Die Schüler könnten einen Zitatenkatalog erstellen, wo wichtige Textstellen verzeichnet sind, in denen eine Person in Aktion und in einer für sie typischen Situation gezeigt wird.
Darauf aufbauend könnte man z. B. eine Heiratsanzeige oder einen Steckbrief erstellen. Der Steckbrief bevorzugt objektive, möglichst viele Angaben und umfassend die äußerlichen Merkmale einer Person. Die Schüler sollen bei dieser Arbeit erkennen, wie wenig objektive Angaben in Effi Briest zu finden sind. Die Schüler könnten aus ihrer Phantasie ein Bild malen, was sicherlich auch genügend Anreiz zur Diskussion gibt. Man könnte auch die Schüler mit Zitaten arbeiten lassen, die andere Figuren über die Hauptfiguren machen: Vater Briest bei der Verlobungsrede (S.13): „Geert ..... habe die Bedeutung von einem schlank aufgeschlossenem Stamm und Effi.....sei der Efeu, der sich darum zu ranken habe..." Die Schüler sollen anhand dieser Aussage von Effis Vater die Charaktere erläutern. Inwieweit gleicht Innstetten einem Stamm und Effi einem Efeu. Hierzu kann man mit den Schüler die Eigenschaften von Stamm und Efeu ermitteln und sie gegenüber stellen.
Diese Verbindung, dass Effi sich als Efeu um Innstetten als Stamm zu ranken habe, zeigt auch gleichzeitig die Beziehung der beiden Ehepartner zueinander, die traditionelle Rollenverteilung von Mann und Frau der Zeit. Die Fügung Effis in dieses Rollenschema wird nicht bezweifelt, sondern es wird von ihr erwartet, die Rolle des anschmiegsamen, sogleich erotisch-verführerischen Wesens anzunehmen. Hierzu können die Schüler ein Standbild aufbauen: Um dieses Ehebild zu verdeutlichen könnten die Schüler jeweils zu zweit versuchen, Efeu und Stamm zu verdeutlichen. Was passiert, wenn der Stamm nun wegfällt?? Die Gefühle und Anmerkungen der Schüler können diskutiert werden. Nicht nur zitatbezogen, sondern allgemein kann die Beziehung zwischen Innstetten-Effi, Effi-Crampas betrachtet und verglichen werden. Was haben Innstetten und Effi in ihrer Beziehung gemeinsam? Was fehlt ihnen? Im Vergleich dazu Effi und Crampas setzen, wo gibt es Berührungspunkte? Wenn der Erzähler sagt von Effi „Frisches war es wonach sie sich sehnte, Wechsel der Dinge" (S.145) und Crampas bemerkt „Abwechslung ist des Lebens Reiz", werden die beiden Berührungspunkte deutlich. Das was Effi vermisst, bringt ihr Crampas entgegen. Aber es soll sich bei dem Beziehungssystem nicht nur auf diese drei Figuren beschränken. Man kann ein Beziehungsgeflecht schaubildartig darstellen und Beziehungen zwischen anderen Romanfiguren näher beleuchten z.B. Luise-Innstetten und Effi-Dagobert,....
