Wer ist von der blutspende ausgeschlossen

Es kommt vor, dass Spendewillige nicht zur Blutspende zugelassen werden können. Manch einer kann nur schwer verstehen, warum wir einerseits dringend zur Blutspende aufrufen und andererseits nicht jeden zur Ader lassen. Doch dafür gibt es einen einfachen Grund: Aus Ihrer Blutspende werden hochwirksame Medikamente, nämlich Blutkonserven, hergestellt. Schon kleinste Mengen von Krankheitskeimen, die einem gesunden Menschen nicht schaden, können für einen geschwächten Patienten tödlich sein. Selbstverständlich achten wir auch darauf, dass Sie sich selbst durch eine Blutspende nicht gefährden.

Es gibt gesetzliche Vorgaben, wer nicht spenden darf. In vielen Fällen gelten nur befristete Spendesperren. In unten stehender Liste haben wir einige häufige Ausschlussgründe dargestellt.

AusschlussgrundZeitdauer des Ausschlusses
Akupunktur kein Spendeausschluss, wenn in ärztlicher Praxis durchgeführt,
sonst 4 Monate aussetzen
Alter 18 - 68 Jahre, Erstspender 60 Jahre
Auslandsaufenthalt in Malariagebiet und Regionen mit erhöhtem Hepatitisrisiko, insbes.
  • Afrika 
  • Südostasien
  • Südamerika
 
6 Monate aussetzen
Endoskopie (z.B. Magenspiegelung) 4 Monate aussetzen
Gelbsucht (Hepatitis B oder Hepatitis C) durchgemacht Blutspenden ist nicht erlaubt
Gewicht niedriger als 50 kg Blutspenden ist nicht erlaubt
Impfungen
(mit lebenden Erregern)
  • Polio-Schluckimpfung, Masern
  • Mumps
  • Röteln
 
4 Wochen aussetzen
Impfungen
(mit Totimpfstoffen)
  • Tetanus-Auffrischung, Grippe
  • Fleckfieber
  • Diptherie
  • Cholera
  • Hepatitis A und B
  • Typhus
  • Polio-Spritze
  • Zeckenimpfung
 
keine Einschränkung, wenn man sich wohlfühlt
Impfungen
  • Hepatitis B
  • Corona
 
 
  • Hepatitis B: 4 Wochen aussetzen
  • Corona: 1 Woche aussetzen
 
Krankgeschrieben, Unwohlsein, Krankheitsgefühl Spende erst wieder, wenn man gesund ist
Malaria durchgemacht oder in Malariagebiet geboren oder aufgewachsen keine Spende möglich
Medikamente muss unser Arzt entscheiden
Operationen (großer Eingriff) 4 Monate aussetzen
Operationen (kleiner Eingriff) muss unser Arzt entscheiden
Piercing, Ohrlochstechen 6 Monate aussetzen
Schwangerschaft, Stillzeit Spende erst 6 Monate nach Entbindung
Tätowierung 6 Monate aussetzen
Zahn gezogen eine Woche aussetzen

Sicherheitsmaßnahmen

Vom Blutspenden ausgeschlossen

Infektion, Auslandsaufenthalt, Diabetes: Auf dem Weg zum Aderlass gibt es viele Hürden - Wer aus welchen Gründen vom Blutspenden ausgeschlossen ist

Das Rote Kreuz ist ständig auf der Suche nach Blutspendern. Blutprodukte zählen im Notfall zu den wichtigsten Medikamenten. Blut kann nicht künstlich hergestellt werden und ist nur beschränkt haltbar: Maximal 42 Tage lang kann ein Konzentrat mit roten Blutkörperchen verabreicht werden.

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Darf ich Blut spenden, wenn ich Medikamente nehme?

Die Zulassung zum Blutspenden ist vom Gesetzgeber nach wissenschaftlichen Kriterien geregelt. Dies dient dem Schutz der Spender und Empfänger von Blutpräparaten gleichermaßen. Deshalb wird auf jedem Blutspendetermin den Spendewilligen zunächst ein Fragebogen vorgelegt, auf dem sie wahrheitsgemäß beantworten müssen, ob sie sich gesund und fit fühlen, kürzlich einen Arzttermin hatten oder zurzeit Medikamente einnehmen. 
 

