Wer hat den 2 Weltkrieg gewonnen

Vor 75 Jahren eilten deutsche Truppen in der Sowjetunion von Sieg zu Sieg. Nicht auszudenken, wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte. Neben der jüdischen war auch der slawischen Bevölkerung Osteuropas ein schreckliches Schicksal zugedacht.

Scheinbar unaufhaltsam stießen Hitlers Armeen im Sommer 1941 nach Osten vor. Mehr als drei Millionen deutsche und über 600.000 verbündete Soldaten beteiligten sich an der bis dahin größten Offensive der Geschichte. Am 22. Juni hatte der Angriff begonnen, die in den folgenden Wochen und Monaten errungenen militärischen Erfolge waren spektakulär. Anfang Dezember standen die Truppen des deutschen Diktators vor Leningrad und Moskau. Im Süden hatten sie fast die gesamte Ukraine überrannt.

Dieser so genannte „Ostfeldzug“ war der Krieg, den Hitler schon so lange gewollt hatte. Und er war kein Krieg im herkömmlichen Sinne wie etwa die Vorjahres-Attacke gegen die Alliierten im Westen. Der von dem Diktator stets als Feindbild beschworene „jüdische Bolschewismus“ sollte ausgerottet und ein „Großgermanisches Reich“ errichtet werden. Nun schien die Umsetzung dieser Visionen auf einmal zum Greifen nah.

Ziel: 30 bis 50 Millionen Menschen aus Osteuropa „entfernen“

Bis zum Ural sollte die deutsche Herrschaft reichen. Gegliedert in die vier Reichskommissariate „Ostland“, „Ukraine“, „Moskowien“ und „Kaukasien“. Deutsche Siedler sollten nach und nach das Land bevölkern, so genannte „Wehrdörfer“ die eroberten Gebiete absichern. Deutschland würde durch dieses Hinterland im Osten autark werden, schwebte Hitler und seinen Planern vor. Denn damit hätte das Reich über ein riesiges Reservoir an Getreide, Öl und Arbeitskräften verfügt.

„Der einheimischen slawischen Bevölkerung war dabei ein wahnwitzig schreckliches Schicksal zugedacht“, sagt der Historiker Johannes Hürter vom Institut für Zeitgeschichte in München. Die Bewohner sollten entweder „germanisiert“, als Arbeitssklaven missbraucht, nach Sibirien deportiert oder gleich ermordet werden. Der von der SS erstellte „Generalplan Ost“ etwa sah vor, zwischen 30 und 50 Millionen Menschen zu „entfernen“, um Platz für rund zehn Millionen deutsche Siedler zu schaffen.

Buchtipp:

Dahinvegetieren unter der Knute der „Herrenmenschen“

Den Zurückgebliebenen hingegen drohte ein hartes und entbehrungsreiches Leben unter der Knute der selbsternannten „Herrenmenschen“. Für die sollten sie schuften, dabei in ärmlichen Verhältnissen dahinvegetieren, ungebildet bleiben und vor allem sich widerstandslos in ihr Geschick fügen. Bereits 1940 hatte der Reichsführer SS Heinrich Himmler geäußert, es genüge, wenn die „Fremdvölkischen im Osten“ ihren eigenen Namen schreiben und ein wenig rechnen könnten. Ansonsten hätten sie in der Schule zu lernen, „daß es göttliches Gebot ist, den Deutschen gehorsam zu sein und ehrlich, fleißig und brav zu sein.“

Neu war die Idee der Nationalsozialisten nicht, das östliche Europa zu erobern, zu besiedeln und auszubeuten. Hitler selbst hatte schon Mitte der 1920er-Jahre in „Mein Kampf“ darüber schwadroniert, den Blick nach Osten zu richten und dem deutschen Volk dort den „ihm gebührenden Grund und Boden auf dieser Erde zu sichern“. Doch bereits zuvor, im wilhelminischen Kaiserreich, hatten völkische Gruppierungen eine „Siedlungspolitik großen Stils“ gefordert. Und konservative Eliten hatten von einer kolonialen Ausbeutung des „Ostraums“ geträumt.

Keine ferne Zukunftsutopie

So muss es nicht verwundern, dass die Pläne der Nazis auf breite Zustimmung stießen. Die deutschen Wirtschaftsführer beispielsweise kannten keine Skrupel und hofften auf hohe Profite. Die Wehrmacht versprach sich vor allem von der angestrebten Autarkie immense Vorteile. Hier wirkten noch die Erfahrungen des Ersten Weltkriegs nach, als es nicht gelungen war, die heimatliche Bevölkerung ausreichend zu versorgen.

