Wie schreibe ich eine pädagogische Aktivität?

Die Zeit im KiTa-Alltag ist knapp – erst Recht für Beobachtung, Dokumentation und anschließende Planung von pädagogischen Angeboten. Vielen Fachkräften fällt der Schritt von der Beobachtung zur Planung schwer. Ein übersichtliches Arbeitspapier unterstützt sie nun dabei.

Die Fülle an qualitativen und quantitativen Informationen, die Erzieherinnen und Erzieher für jedes Kind berücksichtigen müssen, ist in der alltäglichen Arbeit nur schwer zu überschauen! Oft fehlt schon eine Möglichkeit, die verschiedenen Inhalte übersichtlich zusammen zu führen. Mit dem „Dokumentationsformular zur Auswertung von Beobachtung und zur pädagogischen Planung der nächsten Schritte“ ist dieses nun möglich. Auf DIN A3 ausgesdruckt steht genügend Platz für handschriftliche Notizen zur Verfügung. Farbig unterlegt machen einzelne Felder deutlich, worum es geht:

  • Welche Verhaltensweisen, Kompetenzen und Interessen zeigt das Kind? (blau)
  • Was sind sinnvolle Ergänzungen, welche pädagogischen Ziele lassen sich ableiten? Wie können konkrete Schritte aussehen? (grün)
  • Wie sind die geplanten Aktivitäten umgesetzt worden, wie sind sie angekommen? Was sollte bei der nächsten Planung beachtet werden? (rot)

Das Arbeitspapier wurde im Rahmen des Fortbildungskonzepts „KOMPIK konkret: KOMPIK kompetent vermitteln“ entwickelt und richtet sich neben weiteren Arbeitspapieren direkt an pädagogische Fachkräfte.

In der Reflexionsphase achtet der Erzieher darauf, dass das Projekt so abgeschlossen wird, dass für die Präsentation und die Reflexion mit der Gruppe noch das Interesse und eine Beteiligung der Kinder gesichert sind. Bei der Reflexion mit der Gruppe während des Ablaufs und auch am Abschluss machen sich die Kinder bewusst, wie sie vorgegangen sind. Das ist eine gute Möglichkeit, den Kindern Hilfen für den Aufbau lernmethodischer Kompetenz zu vermitteln. Der Rückblick mit der Frage: „Wie haben wir das eigentlich gemacht?“ gibt dem Kind Anregungen, sich Lernwege bewusst zu machen und sie ggf. gezielt auf neue Zusammenhänge zu übertragen und zu wiederholen.

Fragen für die eigene Reflexion

  • Waren die Kinder von dem Thema gefesselt? Wie haben sie sich beteiligt?
  • Konnte die Partizipation der Kinder in allen Phasen realisiert werden?
  • Waren die Ziele realistisch (siehe Erziehungsziele)? Wurden sie erreicht oder verändert?
  • wo zeigen sich Abweichungen von unserer Planung und warum?
  • Haben sich vielseitige Aktivitäten ergeben?
  • Hatte das Projekt einen Einfluss auf die Lebenssituation der Kinder?
  • Kann bei den Kindern eine Veränderung ihrer Kompetenzen festgestellt werden?
  • Welche positiven und negativen Erfahrungen/Erkenntnisse können in die nächste Projektarbeit mitgenommen werden? [1]

Manche Fragen können erst einige Zeit nach der Durchführung des Projekts beantwortet werden, da sich Veränderungen im Verhalten der Kinder nicht unbedingt sofort zeigen.

Mögliche Fragen zu Durchführung können sein

  • War mein Verhalten den Bedürfnissen der Kinder/Jugendlichen, ihrer Leistungsbereitschaft und ihren Fähigkeiten angepasst?
  • Wo gab es störende Zwischenfälle? Weshalb?
  • Habe ich den Überblick über die Gruppe behalten?
  • Habe ich meine Sprache bewusst und alters-entsprechend eingesetzt?
  • Habe ich die didaktischen Prinzipien ausreichend berücksichtigt? (logischer Aufbau, Anschaulichkeit, mehrkanaliges Lernen, Offenheit und Beteiligung)
  • Was würde ich bei ähnlichen Angeboten verändern wollen?

Wie und warum sollte reflektiert werden?

„Ein Projekt sollte in allen Phasen dokumentiert werden. Wird der ganze Projektweg dokumentiert, ist dies für das laufende Projekt eine hilfreiche Orientierung. Außerdem lässt es sich abschließend gut anderen Beteiligten oder den Eltern, Besuchern oder anderen Gruppen in der Kita präsentieren. Diese Präsentation kann für die Öffentlichkeitsarbeit der Kita genutzt werden. Ihre Vorbereitung hilft aber auch der gemeinsamen Reflexion der Arbeit.“ [2]

Da im Leben von Kindern mehrere Bezugspersonen eine große Rolle spielen können, sollten sich diese über grundlegende Aspekte einig sein. Ansonsten kann es schnell zu Verwirrungen kommen, die das Kind in seiner Entwicklung negativ beeinflussen können.

Als pädagogische Grundhaltung eines Erziehers werden die allgemeinen Merkmale im Umgang mit Kindern bezeichnet. Im Gegensatz zu vielen anderen Berufsgruppen umfasst die erzieherische Grundhaltung sehr viel mehr Mitgefühl und Einfühlungsvermögen.

Anhand kurzer Beispiele zeigen wir Ihnen, wie sich Erzieher im Kindergarten verhalten sollten und welches Verhalten unprofessionell wäre. Selbstverständlich gilt dies nicht nur für pädagogische Fachkräfte, sondern gleichermaßen für Eltern.

