Wer ist balian buschbaum

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The Most Beautiful Transgender People in Hollywood

December 24, 2015 First Published: January 15, 2015

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No, that's not Justin Timberlake's long-lost brother. It's former German pole vaulter (né Yvonne Buschbaum). In November 2007, he announced his retirement from the sport and began gender reassignment surgery. Since then, he has appeared on Let's Dance, Germany's version of Dancing With the Stars. He is another example of a guy who just knows how to groom.

Herr Buschbaum, für unser Motto „Die Kunst, sich immer wieder neu zu erfinden“ sind Sie der ideale Kandidat. Ist das Ihr Lebensmotto? 

Balian Buschbaum: Ja. Ich liebe es, neugierig zu sein, mich zu fragen: Wie verändert sich die Welt? Ich liebe es, mich weiterzuentwickeln, mich weiterzubilden. Da strahlt mein Herz.

Was ist die wichtigste Zutat, sich immer wieder neu erfinden zu können?

Manche Menschen tun sich glaube ich mit dem Neuerfinden sehr schwer. Veränderung bedeutet für sie erst einmal Angst. Sie sagen: Oh Gott. Bloß nicht! Am Ende wird es schlechter! Es ist also schon Charaktersache. Aber jeder kann versuchen, sich seinen Ängsten zu stellen. Rauszugehen. Neues zu wagen. Vielleicht wird es besser. Vielleicht wird es total genial. 

Bei Ihnen fand die Veränderung gleich mehrmals statt – einmal in Bezug auf die Geschlechter-Identität, dann die Transformation vom erfolgreichen Leistungs-Sportler zum Bestseller-Autor und Coach für die deutsche Wirtschaft. Welche Veränderung war schwieriger?

Wenn ich ehrlich bin, keine Veränderung ist schwierig, wenn man mit entsprechendem Mindset rangeht! Spannend für mich war der Sprung vom Microkosmos Sport in die große weite Welt der Wirtschaft, Ich liebe es einfach Systeme und Verhaltensweisen zu analysieren, zu hinterfragen und zu optimieren. Das ist mein Job, den ich mit Leidenschaft ausübe.

„Ich musste zu dem Menschen werden, der ich innerlich schon immer war“

Sie haben sich selbst den neuen Namen Balian gegeben. Inspiriert von der Figur Balian von Ibelin, eine Figur aus dem Film „Königreich der Himmel“. Dieser Balian verliert alles und begibt sich dann auf eine Reise, auf der er sich selbst und seine Aufgaben kennenlernt. Inwiefern spiegelt sich das in Ihrem Leben wider?

Ich wurde, sage ich jetzt mal ganz bewusst, als Mann mit männlicher Identität aber mit weiblichen Geschlechtsmerkmalen geboren. Für mich war es ganz wichtig zu fühlen, dass ich so leben darf, wie ich bin. Das war lange einfach nicht so. Die Hülle passte nicht zu mir. Und da gab es keinen Reißverschluss, den ich öffnen und aussteigen konnte. Ich habe mich also neu erfinden müssen, musste zu dem Menschen werden, der ich innerlich schon immer war. Selbst wenn manche meine Geschichte schwer nachvollziehen können, glaube ich, dass dieser Prozess auf die ein oder andere Art und Weise auf jeden von uns wartet. Jeder muss irgendwann die Vision seines Lebens leben.

In Ihrem Fall hat dieser Prozess 27 Jahre gedauert.  Braucht so eine Neuerfindung viel Zeit? 

Das ist ganz unterschiedlich. In meinem Fall war es komplex. Ich bin im Spitzensport groß geworden. Ich habe mit meinem Körper mein Geld verdient. Das war meine Existenz. Mein Leben. Ich hatte alles. Pokale, Erfolge. Ich habe dafür geliebt, gelebt, alles getan. Und gleichzeitig wusste ich, wenn ich diesen Weg einschlage, dann muss ich meine sportliche Karriere beenden. Das war schwer.  Ich hatte ein Hollywoodleben. Aber ich war nicht glücklich. Und das war der Punkt zu sagen: Ich lasse alles los, um der Mensch zu sein, der ich in mir schon immer war.  

