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Was sind HämorrhoidenHämorrhoiden sind zunächst einmal nichts Schlechtes - im Gegenteil. Oberhalb des Afters befinden sich kleine Ausstülpungen, die - wenn sie mit Blut gefüllt sind - den Darmausgang verschließen. Während des Stuhlgangs verkleinern sich die Hämorrhoiden, anschließend fließt wieder mehr Blut ein. Wie sehen Hämorrhoiden aus und wie entstehen sie
Äußere (links) und innere (rechts) Hämorrhoiden am Darmausgang - bläulich eingefärbt. Die unangenehmen Hämorrhoiden entstehen häufig durch zu starkes Pressen während des Stuhlgangs. Aber auch in der Schwangerschaft werden Hämorrhoiden häufig zum Problem: Nicht nur das Pressen während der Geburt spielt dabei eine Rolle, sondern auch hormonelle Veränderungen. Wie erkenne ich, ob ich Hämorrhoiden habe"Die Schwellkörper fallen zum Teil nach dem Stuhlgang raus und die Patienten müssen sie dann wieder reinschieben, was natürlich lästig ist. Oder es blutet oder nässt und deswegen haben die Patienten dann Juckreiz", sagt Prof. Dr. Matthias Siebeck von der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie der LMU München. Wer solche Symptome bei sich feststellt, sollte allerdings unbedingt zum Arzt gehen, um andere (oftmals gefährlichere) Leiden auszuschließen.
Prof. Dr. Matthias Siebeck von der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie der LMU München Wann muss ich bei Hämorrhoiden zum Arzt"Wenn Sie eine Erkrankung haben, die starkes Fieber oder starke Schmerzen am After verursacht, dann müssen Sie zu einem Arzt gehen, der rasch entscheiden kann, ob es etwas Ernstes ist", sagt Prof. Siebeck. Das heißt, es muss zunächst einmal abgeklärt werden, ob es sich nicht doch um eine Entzündung oder eine andere Krankheit handelt. Welcher Arzt hilft bei HämorrhoidenLautet die Diagnose dann Hämorrhoiden, können verschiedene Ärzte helfen. Neben Proktologen, also Spezialisten für Enddarmerkrankungen, haben sich auch viele Hautärzte auf die Behandlung von Hämorrhoiden spezialisiert. Was kann man gegen Hämorrhoiden tun"Wenn man etwas Akutes ausgeschlossen hat, macht man heute eine stadiengerechte Therapie: Man guckt also erst einmal wie ausgeprägt das Ganze ist und macht dann eine Behandlung, die für den Patienten und das jeweilige Stadium angemessen ist", erklärt Prof. Siebeck. Können sich Hämorrhoiden von selbst zurückbildenWer sich falsch ernähre und zu wenig trinke, habe häufig sehr harten Stuhl. Durch das starke Pressen während des Stuhlgangs können dann Hämorrhoiden entstehen. "Im Frühstadium muss man die Leute beraten, wie sie ihre Lebensgewohnheiten umstellen, das fängt mit der Trinkmenge an. Der zweite Punkt ist die Ernährung, der dritte die körperliche Aktivität", sagt Prof. Siebeck. In späteren Stadien müsse dann eventuell mit Abführmitteln nachgeholfen werden.
