Wie oft können Katzen schwanger werden

Das kann ein Karton, eine Kiste oder auch ein Wäschekorb sein, den Sie mit Laken und Handtüchern gemütlich ausstatten können. Die Einlagen sollten gut waschbar sein. Denn durch die Geburt und die Kitten wird das Lager verschmutzt. Während der Geburt verunreinigen Schleimpfropfen, Plazenta und verschiedene Körperflüssigkeiten das Wurflager. Zwar fressen Katzen den größten Teil der Nachgeburt und sogar totgeborene Katzenjunge auf und sorgen damit für Sauberkeit im Wurflager – optimale Hygiene können Sie jedoch erreichen, wenn Sie die Einlagen im Wurflager auswechseln. Auch wasserundurchlässige Inkontinenzunterlagen, die Sie im Sanitätshaus bekommen, sind empfehlenswert. Frotteehandtücher eignen sich übrigens wegen der kleinen Fadenschlaufen weniger: Die Katzen können sich leicht mit ihren Krallen darin verfangen. 

Wenn Sie das Wurflager schon vorbereiten, kann die Kätzin sich daran gewöhnen und sucht es sich vielleicht aus, um ihre Jungen zur Welt zu bringen. Es sollte an einem ruhigen, eher dunklen Ort stehen, an dem die Katze nicht gestört wird. Wenn möglich, können Sie das Wurflager auch mit einem großen Handtuch abdecken, um die Kätzchen vor Zugluft zu schützen und ein „Höhlengefühl“ zu erzeugen.

Als verantwortungsbewusster Haustierbesitzer möchtest du natürlich wissen, wie du dafür sorgen kannst, dass deine Katze gesund und munter bleibt. Wenn du eine nicht sterilisierte weibliche Katze hast, könnte das auch bedeuten, dass du dich mit einer Katzenschwangerschaft auseinandersetzen musst.

Eine schwangere Katze wird als trächtig bezeichnet. Einer vom Journal of the American Veterinary Medical Association (JAVMA) veröffentlichten Studie zufolge werden frei laufende Katzen im Schnitt 1,4 Mal pro Jahr schwanger (also etwas mehr als einmal im Jahr) und bringen dabei jeweils drei Babys zur Welt. Das Guinness-Buch der Rekorde berichtet von einer Katzenmama, die 19 Kätzchen auf einmal zur Welt brachte.

Das sind im Laufe eines Katzenlebens ziemlich viele Kätzchen. In derselben JAVMA-Studie wurde festgestellt, dass Babys streunender Katzen keine guten Überlebenschancen haben: 75 Prozent verschwanden in den ersten 6 Monaten ihres Lebens. Unter anderem deshalb empfehlen Tierärzte dringend, weibliche Katzen zu sterilisieren. Unabhängig davon, was du vielleicht gehört hast, gibt es keinen Grund dafür, eine Katze schwanger werden zu lassen. Ein beliebter Mythos sagt nämlich, dass Katzen, die mindestens eine Schwangerschaft erlebt haben, freundlicher sind. Laut den Tierärzten von VCA Hospitals stimmt diese Behauptung nicht.

Katzenschwangerschaften kommen aber trotz allem vor. Wenn du dich um eine trächtige Katze kümmern musst, hast du sicher einige Fragen. Zum Beispiel: „Wie lange sind Katzen trächtig? Wie sieht der Schwangerschaftszyklus einer Katze aus? Und wie kann ich meiner Katze während der Schwangerschaft helfen, damit sie und ihre Kätzchen gesund bleiben?“

Wie oft können Katzen schwanger werden

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Wie lange sind Katzen trächtig?

Zunächst die grundlegendste Frage: Wie lange dauert eine Katzenschwangerschaft eigentlich?

