Wie lange darf man mit 13 zocken

Kinder und Jugendliche in Deutschland verbringen täglich fast zwei Stunden mit Computer- und Videospielen. 117 Minuten zocken die 10- bis 18-Jährigen im Schnitt am Computer, an der Spielekonsole, am Smartphone oder Tablet. 10- bis 11-Jährige spielen täglich rund 76 Minuten, 12- bis 13-Jährige 126 Minuten. Die 14- bis 15-Jährigen zocken im Schnitt 132 Minuten pro Tag, die 16- bis 18-Jährigen verbringen 128 Minuten mit Videospielen. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Während Mädchen rund 89 Minuten pro Tag spielen, sind es bei den Jungen im Schnitt 139 Minuten.

Die meisten „Vielspieler“ finden sich vor allem unter den 16- bis 18-Jährigen, ein Fünftel (21 Prozent) in dieser Altersgruppe spielt pro Tag im Schnitt drei Stunden oder länger. Bei den 10- bis 11-Jährigen sind es lediglich 3 Prozent. Allein vor PC und Konsole wollen die meisten dabei aber nicht sitzen. Die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen (53 Prozent) spielt lieber gemeinsam als allein. 26 Prozent bevorzugen es, in einem Raum zusammen mit Freunden zu spielen, 27 Prozent spielen über das Internet mit anderen. 40 Prozent spielen am liebsten alleine, vor allem die Mädchen. Sechs von zehn Mädchen (60 Prozent) geben an, lieber alleine spielen zu wollen, bei den Jungen ist es nur jeder vierte (25 Prozent).

Weitere Ergebnisse der Kinder- und Jugendstudie stellt der Bitkom in einer telefonischen Pressekonferenz am 16. Mai 2017 um 10 Uhr vor. Anmeldung bitte per E-Mail an Lisa Weinert (l.weinert@bitkom.org).

Da diese Art von Medien heute überall präsent ist, hilft es sicherlich nicht, Computerspiele komplett verbieten zu wollen. Viel sinnvoller ist es, Kinder von Anfang an zu einem verantwortungsvollen Umgang damit zu erziehen. Doch welche Angebote sind für welches Alter geeignet? Ab wann dürfen Kinder allein am PC spielen und wie viel Zeit sollte täglich maximal investiert werden?


Computerspiele gibt es heute für jedes Alter, entsprechende Angebote findet man bereits für zweijährige Kinder. Mit dem Computer schon relativ früh vertraut zu sein, ist in unserer computeraffinen Zeit auch kein grundsätzlicher Nachteil. Beim Spielen am PC, so lautet heute vielfach die gängige Meinung, können Kinder auf unterhaltsame Weise auch Fähigkeiten erlernen, die in anderen Bereichen sinnvoll sind. Gerade sehr kleine Kinder sollte man jedoch zunächst nur sehr eingeschränkt mit dem PC konfrontieren.

Initiative "Schau hin"

Das deutsche Bundesministerium für Familien, Frauen, Senioren und Jugend gibt im Rahmen der Initiative "Schau hin", die sich mit dem Thema Medienkonsum bei Kindern und Jugendlichen befasst, folgende Empfehlungen für den Umgang mit PC-Spielen:
  • Kinder im Alter von drei oder vier Jahren sollten maximal 20 bis 30 Minuten täglich und nur unter Aufsicht der Eltern am Computer spielen dürfen. Reizüberflutung und ein Überschreiten der in diesem Alter individuell noch nicht sehr hohen Aufmerksamkeitsspanne gilt es dringend zu vermeiden. Eltern müssen zudem darauf achten, dass das Kind nicht überfordert ist. 
  • 45 Minuten pro Tag dürfen 7- bis 10-jährige Kinder spielen.
  • Bei 11- bis 13-jährigen Jugendlichen sollte der tägliche Zeitaufwand für Computerspiele 60 Minuten nicht übersteigen. 
  • Bei Jugendlichen über 14 Jahren ist darauf zu achten, dass die tägliche Zeit, die für PC-Spiele verwendet wird, in einem gesunden Verhältnis zu anderen Aktivitäten steht und ausreichend Zeit für Hausaufgaben, Lernen, Sport sowie Treffen mit Freunden und ähnlichem lässt.
Kinder- und Jugendpsychologen empfehlen außerdem, Kindern unter 10 Jahren keinen eigenen PC zur Verfügung zu stellen, um eine bessere Kontrolle gewährleisten zu können. Für einen gesunden Umgang mit Computerspielen sei es außerdem nötig, dass Kinder zwischen Spiel und Realität unterscheiden könnten. Diese Fähigkeit entwickele sich aber bei Kindern oftmals erst im Grundschulalter. Ein gewisses Maß an moralischem Urteilsvermögen müsse außerdem vorhanden sein, um über das Gesehene und Erlebte ausreichend reflektieren zu können.