Prof. Dr. Matthias Siebeck von der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie der LMU München Erst wenn diese Maßnahmen erfolglos bleiben, kommen in der Regel operative Methoden zum Einsatz. Eine Möglichkeit ist die Gummibandmethode: "Man sucht im Darm die Stelle auf, wo die Schlagader zum Schwellkörper verläuft und dann stülpt man einen kleinen Gummiring so auf die Schleimhaut, dass die Schlagader gedrosselt wird und dass die Durchblutung der Hämorrhoiden von oben massiv reduziert wird", erklärt Prof. Siebeck. Wer aber seine Lebensgewohnheiten umstellt, sich gesund ernährt, ausreichend trinkt und sich bewegt, kann operative Methoden meist verhindern Jucken und Brennen am After, Schmerzen beim Stuhlgang und Blutspuren am Toilettenpapier — das kennen viele Deutsche. Dahinter können von Analfissuren bis hin zum Darmkrebs allerhand Erkrankungen stecken, oft sind jedoch vergrößerte Hämorrhoiden schuld. Erfahren Sie im aktuellen Ratgeber, wie Sie sich mit Sitzbädern, Salben und Analtampons selbst helfen können und bei welchen Beschwerden die Ärzt*in aufzusuchen ist. Häufig, aber tabu Etwa 4% der Bevölkerung begeben sich jährlich wegen eines Hämorrhoidalleidens in ärztliche Behandlung. Doch weil das Jucken und Brennen am After vielen Menschen peinlich ist, sind Hämorrhoiden immer noch ein Tabuthema und die Dunkelziffer der Betroffenen ist hoch: Expert*innen schätzen, dass die Hälfte der Deutschen im Laufe ihres Lebens darunter leidet. Was steckt eigentlich hinter den „Hämorrhoiden“? Im Grunde genommen hat jeder Mensch Hämorrhoiden: Im anatomischen Sinn handelt es sich dabei nämlich um die Gefäßpolster, die als ringförmiger Schwellkörper dem Feinverschluss des Afters dienen. Beschwerden machen sie erst, wenn sie vergrößert sind. Dann spricht man von einem Hämorrhoidalleiden — abgekürzt oft „Hämorrhoiden“ genannt. Dabei sind die Gefäßpolster häufig nicht nur vergrößert, sie bilden auch einzelne oder mehrere Knoten, die platzen (und bluten) und aus dem After hervortreten können. Im fortgeschrittenen Stadium ist zudem der innere Verschluss des Afters so geschädigt, dass Darmgase und Stuhl unkontrolliert abgehen. Je nach Ausmaß der Veränderungen teilt man das Hämorrhoidalleiden in 4 Stadien ein: Bei Grad 1 sind die Gefäßpolster vergrößert. Bei Grad 2 werden sie während des Pressens beim Stuhlgang vorübergehend aus dem After gedrückt, ziehen sich aber von selbst zurück. Grad 3 bedeutet, dass die vorgefallenen Hämorrhoiden manuell wieder in den Anus zurückgeschoben werden müssen, bei Hämorrhoiden Grad 4 ist dies nicht mehr möglich, die Gefäßknoten befinden sich permanent außerhalb des Analkanals. Ursachen noch unklar Warum sich die Hämorrhoiden vergrößern, ist nach wie vor unklar. Auf jeden Fall eine Rolle spielen die elastischen und muskulären Fasern der Gefäße, die beim Hämorrhoidalleiden geschädigt sind. Als Ursache dafür kommen folgende Faktoren in Frage:
Beschwerden immer abklären lassen! Die schmerzlose Blutung tritt in allen Stadien auf. Sie entsteht durch das Platzen eines Gefäßknotens, aus dem sich hellrotes, also arterielles Blut entleert. So lassen sich auch die Blutspuren am Toilettenpapier oder tropfende Blutungen aus dem After erklären. Häufig sind auch Schleimabsonderungen aus dem After, sie führen durch die dauerhafte Schleimhautreizung zu Juckreiz und Brennen am After. Ab Stadium 3 drohen zudem Stuhlschmieren mit Spuren in der Unterwäsche, weil der Stuhl nicht mehr komplett zurückgehalten werden kann. Schmerzen treten erst in späteren Stadien auf. Sie entstehen oft durch begleitende kleine Risse in der Analschleimhaut oder durch Thrombosen in den Gefäßknoten. Dann können sich die Knoten auch als Fremdkörpergefühl oder Gefühl der nicht vollständigen Darmentleerung bemerkbar machen. All diese Beschwerden sind unspezifisch und können Hinweise auf andere Erkrankungen sein. Da diese von der harmlosen Analfissur bis hin zum Darmkrebs reichen, ist von einer Selbstdiagnose dringend abzuraten. Hinweis: Ob hellrot oder dunkelrot, ob viel Blut oder nur Spuren am Toilettenpapier: Jeder Blutabgang über den After muss von einer Ärztin oder einem Arzt abgeklärt werden! Mehr Bewegung für Darm und Mensch Weniger Sitzen, mehr Bewegung und das Übergewicht reduzieren: Das sind die Maßnahmen, die beim Hämorrhoidalleiden begleitend empfohlen werden. Ob sie helfen, ist ungewiss, da keine ausreichenden Studien dazu vorliegen. Auch eine Ernährungsumstellung soll unterstützend wirken: Mehr Ballaststoffe machen harten Stuhl weicher und starkes Pressen überflüssig, was wiederum das Blutungsrisiko beim Stuhlgang reduziert. Tipp: Bei zu hartem Stuhl empfehlen sich indische Flohsamenschalen. Die erforderliche Dosis ist individuell unterschiedlich. Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten, wie Sie dieses pflanzliche Mittel am besten anwenden. Von betäuben bis gerben In frühen Stadien (1 und 2) ist eine konservative Therapie mit lokalen Wirkstoffen möglich. In manchen Fällen bilden sich die vergrößerten Hämorrhoiden so zurück. Auch in Stadium 3 und 4 kommen lokale Therapeutika ärztlich verordnet zum Einsatz, zum Beispiel beim Warten auf eine Operation.