Das ist gar nicht so leicht zu beantworten. „Es kann schwierig sein, genau zu bestimmen, wie lange eine Katze schwanger ist“, meint Adam Christman, DVM, Tierarzt und Co-Stabschef des Brick Town Veterinary Hospital in Ocean County, New Jersey. „Die Tragezeit einer Katze kann zwischen 61 Tagen und 72 Tagen dauern.“ Da sich bei Katzen erst in der dritten oder vierten Wochen nach Beginn der Schwangerschaft Symptome zeigen, kann es schwierig sein, die Tragezeit genau zu bestimmen.

Jede Trächtigkeit bei Katzen dauert zwischen 61 und 72 Tagen und die meisten normalen Katzenschwangerschaften liegen irgendwo in der Mitte.

„Eine Katzenschwangerschaft dauert normalerweise zwischen 63 [und] 67 Tagen“, bestätigt Dr. Christman.

Wie oft können Katzen schwanger werden

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Woher weiß ich, ob meine Katze trächtig ist?

Zu den häufigsten Schwangerschaftssymptomen bei Katzen gehört Folgendes:

  • Die Zitzen nehmen eine dunklere Farbe an. Zu den frühesten Anzeichen dafür, dass deine Katze schwanger ist, gehört eine dunklere Farbe ihrer Zitzen. „Etwa 15 bis 18 Tage, nachdem eine Katze trächtig wird, vergrößern sich häufig ihre Zitzen und färben sich rot“, so Dr. Christman.
  • Erbrechen. „Ähnlich wie die morgendliche Übelkeit bei Menschen können auch Katzen eine Phase, in der sie regelmäßig brechen müssen, durchlaufen“, sagt er. Achte darauf, dass das Erbrechen unter Kontrolle bleibt – andernfalls könnte es ein Zeichen für ein ernsteres Problem sein. „Wenn [das Erbrechen] länger anhält, ist ein Besuch beim Tierarzt angebracht.“
  • Gewichtszunahme.  Eine schwangere Katze wird an Gewicht zunehmen – aber vielleicht weniger, als du denkst. „Normalerweise 225 bis 450 Gramm, je nach Anzahl der Kätzchen“, sagt uns Dr. Christman. Wenn diese Gewichtszunahme auf den Bauchbereich beschränkt ist, ist das ein noch deutlicheres Anzeichen dafür, dass deine Katze schwanger ist. Du solltest in diesem Fall jedoch nicht den Bauch deiner Katze reiben oder mit dem Finger eindrücken. Du könntest die neue Katzenmama oder ihre Kätzchen verletzen. Also bitte den Bauch deiner Katze nicht anfassen.
  • Mehr Appetit. Die Gewichtszunahme während der Schwangerschaft ist nicht nur auf das zusätzliche Gewicht der Kätzchen zurückzuführen – deine Katze kann auch ein erhöhtes Interesse an Nahrung haben. „Trächtige Katzen neigen dazu, später in der Schwangerschaft mehr Appetit zu haben, was auch zu ihrer Gewichtszunahme beiträgt“, sagt Dr. Christman. Du solltest dich aber vergewissern, dass der plötzliche Hunger deiner Katze tatsächlich auf ihre Schwangerschaft zurückzuführen ist und nicht auf ein anderes Gesundheitsproblem hinweist.
  • Erhöhte Zuneigung. Wenn eine Katze schwanger ist, kommt ihr Mutterinstinkt voll zum Tragen. Das kann wiederum dazu führen, dass deine Katze ein erhöhtes Kuschelbedürfnis hat. „Schwangere Katzen schlüpfen möglicherweise schon frühzeitig in ihre Mutterrolle. Sie schnurren dann mehr und verlangen mehr Aufmerksamkeit von ihren Besitzern“, erklärt Christman.

Wie verläuft eine Katzenschwangerschaft?

