Was bedeuten hohe thrombosewerte

Alle NetDoktor.de-Inhalte werden von medizinischen Fachjournalisten überprüft.

Bei einer Thrombozytose sind zu viele Thrombozyten im Blut. In den meisten Fällen hat das keine gesundheitlichen Folgen und muss nicht therapiert werden. Manchmal aber kommt es zu Komplikationen. Lesen Sie hier, wie eine Thrombozytose entsteht, welche Symptome auftreten können und wie man sie behandelt.

Artikelübersicht

Thrombozytose

  • Was ist eine Thrombozytose?

Was ist eine Thrombozytose?

Bei einer Thrombozytose ist die Anzahl der Thrombozyten krankhaft erhöht. Normalerweise liegt ihr Wert bei Erwachsenen zwischen 150.000 und 400.000 pro Mikroliter (µl) Blut. Bei höheren Messwerten liegt eine Thrombozytose vor. Klinisch relevant sind aber meist erst Thrombozytenzahlen über 600.000 pro Mikroliter Blut. Manchmal wird auch ein Wert von über 500.000 pro Mikroliter als Kriterium einer Thrombozytose angegeben. 

Thrombozytose: Ursachen

Sehr oft handelt es sich um eine zeitlich begrenzte (vorübergehende) Thrombozytose, die etwa nach akuten Blutungen, Operationen, einer Geburt oder manchen Infektionen auftritt. Auch nach einer operativen Entfernung der Milz (Splenektomie) ist die Anzahl der Thrombozyten erhöht.

Gelegentlich führen bestimmte entzündliche Erkrankungen zu einer anhaltenden Thrombozytose, so zum Beispiel rheumatische Arthritis, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) oder Tuberkulose. Auch infolge von Tumoren (besonders Lungenkrebs) kann die Anzahl der Thrombozyten krankhaft erhöht sein.

Thrombozytose: Symptome

Eine Thrombozytose macht meist keine Symptome. Nur wenn sie längere Zeit besteht oder/und sehr ausgeprägt ist, können Beschwerden auftreten. Dazu zählen:

Blutungen treten meist dann auf, wenn die Blutplättchen in ihrer Funktion gestört sind. Durch eine gestörte Blutzirkulation kann aber auch die Neigung zur Bildung von Blutgerinnseln ansteigen.

Thrombozytose: Was tun?

Eine Thrombozytose bedarf meist keiner Behandlung. Nur wenn aufgrund einer stark erhöhten Thrombozytenzahl die Blutzirkulation in den kleinen Gefäßen des Körpers gestört ist, muss eine blutverdünnende Therapie begonnen werden. Zudem gilt es, die Ursache der Thrombozytose abzuklären und gegebenenfalls zu behandeln.

Autoren- & Quelleninformationen

Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autoren:

Dr. med.  Andrea Reiter

Dr. med. Andrea Reiter ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion.

Martina Feichter

Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor - zuerst als Redakteurin und seit 2012 als freie Autorin.

Quellen:

  • Classen, M. et al.: Innere Medizin, Elsevier/Urban & Fischer Verlag, 6. Auflage, 2009
  • Gerok, W. et al.: Die Innere Medizin, Schattauer Verlag, 11. Auflage, 2007
  • Guder, W.G. & Nolte, J.: Das Laborbuch für Klinik und Praxis, Elsevier/Urban & Fischer Verlag, 2005
  • Hagemann, O.: Laborlexikon, www.laborlexikon.de (Abruf: 28.11.2017)
  • Herold, G.: Innere Medizin, Selbstverlag, 2012
  • Thomas, L.: Labor und Diagnose, TH-Books, 6.Auflage, 2005

Was passiert wenn die Thrombozyten zu hoch sind?

Sind erhöhte Thrombozyten gefährlich? Bei einer sehr hohen Anzahl an Thrombozyten besteht das Risiko, dass die Blutplättchen mehr als gewöhnlich verklumpen und sich daraus Blutgerinnsel bilden. Es kann dadurch zu Durchblutungsstörungen, Gefäßerkrankungen und kardiovaskulären Beschwerden kommen.

Welcher Thrombozyten Wert ist gefährlich?

Erhöhte Thrombozyten-Werte werden auch als essentielle Thrombozythämie bezeichnet. Kritisch kann diese ab Werten von 600.000 pro Mikroliter Blut werden.

Toplist

Neuester Beitrag

Stichworte