Hinweis: Wer rektale Wirkstoffe anwendet, muss beim Analverkehr vorsichtig sein: Die Reißfestigkeit von Kondomen ist dann nicht mehr gewährleistet. Salbe, Zäpfchen oder Sitzbad? Um die lindernden Wirkstoffe an den Wirkort zu bringen, gibt es verschiedene Darreichungsformen, die jeweils Vor- und Nachteile haben.
Tipp: Bei der Anwendung lokaler Wirkstoffe fließen häufig Sekrete aus dem Anus ab. Zum Auffangen eignen sich Analvorlagen oder atmungsaktive Slipeinlagen, die Sie in der Apotheke erhalten. Was macht die Ärztin oder der Arzt? Die ärztlichen Behandlungsmethoden werden in sogenannte interventionelle und operative Verfahren unterteilt. Zu den Ersteren gehören die Sklerosierung und die Gummibandligatur, beide Verfahren sind ambulant möglich.
In Stadium 3 und 4 muss operiert werden, in der Regel erfolgt dies stationär. Je nach Ausmaß und Lage der Hämorrhoiden gibt es dafür verschiedene Möglichkeiten. So können die Hämorrhoiden beispielsweise komplett mit einem Skalpell oder einem Laser entfernt werden. Diese Operation heißt Hämorrhoidektomie. Ein neueres Verfahren ist die Stapler-Operation, bei der die Hämorrhoiden mit Hilfe eines Klammernahtgerätes (Stapler) „geliftet“ und an ihrer ursprünglichen Position an die Analkanalschleimhaut angeklammert werden. Die Prognose ist bei allen Verfahren gut, manchmal kann es jedoch zu Rückfällen und erneuten Hämorrhoidalbeschwerden kommen. Quellen: Katrin Krämer, DAZ 2020, Nr. 16, S. 54; www.internisten-im-netz.de Autor*innenDr. med. Sonja Kempinski | zuletzt geändert am 05.11.2020 um 12:08 UhrWie lange dauert es bis die Hämoriden weg sind?Durch die unterbrochene Blutzufuhr stirbt das Gewebe ab. Die Hämorrhoide fällt nach ein bis zwei Wochen ab. In manchen Fällen kommt es zu einer Blutung.
Können sich Hämorrhoiden von selbst wieder zurückbilden?Gegen Hämorrhoiden können Betroffene nicht allzu viel tun, haben sich die Gefäßpolster erst einmal vergrößert. Hämorrhoiden werden sich, anders als viele meinen, nicht von selbst wieder zurückbilden. Die Beschwerden lassen sich aber lindern.
Was kann man gegen Hämorrhoiden tun Hausmittel?Schnelle Hilfe bei Hämorrhoiden bieten Sitzbäder mit entzündungshemmenden Gerbstoffen wie zum Beispiel Eichenrinde. Sitzbäder können das Entzündungs-Geschehen am After stoppen und lindern oft Juckreiz und Schmerzen. Es ist auch möglich, Kamille, Hamamelis oder Teebaum-Öl ins Wasser des Sitzbades zu geben.
Was passiert wenn man nichts gegen Hämorrhoiden tun?Wenn die Hämorrhoiden im fortgeschrittenen Stadium immer häufiger vor der Afteröffnung liegen, kommt es zu Einklemmungen, die Blutgerinnsel verursachen können. Sie äußern sich in einem blauschwarzen, prallelastischen Knoten neben dem After. Die Schmerzen können dann unerträglich werden, das Sitzen wird unmöglich.
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