Nachdem Beziehungen geklärt sind kann man auch zu Fragestellungen kommen, wie z.B. warum die meisten Leser mit Effi sympathisieren und die Antipathien bei Innstetten liegen. Hierzu schrieb Fontane: Fontane an eine Bekannte am 12. Juni 1895: »....Instetten, der übrigens von allen Damen härter beurteilt wird als er verdient....« An Klara Kühnast am 27. Oktober 1895: »Ja, Effi ! Alle Leute sympathisieren mit ihr uns einige gehen so weit, im Gegensatz dazu, den Mann als einen „alten Ekel" zu bezeichnen. Das amüsiert mich natürlich , gibt mir aber auch zu denken, weil es wieder beweist, wie wenig den Menschen an der sogenannten „Moral" liegt und wie die liebenswürdigen Naturen dem Menschenherzen sympathischer sind. Ich habe dies lange gewusst, aber es ist mir nie so stark entgegengetreten wie in diesem Effi-Briest- und Innstetten- Fall. Denn eigentlich ist er (Innstetten ) doch in jedem Anbetracht ein ganz ausgezeichnetes Menschenexemplar, dem es an dem, was man lieben muss, durchaus nicht fehlt. Aber sonderbar, alle korrekten Leute werden schon bloß um ihrer Korrektheiten willen mit Misstrauen, oft mit Abneigung betrachtet..« (Erläuterungen und Dokumente, Reclam, S.111) Zunächst können sich die Schüler mit dem Autorenurteil beschäftigen, ob sie die Aussagen über Innstetten als „Ekel" bestätigen oder eher nicht. Der Schüler wird damit aufgefordert noch mal über das Innstettenbild nachzudenken. Folgt man nämlich dem Erzähler des Romans, dessen Sympathie auf Effi gelenkt ist, so dürfte es nicht verwundern, dass sich schon zu Fontanes Zeiten das Innstettenbild auf die Ekelcharakterisierung zuspitzt. Da bricht ein fast vierzigjähriger Landrat in die behütete Welt eines siebzehnjährigen Mädchens ein, heiratet sie von der Schaukel weg, schafft sie in ein fernes Provinzkaff und entdeckt dann nach fast sieben Jahren die Liebesbeziehung. Daraufhin wirft er Effi aus dem Haus und sieht praktisch zu, wie seine Frau am Ort ihrer Kindheit stirbt. Unstrittig also doch ein „Ekel" und kein „ganz ausgezeichnetes Menschenexemplar". Die Schüler sollen Innstetten genauer betrachten und anhand ausgewählter Textstellen neben den vorherrschenden Charakterisierungen aus der Perspektive Effis und des Erzählers, die wenigen Selbstcharakterisierungen Innstettens erfassen. Diese findet man in den Gesprächen mit Wüllersdorf und in einem einzigen Selbstgespräch nach dem Duell. „... Mir klingt was in der Seele. Ja, wenn ich voll tödlichem Hass gewesen wäre, wenn mir hier ein tiefes Rachegefühl gesessen hätte .... Rache ist nichts Schönes, aber was Menschliches und hat ein natürlich menschliches Recht. So aber war alles einer Vorstellung, einem Begriff zuliebe, war eine gemachte Geschichte, halbe Komödie. Und diese Komödie muss ich nun fortsetzen und muss Effi wegschicken und sie ruinieren und mich mit..." (Innstetten, zu sich selbst, nach dem Duell mit Crampas zu hause in Berlin, S. 205) „....Aber ich habe mich zu freuen verlernt. Wenn ich es einem anderen als ihnen sagte, so würde solche Rede für redensartlich gelten. Sie aber, sie finden sich darin zurecht. Sehen sie sich hier um; wie leer und öde ist das alles... ich finde das alles so trist und elend und es wäre zum Totschießen, wenn es nicht so lächerlich wäre. ...Es quält mich seit Jahr und Tag schon und ich möchte aus dieser ganzen Geschichte heraus; nichts gefällt mir mehr, je mehr man mich auszeichnet, je mehr fühle ich, das dies alles nichts ist. Mein Leben ist verpfuscht und so hab ich mir im Stillen ausgedacht, ich müsste mit all den Strebungen und Eitelkeiten überhaupt nichts mehr zu tun haben und mein Schulmeistertum, was ja wohl mein Eigentlichstes ist, als höherer Sittendirektor verwenden können. ( Instetten im Gespräch mit Wüllersdorf nach seiner Beförderung zum Ministerialdirektor, S. 242-243) Es kann anhand dieser Charakterdarstellung eine Persönlichkeitsentwicklung bei Innstetten vorgenommen werden. Mit den Schülern kann die Frage diskutiert werden, ob sich Innstetten im Laufe des Romans verwandelt hat. Innstetten hat zumindest im Kopf, wenn auch nicht durch Handeln, eine deutliche Korrektur seiner bisherigen Maxime vollzogen.
