Dieser Beitrag ist Teil der Serie Verhalten nach Transfer.Alle Beiträge anzeigenAlle Beiträge ausblenden Show
Die Vorstellung nach einer In vitro Fertilisation Geschlechtsverkehr zu haben, mag angesichts vergrößerter Eierstöcke und Bauchschmerzen nach der Punktion nicht für jeden reizvoll sein, aber das ist letztlich nicht die Frage. Muss man enthaltsam sein? Ist Sex nach Transfer schädlich für die Embryonen in die Gebärmutter? Die „australische Studie“Die erste dazu publizierte Studie erschien im Jahre
20001)Tremellen KP, Valbuena D, Landeras J, Ballesteros A, Martinez J, Mendoza S, Norman RJ, Robertson SA, Simón C. Auffällig war jedoch, dass die Zahl der eingenisteten Embryonen in der Gruppe mit Verkehr nach Transfer höher war. Es gab also nicht mehr Schwangerschaften, es traten jedoch häufiger Mehrlinge auf. Die Autoren kamen damals zu dem Schluss, dass Kontakt des weiblichen Genitaltrakts mit Samenflüssigkeit im Zeitraum um den Transfer die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft erhöht. Als Ursache wurden immunologische Faktoren angenommen, die durch die Samenflüssigkeit positiv beeinflusst werden können. Daraus ergaben sich dann Überlegungen, diesen Effekt etwas gezielter zu nutzen und die Förderung der Einnistung durch Samenflüssigkeit zu verbessern. Ohne Erfolg, wie wir inzwischen wissen. Es ist vielleicht auch eine glückliche Fügung, dass die Chancen nicht steigen, wenn man Sex nach dem Embryotransfer hat. Denn so wird Geschlechtsverkehr nach In Vitro Fertilisation nicht zu einer therapeutischen Maßnahme. Wer es allerdings möchte, der braucht vermutlich kein schlechtes Gewissen zu haben. Gibt es andere Studien zum Sex nach Transfer?In einer Übersichtsarbeit aus dem Jahre
20122)Abbas Aflatoonian, Sedigheh Ghandi and Nasim Tabibnejad
Die erste Gruppe erreichte in 14,2% der Behandlungen eine fortlaufende Schwangerschaft, die Kontrollgruppe nur in 11,7%. Ein signifikanter Unterschied fand sich also nicht. Die Schwangerschaftsrate war in dieser Studie auffällig niedrig, möglicherweise zu erklären durch die lange Sterilitätsdauer, denn dies hat einen negativen Einfluss auf die Erfolgsraten. ZusammenfassungSicherlich wäre die eine oder andere Studie zu diesem Thema hilfreich, um die bislang vorliegenden Ergebnisse zu bestätigen oder eben auch zu widerlegen. Zwei Studien sind nur eingeschränkt in der Lage, eine sichere Antwort auf die Frage zu geben, ob Sex nach Transfer schadet oder gar nützt. Aber die bislang vorliegenden Studien kann man in zwei Kernaussagen zusammenfassen. Zuerst die gute Nachricht: Geschlechtsverkehr nach Transfer scheint keinen negativen Einfluss auf den Verlauf der Behandlung zu haben Und nun die negative Nachricht für jene, die hoffen, dass Sex nach IVF die Erfolgsraten erhöht: Man wird damit leben müssen, Sex nach IVF nur dann zu haben, wenn einem danach ist, also aus Spaß an der Sache. Therapeutisch wirksam ist das jedoch nicht. Und vielleicht ist das ja auch eine gute Nachricht. Der Fragestellung und den Studien liegt ein Problem zugrunde, über das sich schon viele Gedanken gemacht haben: Warum nisten sich die Embryonen nicht ein und liegt es vielleicht daran, dass im Rahmen einer IVF oder ICSI der Körper den Kontakt zu den Embryonen verliert und was passiert normalerweise, wenn die Embryonen befruchtet im Eileiter unterwegs sind? Passend zu dieser Fragestellung wurden ja auch bereits Versuche mit Seminalplasma durchgeführt. Die Ergebnisse sind aktuell wenig überzeugend. Werden dann irgendwelche Stoffe abgegeben, welche die Gebärmutter auf die Einnistung vorbereiten? Ist es also von Nachteil, dass die Spermien sich nicht mit dem Immunsystem der Frau auseinandersetzen können, um dieses positiv zu beeinflussen? Es wäre also logisch, möglichst die natürlichen Verhältnisse nachzuspielen und dem Paar zu Verkehr zu raten, zumindest vor dem Transfer. Aber zumindest bei offenen Eileitern ist hier zur Vorsicht zu raten. denn es wurde nicht nur einmal über viereiige Vierlinge nach dem Transfer von nur zwei Embryonen berichtet, weil das Paar zur Unzeit Geschlechtsverkehr
hatte4)David J. Cahill Julian M. Jenkins Peter W. Soothill Andrew Whitelaw Peter G. Wardle Foto von Free Grunge Textures – www.freestock.ca Noch Fragen? Dann haben Sie in unserem
Kinderwunschforum die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen oder Fragen an unsere Experten zu richten. Und hier finden Sie die Übersicht über zahlreiche andere Foren von wunschkinder.net. Wie lange muss man sich nach einem Embryonentransfer schonen?Der Embryotransfer dauert bis zu 15 Minuten. Nach dem Eingriff dürfen Sie sofort nach Hause gehen, können aber auch gerne noch 10 Minuten im Ruheraum verbringen. Sie dürfen gleich nach dem Transfer auf die Toilette gehen. Längere Bettruhe oder körperliche Schonung verbessern NICHT Ihre Chancen auf eine Schwangerschaft.
Was sollte man nach Embryotransfer vermeiden?Vermeiden Sie Alkohol, Nikotin, und trinken Sie nicht mehr als 1 Tasse Kaffee. Denken Sie daran, Folsäure einzunehmen. Unterstützen Sie die Einnistung durch regelmäßige Anwendung von Gelbkörperhormon (Progesteron), wie von Ihrem Kinderwunschteam verordnet.
Was fördert die Einnistung nach Transfer?Es ist nachgewiesen, dass aufbereitetes Eigenblut das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut anregen kann und die Schwangerschaftschancen von Patienten mit einer dünnen Gebärmutterschleimhaut verbessern kann.
Wie lange Pause nach Kryotransfer?Traditionell wird empfohlen, 3 Monate zwischen den ovariellen Stimulationen vergehen zu lassen, was ziemlich nervenaufreibend bei Patientinnen sein kann, deren Alter kein Warten mehr erlaubt.
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