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Crack ist eine besondere Konsumform von Kokain. Man gewinnt es zum Beispiel, indem man das pulverförmige, weiße Kokain-Salz (Kokainhydrochlorid) mit etwas Wasser und Backpulver erhitzt, bis die Flüssigkeit verdunstet ist. Zurück bleiben weiß-gelbliche Kristalle von Kokain-Base - "Crack" genannt. Der Name leitet sich von den knackenden Geräuschen ab, die beim Erhitzen der Kristalle bzw. beim Rauchen selbiger zu hören sind.
Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor - zuerst als Redakteurin und seit 2012 als freie Autorin.
Quellen:
- Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) e.V.: Broschüre "Die Sucht und ihre Stoffe – Kokain, Crack & Freebase"; unter: www.dhs.de (Abruf: 05.11.2019)
- Internet-Portal „drugcom.de“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA): "Crack"; unter: www.drugcom.de (Abruf: 05.11.2019)
- Studie „Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2015“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA); unter: www.bzga.de
Unterschiedliche Konsumformen
Kokain spritzen gilt als gefährlichste Konsumform, gefolgt von Rauchen (beide mit raschem Anfluten am Wirkorgan). Exzessive Kokaindosen führen zu paradoxen Atemstillständen, Koma und Tod.
Kokain schnupfen
Kokain kann in Form von Kokainhydrochlorid geschnupft (sniffen) werden. Die Wirkung tritt schnell ein und ist von relativ kurzer Dauer (ca. 20'). Durch chronischen pernasalen Kokainkonsum werden die Schleimhäute gereizt, vermindert durchblutet, entzündet und überempfindlich. Das exzessive Schnupfen kann Schleimhautschäden verursachen, welche sich zu irreparablen Schäden mit Löchern in der Nasenscheidewand ausweiten können (Bonvincini 1986).
Kokain rauchen
Die salzsauren Kokain-(Hydrochlorid-)Kristalle können in einer wässerigen Lösung mit Ammoniak, Äther oder Chloroform gelöst werden, welche 'Freebase' genannt wird. Noch einfacher erhält man eine andere rauchbare Zubereitung durch Aufkochen von Kokainhydrochlorid mit Backpulver (Natrium-Bicarbonat): Es entsteht ein Gemisch aus Kochsalz (NaCl) und Kokain-Bicarbonat, welches 'Crack' genannt wird. Freebase und Crack verbrennen erst bei Temperaturen weit oberhalb des Verdampfens; Kokain kann deshalb auf diese Weise, relativ effizient, also sparsam konsumiert werden. Crack und Freebase sind kaum wasserlöslich und werden deshalb nicht geschnupft oder gespritzt.
Bei gewissen Inhalationstechniken von Freebase und Crack werden meist kleine Mengen in einem einzelnen Atemzug geraucht ('Hit'). Bei dieser Konsumform werden häufig viele Rauchsitzungen in kurzer Folge nacheinander durchgeführt. Solche Inhalationstechniken können zu extrem raschen Konzentrations- und Wirkungswechseln am Zentralnervensystem und damit zu raschem Entstehen von psychiatrischen Problemen führen.
Rauchen von Kokainbase in der Form von Freebase oder Crack ist wie auch das Spritzen gefährlicher als das Schnupfen oder Schlucken von Kokain: Die drei Wirkungsphasen von Kokain laufen beim Rauchen oder gar Spritzen viel schneller ab (Siegel 1982, Peters 1987, SPD 1990, Bruppacher 1990) und dabei wird viel häufiger und drastischer ein depressives Stadium erlebt. Das von der Wirkdauer abhängige Auftreten eines depressiven Stadiums erzeugt die Abhängigkeit beim Kokain.
Körperliche Schäden durch Rauchen als Konsumform von Kokain sind wenig offensichtlich. Die Inhalation von heissen Gasen beim Folienrauchen und die gefässverengende Wirkung von Kokain führen zu Entzündungen der Bronchialwände und des Gewebes. Eitrige Bronchitis und eitrige Lungenentzündungen treten gehäuft auf (A. Seidenberg).
Kokain spritzen
Beim Spritzen wird das Kokain in einem einzelnen, rasch und plötzlich wirkenden, und damit gefährlichen Gesamtbolus konsumiert. Kokain begünstigt Juckreiz; nach Injektionen werden die Stichstellen von den Kokainfixern häufig unsinnigerweise gerieben. Dadurch entsteht eine Gewebereizung und sogar ohne das paravenöse (neben die Venen) Spritzen werden Eiterherde auf diese Weise gefördert. Beim Spritzen von Kokain wird Insektenwahn mit aus der Haut kriechenden Kokainkäfern und -Würmern durch die juckenden Stichstellen begünstigt. Durch andauerndes Kratzen und erst recht durch die paranoide Suche nach den halluzinierten Parasiten mit Nadeln und Messern entstehen vereiternde Geschwüre und Eiterbeulen. Septische, durch Eitererreger verursachte Krankheiten sind gefährlich und nicht ganz selten tödlich (A. Seidenberg).
Weitere Infos vgl. somatische Probleme und Merkblatt von A. Seidenberg (2004)
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