Wer ist dance monkey

Musik 29. November 2019, 17:38 Uhr

Die einen lieben das Lied, die anderen hassen es: „Dance Monkey“ der Australierin Toni Watson, die derzeit als Tones And I weltweit in den Charts ist. Auch in Deutschland steht der Song weiterhin auf Platz eins. Wir stellen die 26-jährige Sängerin vor, die möglicherweise vor einer großen Karriere steht. Mit Video!

Von der Straßenmusikerin zur Sängerin eines weltweiten Nummer-eins-Hits: Toni Watson alias Tones And I. | Bild: Warner Music Group

Der größte Pop-Hit seit Jahren kommt von einer kürzlich noch total unbekannten australischen Straßensängerin. Mittlerweile dürfte jeder, der über einen Internetanschluss verfügt, schon mal in Kontakt mit „Dance Monkey“ gekommen sein, diesem ungewöhnlichen und etwas seltsamen Stück Musik von Toni Watson, die sich Tones And I nennt und gerade selbst nicht so genau weiß, wie ihr geschieht.

„Alles ist verrückt und komplett irreal“, sagt die 26-Jährige. Watson ist gerade erst in Deutschland angekommen, sie war vorher noch nie in Europa und ist sehr angetan. „Die kleinen Bauernhäuschen und Hügel, die ich vom Flugzeugfenster aus gesehen habe, fand ich sehr niedlich.“

Sie lernt die Welt im Zeitraffer kennen, vorgestern Taiwan, gestern London, dann Deutschland, Paris und New York, alles innerhalb von zehn Tagen, und man merkt ihr an, dass das Tempo gewöhnungsbedürftig ist. Die Kappe hängt tief in der Stirn, die blonden Haare hängen etwas matt herunter, die Frau wirkt reif für ein Wellness-Wochenende, aber halt nicht jetzt.

Denn „Dance Monkey“ ist ein echtes Weltereignis. Seit vier Monaten Nummer eins in Australien, aber auch in praktisch ganz Europa an der Spitze und in den USA rasant im Kommen – „hätte mir vor einem Jahr jemand gesagt, dass mir so etwas passieren wird, hätte ich ihn nur ausgelacht“, sagt sie.

Das Cover der Single „Dance Monkey“ von Tones And I. | Bild: Warner Music Group

Was den Song so besonders macht? „Dance Monkey“ wirkt wie ein Kinderlied, besteht aus nicht allzu vielen Worten, ein paar schlichten Beats und Loops sowie einer sich ständig wiederholenden, dabei leicht variierenden Melodie. Wer das Lied nicht abgrundtief hasst (auch das gebe es, so Watson), findet es originell bis skurril. Dazu kommt noch die Stimme, von der Watson gar nicht dachte, dass sie außergewöhnlich sei, „bis alle anfingen, mir zu sagen, dass meine Stimme ja nun wirklich nicht ganz normal ist“.

Um die Sängerin selbst ranken sich ein paar Mysterien. Anfangs hieß es, sie sei 19, dabei ist sie schon 26. Im Küstenort Mount Martha bei Melbourne ist sie aufgewachsen, hat als Teenager Basketball gespielt, sich Songschreiben und Keyboardspielen beigebracht und in einem Klamottenladen gearbeitet.

Und was kommt nun?

Als Musikerin stand sie irgendwann bis zu sechs Stunden täglich auf der Straße, manchmal sei sie sich vorgekommen wie ein musizierendes Tanz-Äffchen – also schrieb sie „Dance Monkey“. „Der Song hört sich total nach Spaß an, ist aber ursprünglich aus Frust über die respektlosen Leute entstanden.“ Und nun? Ist das der Beginn einer großen Pop-Karriere oder das Glühen eines One-Hit-Wonders? Das kann niemand sagen.