Was bedeutet ABS bei einem Auto?

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ABS im Auto: Was ist damit gemeint?

ABS sagt Dir nichts? Dann bist Du entweder sehr vorausschauend mit dem Auto unterwegs oder hattest bis dato einfach nur Glück. Das smarte Sicherheitssystem soll nämlich dafür sorgen, dass es im Straßenverkehr weniger kracht – und greift immer dann ein, wenn es brenzlig wird

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ABS: Bedeutung und Funktionsweise

Das Kürzel ABS steht für Antiblockiersystem und spielt eine wichtige Rolle in puncto Fahrsicherheit. Bemerkst Du die intelligent reagierende Sicherheitsfunktion, weißt Du: Jetzt wird’s knapp. Denn immer dann, wenn Du voll in die Eisen gehen musst und das Auto möglichst schnell per Vollbremsung zum Stehen kommen soll, greift das ABS ein. Bremst der Vordermann unvermittelt ab oder taucht ein Hindernis plötzlich auf, wirst Du sicher froh sein um diese Sicherheitsfunktion.

Ohne zu weit in die Mechanik und Physik abdriften zu wollen, sei an dieser Stelle die Funktionsweise kurz erklärt: Das Antiblockiersystem verhindert, dass im Falle einer Vollbremsung die Lenkung nicht mehr funktioniert und die Reifen blockieren. Bedeutet: Auch wenn Du voll in die Eisen steigst, bleibt das Auto vollumfänglich steuerbar. So lassen sich etwa unerwartet auftretende Hindernisse wie Wildtiere oder spontan bremsende Autos noch umfahren. Das ABS ist also eine absolut effektive Erfindung, welche den Sicherheitsstandard bei Autos deutlich erhöht.

Technisch setzt sich das System aus drei verschiedenen Bestandteilen zusammen. Da wäre zum einen der sogenannte Raddreh-Sensor, der die aktuelle Drehzahl eines Autoreifens fortlaufend überwacht. Dann gibt es das ABS-Steuergerät, auch HECU abgekürzt, welches die Sensor-Daten auswertet plus die eigentliche Radbremse. Diese setzt den Bremsvorgang letztendlich um.

Vorteile des Antiblockiersystems

Durch das ABS kannst Du auch bei einer Vollbremsung noch reagieren und einen Unfall durch gezielte Lenkbewegung eventuell doch noch verhindern. Ein klarer Vorteil, wenn es mal eng wird. Weitere daraus resultierende Vorteile sind eine höhere Fahrstabilität und eine geringere Abnutzung von Autoreifen. Auch bei Schnee kann ABS Vorteile bringen, verlängert allerdings auch den Bremsweg. Das sollte Dir bewusst sein.

Gänzlich ohne Antiblockiersystem zu fahren, bedeutet, dass sich der Bremsweg auch auf trockenen Straßen verlängert. Außerdem kann Dein Auto stärker und schneller ins Schleudern geraten und ist bei abrupten Bremsmanövern nicht mehr zu lenken.

ABS: Des Autoreifens bester Freund

ABS ist nicht gleich ABS

Es gilt, zwei unterschiedliche ABS-Arten zu unterscheiden. Ein Drei-Kanal-ABS steuert die beiden Vorderräder getrennt und die beiden hinteren Räder gemeinsam an. Bei einem vierkanaligen ABS werden alle Reifen individuell angesteuert.

Die ABS-Leuchte geht nicht mehr aus?

Leuchtet das ABS-Symbol hinter dem Steuer im Cockpit-Display dauerhaft, ist das kein gutes Zeichen. In diesem Fall liegt meistens ein Defekt vor und das Fahrzeug sollte umgehend in die Werkstatt. Schließlich handelt es sich um eine wesentliche Sicherheitsfunktion. Leuchtet das Symbol hingegen bei Start des Motors nur kurz auf, musst Du Dir keine Sorgen machen. Das hat keinerlei Relevanz.

Unterschied zwischen ABS und ESP

Das elektronische Stabilitätsprogramm, kurz ESP, sorgt bei Fahrzeugen dafür, dass die Räder im Ernstfall einzeln abgebremst werden. Das verhindert beispielsweise ein Ausbrechen des Autos in Kurven. Wichtig an dieser Stelle zu betonen, ist, dass ESP und ABS miteinander verbunden sind, beide Systeme unterstützen einander. In Gefahrensituationen gilt übrigens: Sind ABS und ESP an Bord, immer voll durchtreten. So entfalten die Systeme ihre beste Wirkung.

Hat jedes Auto ABS?

Seit 2004 ist ABS in jedem PKW, der in Deutschland zugelassen wird, Pflicht. Alle Neuwagen, die Du bei FINN im Auto Abo bekommst, haben das Antiblockiersystem also immer mit an Bord. Erfunden wurde ABS übrigens 1928 von einem Deutschen. Ein gewisser Karl Wessen ließ sich einen Bremskraftregler für Fahrzeuge patentieren. Im Jahr 1978 brachte Bosch dann das erste serienreife ABS auf den Markt. Ford gebührt schließlich die Ehre, das Antiblockiersystem ab 1985 serienmäßig eingebaut zu haben – damals im Scorpio.

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Was bedeutet wenn der ABS am Auto angezeigt wird?

Die ABS-Leuchte informiert den Fahrer über den aktuellen Zustand des Antiblockiersystems. Ein kurzes Aufleuchten des Symbols beim Start des Motors ist dabei normal. Eine dauerhaft leuchtende oder blinkende ABS-Lampe weist jedoch auf einen Defekt am Antiblockiersystem hin.

Kann man mit ABS Leuchte fahren?

Solange nur die ABS-Leuchte leuchtet, schadet es nicht, zum Haus oder zur Werkstatt zu fahren. Grundsätzlich muss das Auto nicht direkt an der Straße geparkt werden. Aus den oben genannten Sicherheitsgründen ist es jedoch ratsam, kurzfristig die Werkstatt aufzusuchen, um das Problem beheben zu lassen.

Wann schaltet sich ABS ein?

ABS System arbeitet bei geringer Bremsung, Schaltet sich bei ca 25-35km/h aus.

Was passiert wenn das ABS kaputt ist?

Symptome eines defekten ABS-Steuergerät Stellen Sie sich zum Beispiel ein Bremspedal vor, das beim Bremsen ununterbrochen ruckelt oder Bremsen, welche weiterhin bremsen. Es kann sogar vorkommen, dass sich ein zusätzliches System wie ESP, ASR oder PSM komplett ausschaltet.