür ist der unterschiedliche Anteil von Fett in der Schicht direkt unter der Haut. „Das Fettgewebe hat eine gewisse Isolierschicht“, sagt Löllgen. Fett wirkt quasi wie eine Winterjacke, die uns von innen heraus wärmt. Das kommt dicken Menschen besonders an unbedeckten Körperteilen zugute. Da verliert unser Körper laut Löllgen nämlich am meisten Wärme - und dünnen Menschen fehlt dann diese innere Winterjacke. Im Sommer kann das dicken Menschen aber zum Nachteil werden. Dann schwitzen sie nämlich schneller als Dünne.
Fakt 5: Alkohol hilft nicht gegen die Kälte!
Auch wenn es zunächst so scheinen mag, wärmen Glühwein und Co. an kalten Tagen nicht. Sie kühlen den Körper vielmehr ab. Denn Alkohol erweitert die Blutgefäße in der Haut und fördert so die Durchblutung. Dadurch wird dem Konsumenten zwar kurzfristig warm, die so entstehende Wärme wird jedoch rasch von der Haut an die umgebende Luft abgegeben.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) rechnet damit, dass der Alkohol in ungefähr einer halben Flasche Wein die Körpertemperatur um ein halbes Grad senkt. Sie rät, lieber heißen Tee zu trinken. Besonders Ingwertee ist zu empfehlen: Die Scharfstoffe des Ingwers sorgen für eine bessere Durchblutung der inneren Organe – und sorgen für Wärme im Inneren des Körpers.