Was tun gegen schmerzende füße nach der arbeit

An Sortier­an­la­gen, bei Top­far­beit­en, im Verkauf, an Mark­t­stän­den oder bei Tätigkeit­en im Ver­sand müssen Män­ner und Frauen den Arbeit­stag im wahrsten Sinne des Wortes „durch­ste­hen“. Die ste­hende Tätigkeit wirkt sich ein­seit­ig belas­tend auf den Kör­p­er aus. Dieser ist von jeher für Bewe­gung konzip­iert, das heißt für einen Wech­sel zwis­chen Sitzen, Ste­hen und Laufen.

„Wer sitzt, arbeit­et nicht. Es wirkt unhöflich, nicht motiviert, nicht präsent genug“, so ein Argu­ment von Vorge­set­zten. Ein Umdenken wäre hier wün­schenswert, denn nie­mand sollte länger ste­hen als es die Auf­gabe erfordert.

Bei langer ste­hen­der Tätigkeit wird die Musku­latur durch die sta­tis­che Hal­tear­beit über­durch­schnit­tlich anges­pan­nt und verkrampft mit zunehmender Ste­hdauer. Die Durch­blu­tung der Musku­latur nimmt ab und der Druck in den Blut­ge­fäßen steigt.

Harte Böden, wie zum Beispiel Beton- oder Stein­bö­den, ver­stärken diese Belas­tung erhe­blich. Viele Betrof­fene bekom­men früher oder später Prob­leme mit Kramp­fadern in den Beinen, Knieprob­leme oder Schmerzen im unteren Rück­en­bere­ich durch das ständi­ge Verkrampfen der Musku­latur. Auch die natür­liche Elas­tiz­ität des Fußes wird durch stun­den­langes Ste­hen auf harten Unter­grün­den stark überlastet.

Gesundheitliche Probleme durch langes Stehen

Mit der Zeit kann eine Fehlstel­lung des Fußes in Form eines Senk-/Plat­t­fußes oder eines Spreiz­fußes die Folge sein. Warnsignale, die keines­falls ignori­ert wer­den soll­ten, sind:

  • schmerzende und geschwol­lene Füße,
  • schmerzende Waden,
  • zuck­ende Bein­musku­latur – beson­ders in der Nacht,
  • Kramp­fadern in den Beinen,
  • Rück­en­schmerzen – beson­ders im unteren Bereich,
  • Kopf­schmerzen.

Abhilfe schaffen

  • Durch den Ein­satz von Ste­hhil­fen beispiel­sweise ver­ringert sich die Last des Kör­pergewichts, das Beine und Füße tra­gen müssen, um bis zu 60 Prozent.
  • Elastis­che Mat­ten am Ste­har­beit­splatz ver­ringern die Ermü­dung und ent­las­ten Gelenke und Rück­en. Auch über Beton­bö­den auf­steigende Kälte däm­men sie bestens.
  • Die Fußwippe für zwis­chen­durch tut den Füßen gut und fördert die Durch­blu­tung in den Beinen: Das Kör­pergewicht durch Abrollen des Fußes abwech­sel­nd auf Ferse und Zehen­spitze verlagern.
  • Das Schuh­w­erk sollte eine Innen­sohle mit Fuß­bett, eine stoßdämpfende Lauf­sohle und eine bequeme Pass­form haben. Keine Schuhe mit Absätzen tra­gen! Da wo es möglich ist, soll­ten Mitar­beit­er möglichst zwei ver­schiedene Tätigkeit­en in unter­schiedlich­er Hal­tung ausüben. Auch eine Kom­bi­na­tion von Sitz- und Ste­har­beit­splätzen bietet sich an.

Haltung bewahren!

