Welches land produziert das meiste öl?

Die Rohölimporte Deutschlands lagen im Jahr 2016 bei rund 91 Millionen Tonnen. Wichtigstes Lieferland ist Russland; dessen Beitrag zu den deutschen Rohöleinfuhren im vergangenen Jahr knapp 40 Prozent betrug. Aus Norwegen und Mitgliedstaaten der Europäischen Union wurden 2016 zusammen rund 22,4 Millionen Tonnen bezogen, was nicht ganz einem Viertel der deutschen Rohöleinfuhren entspricht.

Die OPEC-Staaten sind zwar als unmittelbare Lieferländer für die deutsche Rohölversorgung längst nicht mehr so bedeutend wie zu Beginn der siebziger Jahre. Doch ihr Einfluss auf den Weltölmarkt ist ungebrochen: Im vergangenen Jahr trugen sie zur weltweiten Rohölförderung rund 40 Prozent bei und verfügten über 70 Prozent der globalen konventionellen und nicht-konventionellen Rohölreserven, d.h. der nachgewiesenen, zu heutigen Preisen und mit heutiger Technik gewinnbaren Rohölmengen. Zudem haben allein die OPEC-Staaten, allen voran Saudi-Arabien, größere Reservekapazitäten, das heißt die Möglichkeit, innerhalb weniger Wochen die Ölförderung für einen gewissen Zeitraum heraufzusetzen. Dadurch können sie z.B. saisonale Nachfragespitzen oder vorübergehende Ausfälle anderer Ölförderer ausgleichen.

Die inländische Förderung trug rund 2,4 Millionen Tonnen zur Ölversorgung bei. Der Schwerpunkt der heimischen Erdölgewinnung liegt in Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Den Ländern obliegt nach dem Bergrecht auch die Genehmigung von Explorations- und Förderaktivitäten. Die einzige "Offshore"-Förderung von Erdöl in deutschen Gewässern erfolgt auf der Bohr- und Förderinsel Mittelplate, rund sieben Kilometer vor der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. Die in der Exploration und Produktion von Erdöl und Erdgas tätigen Unternehmen sind im Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie e.V. organisiert.

Über die Beschaffung und damit die Herkunft von Rohölimporten entscheiden - abgesehen von Ausnahmen aufgrund von EU- oder UN-Sanktionen gegenüber bestimmten Staaten - die einzelnen Unternehmen. Die Bundesregierung flankiert internationale Aktivitäten deutscher Unternehmen politisch. Mit mehreren Staaten unterhält sie auf Dauer und Gegenseitigkeit angelegte Energiepartnerschaften. Hinzu kommen multilateral organisierte Prozesse .im Rahmen der Europäischen Union, der Internationalen Energieagentur (IEA), der Gruppe der Sieben/Acht (G7/8) und der Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20).

Bei dem Rohölmarkt handelt es sich um einen Weltmarkt, das heißt in den Rohölpreis gehen die weltweiten Gegebenheiten auf der Angebots- und Nachfrageseite (Wirtschaftswachstum der Industrie- und Schwellenländer, Öl-Lagerbestände, Dollar-Kurs etc.) ein. Der Ölhandel orientiert sich dabei an Referenzsorten wie dem Nordseeöl "Brent" und der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI). In Europa ist Rotterdam das wichtigste Handelszentrum für Rohöl und Mineralölprodukte. Gehandelt wird in Dollar, so dass für die hiesigen Preise für Kraftstoffe und Heizöl auch der Wechselkurs des Euro von Bedeutung ist.

Externe Statistiken

Weiterführende Informationen

  • Externes Angebot -

    Externes Angebot: LBEG - Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie: Jahresberichte "Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland"

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    Externes Angebot: Energiestudie 2015 - "Reserven, Ressourcen und Verfügbarkeit von Energierohstoffen" (PDF, 26,6 MB)

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    Externes Angebot: Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie e.V. (BVEG)

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Industrie & Politik

Der Krieg gegen die Ukraine hat den Ölmarkt in Aufruhr versetzt. Aber aus welchen Ländern bezieht Deutschland eigentlich sein Öl? Das sind die Top 4.

Welches land produziert das meiste öl?

Deutschland importiert 98 Prozent seines Rohöls aus dem Ausland. (Bild: diter - stock.adobe.com)

Egal ob Öl, Gas oder Kohle: Russland war jahrelang einer der größten Rohstoffimporteure nach Deutschland. Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die daraufhin beschlossenen Sanktionen ändert sich das nun. Die EU hat sich bereits auf ein Kohleembargo und ein Teil-Embargo der Öllieferungen geeinigt.

Deutschland wird laut der Bundesregierung ab dem 1. August keine russische Kohle und ab dem 31. Dezember kein russisches Öl mehr kaufen. Bei beiden Rohstoffen hat Russland bislang rund 40 Prozent der benötigten Menge geliefert. Das waren beim Öl im Jahr 2020 56,3 Milliarden Kubikmeter.

