Was sollte man bei gicht nicht essen und trinken

Bei der schmerzhaften Rheuma-Erkrankung Gicht ist die Ernährung sehr wichtig, wobei beispielsweise die DASH-Diät und Kirschen sehr zu empfehlen sind.

Die Gicht ist eine schmerzhafte entzündliche Rheumaerkrankung, die durch zu hohe Konzentrationen von Harnsäure im Blut entsteht. Dabei bilden sich in der Folge scharfe, spitze Harnsäure-Kristalle. Und die können die Gelenke schädigen und Entzündungen hervorrufen. Sehr häufig ist eine erbliche Veranlagung zur Gicht – die sogenannte Hyperurikämie – gegeben. Experten und Fachgesellschaften sprechen sich heute für die absolute Bedeutung der Ernährungsberatung bei Gicht aus, denn die spielt eine entscheidende Rolle für das langfristige Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten. Durch die richtige Ernährung wie beispielsweise die Dash-Diät kann man bei Gicht vor allem auch Übergewicht vermeiden, wobei verschiedene Nahrungsmittel, wie bekanntermaßen Kirschen, gegen einen Gichtanfall helfen können. Außerdem hilft ausreichend viel körperliche Bewegung dabei, dass man das individuelle Erkrankungsrisiko für Gicht maßgeblich senken kann.


Rote Bete oder Rote Rübe: nicht nur zur Leistungssteigerung und gegen Krebs, sondern auch gute Wirkung bei Gicht

Was sollte man bei gicht nicht essen und trinken

Rote Bete (rote Rübe) helfen uns dabei, die Leistungssteigern zu können. Zudem ist sie ein Aphrodisiakum, dass das Liebesleben unterstützt. Schließlich soll er Verzehr von Rote Bete auch Leber, Herz und Gefäße unterstützen sowie bei Gicht und gegen Krebs helfen. Mehr dazu unter https://medmix.at/rote-bete-rote-ruebe/.


Richtige Ernährung zur Vorbeugung

Im Grunde genommen zeigte unlängst eine große, rezente US-Kohortenstudie mit 51.529 männlichen, in Gesundheitsberufen tätigen Studienteilnehmern eindrucksvoll, dass man mit effektiven Maßnahmen jedenfalls Gicht-Erkrankungen verhindern kann.

Dazu zählte vor allem die richtige Ernährung mit hohem Obst-, Gemüse- und fettarmen Milchprodukten sowie mit wenig Fleisch und gesüßten Getränke. Die unterstützte auch einen weiteren wichtige Faktor, nämlich die Aufrechterhaltung eines normalen BMI und Verhindern von Übergewicht.

Wichtige Faktoren waren auch das Vermeiden von Alkoholkonsum und Diuretika-Medikamenten. Alle Männer mit Adipositas profitierten wiederum von einem Gewichtsverlust, wobei übermäßige Adipositas der wichtigste Risikofaktor für die Entwicklung von Gicht war.

Welche Nahrungsmittel geeignet sind, welche weniger

Fleisch und Wurst mit Vorsicht genießen

Auf Innereien wie Hirn, Leber, Lunge etc. sollten Gichtpatienten verzichten. Außerdem sollte man nicht mehr als zwei bis drei Mal pro Woche Fleisch und Wurst verzehren. Weiters wird bei Geflügel und Fisch vor der Zubereitung das Entfernen der Haut empfohlen. Wissen sollte man auch, dass Fisch, Fischkonserven sowie Meeresfrüchte viel Harnsäure liefern. Hingegen sind Eier unbedenklich.


Wacholder bei Gicht, Sodbrennen, Rheuma und für die Verdauung

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Hauptanwendungsgebiet für den Wacholder heute sind Verdauungsbeschwerden wie Aufstoßen, Völlegefühl und Sodbrennen. © FooTToo / shutterstock.com

Wacholder wird in der Naturmedizin vor allem als Tee zur Unterstützung bei Verdauung, Harnausscheidung und gegen Sodbrennen sowie in der Therapie von Rheuma sowie bei Gicht eingesetzt. Mehr dazu siehe https://medmix.at/wacholder/


Milch und Milchprodukte 

Milch, Buttermilch, Joghurt und Käse liefern kaum Harnsäure und sollten zur Deckung des Eiweißbedarfes herangezogen werden.

Getreide, Getreideprodukte und Kartoffeln

Knäckebrot, Salzstangerl, Weiß- und Mischbrot in größeren Mengen erhöhen jedenfalls auch die Harnsäurespiegel.