„Ich hab jetzt jeden Tag Olympia“

Manchmal ist Loslassen schmerzhaft. Gibt es Dinge aus Ihrem früheren Leben, die Sie vermissen?

Mein vergangenes Leben ist ja nicht weg. Alles, was ich erlebt habe, trage ich ja in meinem Herzen. Aber trotzdem wusste ich, Mensch, ich war bei Olympia dabei. Das war nett. Aber es war halt nicht „Bähm“.  Und jetzt wache ich morgens auf. Und ich sage: „Bähm!“ Und darum geht es doch im Leben. Ich habe jetzt jeden Tag Olympia. Was will ich mehr? 

Gab es vor der Geschlechtsangleichung trotzdem nochmal Momente, in denen Sie gezweifelt haben? Sie haben ja auch Dinge ausgeschlossen, Kinder gebären zum Beispiel. 

Ich hatte nie Zweifel an meiner Identität. Ich wusste immer, ich bin ein Mann.  Für mich wäre es nie in Frage gekommen, Kinder zu gebären. Natürlich war es mir klar, ich kann nie Kinder zeugen.  Aber das ist gar nicht das Thema, ich glaube, das Thema ist Liebe. Liebe, die man weitergibt.

„Die haben Buschbäumchen zu mir gesagt“

Sie haben gesagt, Sie waren immer ein Junge. Können Sie sich erinnern, woran sich das gezeigt hat? 

Ich war immer mit meinen Fußballkumpels zusammen.  Wir haben gekickt und fanden Mädchen doof. Die anderen Kinder haben mich übrigens immer als Junge akzeptiert. Sie haben mich zum Beispiel nie bei meinem alten Vornamen genannt. Die haben Buschbäumchen gesagt. Oder Baumi. Die hatten einfach ein Gefühl für die Situation. Sie wussten, da ist etwas anders. Aber am Ende war es wichtig, dass wir Spaß hatten. Dass ich Tore geschossen habe.

Ist es so leichter als andersherum? Wenn ein Kind, das aussieht wie ein Mädchen, Fußball spielt, dann finden es alle cool. Aber wenn der Junge im Prinzessinnenkleid ankommt, wird er doch gehänselt.

Ich glaube,  wir haben in Deutschland generell ein Diskriminierungs- und  Akzeptanzproblem. Wir sortieren viel zu sehr in Schubladen. Wenn wir jemanden sehen, den wir nicht einordnen können, macht uns das nervös. Dabei gibt es so viele Menschen, die eben nicht in diese Schublade hineinpassen. 

„Ich wollte den Ausknopf drücken. Aber den gab es nicht“

Wie war Ihre Pubertät?  

Ich glaube, die meisten Teenager fragen sich irgendwann entsetzt: Oh Gott, was passiert hier? Für mich war es definitiv der falsche Film. Ich wollte den Aus-Knopf drücken, aber den gab's nicht. Ich konnte mich glücklicherweise mit Sport ablenken, meinen Körper durchs Training männlich formen. Sonst wäre ich vielleicht in der Alkoholabhängigkeit gelandet. Oder im Suizid. 

Wer ist balian buschbaum

Durch eine Geschlechtsangleichung fand er zu dem Menschen, der er immer schon war.

Foto:

Dumont

Nun gilt Sport ja nicht als der Ort, an dem Transgender eine große Rolle spielt.

Der Spitzensport, in dem es um Chancengleichheit geht, hat generell ein Riesenproblem. Wir klassifizieren hier ganz klar in männlich und weiblich. Aber was ist zum Beispiel mit Intergeschlechtlichen? Die südafrikanische Läuferin Caster Semenya hat von Natur aus einen erhöhten  Testosteronspiegel. Dadurch ist sie einfach schneller. Manche sagen: Hör mal, Fräulein, du nimmst jetzt bitte Medikamente, damit dein Testosteronspiegel runtergeht. Sonst darfst du nicht mehr mitmachen. Da sage ich:  Was ist mit Michael Phelps, der von Natur aus eine riesige  Armspannweite hat? Darf der dann auch nicht mehr mitmachen? 

Müsste sich der Sport vom binären System verabschieden? 