Laut Dr. Christman gliedert sich eine Katzenschwangerschaft in drei Phasen:

  • 0. – 12. Tag: Vor der Implantation. „In dieser Phase wurde die Eizelle befruchtet und befindet sich im Eileiter. Sie wandert dann den Eileiter hinunter in die Gebärmutter. Das passiert etwa am sechsten Tag nach der Befruchtung“, so Christman. Die Entwicklung der Plazenta beginnt; so wird eine Verbindung zwischen Mutter und Katzenbaby hergestellt.
  • 12. – 24. Tag: Embryogenese. Das ist der entscheidende Zeitraum, in dem die Entwicklung aller wichtigen Organe und Systeme der Katzenembryos beginnt. Hierzu gehören das Nervensystem, das Herz, die Wirbelsäule und die Blutgefäße. „Das alles passiert in nur zwei bis drei Tagen“, so Christman. Anschließend beginnt die Bildung von Leber, Verdauungstrakt, Lunge, Gliedmaßen, Blase und auch des Schädels. „Zwanzig Tage nach der Befruchtung kann der Tierarzt die Kätzchen fühlen, wenn er den Bauch der Mutter abtastet“, fügt er hinzu.
  • 24. Tag bis zur Geburt: Wachstum der Embryos. Im Laufe dieses raschen Wachstumszyklus verwandelt sich ein Embryo in ein richtiges Kätzchen und bereitet sich darauf vor, das Licht der Welt zu erblicken. „Die Organe nehmen ihre endgültige Form an, die Nerven entwickeln sich und die Hormondrüsen nehmen ihre Arbeit auf und beginnen mit der Steuerung von Vorgängen innerhalb des Körpers“, so Dr. Christman. Etwa am 35. Tag schwimmen die Kätzchen in Flüssigkeitskapseln und können dann erst um den 49. Tag herum wieder vom Tierarzt ertastet werden, wenn ihr Kopf groß genug ist. Eine trächtige Katze weist zudem konkrete körperliche Symptome auf, wenn sie kurz vor der Geburt steht. Das Gesäuge vergrößert sich und es kann sein, dass eine milchige Flüssigkeit aus den Zitzen oder ein von Blut gefärbter Ausfluss aus der Vulva austritt.

Wie oft können Katzen schwanger werden

Wie wird eine Katzenschwangerschaft diagnostiziert?

Du kannst zwar auf Anzeichen und Symptome einer Trächtigkeit bei deiner Katze achten, musst die Schwangerschaft aber vom Tierarzt bestätigen lassen.

„Tierärztliche Untersuchungen sollten sobald wie möglich durchgeführt werden, wenn du den Verdacht hast, dass deine Katze trächtig ist“, so Dr. Christman. WebMD zufolge hat der Tierarzt verschiedene Möglichkeiten, um die Trächtigkeit deiner Katze zu bestätigen:

  • Vergrößerung und Rotfärbung der Zitzen und Milchdrüsen (ab dem 18. Tag)
  • Ultraschall (ab dem 18. Tag)
  • Abtasten des Unterleibs, um die Gebärmutter, einzelne Embryos und Eihäute zu erfühlen (20. bis 30. Tag)
  • Ultraschallerkennung der Plazenta und des Herzschlags des bzw. der Babys (ab dem 30. Tag)
  • Röntgenuntersuchung des Unterleibs (ab dem 40. Tag)

Zudem solltest du einen Tierarzt hinzuziehen, um zu gewährleisten, dass es deiner Katze während des Schwangerschaftsverlaufs gut geht. Dr. Christman empfiehlt mindestens eine Untersuchung während der Trächtigkeit einer Katze, um sicher zu gehen, dass es um das Gewicht, die Deckung des Nährstoffbedarfs und den Gesamtgesundheitszustand der werdenden Mutter gut bestellt ist.

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Wie solltest du die Ernährung deiner Katze während der Trächtigkeit verändern?

Während der Trächtigkeit braucht deine Katze Futter mit einer speziellen wachstumsfördernden Rezeptur – mit anderen Worten: Katzenbabyfutter. „Trächtige Katzen sollten während der gesamten Schwangerschaft und Stillzeit Kätzchenfutter bekommen“, so Dr. Christman.

