Was passiert wenn man jeden tag cola zero trinkt

Wer exzessiv Cola trinkt, schadet seiner Gesundheit, weil die Koffeinbrause dem Körper Kalium entzieht und schlimmstenfalls lebensbedrohliche Muskellähmungen auslöst. Forscher haben jetzt solche extremen Fälle beschrieben - und halten sie für weit verbreitet.

19.05.2009, 18.39 Uhr

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Cola war noch nie als gesundes Getränk bekannt - doch was Mediziner jetzt herausgefunden haben, dürfte manchen Verehrer der zuckersüßen Brause nachdenklich stimmen. Sie kann demnach nicht nur die bekannten Probleme wie Karies, Knochenschwund, Stoffwechselstörungen und Zuckerkrankheit verursachen.

"Die Hinweise verdichten sich, dass exzessiver Cola-Konsum auch zu Hypokaliämie führen kann", sagt Moses Elisaf, Internist an der Universität im griechischen Ioannina. "Der Kaliumgehalt des Blutes sinkt, lebenswichtige Muskelfunktionen sind gefährdet." Die Symptome können von Müdigkeit bis hin zu weitreichenden, potentiell lebensbedrohlichen Lähmungen führen, schreiben Elisaf und Kollegen im "International Journal of Clinical Practice" . Die gute Nachricht: Cola-Abstinenz und die gleichzeitige Einnahme von Kalium-Präparaten hätten bei allen Patienten zu einer schnellen und vollständigen Erholung geführt.

Die Fälle, die in dem Fachbeitrag aufgezählt werden, lesen sich spektakulär. Eine 21-jährige Frau etwa habe rund drei Liter Cola pro Tag getrunken und über Müdigkeit, Appetitverlust und permanentes Erbrechen geklagt. Außerdem habe man bei ihr Herzprobleme und einen niedrigen Kaliumgehalt im Blut festgestellt. Eine weitere Frau habe sogar bis zu sieben Liter Cola pro Tag getrunken - und zwar über zehn Monate. Sie landete mit Muskelschwäche und ebenfalls sehr niedrigen Kaliumwerten im Krankenhaus.

Den Vogel abgeschossen habe jedoch ein australischer Straußenzüchter, wie der US-Mediziner Clifford Packer in einem begleitenden Kommentar  schreibt: Drei Jahre lang habe der Mann rund vier Liter Cola pro Tag getrunken, bei einem Trip in den Outback seien es dann zehn Liter pro Tag gewesen. Am Ende seien seine Lungen teilweise gelähmt gewesen.

Keine extremen Einzelfälle

Die Mediziner warnen davor, diese Beispiele als extreme Einzelfälle abzutun, wie sie nahezu täglich in der Welt der Medizin auftauchen. Im Jahr 2007 seien weltweit 552 Milliarden Liter Softdrinks getrunken worden - das seien knapp 83 Liter pro Kopf. Bis 2012 werde dieser Wert Schätzungen zufolge auf 95 Liter ansteigen. In den USA liege der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch an Softdrinks schon jetzt bei 212 Litern.

Deshalb, so schreiben die Mediziner im "International Journal of Clinical Practice", dürfte auch der Cola-induzierte Kaliummangel mit seinen teils gefährlichen Folgen verbreitet sein. "Wir haben allen Grund anzunehmen, dass das nicht selten ist", betont Packer.

Das Problem: Die Symptome könnten nur schwierig mit Cola-Genuss in Verbindung gebracht werden. Packer selbst berichtet, wie ihm bei einem Muskelschwäche-Patienten die Ursache der Symptome erst dämmerte, als der Betroffene mit einer Zwei-Liter-Flasche Cola im Gepäck auftauchte. Die Einschränkung des Konsums habe anschließend zu deutlicher Besserung geführt.

Wie viel ist zu viel?

Der griechische Mediziner Elisaf glaubt, dass der gefährliche Kaliummangel durch die drei gebräuchlichen Cola-Inhaltsstoffe Zucker (Glukose), Fruchtzucker (Fruktose) und Koffein verursacht wird. Welche Rolle die einzelnen Substanzen genau spielen, sei noch nicht genau geklärt. "Koffeinvergiftung scheint aber der wichtigste Faktor zu sein", so Elisaf. Darauf deuteten Fallstudien hin, bei denen die Wirkung von anderen Produkten mit viel Koffein, aber ohne Zucker und Fruchtzucker beobachtet wurde.

