Weiß, farblos, gelb, grün oder braun: Schleim, der bei einem Infekt aus der Nase kommt, kann sich im Laufe der Erkrankung verändern. Ein HNO-Arzt erklärt, was die verschiedenen Farben bedeuten. Show Sowohl bei gesunden Menschen als auch bei Patienten mit Schnupfen gilt: Der Nasenschleim kann die unterschiedlichsten Farben aufweisen – von klar, weiß, gelb und grün bis rot, braun oder schwarz. Verändert sich die Farbe, sagt das meist etwas über den aktuellen Gesundheitszustand aus, wie der Facharzt für HNO-Heilkunde Dr. Michael E. Deeg aus Freiburg verrät. Wozu ist das Nasensekret gut?Unser Körper produziert das Nasensekret in der Schleimhaut der Atemwege, also in der Nase, dem Rachenraum und der Lunge. Die Nase ist dabei am produktivsten. Sie stellt täglich im Durchschnitt einen Liter Nasenschleim her. "Dieses Sekret ist normalerweise klar und enthält Wasser, Proteine, gelöste Salze, aber auch Antikörper, die der Infektabwehr dienen", sagt Deeg. Der Nasenschleim fängt also kleine Partikel und Erreger aus der Luft ein, die mit Hilfe von Flimmerhärchen in Richtung Rachen abtransportiert und dann runtergeschluckt werden. Wer gesund ist, bekommt davon nichts mit. Verändern sich die Menge, die Konsistenz oder die Farbe des Schleims, kann das Deeg zufolge auf einen Infekt hindeuten. Was bedeuten die Farben des Schleims?
Dr. Michael E. Deeg Dr. Michael E. Deeg ist Facharzt für HNO-Heilkunde in Freiburg. Er ist außerdem Pressesprecher des Deutschen Berufsverbands der HNO-Ärzte. Antibiotika bei gelbem Nasenschleim?Bei gelb-grünem Schleim sollten Patienten Antibiotika einnehmen – stimmt das? Mediziner raten heute eher von der Medikamenteneinnahme ab, wenn lediglich der Schleim seine Farbe ändert. Denn in den meisten Fällen verursachen Viren die Erkältung, am häufigsten Rhinoviren. Gegen diese helfen Antibiotika nicht. Sie sind nur sinnvoll, wenn zusätzlich Bakterien die Erkrankung auslösen. Das bestätigt auch Dr. Michael E. Deeg: "Entscheidend ist stets das Abstrichergebnis und der Gesundheitszustand des Patienten". Ob und wann ein Antibiotikum erforderlich ist, entscheidet demnach der Arzt.
Wann ist ein Arztbesuch angebracht?Verschwindet der gelb-grüne Nasenschleim nicht wieder von selbst, sollten Sie zum Arzt gehen. HNO-Arzt Deeg rät: "Anhaltende Verfärbungen – länger als zwei Wochen – sind immer bedenklich und bedürfen einer fachlichen Abklärung". Dringend zu empfehlen ist ein Arztbesuch auch früher, wenn zu einem Schnupfen folgende Symptome dazukommen:
Was bedeutet weißer Auswurf?Husten mit glasig-weißem Auswurf: Ist der Auswurf zäh und schleimig sowie glasig-weiß, kann dies ein Hinweis für eine chronische Bronchitis oder Asthma bronchiale sein. Allerdings kommt es manchmal auch bei einem beginnenden Atemwegsinfekt zu einem derartigen Sputum.
Ist gelber Schleim ein gutes Zeichen?Gelber Auswurf kann ein Hinweis auf Eiterbildung in den Bronchien sein, die wiederum häufig ein Zeichen für einen bakteriellen Infekt ist. Bakterien suchen sich hier vor allem vorgeschädigte Schleimhaut als “Opfer” aus, wie es beispielsweise nach einem viralen Infekt der Fall ist.
Was sagt die Farbe des Auswurfs aus?Gelb-grün (eitriger Auswurf): Es kann sich um eine eitrige, akute bakterielle Infektion handeln. Weiß: Eine eher viral bedingte Infektion kann zugrunde liegen. Weiß-schaumig: Hinweis auf Lungenstauung bis zum Ödem. gräulich: Bakterieller Infekt in Abheilung, häufig bei Lungenentzündungen.
Was bedeutet es wenn Schleim gelb ist?Kommen Bakterien mit ins Spiel, verfestigt sich der Schleim häufig und nimmt gelbliche oder grünliche Färbungen an: Häufig nimmt der Auswurf durch Entzündungen mit Eiterbildung eine gelbliche Farbe an. Meist treten diese infolge einer Sekundärinfektion auf, aber auch bei Asthma kann es zu gelbem Auswurf kommen.
|