Auch unsere eigene Hal­tung am Ste­har­beit­splatz hat einen großen Ein­fluss auf die Rück­enge­sund­heit. Fol­gende Grun­dregeln soll­ten dabei beachtet werden:

  • Füße ste­hen hüft­bre­it auseinan­der oder in Schrittstellung.
  • Füße gle­ich­mäßig belas­ten. Eine Gewichtsver­lagerung nur auf ein Bein sollte ver­mieden werden.
  • Die Knie sind nicht durchge­drückt, son­der leicht gebeugt.
  • Kopf und Rück­en sind gerade.
  • Die Schul­tern hän­gen lock­er nach unten.

Neben Posi­tion­swech­seln, sich hin und her bewe­gen und ein paar Schritte gehen, hil­ft der soge­nan­nte Theken­stand. In dieser Posi­tion wird ein Bein auf eine feste, sta­bile Querver­stre­bung oder einen Gegen­stand (zum Beispiel eine Kiste) abgestellt.

In den Pausen kön­nen ruhig ein­mal die Füße hochgelegt wer­den. Für einen gesun­den Aus­gle­ich in der Freizeit eignen sich Joggen, Fahrrad­fahren, Wan­dern, Schwim­men und Gymnastik.

Quelle: Sozialver­sicherung für Land­wirtschaft, Forsten und Garten­bau (SVLFG)

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  • Ste­hen ler­nen — Gesund bleiben trotz Steharbeitsplatz

Sicherheitsbeauftrager 11|2015

Was tun gegen schmerzende füße nach der arbeit

Bei der Arbeit immerzu sitzen. Das ist nicht gut. Und im Job ständig stehen? Ebenfalls nicht gut. Für Menschen mit Schreibtischjobs gibt es regelmäßig Ratgeber, wie sie mehr Bewegung in ihren Joballtag integrieren können. Was ist aber mit jenen, die den ganzen Tag auf den Beinen sind, wie etwa Beschäftigte im Einzelhandel, Gastronomie oder Arbeiter am Fließband? Fünf Tipps für Entlastung und Ausgleich.

1. Auf optimale Arbeitsumgebung achten

Lange Zeit auf einem harten Boden stehen - irgendwann ermüdet die Muskulatur. Der Körper versucht dann, die Last zu verlagern. Dies kann zu Verspannungen und schließlich zu Kopf- oder Rückenschmerzen führen. Auch besteht die Gefahr, dass die Blutzirkulation in den Beinen beeinträchtigt wird und sich Krampfadern bilden.

„Eine Entlastung für das Muskel-Skelett-System können beispielsweise spezielle Bodenbeläge schaffen“, sagt Christina Helfer von der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW) in Mannheim. Matten oder Bodenbeläge reduzieren die Stehdauer zwar nicht, können aber die Belastung auf das Muskel-Skelett-System reduzieren und damit für einen besseren Stehkomfort sorgen.

„Insgesamt ist die Reduktion des Stehanteils im Verlaufe des Arbeitstags immer entscheidend“, erklärt Helfer. Hierbei können Stehhilfen wie Stehhocker nützlich sein, auf die man sich setzen oder auch einfach nur anlehnen kann. „Im Ergebnis entlasten Arbeitnehmer damit Beine, Füße und Rückenmuskulatur“, erläutert der Physiotherapeut Uwe Eisner, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Deutschen Verbands für Physiotherapie (ZVK) in Köln.

2. Bewegen am Arbeitsplatz und aktive Pausen einlegen

Oft reichen schon kleine Dinge wie Haltungswechsel. „Einfach mal das Gewicht von einem Bein aufs andere Bein verlagern oder mit den Füßen hin- und herwippen“, sagt Helfer. Oder zwischendurch mal die Beine ausschütteln und mit den Schultern kreisen. Er empfiehlt bewegte Pausen, in denen man etwa mehrfach hintereinander in die Hocke geht und aufsteht oder im Stehen Kopf und Oberkörper Wirbel für Wirbel nach unten beugt um sich dann wieder Wirbel für Wirbel aufzurichten.