Ja, ich glaube, das ist ein veraltetes System, das noch nie wirklich funktioniert hat.

„Ich wäre wahrscheinlich ein blöder, oberflächlicher Typ geworden“

Bei allem Leid: Sind Sie im Rückblick auch dankbar, dass Sie auch den weiblichen Hormonzustand kennenlernen durften?

Ich habe mir oft die Frage gestellt, was für ein Mensch wäre rausgekommen, wenn ich ein stinknormaler Junge gewesen wäre. Ich glaub, das wäre nicht so gut geworden, wie es jetzt ist. Weil mir dieses Sensitivere, Tiefere gefehlt hätte. Ich wäre wahrscheinlich ein blöder, oberflächlicher Typ geworden.  

Sind Sie Feminist? 

Ich liebe Gleichberechtigung. Ich hasse, wenn es irgendwo Ungleichheiten gibt. Wenn die Frau und der Mann dieselben Jobs machen, warum verdienen sie nicht dasselbe? Verstehe ich nicht. Aber ich bin  kein radikaler Mensch, der sagt: Das müssen wir unbedingt ändern. Mit Aufklärung und neuem Bewusstsein erreichen wir viel mehr als mit Zwang. 

Haben Sie die Erfahrung gemacht, dass Sie jetzt mit diesem männlichen Körper ernster genommen werden? Dass Sie lauter sein dürfen?

Würde ich nicht sagen. Ich habe immer mein Leben gelebt. Unabhängig davon, wie ich aussah. Ich war dann laut, wenn ich laut sein wollte. Der Körper hat heute aber eine andere Wirkung, weil ich bei mir bin. Wenn man sich selbst nicht richtig findet, kann man das, was man in sich hat, nicht rüberbringen.  

Auch im Kopf hat sich einiges verändert. Sie haben in einem anderen Interview gesagt, dass Sie plötzlich so viel klarer waren durch das Testosteron.

Ich war immer ein Stratege, ich weiß, was ich tun muss, um dahin zu kommen. Trotzdem würde ich sagen, dass durch das Testosteron mehr Leichtigkeit gekommen ist. Es war wie nach Hause kommen. Ich ruhe in mir. Viele sagen, Testosteron macht aggressiv. Mich hat das Testosteron sanft gemacht und liebevoll. Weil es das war, was mir die ganze Zeit gefehlt hat. 

Sie haben mal gesagt, Sie hätten sehr früh bemerkt, dass Sie Frauen sexuell attraktiv finden. Haben Sie mal gedacht: Vielleicht bin ich einfach homosexuell?

Für mich war ganz klar: Ich ich bin heterosexuell. Männer waren für mich immer klassische Kumpels. Und ich wäre nie auf die Idee gekommen zu sagen: Ich bin lesbisch, weil meine Identität war ja ganz klar männlich. 

Zum ersten Mal verknallt?

Als ich fünf Jahre alt war, hatte ich ein Kindermädchen, das fand ich so toll. Ich hab dauernd drüber nachgedacht: Mein Gott, wie kriegst du die rum? Ich hab versucht, sie mit Liegestützen zu überzeugen. Hat natürlich nicht geklappt. Was aber ja eher am Alter als am Geschlecht lag. 

„Man muss nicht in jedem Formular angeben, welches Geschlecht man hat“

Sie haben mal gesagt, das Geschlecht werde überbewertet. Wäre es da nicht auch eine Option zu sagen: Ich bin eine männliche Frau? Platt gesagt: Scheiß auf den Penis.

  Wenn ich sage, ich finde, dass das Geschlecht überbewertet wird, dann meine ich damit, dass wir bei jedem Formular angeben müssen, was für ein Geschlecht wir haben. Das finde ich unnötig. Ich glaube aber, dass das Geschlecht für einen selber ganz, ganz wichtig ist. Darum dreht sich ja unser Leben. Da geht es um die Frage: Wer bin ich? 

Ist das Geschlecht nicht auch deshalb so wichtig ist, weil wir kulturell binär geprägt sind?

Die meisten Menschen wissen, was für ein Geschlecht sie haben. Dazu müssen sie nicht in die Hose gucken. Das ist ihre Identität. Und die lässt sich nicht verändern. Die lässt sich nicht therapieren oder abwaschen. Und ich glaube, dass das ganz wichtig ist.  

