Kurzüberblick
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Herzrasen: Beschreibung und SymptomeBei gesunden Erwachsenen schlägt das Herz zwischen 60- und 80-mal in der Minute. Bei mehr als 100 Schlägen pro Minute spricht man von Herzrasen (Tachykardie). Ab 150 Herzschlägen pro Minute liegt eine ausgeprägte Tachykardie vor. Das mit dem Herzrasen verbundene verstärkte Herzklopfen kann bis in den Hals hinauf spürbar sein! Herzrasen ist nicht zwangsläufig gefährlich. Gutartiges Herzrasen, umgangssprachlich Herzjagen genannt,tritt meist als Begleiterscheinung harmloser Störungen auf. Ein Beispiel ist die sogenannte AV-Knoten-Reentry-Tachykardie, bei der die Erregungsausbreitung zwischen Herzkammern und -vorhöfen gestört ist. Gutartiges Herzrasen tritt immer wieder plötzlich auf und verschwindet ebenso unerwartet ganz von selbst. Man kann es außerdem beispielsweise an folgenden Anzeichen erkennen:
Generell gilt: Ist das Herz gesund, kann es plötzlich auftretendes, gutartiges Herzrasen gut verkraften. Dennoch sollten Sie auch gutartiges Herzrasen unbedingt ärztlich abklären lassen, um ernstere Ursachen auszuschließen und Probleme im Alltag zu vermeiden. Denn die Arbeits- und Fahrtüchtigkeit ist während eines Anfalls eingeschränkt. Es kann sogar zu einer Ohnmacht kommen. Formen von HerzrasenJe nachdem, wo das Herzrasen entsteht, unterscheidet man::
Herzrasen kann zudem akut oder chronisch auftreten. Herzrasen: UrsachenKörperliche Anstrengung (etwa beim Sport), Stress, Freude und Angst können den Puls schon in die Höhe treiben. Das ist ganz normal und nicht besorgniserregend. Wie schnell das Herz normalerweise schlägt, hängt außerdem vom Alter ab. So haben Kinder in der Regel einen höheren Puls als Erwachsene. Deshalb muss man sich bei Kleinkindern mit einer Herzfrequenz von 100 Schlägen pro Minute meistens keine Sorgen machen. Anders ist es bei Erwachsenen mit einem derartig erhöhten Puls. Hier muss medizinisch abgeklärt werden, welche Ursache dahinter steckt. Sie findet sich entweder im Herz selbst, in einem anderen Organ oder in äußeren Einflüssen. Das Herz als Ursache der TarchykardieHauptverantwortlich für Tachykardien ist das Herz selbst. Dazu muss man wissen, wie der lebenswichtige Muskel arbeitet: Spezialisierte Herzmuskelzellen erzeugen elektrische Impulse (Erregungen). Diese werden über Leitungsbahnen im Herzen weitergeleitet und lösen eine Muskelkontraktion aus – den Herzschlag. Die Hauptrolle spielt dabei der sogenannte Sinusknoten im rechten Vorhof des Herzens mit einer Frequenz von 60 bis 80 Erregungen in der Minute. Wird dieses Erregungsleitungssystems zum Beispiel durch verminderte Durchblutung, zusätzliche Leitungsbahnen oder Fehlfunktionen des Sinusknotens gestört, kann Herzrasen entstehen. Die wichtigsten herzbedingten (kardialen) Ursachen von Tachykardie sind:
Andere häufige Herzrasen-Ursachen
Richtig verhalten bei HerzrasenGutartiges Herzjagen können Sie mit einigen Techniken selbst stoppen:
Herzrasen: Wann müssen Sie zum Arzt?Grundsätzlich sollten Sie wiederkehrendes Herzrasen - auch wenn es von selbst wieder verschwindet - immer von einem Arzt untersuchen lassen. Nur der Mediziner kann die Ursachen erkennen und passende Behandlungsschritte einleiten. In folgenden Fällen sollten Sie bei Herzrasen sofort den Notarzt rufen:
Hinweis: Bei Kammerflimmern und Kammerflattern besteht akute Lebensgefahr! Deshalb muss sofort gehandelt werden. Ein starker elektrischer Impuls durch einen Defibrillator oder ein Faustschlag auf den Brustkorb können die rasende Reizleitung meist unterbrechen und einen neuen, langsamen Herzschlag einleiten. Herzrasen: Das macht der ArztDer Arzt wird sich zuerst mit Ihnen unterhalten, um wichtige Informationen zu Ihrer Krankengeschichte einzuholen (Anammese). Dazu kann er zum Beispiel folgende Fragen stellen:
Anschließend folgt eine körperliche Untersuchung, bei der der Arzt auch Ihre Herztöne abhört. Ergänzend kommen weitere Untersuchungsmethoden infrage, zum Beispiel:
Tachykardie: BehandlungSteht fest, was das Herzrasen verursacht, leitet der Arzt eine geeignete Behandlung ein. Einige Beispiele: Oftmals helfen Medikamente gegen anfallsartig auftretendes oder anhaltendes Herzrasen. Beispielsweise werden bei Vorhofflimmern oft sogenannte Antiarrhythmika (Mittel gegen Herzrhythmusstörungen) verschrieben. Diese muss der Patient immer dann einnehmen, wenn das Herz aus dem Takt gerät. Meist erhält er zusätzlich Blutgerinnungshemmer gegen das bei Vorhofflimmern erhöhte Risiko für Thrombosen (wie Schlaganfall). Wenn psychische Faktoren wie Stress oder Ängste das Herzrasen auslösen, helfen oftmals Beruhigungsmittel wie Benzodiazepine. Nicht in allen Fällen reichen Medikamente aus, um eine Tachykardie in den Griff zu bekommen. Dann kommen je nach Ursache weitere Therapien in Frage. So kann es etwa beim WPW-Syndrom notwendig sein, die überzählige Erregungsleitungsbahn zu veröden (Katheterablation). Beruht das Herzrasen auf einem lebensbedrohlichen Kammerflimmern, versucht man es mithilfe von Stromstößen schnellstmöglich zu beenden (Elektrokardioversion). Autoren- & QuelleninformationenWissenschaftliche Standards: Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft. Autoren: Hanna Rutkowski Hanna Rutkowski ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion. Sabine Schrör Sabine Schrör ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie studierte Betriebswirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit in Köln. Als freie Redakteurin ist sie seit mehr als 15 Jahren in den verschiedensten Branchen zu Hause. Die Gesundheit gehört zu ihren Lieblingsthemen. Quellen:
Ist es normal seinen eigenen Herzschlag zu spüren?Ursachen von Palpitationen. Normalerweise wird das Schlagen des Herzens nicht bemerkt. Manche Menschen fühlen aber ihr Herz schlagen, wenn es aus irgendeinem Grund stärker oder schneller als sonst schlägt. Diese schnellen und kräftigen Herzschläge sind eine normale Reaktion des Herzens (Sinustachykardie).
Was ist wenn man sein Herz schlagen hört?Verantwortlich dafür können beispielsweise Gefäßveränderungen, Tumore, Blutarmut sowie ein erhöhter Blutdruck im Schädel oder eine Schilddrüsenüberfunktion sein. Ursächlich kann aber auch ein Schädel-Hirn-Trauma zugrunde liegen. Zudem rufen einige Medikamente als Nebenwirkung einen pulssynchronen Tinnitus hervor.
Ist starkes Herzklopfen gefährlich?Im schlimmsten Fall wird daraus ein Kammerflimmern mit Pulsraten von über 300 Schlägen pro Minute, das ohne sofortige Behandlung tödlich verlaufen kann. Deshalb muss bei längeren Anfällen von Herzrasen, oder wenn Symptome wie Schwäche oder Schwindel hinzukommen, unbedingt ein Arzt gerufen werden."
Was bedeutet ein starker Herzschlag?Extrasystolen, häufig auch als Herzstolpern, Herzaussetzer oder Herzklopfen bezeichnet, werden medizinisch als eine Form der Herzrhythmusstörung betrachtet. Die zusätzlichen Herzschläge sind meist kaum bzw. nur sehr schwach zu spüren.
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