Elisaf warnt zugleich davor, nun einfach zu koffeinfreier Cola zu greifen. Denn auch sie könne bei exzessivem Konsum Kaliummangel auslösen - "weil der Fruchtzucker, den sie enthält, Durchfall verursachen kann". Die Folgen des Kaliummangels können übel sein: "Zwar erholen sich die meisten Patienten, wenn sie keine Cola mehr trinken und Kaliumpräparate nehmen", erklärt Elisaf. Doch chronischer Kaliummangel könne sie "anfällig machen für potentiell tödliche Komplikationen wie etwa Herzrhythmusstörungen". Nun gelte es, das Phänomen genauer zu erforschen. "Wir müssen herausfinden, wie viel zu viel ist."

Bei Zero Getränken oder auch Light Getränken wird der typischerweise süße Geschmack nicht wie üblich durch Zucker, sondern durch kalorienarme Süßstoffe erreicht. Der größte Vorteil liegt dabei darin, einen weiterhin zuckersüßen Geschmack zu erhalten – Jedoch keine unnötigen Kalorien durch Zucker aufnehmen zu müssen. Denn dieser liefert pro Gramm rund 4 kcal. Die bekannten Süßstoffe wie Aspartam, Sucralose oder Saccharin sind dabei um ein Vielfaches süßer als Zucker und bereits kleinste Mengen reichen aus, um ein Lebensmittel zu süßen. Doch sind eventuell diese kleinen Mengen bereits schädlich? Sind somit Cola light und Cola zero ungesund?

  • Was sind Süßstoffe?
    • Aspartam
    • Sucralose
    • Saccharin
    • Acesulfam-K
  • Sind Zero und Light Getränke ungesund?
    • Wie wird die akzeptable Menge eines Süßstoffs bestimmt? 
  • Was für Süßstoffe gibt es?
  • Zwischenfazit – Ist Cola Zero ungesund?
  • Können Zero Getränke sogar sinnvoll sein?
    • Fazit

Was sind Süßstoffe?

Grundsätzlich handelt es sich bei Süßstoffen zunächst um Stoffe, welche das Ziel des Süßens von Lebensmitteln verfolgen. Anders als häufig vermutet gibt es dies nicht nur auf „unnatürlichem“ Wege, sondern auch bekannte natürliche Süßstoffe finden ihren Platz in unserer täglichen Ernährung. Dabei sind vor allem Saccharose und Honig bekannt. Zusätzlich kann man aber auch noch zwischen kalorienhaltigen und kalorienarmen Süßstoffen unterscheiden. Hier wären Honig, Stevia, aber auch der klassische Haushaltszucker bestehend aus Fruktose und Glukose eher in der Kategorie der kalorienhaltigen Süßstoffe anzusiedeln. 

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Die Welt der Süßstoffe ist somit komplexer, als du vielleicht auf den ersten Blick vermuten würdest. Deshalb werden wir uns im folgenden Artikel besonders auf die bekannten Vertreter der kalorienarmen, künstlichen Süßstoffe fokussieren – Diese sind meist in den Zero und Light-Getränken wie Cola Zero, Cola Light und ähnlichem zu finden. Nachfolgend eine kurze Übersicht:

Aspartam

  • Bekannt als E 951
  • ca. 200x süßer als Haushaltszucker
  • Meist in Light Getränken oder Kaugummis enthalten
  • Etwa 4 kcal pro Gramm

Sucralose

  • Bekannt als E 955
  • ca. 600x süßer als Haushaltszucker
  • Keine Kalorien

Saccharin

  • Bekannt als E 954
  • Ca. 300 bis 400x süßer als Haushaltszucker
  • Häufig in Softdrinks enthalten
  • Keine Kalorien

Acesulfam-K

  • Bekannt als E 950
  • ca. 200x süßer als Haushaltszucker
  • Häufig in süßen Speisen oder Getränken enthalten
  • Keine Kalorien

Sind Zero und Light Getränke ungesund?