Gemüse und Obst

Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen und Linsen bilden große Mengen an Harnsäure. Ebenso Soja und Sojaprodukte wie Tofu oder Sojafleisch. Zudem sollten Menschen mit Gicht Gerichte mit bestimmten Gemüsesorten Artischocken, Broccoli, Schwarzwurzel, Lauch, Spinat, Rotkraut, Mais sowie Kohlsprossen nur mit Vorsicht genießen.

Außerdem führt Fruchtzucker in Obst zu erhöhten Harnsäurespiegeln. Daher sollten Gichtpatienten Fruchtsäfte, generell süßes Obst in großen Mengen und Fertigprodukte mit Fruchtzucker (Fruchtjoghurt, Saucen, Dressings) meiden.

Kirschen, vor allem Sauerkirschen, sind dafür bekannt, dass sie bei Gicht Vorteile bringen. Sie sollen auch dabei helfen, Gichtanfälle zu verringern. Ebenfalls sollen Celastrus-Produkte (Rundblättrige Baumwürger) bei Gicht eine sehr gute Wirkung bringen.

Ein empfehlenswerte gute Harnsäure senkende Mahlzeit ist Gurke mit viel Knoblauch und Joghurt. Das ist auch für die Blutwerte gesund. Übrigens hat dazu eine aktuelle Studie gezeigt, dass das Allicin im Knoblauch auch den Gehalt an Purin in anderen Lebensmitteln reduzieren kann. Diese für Gicht-Patienten wichtige Erkenntnis zur Ernährung zeigten Wissenschaftler an Fischzubereitungen mit Steinbutt.


Unter dem Strich schmecken Kirschen nicht nur unheimlich gut, sie sind auch sehr gesund, speziell für Gicht-Patienten!

Was sollte man bei gicht nicht essen und trinken
Kirschen sind lecker und sehr gesund, sie werden auch Gicht-Patienten empfohlen. © Rastkobelic / shutterstock.com

Kirschen sind lecker und sehr gesund, sie sind auch empfehlenswert für Gicht-Patienten. © Rastkobelic / shutterstock.com

Viele Vitamine, wenig Kalorien: Kirschen sind gesund und sehr lecker, vor allem auch bei Gicht punkten sie mit ihren gesundheitlichen Wirkungen. Mehr dazu siehe https://medmix.at/kirschen-schmecken-nicht-nur-unheimlich-gut-sie-sind-auch-sehr-gesund/ …


Süße Lebensmittel nur sehr reduziert bei der Ernährung bei Gicht

Unter dem Strich kann Fruchtzucker in Obst sowie Haushaltszucker in Süßspeisen die Harnsäure akut erhöhen. Deswegen muss man Süßigkeiten mit Maß konsumieren.

Alkohol meiden

Alkoholzufuhr führt jedenfalls zu einem raschen Harnsäureanstieg, besonders Bier. Aktuelle Studienergebnisse zeigen auch, dass permanenter Alkoholkonsum Gichtanfälle auslöst. Und zwar unabhängig von der Art des Alkohols.

Die zufuhr von reichlich Flüssigkeit ist ein wichtiger Teil der Ernährung bei Gicht

Außerdem ist eine Flüssigkeitszufuhr mit beispielsweise Wasser und Tee von mindestens zwei Litern gleichmäßig über den Tag verteilt sehr wichtig.

Kirschen bei Gicht

Seit längerem empfehlen Experten, dass Kirschen zur Vorbeugung und Behandlung der Gicht wirksam sein könnten. Denn Kirschen enthalten reichlich entzündungshemmende und antioxidative bioaktive Verbindungen. Allerdings sind Empfehlungen für Patienten mit Gicht dazu recht widersprüchlich.

Mehrere kleine Studien konnten jedenfalls zeigen, dass der Verzehr von Kirschen den Serumuratspiegel und Entzündungen senkt. Eine Cross-Over-Beobachtungsstudie ergab beispielsweise, dass der Verzehr von Kirschen bei Gicht mit einem verringerten Risiko für wiederkehrende Gichtanfälle verbunden war. Um diese Beobachtungen zu verifizieren, zielte eine andere klinische Studie darauf ab, die Auswirkung des Konsums von Kirschensaft auf das Risiko von Gichtanfällen zu testen.


Ursache von Gicht: die Rolle von Ernährung und Alkohol

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Eine wichtige Ursache für Gicht ist Vererbung, aber auch Ernährung nebst Alkohol spielen eine bedeutende Rolle. © joloei / shutterstock.com

Vererbung ist oft die Ursache für das entzündliche rheumatische Leiden Gicht, wobei häufig auch Ernährung und Alkohol eine wichtige Rolle spielen. Mehr dazu siehe https://medmix.at/gicht-ursache-und-behandlung/


Die DASH-Diät als gesunde Ernährung bei Gicht

Eine anscheinend effektive Rolle bei Gicht spielt übrigens die DASH-Diät. Denn diese Ernährung scheint mit einem geringeren Risiko für Gicht verbunden zu sein. Denn sie hilft bei der Senkung des Harnsäurespiegels bei Personen mit Gicht. Hingegen erhöht die westliche Ernährung das Risiko für Gicht. Die DASH-Diät kann übrigens Männern mit Risiko für Gicht einen attraktiven vorbeugenden Ansatz für eine gesunde Ernährung bieten.