„So krude und utopisch Entwürfe wie der ‚Generalplan Ost‘ anmuten, es handelte sich bei ihnen keineswegs um ferne Zukunftsutopien“, sagt Hürter. „Sie waren sehr konkret und real. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wären sie schrittweise sehr rasch verwirklicht worden.“

Polen als Experimentierfeld für die Sowjetunion

Tatsächlich hatten die deutschen Eroberer bereits während des Krieges begonnen, ihre monströsen Visionen umzusetzen. Schon ab 1939, nachdem die Wehrmacht den westlichen Teil Polens besetzt hatte, deportierten sie zahlreiche Polen und Juden aus dem „Warthegau“. Diese an das Deutsche Reich angrenzende Region sollte ausschließlich mit Volksdeutschen besiedelt werden. Die Vertriebenen kamen ins so genannte „Generalgouvernement“, wo Terror, Verschleppung, Internierung und Vernichtung auf sie warteten. Denn auch dort wollten die Besatzer Platz für deutsche Siedler schaffen.

Das besetzte Polen entwickelte sich zum Experimentierfeld für das, was den Menschen in der Sowjetunion nach dem deutschen Angriff blühen sollte. 17 Millionen sowjetische Zivilisten fielen dem „Unternehmen Barbarossa“ und der nachfolgenden Besatzungspolitik zum Opfer. Unter anderem setzten die Deutschen Hunger als Waffe ein, um die Bevölkerung zu dezimieren – etwa bei der jahrelangen Belagerung Leningrads.

Kurz nach dem Angriff begannen die Deutschen bereits gegen England und die USA zu rüsten

Dass man den Krieg im Osten gewinnen würde, davon waren die meisten deutschen Verantwortlichen zunächst fest überzeugt. „Bereits wenige Wochen nach dem Angriff auf die Sowjetunion wurde die Rüstung umgestellt“, erläutert Hürter. „Statt für das Heer wurde nunmehr verstärkt für die Marine und die Luftwaffe produziert , um für künftige Kämpfe gegen England oder gar die USA gewappnet zu sein.“

Aber die Sowjetunion war keineswegs der „Koloss auf tönernen Füßen“, für den sie Hitler und mit ihm viele andere gehalten hatten. Ende 1941 verloren deutsche Truppen die „Schlacht um Moskau“. Der beabsichtigte „Blitzkrieg“ war damit gescheitert. Zwar gelang es den Deutschen im Laufe des Jahres 1942 erstaunlich rasch, ihre Rüstungsproduktion auf einen langen Konflikt hin auszurichten. Eine Kriegswende ließ sich damit allerdings nicht mehr erzwingen, sondern die Niederlage nur noch hinauszögern.

„zum Glück gewannen wir ihn nicht!“

Spätestens 1943 war endgültig klar, dass es mit dem „Großgermanischen Reich“ nichts werden würde. Doch Abermillionen Menschen hatte diese wahnwitzige Vision bis dahin bereits das Leben gekostet. Nicht auszudenken, welch unendliches Leid noch gefolgt wäre, wenn Nazi-Deutschland den Krieg tatsächlich gewonnen hätte.

In seinem 1930 erschienenen Gedicht „Die andere Möglichkeit“ skizziert der Schriftsteller Erich Kästner spöttisch, aber auch erschrocken die fatalen Folgen, die ein deutscher Sieg im Ersten Weltkrieg seiner Ansicht nach gehabt hätte. Die Schlusszeile des Gedichts lautet: „zum Glück gewannen wir ihn nicht!“ Wie viel mehr gilt diese Aussage für den Krieg, mit dem Hitler und sein Regime schon bald darauf die Welt überzogen.

Im Video:  Mit Gummi-Panzern in den Krieg - so überlisteten die Alliierten die Nazis

Wer hat Deutschland im Zweiten Weltkrieg besiegt?

Der Krieg weitete sich aus Zusammen mit ihren Verbündeten, den sogenannten Alliierten, befreiten die USA die Gebiete, die von den deutschen Armeen besetzt worden waren. Die deutschen Truppen wurden besiegt. Der Diktator beging am 30. April 1945 in Berlin Selbstmord.

Wer hat den Krieg gegen Deutschland gewonnen?

Nachdem Hitler am 30. April 1945 im Berliner Führerbunker Selbstmord begangen hatte, kapitulierten zwei Tage später die deutschen Truppen der Stadt. Am 8. Mai 1945 unterschrieb Generalfeldmarschall Keitel die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht; der Krieg in Europa war damit beendet.

Wer hat wem den 2 Weltkrieg erklärt?

Nachdem Hitler das von Großbritannien und Frankreich gestellte Ultimatum für einen Rückzug aus Polen nicht befolgte, erklärten die beiden Großmächte am 3. September 1939 dem Deutschen Reich den Krieg. Allerdings folgten darauf nur minimale militärische Handlungen, so dass Polen nicht sonderlich entlastet wurde.

Wer hat im Zweiten Weltkrieg gegen wen gekämpft?

Polen war das erste Land, das von den deutschen Truppen überfallen und besetzt wurde. Deutschland war mit Italien und Japan verbündet. Diese Mächte nannte man „Achsenmächte“. Die Gegner der Achse waren in den sechs Kriegsjahren vor allem Großbritannien, Frankreich, die Sowjetunion und die USA.

Toplist

Neuester Beitrag

Stichworte