Für die Beantwortung dieser Kernfrage bedienen wir uns der Wissenschaft. Denn diese bietet uns die Möglichkeit, die verschiedenen Süßstoffe einzeln zu betrachten und die Auswirkungen auf die Gesundheit möglichst objektiv zu bewerten. Denn in streng kontrollierten Untersuchungen wurden wissenschaftlich bereits zu allen bekannten Süßstoffen Forschungen betrieben. Darauf basierend geben verschiedene, staatliche Organisationen dann Empfehlungen heraus, welche Obergrenzen für die Zufuhr der einzelnen Zero Kalorien Süßstoffe darstellen. Hierbei beziehen wir uns zum Beispiel auf die Herausgaben der FDA (Food and Drug Administration – USA) und des BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung – Deutschland). 

Wie wird die akzeptable Menge eines Süßstoffs bestimmt? 

In den Untersuchungen werden, meist in Tierexperimenten, einzelne Lebensmittelzusatzstoffe über einen langen Zeitraum in das Futter mit vergleichsweise hohen Konzentrationen (bezogen auf das Körpergewicht) beigeführt. Dann wird beobachtet, bis zu welchem Wert keinerlei unerwünschte Effekte auftreten – Diese Grenze bezeichnet man als NOAEL (No-Observed-Adverse-Effect-Level). Der NOAEL beschreibt also einen Wert, der laut der Untersuchung sicher ist. Eine Aufnahme über einen langen Zeitraum, die über diesem Wert liegt, wäre nicht empfohlen und ist mit möglicherweise negativen Effekten verbunden. 

Dieser NOAEL wird dann nochmal durch 100 geteilt, um den sogenannten ADI (Acceptable Daily Intake) herauszubekommen. Das macht man, um einen Sicherheitspuffer zu erhalten, falls Ergebnisse nicht exakt herausgefunden worden sind – Und dieser Sicherheitspuffer ist extrem hoch, indem eben nur ein Hundertstel herausgerechnet wird. Der ADI ist dann schlussendlich der Wert, der von Institutionen als maximale Obergrenze herausgegeben wird. 

Was für Süßstoffe gibt es?

Nr.  Süßungsmittel ADI-Wert (mg/kg Körpergewicht/Tag Mengen an Süßgetränk/Süßstoff
E 951 Aspartam  40 mg/kg Ca. 5,5 Liter pro Tag
E 954 Saccharin  5 mg/kg Ca. 10 Packungen Süßstoff pro Tag
E 955 Sucralose  15 mg/kg Ca. 30 Packungen Süßstoff pro Tag
E 950 Acesulfam K  9 mg/kg Ca. 3,3 Liter pro Tag


Zwischenfazit – Ist Cola Zero ungesund?

Nein, Cola Zero scheint nicht ungesund zu sein. Wie du sicherlich sofort erkennen kannst, sind die Mengen, die man täglich zuführen müsste, um die Obergrenzen zu erreichen, utopisch hoch. Selbst wenn die knapp 5 Liter Cola Zero pro Tag getrunken werden würden, handelt es sich hierbei um den ADI-Wert – Dieser ist nur ein Hundertstel vom NOAEL. 

Rein wissenschaftlich gesehen spricht also bezüglich der „Gefahren“ zunächst nichts gegen Zero Getränke. 

Können Zero Getränke sogar sinnvoll sein?

Auf den ersten Blick scheint nichts gegen die gelegentliche und moderate Zufuhr von Zero Getränken zu sprechen. Aber nur weil nichts dagegen spricht, muss man solche gesüßten Drinks nicht forcieren. Es gibt jedoch manche Situationen, in denen sie eine Überlegung wert sind:

Zero Getränke lösen keinen nennenswerten Insulinanstieg aus.

Auch wenn der Blutzuckeranstieg lange Zeit heiß diskutiert war und immer noch ist, scheint ein Großteil der Süßstoffe in den typischen Zero Getränken kein Insulin auszuschütten – Oder nur marginal. Das macht Zero und Light Getränke besonders auch für Diabetiker geeignet. Denn diese können nun ihre liebsten Geschmacksrichtungen trotzdem trinken, ohne mit Insulin gegenwirken zu müssen.