Um eine altersgerechte Vorauswahl treffen zu können, gibt es in Deutschland die USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle), die Computerspiele in fünf verschiedene Altersklassen (ab 18, 16, 12, 6 oder 0 Jahre) unterteilt. Da viele Produkte sowohl auf dem deutschen als auch auf dem österreichischen Markt vertrieben werden, gilt diese Alterskennzeichnung in vielen Fällen auch für Österreich. In Österreich und der Schweiz sind zusätzlich die europaweit verwendeten PEGI-Symbole verpflichtend. Diese geben neben einer Angabe des erforderlichen Mindestalters unter anderem auch Hinweise über gewaltverherrlichende, obszöne oder vulgäre Inhalte von Computerspielen.

Die große gesellschaftliche Akzeptanz von Computerspielen zeigt sich auch an den Auszeichnungen `Tommi` und `Goldene Giga-Maus, die jährlich auf der Frankfurter Buchmesse für empfehlenswerte Spiel- und Lernsoftware vergeben werden.

Empfehlungen des deutsche Bundesministeriums für Familien, Frauen, Senioren und Jugend für den täglichen Konsum von Computerspielen bei Kindern im Rahmen der Initiative "Schau hin":

3 – 4 Jahre: 20 bis 30 Minuten unter Aufsicht der Eltern

7 – 10 Jahre: 45 Minuten

11 – 13 Jahre: 60 Minuten

ab 14 Jahre: Zeit am Computer muss genügend Zeit für Hausaufgaben, Sport und Sozialkontakte lassen.

[BS]

3 Kommentare

60 minuten ist viel zu kurz 24 stunden ist angemessen am Tag.

von Nur_Fabi am 09. 07. 2018

Und was ist mit 5 bis 6 Jährige?

von Cornelia|Vorberg am 28. 01. 2019

Ich finde bei einem Kind sollte, ab einem Alter von 13-14 Jahren geschaut werden ob sie selber Grenzen festlegen können und/oder folglich auch selber entscheiden dürfen wie lange sie zocken.

Wie viel sollte ein 13 Jähriger am Tag zocken?

10- bis 11-Jährige spielen täglich rund 76 Minuten, 12- bis 13-Jährige 126 Minuten. Die 14- bis 15-Jährigen zocken im Schnitt 132 Minuten pro Tag, die 16- bis 18-Jährigen verbringen 128 Minuten mit Videospielen.

Wie lange darf ein 12 jähriges Kind am Tag zocken?

11 bis 12 Jahre: Maximal 90 Minuten pro Tag oder Wochenbudget von ca. 10 Stunden frei zur Verfügung stehende Bildschirmzeit; Eltern bleiben mit Kindern im Austausch zu den Inhalten.

Wie viele Stunden am Tag zocken?

Die Antwort: Ein bis zwei Stunden Spielen am Tag seien heutzutage normal, erst wer täglich vier Stunden zocke und die Kontrolle über sein Spielverhalten verliere, sei in Gefahr.

Wie lange sollte ein Jugendlicher zocken?

Bis sieben Jahre gilt eine Nutzungsdauer von 20 bis 30 Minuten (unter Aufsicht), zwischen acht und zehn Jahren 60 Minuten, zwischen zehn und zwölf Jahren 75 Minuten und ab 12 Jahren 90 bis 120 Minuten (je älter, desto flexibler).

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