Schließt denn eine Medikamenteneinnahme von der Blutspende aus?

Nicht unbedingt. Hier kommt es im Einzelfall auf das Medikament oder auf die Dosierung an. Die Pille oder auch ein Blutdruckmittel beispielsweise hindern nicht an der Blutspende, wenn Du jedoch zum Beispiel als Diabetiker auf das Spritzen von Insulin angewiesen bist, sieht es anders aus. Du solltest mit Deinem Arzt klären, ob Du als Diabetiker Blut spenden darfst.
Eine antibiotische Behandlung oder systemische Behandlung mit Kortison führen in der Regel zu einer vierwöchigen Spendepause. Nach der Einnahme von Antihistaminika ist meist ein Spende dennoch möglich: Der Arzt wird nur mit einem Herstellungsvermerk dafür sorgen, dass eventuell im Blutplasma vorhandene allergiebedingte Antikörper dem Empfänger des Spenderblutes nicht schaden können. 
Es gibt Medikamente, wie Aspirin, die das Blut beeinflussen, doch einer Blutspende steht trotzdem nichts im Wege. Deshalb ist es zwingend notwendig ist, dass die Einnahme auf dem Fragebogen angegeben wird. Aspirin enthält den Arzneistoff Acetylsalicylsäure, der über die Blutplättchen die Blutgerinnung hemmt.

Was hat die Einnahme von Aspirin (oder ASS) und vergleichbaren Medikamenten für eine Auswirkung auf die Blutspende?

ASS und Ibuprofen hemmen die Funktion der Thrombozyten (Blutplättchen) in Deinem gespendetem Blut und werden in diesem Fall nicht an Patienten weitergegeben. Paracetamol dagegen hat diese Wirkung auf Thrombozyten nicht. Es hindert Dich allerdings nicht an der Blutspende, da grundsätzlich aus jeder Blutspende drei Präparate hergestellt werden können: Ein Erythrozytenkonzentrat (rote Blutkörperchen), ein Thrombozytenkonzentrat und das Plasma. Somit kannst du mit einer Spende bis zu drei unterschiedlichen Menschen helfen, denn einige Patienten sind z.B. nur auf Thrombozyten oder Plasma angewiesen. 
Durch Medikamenteneinnahmen können wir jedoch nicht aus allen Spenden alle drei Präparate herstellen. Bei der Einnahme von Aspirin beispielsweise werden dann das Blutplasma und die roten Blutkörperchen verwendet. 
 

Was bedeuten die Aufkleber auf dem Blutspendetermin? 

Wenn Dein Blut aufgrund einer Medikamenteneinnahme nur teilweise eingesetzt werden kann, darfst Du Blut spenden, allerdings wird das Blut dann mit einem bunten Aufkleber markiert. Ein brauner Aufkleber bedeutet zum Beispiel, dass auf Grund bestimmter Medikamenteneinnahme nur ein Erythrozytenkonzentrat hergestellt werden kann, bei einem lilafarbenen Aufkleber können wir kein Frischplasma herstellen. 

Warum gibt es keine ausführliche Auflistung aller Medikamente? 

