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Bei einer Thrombozytose sind zu viele Thrombozyten im Blut. In den meisten Fällen hat das keine gesundheitlichen Folgen und muss nicht therapiert werden. Manchmal aber kommt es zu Komplikationen. Lesen Sie hier, wie eine Thrombozytose entsteht, welche Symptome auftreten können und wie man sie behandelt.
Artikelübersicht
Thrombozytose
Was ist eine Thrombozytose?
Was ist eine Thrombozytose?
Bei einer Thrombozytose ist die Anzahl der Thrombozyten krankhaft erhöht. Normalerweise liegt ihr Wert bei Erwachsenen zwischen 150.000 und 400.000 pro Mikroliter (µl) Blut. Bei höheren Messwerten liegt eine Thrombozytose vor. Klinisch relevant sind aber meist erst Thrombozytenzahlen über 600.000 pro Mikroliter Blut. Manchmal wird auch ein Wert von über 500.000 pro Mikroliter als Kriterium einer Thrombozytose angegeben.
Thrombozytose: Ursachen
Sehr oft handelt es sich um eine zeitlich begrenzte (vorübergehende) Thrombozytose, die etwa nach akuten Blutungen, Operationen, einer Geburt oder manchen Infektionen auftritt. Auch nach einer operativen Entfernung der Milz (Splenektomie) ist die Anzahl der Thrombozyten erhöht.
Gelegentlich führen bestimmte entzündliche Erkrankungen zu einer anhaltenden Thrombozytose, so zum Beispiel rheumatische Arthritis, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) oder Tuberkulose. Auch infolge von Tumoren (besonders Lungenkrebs) kann die Anzahl der Thrombozyten krankhaft erhöht sein.
Thrombozytose: Symptome
Eine Thrombozytose macht meist keine Symptome. Nur wenn sie längere Zeit besteht oder/und sehr ausgeprägt ist, können Beschwerden auftreten. Dazu zählen:
Blutungen treten meist dann auf, wenn die Blutplättchen in ihrer Funktion gestört sind. Durch eine gestörte Blutzirkulation kann aber auch die Neigung zur Bildung von Blutgerinnseln ansteigen.
Thrombozytose: Was tun?
Eine Thrombozytose bedarf meist keiner Behandlung. Nur wenn aufgrund einer stark erhöhten Thrombozytenzahl die Blutzirkulation in den kleinen Gefäßen des Körpers gestört ist, muss eine blutverdünnende Therapie begonnen werden. Zudem gilt es, die Ursache der Thrombozytose abzuklären und gegebenenfalls zu behandeln.
Autoren- & Quelleninformationen
Wissenschaftliche Standards:
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
Autoren:
Dr. med. Andrea Reiter
Dr. med. Andrea Reiter ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion.
Martina Feichter
Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor - zuerst als Redakteurin und seit 2012 als freie Autorin.
Quellen:
- Classen, M. et al.: Innere Medizin, Elsevier/Urban & Fischer Verlag, 6. Auflage, 2009
- Gerok, W. et al.: Die Innere Medizin, Schattauer Verlag, 11. Auflage, 2007
- Guder, W.G. & Nolte, J.: Das Laborbuch für Klinik und Praxis, Elsevier/Urban & Fischer Verlag, 2005
- Hagemann, O.: Laborlexikon, www.laborlexikon.de (Abruf: 28.11.2017)
- Herold, G.: Innere Medizin, Selbstverlag, 2012
- Thomas, L.: Labor und Diagnose, TH-Books, 6.Auflage, 2005