Auch momentan ist Russland noch der Hauptlieferant wie die aktuelle Rohöl-Info des Bundeswirtschaftsministeriums zeigt. Das sind die größten Öllieferanten Deutschlands:

Rohölimporte: Russland bleibt weiter auf Platz 1

Die Grafik zeigt: Russland ist weiter Deutschlands Rohöl-Lieferant Nummer 1. Zwischen Januar und April wurden fast zehn Millionen Tonnen Rohöl aus dem Land importiert. Die Zahl ist sogar höher als im Vergleichszeitraum 2021 (8,8 Millionen Tonnen).

Auf Platz zwei folgt die USA mit 3,2 Millionen Tonnen, gefolgt von Kasachstan (3,1 Millionen Tonnen) und Großbritannien (2,6 Millionen Tonnen). Dem Bundeswirtschaftsministerium stammten 21,5 Prozent der gesamten Rohöleinfuhren in den ersten Monaten 2022 aus aus britischen und norwegischen Nordseeölquellen. 17,7 Prozent wurden aus OPEC-Mitgliedsländern importiert.

Kritische Rohstoffe: Der große Überblick

Welches land produziert das meiste öl?

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Hier kommen Sie zum großen Überblick "Kritische Rohstoffe"

Preis für Importöl steigt um 74 Prozent

Die Auswirkungen des Ukrainekrieges zeigen sich auch an den Preisen für eine Tonne Importrohöl. Lag der Durchschnittspreis zwischen Januar und April 2021 noch bei 372,04 Euro pro Tonne, lag er dieses Jahr im gleichen Zeitraum bei 647,57 Euro. Damit war die Rohölrechnung in besagtem Zeitraum mit 18,5 Milliarden Euro um 9,2 Milliarden Euro teurer.

Ebenfalls gestiegen sind die Rohöleinfuhren insgesamt. Und zwar um 14,6 Prozent auf 28,5 Millionen Tonnen (vorher: 24,9 Millionen Tonnen).

Wie viel Erdöl Deutschland 2022 aus den jeweiligen Ländern insgesamt importieren wird, ist natürlich noch nicht bekannt. Als Vergleichswerte sehen Sie in der Grafik die Erdölimporte aus den Jahren 2021 und 2020:

Aus diesen Ländern kamen die Rohölimporte 2021 und 2020

Die fünf wichtigsten Lieferländer von Rohöl waren sowohl 2021 als auch 2020 die folgenden Staaten: (Werte aus 2021)

  • Russland (27,7 Millionen Tonnen in 2021)
  • USA (10,2 Millionen Tonnen)
  • Kasachstan (8 Millionen Tonnen)
  • Norwegen (7,8 Millionen Tonnen)
  • Großbritannien (7,6 Millionen Tonnen)

Insgesamt bezog Deutschland sein Öl aus 30 verschiedenen Ländern. Rund zwei Prozent seines Rohöls fördert die Bundesrepublik selbst.

Im Fokus: Industrie & Politik

Wie viel Erdöl verbraucht Deutschland?

Bei den Mengen an Rohöl-Importen stellt sich natürlich die Frage, wie viel Erdöl Deutschland überhaupt verbraucht. Nach Angaben von Statista waren es 2021 95,5 Millionen Tonnen. Das sind rund 2,2 Prozent am weltweiten Erdölverbrauch. Und: Schaut man sich die Zahlen ab 1970 an, ist der Wert aus dem vergangenen Jahr der niedrigste überhaupt.

Zum Vergleich: 2020 hat Deutschland 96,5 Millionen Tonnen Erdöl verbraucht, 2019 waren es 96,5 und 2018 sogar 106,6 Millionen Tonnen. Der höchste Wert war 1979 mit 163,2 Millionen Tonnen.

Im Fokus: Gasversorgung in der Industrie

Welches Land hat das meiste Öl der Welt?

#1 Venezuela Venezuela lag mit 303,8 Milliarden Barrel (17,5 Prozent der weltweiten Vorkommen) knapp vor Saudi-Arabien auf Platz eins.

Welches Land exportiert das meiste Öl?

Die weltweit exportierte Menge betrug 2,228 Milliarden Tonnen. Den größten Anteil am Export hatten Saudi-Arabien (17,1 %), Russland (11,4 %) und der Irak (8,5 %). Die größten Importeure waren die USA (17,1 %), die Volksrepublik China (16,5 %) und Indien (9,4 %).

Wer sind die größten Öllieferanten?

Aus diesen Ländern kamen die Rohölimporte 2021 und 2020.
Russland (27,7 Millionen Tonnen in 2021).
USA (10,2 Millionen Tonnen).
Kasachstan (8 Millionen Tonnen).
Norwegen (7,8 Millionen Tonnen).
Großbritannien (7,6 Millionen Tonnen).

Wo gibt es das meiste Erdöl in Europa?

Über 50 Prozent der westeuropäischen Ölreserven liegen auf bzw. vor der skandinavischen Halbinsel, denn das meiste Öl in Norwegen wird offshore in der Nordsee gefördert.