„Ich wusste schon mit fünf Jahren: Mein Penis wird wachsen“

Haben Sie nach der Geschlechtsangleichung so etwas wie eine zweite Pubertät erlebt? Mussten Sie sich erstmal gewöhnen?

Nein. Ich wusste schon mit fünf Jahren, mein Penis wird mir wachsen. Darauf habe ich gewartet. Da das nicht passiert ist, musste ich es eben selbst in die Wege leiten.  Ich kann mich genau erinnern, wie ich aus der Narkose aufgewacht bin. Ich fühlte, da ist endlich der Penis, der schon immer da sein sollte. Ich hatte ihn vorher schon gefühlt, er war nur nicht sichtbar.  

Ist die Operation riskant?

Sie dauert ewig. Man kann das vergleichen mit einer Herztransplantation. Sehr komplex, nicht ohne Risiko, ganz klar. Aber für mich war klar: Ich mache keine halben Sachen. Ich bin ein Mann und mein Penis gehört zu mir.  

Hatten Sie da Unterstützung?  

Eigentlich ja, viel. Meine Eltern, meine Freunde.  

„Geht über das Herz, nicht über den Verstand!“

Da war auch nicht die Oma, die gesagt hat: Yvonne, du spinnst!

Meine Oma war leider an Demenz erkrankt. Ich hatte sie ein halbes Jahr nicht gesehen und in der Zwischenzeit schon Hormone genommen.  Ich kam zur Tür rein. Wir haben uns angeguckt und Omili hat gefragt: Wo warst du denn so lange, du Lump? Sie hat es sofort kapiert. Was ich bin und wer ich bin. Toll! Und das ohne Worte.  Das würde ich anderen Menschen gern mitgeben: Fühlt euch in andere Menschen ein. Geht über das Herz, nicht über den Verstand. Dann versteht ihr.  

Wer ist balian buschbaum

1999 wurde Balian Buschbaum, damals noch unter seinem alten Namen, Deutsche Meisterin im Stab­hoch­sprung.

Foto:

picture-alliance/ dpa

Ist das sexuelle Erleben nach der Operation anders geworden?

Wenn man bestimmte körperliche Merkmale nicht an sich mag, hat man keine tolle Sexualität. So wie man sich das vorstellt, funktioniert es nicht.  Nach der OP fühlte ich meinen Penis und er funktioniert. Das war eine Offenbarung. In der Sexualität so sein zu dürfen, wie du bist, ist ein Geschenk.  Es ist Vereinigung. Es ist Liebe. 

Nervt es Sie eigentlich, dass wildfremde Menschen wie ich jetzt zum Beispiel mit Ihnen über Ihren Penis reden?

Na ja, ich bin mittlerweile schon dran gewöhnt. Schade finde ich, wenn es eine Ausschließlichkeit gibt und man gleichzeitig sagt Balian und Penis. Mein Nachname ist nicht Penis. Aber ich glaube, dass es trotzdem wichtig ist, dass wir darüber reden. Viele Menschen stellen sich Fragen und wer diese Fragen beantwortet, trägt zur Aufklärung bei.  Ängste verlieren sich, Verständnis kann wachsen. 

Wie ist es, wenn Sie ein erstes Date haben? Sprechen Sie mit der Frau über Ihre Vergangenheit?

Kommt immer drauf an, was man vor hat. Wenn die Frau nicht mit der Lupe dastehst und genau guckt, merkt sie es nicht. Aber wenn die Sache ernster werden soll, dann spricht man natürlich darüber. Eine Beziehung gründet sich ja auf Ehrlichkeit. Es muss aber auch nicht immer das Hauptthema sein. Der Mensch besteht aus 1000 Sachen mehr als den Geschlechtsmerkmalen. Ich bin ein stinknormaler Kerl. Mit mir kann man Spaß haben. Mit mir kann man auch langweilig auf dem Sofa lümmeln. 

„Ich verliebe mich in einen Menschen, nicht in sein Geschlechtsteil“

Haben Sie schon mal einen Korb bekommen, wenn Sie einem Date Ihre Geschichte erzählt haben?