Dies haben wir bewusst so entschieden, denn oftmals ist es nicht das Medikament, das Auskunft über den Rückstellungszeitraum gibt, sondern die dahinterliegende Krankheit. Was wir hiermit meinen? Wenn uns beispielsweise Jemand fragt, ob er nach der Einnahme von einer Ibuprofen Schmerztablette Blut spenden darf, ist wichtig zu wissen, weshalb Ibuprofen genommen wurde: Hatte die betreffende Person Kopfschmerzen oder vielleicht sogar Fieber? Eine Blutspende nach einer Grippe oder einem Fieberinfekt gibt es beispielsweise längere Wartezeiten. Auch bei einer Blutspende nach einer Erkältung gibt es gewisse Sperrfristen, an die sich gehalten werden müssen. Bei anderen Medikamenten kommt es auf die Dosierung an. Um zu verhindern, dass Spenderinnen und Spender durch falsche Informationen im Internet zum Blutspenden kommen, oder dem Blutspenden fernbleiben, bitten wir um eine Rücksprache mit unseren Kollegen, damit diese die richtigen Rückfragen stellen können. 
Deshalb ist es wichtig, dass Ihr uns bei Einnahme von Medikamenten vorab direkt kontaktiert. Unsere kostenfreie Hotline steht Euch telefonisch 0800-1194911 oder via Kontaktformular zur Verfügung. 

Bitte beachtet: Die finale Einschätzung, ob Ihr an Eurem Wunschtag spendetauglich seid oder nicht, obliegt dem Arzt auf dem Blutspendetermin. 

Ich wurde vom Blutspenden zurückgestellt 

Das ist schade und wir verstehen, dass die Entscheidung des Arztes für Dich eventuell frustrierend oder enttäuschend ist, selbst wenn Du Dich doch gar nicht so krank fühlst oder es doch „nur ein Schnupfen“ ist - aber denk immer daran, was für Dich wie eine Nichtigkeit wirkt, kann für den potentiellen Empfänger Deines Blutes tödlich sein, weshalb es wichtig ist, jeden Durchfall und jedes Medikament anzugeben, auch wenn es nicht wichtig erscheint. Denn wir dürfen nicht vergessen, dass manche Empfänger einer Blutspende stark geschwächte Immunsysteme haben. Daher: habt bitte Verständnis, wenn unser Arzt vor Ort Euch entweder zu Eurem eigenen Schutz oder zum Schutz des Empfängers vorübergehend zurückstellt. Nicht nur Medikamente können zu einer Sperrzeit führen, auch das Blutspenden nach einer Zahnbehandlung oder während einer Schwangerschaft kann zur Zurückstellung führen. Deswegen ist es immer wichtig, sich vor der Blutspende gut zu informieren. Eine Blutspende mit Hashimoto ist nur teilweise möglich. Das Blutspenden mit Colitis Ulcerosa hingegen ist leider nicht möglich. In solchen Fällen kannst Du Dich aber gerne anders bei der Blutspende beteiligen und somit auch Leben retten. 
 

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Warum kann nicht jeder jedem Blut spenden?

Ob Blutgruppen kompatibel miteinander sind, ist auch vom Rhesusfaktor abhängig. Hat ein Empfänger einen negativen Rhesusfaktor, darf er nur Blut von Rhesus-negativen Spendern erhalten. Rhesus-positive Patienten hingegen dürfen sowohl Blut von Rhesus-positiven als auch Rhesus-negativen Spendern erhalten.

Kann ich Blutspenden wenn ich Medikamente nehme?

* Bitte geben Sie die Einnahme von Medikamenten, auch „einfachen“ Schmerzmitteln, unbedingt der Ärztin oder dem Arzt bei der Blutspende an, da sie unter Umständen zur Wirkungslosigkeit gespendeter Blutzellen führen können.

Warum darf man kein Blut spenden Wenn man in England war?

Wegen der BSE-Gefahr. Dieser Ausschluss gilt für jeden, der sich zwischen 1980 und 1996 insgesamt mehr als sechs Monate im Vereinigten Königreich aufgehalten hat. Auch kürzere Besuche in Großbritannien, Irland oder auf den Kanalinseln könnten relevant werden, denn einzelne Aufenthalte werden zusammengezählt.

Warum spenden Ärzte kein Blut?

Die Blutproben werden im Labor auf verschiedene Infektionsmarker getestet, zum Beispiel für die viralen HIV-, Hepatitis-B- und Hepatitis-C-Infektionen und die bakterielle Syphilis. Enthält das Blut Anzeichen für Erreger, wird der Spender informiert und die Blutkonserve aus dem Verkehr gezogen.