Die größte Herausforderung im Hinblick auf die Ernährung deiner Katze während der Trächtigkeit wird sich aber weniger darauf beziehen, was sie isst, und vielmehr darauf, wie viel sie isst. „Während der Trächtigkeit erhöht sich der Nahrungsverbrauch der Katze. Sie wird etwa 1,5 Mal so viel fressen wie vor der Schwangerschaft“, so Dr. Christman. „Am Ende der Stillzeit kann ihr Nahrungsverbrauch mehr als zweimal so hoch liegen wie vor der Trächtigkeit.“

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Was passiert, wenn bei einer Katze die Wehen einsetzen?

Wir haben bereits besprochen, wie man eine Schwangerschaft bei einer Katze erkennt. Doch woher weiß man, wenn bei ihr bald die Wehen einsetzen werden?

Als Erstes werden dir wahrscheinlich Verhaltensänderungen bei deiner Katze auffallen. Sie wird nicht fressen wollen, sich unruhig verhalten und nach einem Ort, an dem sie sich verstecken kann, suchen. All das sind Anzeichen dafür, dass bei deiner Katze bald die Wehen einsetzen werden. Direkt vor der Geburt kann es laut Dr. Christman sein, dass deine Katze besonders viel miaut, besonders nervös wirkt und sich ungewöhnlich viel putzt.

Zudem gibt es körperliche Veränderungen bei der Katze zu beobachten. „Die Körpertemperatur einer Katze sinkt in den 12 bis 24 Stunden vor den Wehen auf etwa 37 Grad Celsius“, so Dr. Christman. Genau wie beim Menschen erfolgen bei Katzen starke Unterleibskontraktionen. Zudem ist ein Ausfluss zu beobachten, nach dem die Kätzchen dann bald geboren werden.

Die Frage lautet also: Solltest du deine Katze die Geburt selbstständig durchlaufen lassen oder solltest du den Tierarzt einschalten? Dr. Christman zufolge verlaufen die Wehen bei den meisten Katzen problemlos und Haustierbesitzer müssen nicht eingreifen. Wenn du aber bemerkst, dass deine Katze sehr angestrengt ist, aber keine Babys zur Welt kommen, könnte das auf Komplikationen hindeuten und du solltest den Tierarzt rufen.

Katzenschwangerschaften können viele Fragen aufwerfen. Jetzt hast du aber alles Wissenswerte rund um den Trächtigkeitszyklus bei Katzen gelesen und bist somit bestens darauf vorbereitet, deine Katze während der Trächtigkeit und der Geburt zu unterstützen.

Wie schnell kann eine Katze wieder schwanger werden?

Wir möchten darauf hinweisen, dass eine Katze bereits 2 bis 3 Wochen nach der Entbindung wieder rollig werden kann und daher wieder die Möglichkeit einer Trächtigkeit besteht.

Kann eine Katze das ganze Jahr schwanger werden?

Die meisten Katzen gelten als sehr fruchtbar und können bis zu 3-mal pro Jahr trächtig werden, wenn ihre Halter nicht vorbeugen (durch Isolierung, Sterilisation oder Kastration). Katzen werden nach ungefähr einem halben Jahr geschlechtsreif und können pro Jahr bis zu dreimal trächtig werden.

Wie viele Babys kann eine Katze höchstens bekommen?

Wie viel Nachwuchs eine Katze zur Welt bringt, ist immer unterschiedlich und von vielen Faktoren wie zum Beispiel der Katzenrasse abhängig. In der Regel bekommen Katzen 3 bis 6 Jungen pro Wurf. Eine Ausnahme bildet der erste Wurf: Hier liegt der Durchschnitt bei 2 bis 3 Kätzchen.

Ist es gut für Katzen einmal Junge zu bekommen?

Weitere Fakten rund um die Katzenkastration Leider hält sich der Irrglaube, eine Katze müsse vor der Kastration wenigstens einmal Junge bekommen haben, hartnäckig. Dabei ist die Fortpflanzung weder aus medizinischer noch aus verhaltensphysiologischer Sicht für eine Katze notwendig.