Cola Zero in der Diät kann hilfreich und sinnvoll sein

Jeder kennt das Verlangen nach etwas Süßem. Dem Verlangen kann und darf man durchaus nachkommen – auch mit kalorienhaltigen Lebensmitteln. Solange die gesamte Ernährung nicht nur daraus besteht, spricht nichts dagegen. Wenn du nun aber deine Gelüste noch durch kalorienfreie Zero Getränke teilweise decken kannst, bietet dir das eventuell die notwendige Disziplin, um eine Diät länger durchzuziehen. Cola Zero in einer Diät kann also ein kleiner Helfer bei Heißhungerattacken sein.

Übrigens, mit unserem kostenlosen Online-Kalorienrechner kannst du deinen Tagesbedarf an Kalorien ganz einfach bestimmen:

Fazit

Zero Getränke wie Cola Light oder Cola Zero sind laut unserem aktuellen Wissensstand nicht gesundheitsschädlich. Ob du sie nun regelmäßig zu dir führen möchtest, liegt einzig und allein bei dir. Sie haben auf jeden Fall ihre Daseinsberechtigung und können die tägliche Ernährung wortwörtlich etwas süßer gestalten – Ganz ohne schlechtes Gewissen bezüglich der Kalorienzufuhr. In einer Zeit, in der immer mehr verarbeitete Produkte ihren Weg in die Supermärkte finden, sind kalorienarme Getränke eine gelungene Abwechslung, um wenigstens in flüssiger Form keine unnötigen Kalorien aufzunehmen. 

Falls du trotzdem den natürlichen Weg präferierst, stehen immer noch die teilweise kalorienhaltigen Süßstoffe wie Honig, Agavendicksaft, Kokosblütenzucker, aber auch die Süßstoffe Stevia und Xylit zur Verfügung. 

Wenn du möglichst viel über eine gesunde Ernährung lernen möchtest, um deine eigene Gesundheit oder auch die deiner Liebsten bestmöglich zu schützen, könnte eine Ausbildung zum/r Ernährungsberater/in interessant für dich sein.

Quellen:

Patel, Kamal (10.03.2020) Artificial sweeteners – Is the evidence as sweet as these substitutes? Abgerufen am 01.05.2020 von //examine.com/nutrition/artificial-sweeteners-is-the-evidence-as-sweet-as-these-substitutes/

Bundesinstitut für Risikobewertung (01.07.2014) Bewertung von Süßstoffen und Zuckeraustauschstoffen. Abgerufen am 01.05.2020 von //www.bfr.bund.de/cm/343/bewertung_von_suessstoffen.pdf

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (01.03.2014) Süßungsmittel in aller Munde. Abgerufen am 01.05.2020 von //www.dge.de/uploads/media/DGE-Pressemeldung-intern-02-2014-Suessungsmittel_01.pdf

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Wie viel Cola Zero darf man am Tag trinken?

Die EU rät daher zu einer Höchstdosierung von 40 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht am Tag. Ein Verzehr dieser Tagesmenge ist jedoch eher utopisch, da man so circa 40 Liter Cola Zero pro Tag trinken müsste. Dass eine solche Dosierung ungesund ist, kann man sich aber auch ohne Studien denken.

Wie wirkt sich Cola Zero auf den Körper aus?

Die in den Getränken enthaltenen künstlichen Süßstoffe gaukeln deinem Körper aufgrund ihres Geschmacks einen Zuckernachschub in Form von »echtem« Zucker vor – dieser Nachschub bleibt in Wirklichkeit allerdings aus. Da keine Kalorien zugeführt werden, reagiert dein Körper in der Folge mit Heißhungerattacken auf Süßes.

Kann man Cola Zero trinken wenn man abnehmen will?

Die Studienlage ist kontrovers und undurchsichtig. Doch Fakt ist: Süßstoffe wie Aspartam wurden von mehreren Behörden als unbedenklich eingeschätzt und machen weniger dick als zuckerhaltige Getränke, da Süßstoffe kalorienfrei sind. Sie sind aber kein Wundermittel, das dir beim Abnehmen zwingend hilft.

Wie schädlich ist jeden Tag Cola trinken?

Ein Glas Cola ist zu vielDie Fünf-Prozent-Grenze im Alltag einzuhalten, ist allerdings schwer. Schon ein Glas Cola (ein Viertel Liter) oder eine halbe Tafel Schokolade überschreitet die WHO-Grenze von 25 Gramm Zucker pro Tag für einen Erwachsenen.

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