Diese Persönlichkeitsentwicklung kann man auch bei Effi vornehmen:
Angesichts dieser Betrachtungsweise könnte man einen Entwurf von Anklage- bzw. Verteidigungstexten zu Effi und Innstetten erfinden und mit den Schülern eine Gerichtsverhandlung simulieren, als Rollenspiel in der Klasse ausgearbeitet z.B., dass Effi des schweren Verstoßes gegen die Gesellschaftsnormen angeklagt ist. Im Hinblick einer solchen Gerichtsverhandlung könnte man auch die Schuldfrage mit den Schülern diskutieren. Wer hat Schuld an Effis Tod ? Die Eltern, Innstetten oder sie selbst ?? Anstatt einer Gerichtsverhandlung könnte auch ein fiktiver Reporter Romanfiguren zu diesem oder anderen Themen befragen, was z.B. Gieshübler zu der ganzen
Geschichte zu sagen hat. Ein weiterer Schreibanlass, um die Figuren näher kennen zulernen wäre sich selbst als eine der Figuren vorzustellen. Die Schüler können vor die Klasse treten und etwas über sich erzählen. Eine andere Methodik wäre, dass man z.B. Effi ein fiktives Tagebuch schreiben lassen könnte, wie ihre ersten Tage in Kessin waren oder was sie dachte, als sie Innstetten zum ersten Mal gesehen hat. 5. KommunikationsstrukturZunächst sollte mit den Schülern geklärt werden, welche Kommunikationsformen es gibt und welche in Effi Briest bearbeitet werden können:
a) Dialoge Der Dialog taucht bei Effi Briest in vielfältigen Erscheinungsformen auf. Alle Gespräche, welche die Figuren führen, beziehen sich auf Effi, zumindest die der Hauptfiguren. So sind auch sämtliche Gesprächsbeteiligungen Innstettens und Crampas auf Effi gerichtet zu verstehen. (Dünenausritte) Auch die Gespräche der Eltern stellen Effi in den Mittelpunkt. Die Schüler sollen anhand von Untersuchungen an den Textstellen, in denen Kommunikation auftritt, feststellen, um welche Art von Gespräch es sich handelt. Dabei handelt es sich meistens um Gespräche über Figuren, die noch nicht direkt in Erscheinung getreten sind z.B. , wenn Effi ihren Freundinnen Hertha, Bertha, Hulda über Innstetten erzählt, ohne dass dieser bereits vorgestellt wurde im Buch. Die Besonderheit bei diesem Gespräch ist, dass hier subjektive Meinungen vertreten sind. Der Redner hat die Möglichkeit persönliche Interessen mit einzubringen. Sie lenken die Aufmerksamkeit des Lesers in direktem oder übertragenem Sinne auf die Katastrophe oder ihre Auswirkungen, z.B. wenn Effi zu ihren drei Freundinnen sagt „ vom Boot aus sollen früher unschuldige Frauen versenkt worden sein, natürlich wegen Untreue." Damit sind die Unterhaltungen gemeint, die in einem unmittelbaren Zusammenhang mit einem Handlungsvollzug stehen, d.h. die Rede entsteht aus dem Vorgang, der sich in der Erzählgegenwart abspielt. Man kann in Effi Briest zwischen verschiedenen Begleitgesprächen unterscheiden, z.B.