Ich persönlich nicht. Warum auch? Der Mensch verliebt sich ja nicht in das Geschlecht. Ich reiß jetzt niemandem die Hose runter und sage „Mensch, hast du ein wundervolles Geschlecht!“ Ich verliebe mich ja in einen Menschen, der mir gegenübersitzt, der mit mir spricht,  mit mir lacht.  

Trotzdem stehen viele Menschen auf ein Geschlecht. 

Viele, ja. Es gibt aber auch Menschen, die passen einfach in dieses Konstrukt nicht rein. Ich glaube, es gibt mittlerweile über 70 Begrifflichkeiten, wie man sich sexuell orientieren kann. Es gibt auch manche Menschen, die sind gender fluid. Heute Mann, morgen Frau und übermorgen divers. Da finde ich mich selber auch nicht wieder. Aber ich respektiere die Andersartigkeit des anderen. Mir bricht kein Zacken aus der Krone, wenn ich das einfach akzeptiere. Ich kann sagen: Wow, wenn du damit glücklich bist, ist doch schön. Ich muss das doch nicht diskriminieren, oder? 

„Die Jugendlichen heute sind viel aufgeklärter als noch vor zehn Jahren“

Hat die Gesellschaft sich da weiterentwickelt?

Ja. Gerade in Schulen bemerke ich eine deutliche Veränderung. Die haben viel mehr Bewusstsein, viel mehr Verständnis für die Vielfalt auf der Welt. Die sind viel aufgeklärter als noch vor zehn Jahren. 

Sie haben Ihr Glück gefunden. Können Sie anderen Menschen den Weg weisen?

Es gibt keine Anleitung. Glück ist für jeden etwas anderes. Das muss man rausfinden. Und dafür muss man Zeit mit sich verbringen. Ausprobieren. Nicht verharren. Den Mut haben, neue Wege zu gehen und zu wissen: Ich weiß nicht, ob es richtig  ist, aber ich probiere es aus.  

Sie sind heute Autor, Speaker und Fachexperte für Change- und Diversitymanagement und sind deutschlandweit in den großen Firmen unterwegs, um die Vorteile eines intelligenten Diversitymanagements aufzuzeigen und Aufklärung und Bewusstsein in die Unternehmen zu bringen. Wie wichtig ist Vielfalt für uns Menschen?

Ohne Vielfalt kein Überleben! Denn nur so kann die Menschheit sich weiterentwickeln. In der Wirtschaft wissen wir zum Beispiel, das divers zusammengestellte Teams wesentlich produktiver und erfolgreicher sind als andere. Es gibt kein Diversity ohne Change und ohne Veränderung auch keine Vielfalt. Für mich ist Diversity kein Weichspühler sondern der Kalkentferner, der in Unternehmen einiges zum menschlichen und wirtschaftlichen Erfolgt beitragen kann, wenn man es nur zulässt. 

Wie weit sind nach Ihrem Einblick deutsche Unternehmen beim Thema Diversity?

Ich sehe hier eine große Spaltung, denn manche Unternehmen sind schon seit Jahren dran und andere beginnen erst das Thema ernst zu nehmen. Daher ist Potenzial da, aber es gibt noch viel zu tun! 

Was sind künftig hier die größten Herausforderungen?

Die größte Herausforderung ist die Aufklärung und das Bewusstsein durch alle „Schichten“ hindurchzubekommen. Der Mitarbeitende in der Produktion ist tägtäglich z.B. mit dem aus dem Ausland stammenden Mitarbeiter zu Gange, wohningegen häufig die Vorstände und Führungsebenen von der Vielfalt und ihren vielen Vorteilen nichts mitbekommen. Für sie ist häufig das Wort Diversität mit dem Zeigen der Regenbogenflagge oder mit einmal im Jahr stattfindenden Diverstiy Days abgehakt. Diversität ist aber keine Eintagsfliege, sondern essenziell für jedes Unternehmen. 

Ihre Botschaft an die Wirtschaft, an die CEOs?

Tragen Sie mehr zur Aufklärung bei, wir retten dadurch nicht nur Menschenleben, sondern auch die Wirtschaft!