Zudem gilt der Diätansatz auch als wirksam bei Bluthochdruck und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die DASH-Diät empfiehlt den Konsum von reichlich Obst und Gemüse sowie fettarmen Milchprodukten. Außerdem sollten die Patienten weniger Fett verzehren.

Fazit

Die richtige Ernährung kann bei Gicht jedenfalls auch helfen, dass der Spiegel an Harnsäure im Blut zurückgeht. Allerdings ist das kein Heilmittel. Daher besteht weiterhin das Risiko, dass schmerzhafte Gichtanfälle wiederkehren. Die Ernährung kann da nur das Risiko senken, damit die Gelenkschäden nicht ärger werden. Jedenfalls brauchen die Patienten häufig auch eine medikamentöse Behandlung. Einerseits um die Schmerzen zu bekämpfen. Andererseits auch, um den Harnsäurespiegel zu senken.

Im Grunde genommen sollten Empfehlungen zu Ernährung sowie auch zur Behandlung bei Gicht die damit verbundenen kardiometabolischen Begleiterkrankungen ganzheitlich berücksichtigen. Verschiedene gesunde Ernährungsgewohnheiten sollten auf die persönlichen Vorlieben der Patienten zugeschnitten werden, um auch die Therapietreue zu garantieren. Aktuelle Ergebnisse legen dazu nahe, dass es auch wichtig ist, dass Lieferanten von Essen für ältere Menschen die Qualität ihrer Mahlzeiten und ihres Service verbessern. Damit auch Empfänger die Empfehlungen zur Ernährung beispielsweise zu Gicht besser erfüllen können.


Salbei, Salvia officinalis, Salbeitee: viele positive Wirkungen als Heilpflanze auch für Patienten mit Gicht

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Salbeitee soll bei zahlreichen Erkrankungen wohltuende, gesundheitliche Wirkungen entfalten. © Jiri Hera / shutterstock.com

Als Heilpflanze ist Salbei, Salvia officinalis, vor allem als Salbeitee sehr beliebt, mit seinen positiven Wirkungen bei Gicht, Entzündungen, Schwitzen Schwindel, Lähmung und Durchfall. Mehr dazu siehe https://medmix.at/salbei-salvia-officinalis/


Literatur:

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Übergewicht und Gicht häufig miteinander verbunden! Die richtige Ernährung kann bei Gicht zudem helfen, dass der Spiegel an Harnsäure im Blut zurückgeht

Lamb KL, Lynn A, Russell J, Barker ME. Effect of tart cherry juice on risk of gout attacks: protocol for a randomised controlled trial. BMJ Open. 2020;10(3):e035108. Published 2020 Mar 15. doi:10.1136/bmjopen-2019-035108

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Quelle:

http://www.mayoclinic.org/healthy-lifestyle/nutrition-and-healthy-eating/in-depth/gout-diet/art-20048524

Was darf ich bei Gicht nicht essen und trinken Tabelle?

Verbotsliste bei Gicht.
Bries..
Niere..
Leber..
andere, eher selten verzehrte Innereien wie Zunge und Hirn..
Fleischextrakt..
Sardellen..
Hering..

Was kann man bei Gicht trinken?

Wasser, Mineralwasser und ungesüßte Kräutertees sind ideale Durstlöscher für Menschen mit Gicht. Bei einer Gichterkrankung und erhöhten Harnsäurewerten sollten Betroffene vor allem darauf achten, täglich zwei bis drei Liter zu trinken.

Was für Gemüse darf man bei Gicht nicht essen?

Als kritisch gelten etwa Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen oder Sojabohnen, aber auch Spargel und Spinat. Diese gesunden Gemüsesorten streichen Mediziner:innen bei Gicht nicht mehr grundsätzlich aus der Ernährung.

Welches Obst sollte man bei Gicht nicht essen?

Außerdem führt Fruchtzucker in Obst zu erhöhten Harnsäurespiegeln. Daher sollten Gichtpatienten Fruchtsäfte, generell süßes Obst in großen Mengen und Fertigprodukte mit Fruchtzucker (Fruchtjoghurt, Saucen, Dressings) meiden. Kirschen, vor allem Sauerkirschen, sind dafür bekannt, dass sie bei Gicht Vorteile bringen.