In diesen Gesprächen aktualisiert die Figurenrede ein Geschehen aus der Vergangenheit. Indem sich die Personen noch einmal mit bereits erlebten Handlungen auseinandersetzen, findet der Leser Zugang. Einen hohen Stellenwert nehmen die Reflexionsgespräche der Eltern Briest ein, die wieder und wieder die Verbindung Effi-Innstetten diskutieren. Auf der Grundlage dieser vielfältigen Erscheinungsformen von Dialogen können die Schüler Überlegungen anstellen, ob Sprache ein zentrales Thema in Effi Briest darstellt. Hierzu könnte man Aussagen von Vater Briest zur Unterstützung nehmen: „Übrigens sage nichts darüber, auch nicht zur Mama. Es ist so schwer, was man tun und lassen soll. Das ist auch ein weites Feld!" (Unterhaltung mit Effi über Innstetten) „Ach Luise, lass das ist ein zu weites Feld ."(Nach Luises Frage, ob Effi zu jung war) Mit den Schülern kann zunächst diskutiert werden wann und warum Briest diese Aussagen vom „weiten Feld" benutzt und was die Aussage „weites Feld" zu bedeuten hat. Diese Erarbeitung ist notwendig, um aufzuzeigen, dass Sprache ein Thema bei Effi Briest ist. Die Unfähigkeit sich auszusprechen wird hier zum zentralen Thema. Das „weite Feld" deutet Briests Grenzen an. Stehen nämlich wichtige Entscheidungen an, flüchtet er sich in seine Formel vom weiten Feld. Er erkennt Probleme und kann sie auch thematisieren, doch tut er dies zu spät, im Nachhinein, wenn alles unabänderlich ist. Die Unfähigkeit sich auszusprechen wird aber auch noch viel deutlicher an Innstetten und Effi, die nach dem Auffinden der Briefe kein klärendes Gespräch haben, wo sie zu ihren Positionen und dem Vergangenen Stellung nehmen. Diese Aspekte können z.B. mit der Fragestellung „Wie werden Krisen bewältigt ?" bearbeitet werden. Als weitere Aufgabe für die Schüler könnte man einen Brief aus Innstettens Sicht an Effi schreiben oder umgekehrt, um alles anzusprechen, was ungesagt geblieben ist. b) Brief als Darstellungsmittel Ein gutes Beispiel für diesen Punkt bietet Instettens Brieffund im Nähtisch seiner Frau, denn daran könnten die Schüler auch gut den Unterschied zwischen Brief und Gespräch erarbeiten
Allgemein kann man dann die Frage an die Schüler geben, welche Funktion die Briefe in diesem Roman haben. Sie erfüllen vorrangig eine vermittelnde Funktion zwischen den Personen, eine Verständigung zwischen räumlich getrennten Partnern. Eine Aufgabe für die Schüler, im Hinblick auf den oben genannten Vergleich zwischen Brief und Gespräch, kann die Verwandlung eines Briefes in ein Gespräch sein; auf S.81 (Effi Briest Hamburger Lesehefte ) schreibt Effi einen sehr langen Brief an ihre Mutter, in dem sie über die Einsamkeit und Spukangst in Kessin berichtet und dieser Brief bietet eine passende Grundlage. Kommunikationsform Effi-Crampas: Im Hinblick auf die Ehebruchfrage wäre eine genauere Kommunikationsuntersuchung zwischen Crampas und Effi sehr interessant, weil sich viele Schüler fragen werden, ob die Beiden überhaupt ein sexuelles Verhältnis hatten. Eine Schülerin schreibt zum Ehebruch: (Stundenblätter Effi Briest, H. P.Reisner) Die Schülerin hat offensichtlich über wichtige Signale des Textes hinweggelesen und eben diese Signale gilt es herauszuarbeiten. Die Frage an Schüler an Schüler könnte heißen „Wie wurden Zärtlichkeiten ausgetauscht ? Gab es den Ehebruch und bedeutet er schon Anspielungen und Anzüglichkeiten??" Der Ehebruch so formuliert Meyers Konversationslexikon von 1894 ist „ die wissentliche Verletzung einer bestehenden Ehe durch außerehelichen Beischlaf." Mit Schülern kann jetzt diskutiert werden, ob der Ehebruch in dieser Form in dem Buch auftaucht. Für Fontane selbst war diese Frage wohl entschieden. Einer Leserin, die ebenfalls über den Ehebruch im Ungewissen war, antwortete er: „Dass ich die Sache im Unklaren gelassen hätte, kann ich nicht zugeben, die berühmten Schilderungen ( der Gipfel der