Auch kleine Spaziergänge zwischendurch seien ein guter Ausgleich zu einer stehenden Tätigkeit, so Eisner weiter. Sein Tipp: Damit die bewegten Pausen im Alltag nicht in Vergessenheit geraten, kann man sich kleine Zettel in Augenhöhe an passender Stelle am Arbeitsplatz heften: „Heute schon bewegt?“

3. Bequeme Schuhe und Kompressionsstrümpfe

Wer lange im Job stehen muss, sollte auf bequeme Schuhe achten. Diese sollten flache Absätze und eine gute Passform haben sowie gut belüftet sein. „Die Zehen sollten in den Schuhen ausreichend Platz für Bewegung haben“, rät Helfer.

Auch eine gute Ballen- und Fersendämpfung ist wichtig - so lassen sich Gelenkverschleiß und Verspannungen entlang der Wirbelsäule vorbeugen. Kompressionsstrümpfe pressen die Venen in den Beinen zusammen, wodurch Krampfadern vorgebeugt und das Blut effektiver in Richtung Herz fließen kann.

4. Durchblutung anregen und fördern

Um die Durchblutung nach Feierabend anzuregen und zu fördern, können kalt-warme Wechselfußbäder helfen, so Eisner. Auch Fußbäder mit langsam ansteigender Temperatur sind gut für die Zirkulation. Hierfür eine Fußwanne mit etwa 22 Grad warmen Wasser füllen und beide Füße eintauchen. Durch zulaufendes heißes Wasser die Temperatur innerhalb von 20 Minuten auf 39 Grad erwärmen. Danach die Füße gut trocken reiben.

Was tun gegen schmerzende füße nach der arbeit

5. In der Freizeit Sport treiben

Als Ausgleich zum vielen Stehen im Job bieten sich in der Freizeit Sportarten an, die den Aufbau der Bein- und Rückenmuskulatur fördern und stärken. Dazu gehört zum Beispiel Radfahren oder Walken. „Optimal ist auch die Nutzung von Sportgeräten wie etwa ein Crosstrainer“, sagt Eisner. Auf diesem würden viele Muskelgruppen gelenkschonend trainiert. Auch Joggen ist ebenfalls ein effektives Ganzkörpertraining.

Neben Sport lässt sich außerhalb des Jobs auch sonst viel Bewegung einbauen. „Statt den Aufzug die Treppe nutzen“, empfiehlt Helfer. Oder: Wer nach der Arbeit mit einem öffentlichen Verkehrsmittel nach Hause fährt, steigt eine Haltestelle früher aus und geht das letzte Stück zu Fuß. Und wer den Arbeitsweg mit dem Fahrrad zurücklegt, dem wehe auch immer eine frische Brise um die Nase, so Helfer.

Was tun gegen schmerzende Füße nach langem Stehen?

Fünf Tipps für Entlastung und Ausgleich..
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In der Freizeit Sport treiben..

Warum tun Füße nach langem Stehen weh?

Oft treten Fußschmerzen am Morgen nach langem Liegen auf. Spürt man nach dem Aufstehen zum Beispiel einen stechenden Schmerz in der Fußsohle, der nach kurzer Zeit wieder nachlässt, könnte die Sehnenplatte der Fußsohle entzündet sein (Plantarfaziitis).

Was tun gegen Überlastung Fuß?

Kühlung kann den Fußschmerz lindern. Bei einem Ermüdungsbruch hilft auf Dauer nur Schonung. Ein typisches Symptom für eine andauernde Überlastung im Fuß ist ein stechender Schmerz beim Auftreten, der ganz plötzlich ohne Unfall oder Verletzung auftritt und nur bei Entlastung nachlässt.

Was kann ich gegen schmerzende Fußsohlen tun?

Um die Schmerzen zu lindern, kann die Fußsohle gekühlt werden, zum Beispiel mit einer Kühlkompresse. Auch Schmerzmedikamente kommen für begrenzte Zeit infrage. Wenn sich der Fuß etwas erholt hat, werden gewöhnlich Dehn- und Kräftigungsübungen empfohlen.