Geschmacklosigkeit ) vermeide ich freilich, aber Effis Brief an Crampas und die mitgeteilten drei Zettel von Crampas an Effi, die sagen doch alles" Die Briefe von Crampas an Effi ( S. 196) „Sei heute Nachmittag wieder in den Dünen, hinter der Mühle. Bei der alten Adermann können wir uns ruhig sprechen, das Haus ist abgelegen genug. Du musst Dich nicht um alles so bangen. Wir haben auch ein Recht. Und wenn Du Dir das eindringlich sagst, wird, denk ich, alle Furcht von dir abfallen. Das Leben wäre nicht des Lebens wert, wenn das alles gelten sollte, was zufällig gilt. Alles Beste liegt jenseits davon. Lerne Dich daran zu freuen." „....Fort, so schreibst Du, Flucht. Unmöglich. Ich kann meine Frau nicht im Stich lassen, zu allem andern auch noch in Not. Es geht nicht und wir müssen es leicht nehmen, sonst sind wir arm und verloren. Leichtsinn ist das Beste, was wir haben. Alles ist Schicksal. Es hat so sein sollen. Und möchtest Du, dass es anders wäre, dass wir uns nie gesehen hätten ?" „....Sei heute noch einmal an der alten Stelle. Wie sollen meine Tage hier verlaufen ohne Dich! In diesem öden Nest. Ich bin außer mir und nur darin hast Du recht: es ist die Rettung und wir müssen schließlich doch die Hand segnen, die diese Trennung über uns verhängt." Effis Abschiedsbrief an Crampas – der hier aber ungenannt bleibt ( S. 159) „Ich reise morgen mit dem Schiff und dies sind Abschiedszeilen: Instetten erwartet mich in wenigen Tagen zurück, aber ich kommen nicht wieder...Warum ich nicht wiederkomme, Sie wissen es,... es wäre das Beste gewesen, ich hätte dies Stück Erde nie gesehen. Ich beschwöre Sie, dies nicht als einen Vorwurf zu fassen; alle Schuld ist bei mir. Blick ich auf Ihr Haus..; Ihr Tun mag entschuldbar sein, nicht das meine. Meine Schuld ist sehr schwer. Aber vielleicht kann ich noch heraus. Dass wir hier abberufen wurden, ist mir wie ein Zeichen, dass ich noch zu Gnaden angenommen werden kann. Vergessen Sie das Geschehene, vergessen Sie mich. Ihre Effi." Fontane hat unabhängig von diesen Briefen den Ehebruch durch ein kunstvolles Geflecht von symbolischen Motiven, Vorausdeutung und Anspielung eindeutig genug vermittelt. Um dies zur Erkennung zu bringen bedarf es allerdings eines geschärften Lesevermögens, dass man mit den Schülern trainieren kann. Sicher wäre es vorteilhaft der Geschichte von Effis Verführung in allen Einzelheiten nachzugehen und der Ehebrecherin auf ihren getarnten Spaziergängen zu den Dünen in detektivischer Absicht zu folgen. Wichtig für die Schüler ist zu erkennen, dass Crampas gezielt als Verführer eingeführt und dieser Rolle in seinem Verhalten gerecht wird. Um das herauszufinden könnte man mit den Schülern eine „Chronologie der Verführung" erstellen, wo man alle Begegnungen der beiden analysiert anhand von Textstellen; z.B. bei dem alleinigen Dünenritt der beiden. Die Konversationen werden hier leichter, anspielungsreicher, wenn auch diese Anzüglichkeiten noch in ein gewand von literarischer Texte gekleidet ist. Man kann auf der Basis einer solchen Chronologie darüber reflektieren, wo entscheidende Weichen gestellt werden, wo sich Rückzugsmöglichkeiten eröffnet hätten, wo die Verführung und der Ehebruch begann. Fontane sagte: „Man muss nicht alles sagen wollen! Dadurch wird die Phantasie des Lesers in den Ruhestand gesetzt und dadurch wird wieder Langeweile geboren (Fontane, Bd. 3, S. 739) 6. VerfilmungVon den ersten Jahren des Tonfilms bis zur heutigen Zeit ist Fontanes Erfolgsroman insgesamt viermal verfilmt worden. Dokument "Die Verfilmung" Es ist nicht nötig sich alle vier Verfilmungen im Unterricht anzusehen. Zum Vergleich sollte man sich allerdings zwei Verfilmungen auswählen. Eine davon sollte Fassbinders Verfilmung von 1974 sein - sie ist auch die aktuellste. Sie unterscheidet sich in zwei zentralen Aspekten ganz wesentlich von allen vorangehenden Verfilmungen.
Aufgaben an die Schüler:
dabei beobachten:
Problem: Wenn Videos im Unterricht zum Einsatz kommen, bringt das meistens eine "Feiertagsstimmung" in das Klassenzimmer - das Video wird in einem Rutsch "reingezogen". Video wird hier zum Fernsehen gemacht: "Licht aus, "Füße hoch" und "los". Deshalb ist es oft sinnvoll kürzere Videosequenzen zu schauen (z. B. das Duell, die Schlittenfahrt usw.). Man kann einzelnen Schülergruppen unterschiedliche Beobachtungsaufgaben stellen (z. B. Effis Verhalten beobachten, Innstettens Verhalten beobachten usw.). Weitere Beobachtungsaufgaben für die Schüler:
7. Aktualisierung des ThemasAuf das Thema Verfilmungen bezogen, kann man mit den Schülern die Frage bearbeiten, wie man das Thema Effi Briest heute filmisch umsetzen würde. Was müsste inszeniert werden, damit der Film für die heutige Kinowelt interessant wird und auf jeden Fall einen Oscar bekommt. Die Schüler können in der Gruppenarbeit zusammen Ideen entwickeln und dann mit einer Videokamera einen Film drehen. Außerdem könnte man das Thema in eine Seifenoper aktualisieren, wie z.B. „Gute Zeiten – Schlechte Zeiten". Innstetten würde Crampas nicht zum Duell herausfordern, sondern ihn finanziell ruinieren mit böswilligen Intrigen. Man könnte mit den Schülern diskutieren, welches Gesellschaftsproblem unserer Zeit vergleichbar mit der Thematik aus Effi Briest wäre. Die Schüler könnten damit Kritik an unserem Gesellschaftssystem aufzeigen, jeder Schüler persönlich, was ihn an unserem Gesellschaftssystem als vergleichbares Problem zum Roman zeigt und ob dieser Roman überhaupt noch aktuell ist in unserer Gesellschaft. Zur Duelldiskussion, die damals geführt wurde könnte man mit den Schülern überlegen, welche Methode heute aktuell ist mit der Frage an die Schüler: „ Damals Duell- Heute ??" Zu den Personenbeziehungen könnte man folgende Aktualisierungen mit der Frage vornehmen, ob die Figuren heute anders reagieren würden als ihm Roman ; z.B. Mutter – Effi: „Wie würde die Mutter wohl heute reagieren, wenn ihr Jugendfreund ihre Tochter zur Frau will?" Innstetten- Effi: „Wie würden Innstetten und Effi heute reagieren ??" In Form eines Rollenspiels können Alltagsszenen nachgespielt werden. Interessant wäre auch die Frage, welche Rollenerwartungen heute an eine Frau gestellt werden im vergleich zu damals. 37 Was wollte crampas Innstetten sagen?Der Blick des Sterbenden geht Innstetten nach, er scheint ihm sagen zu wollen: »Innstetten, Prinzipienreiterei ... Sie konnten es mir ersparen und sich selber auch. « Und Innstetten »klingt so 'was in der Seele«, dass er »vielleicht recht [hatte]« (29/287).
Wer ist schuld an effis Tod?Der Tenor des Klappentextes ist klar: Innstetten und die Eltern sind schuld. Effi ist das Opfer. Crampas spielt gar keine Rolle und der 08-15-Plot des Romans ist an Simplizität kaum zu überbieten.
Wie lernt Effi crampas kennen?Effis Tochter und Kennenlernen von Major Crampas
Bei der Taufe der Tochter ist der Major von Crampas anwesend, der gerade nach Kessin gezogen ist. Zwischen den beiden Familien entwickelt sich eine feste Freundschaft.
Wann bekommt Effi Ihr Kind?Inhaltsverzeichnis. Effi bekommt ihr Kind am 3. Juli. Es ist weiblich und wird Annie genannt.
|