1. Eine positive pädagogische Grundhaltung erleichtert den Alltag

Freundlichkeit und Spaß an der Arbeit ist eine notwendige Grundlage, um Kinder erfolgreich erziehen zu können.

Dass Erzieher und Lehrer sich gegenüber Kindern freundlich und zuvorkommend verhalten sollten, ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Dennoch ist es wichtig, sich gerade diese Eigenschaft immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, wenn es doch einmal etwas stressig wird und die Nerven blank liegen.

Offenheit, Freundlichkeit und Spaß an der Arbeit sind im Kindergarten von entscheidender Bedeutung, um allen Kindern gerecht zu werden. Dabei zählt vor allem die Akzeptanz von verschiedenen Verhaltensweisen. Jedes Kind ist einzigartig und verdient Zuwendung. Diese muss unabhängig davon sein, wie sich ein Kind verhält.

Die pädagogische Grundhaltung hält Sie selbstverständlich nicht davon ab, Kritik zu äußern, jedoch sollte diese stets sachbezogen sein und sich nicht auf die Persönlichkeit des einzelnen Kindes beziehen.

Durch einen offenen Umgang mit den eigenen Gefühlen ermöglichen Sie Kindern, Empathie zu zeigen. Dies bedeutet allerdings nicht, dass Sie Ihre schlechte Laune nicht verbergen sollte. Vielmehr sollten Sie Ihre Freude über ein bestimmtes Verhalten aktiv ausdrücken. Dies muss nicht immer durch Worte geschehen, sondern kann auch nonverbal durch Blicke und Gesten zum Ausdruck gebracht werden.

Tipp: Wer mit Freude zur Arbeit geht, erhält unglaublich viel zurück.

2. Die wichtigsten Punkte der pädagogischen Grundhaltung im Überblick

Motivieren Sie die Kinder stets dazu, neue Dinge auszuprobieren

In diesem Abschnitt möchten wir Ihnen die wichtigsten Kompetenzen für Erzieher und Erzieherinnen kurz vorstellen:

2.1. Akzeptanz

Dieser Bereich ist immer dann von besonderer Bedeutung, wenn ein nicht erklärbares, aber dennoch vorhandenes negatives Gefühl gegenüber einem Kind aufkommt. Versuchen Sie an dieser Stelle stets, objektiv das Verhalten zu bewerten und das Kind nicht aufgrund seiner nicht zu ihnen passenden Persönlichkeit anders zu behandeln. Springen Sie also über Ihren eigenen Schatten. Die Wertschätzung muss stets unabhängig von der mehr oder weniger vorhandenen Sympathie Bestand haben.

2.2. Empathie

Besonders bei kleinen Kindern ist es von essenzieller Bedeutung, dass Sie Gefühle erkennen und deuten können. Arbeiten Sie also daran, gezielt auf die Bedürfnisse einzelner Kinder einzugehen, wenn die Situation es erfordert.
Auf diese Weise lernen Kinder ganz automatisch, ebenfalls auf die Bedürfnisse und Wünsche anderer Kinder Rücksicht zu nehmen.

2.3. Transparenz und Glaubwürdigkeit

Seien Sie ehrlich gegenüber Kindern im Kindergarten oder der Schule. Eine pädagogische Haltung macht niemals Sinn, wenn sie nicht echt ist. Arbeiten Sie daher daran, Ihre Meinung zum Ausdruck zu bringen und Kindern gegenüber offen zu agieren. Haben Kinder das Gefühl, Ihnen nicht trauen zu können, kann keine Bindung entstehen, welche die Basis einer guten Pädagogik bildet.

2.4. Motivation

Die pädagogische Grundhaltung sollte stets auf Aktivität ausgerichtet sein. Motivieren Sie die Kinder in den einzelnen Gruppen dazu, etwas auszuprobieren und setzen Sie stets neue Reize, um Kinder zu fordern und zu fördern.

Besonders wichtig im Bereich der Motivationsförderung ist es, zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation zu unterscheiden. Das Ziel muss darin liegen, dass Kinder aus inneren Beweggründen (der intrinsischen Motivation) einer Aufgabe nachgehen. Machen sie dies hingegen lediglich, um der Erzieherin zu gefallen, so ist der eigentliche Zweck nicht erfüllt.

2.5. Regeln und Strukturen

Neben Freude und Spaß ist es genauso wichtig, Kindern durch konkrete Regeln Sicherheit zu geben. Eine feste Ordnung sorgt dafür, dass Kinder sich sicher fühlen und innerhalb des festgesteckten Rahmens ihrer Neugier freien Lauf lassen können.

Arbeiten Sie, wenn Sie ein bestimmtes Verhalten unterbinden möchten, mit Ich-Botschaften, um Ihre eigenen Gefühle auszudrücken und Kinder nicht in eine Konfrontationssituation zu bringen.

Die wichtigsten Aspekte einer pädagogischen Grundhaltung finden Sie auch noch einmal kurz zusammengefasst in diesem YouTube-Video:

3. Partizipation als Teil der pädagogischen Grundhaltung

Inklusion als Herausforderung:

Passend zu einer offenen pädagogischen Grundhaltung finden Sie an dieser Stelle mehr über den speziellen Bereich der Inklusion.

Pädagogische Werte müssen nicht einseitig vermittelt werden. Vielmehr ist es möglich, innerhalb von Familien oder Gruppen im Kindergarten Regeln gemeinsam aufzustellen. Der Begriff der Partizipation beschreibt die Einbeziehung von Kindern in den Entscheidungsprozess.

Bei sehr kleinen Kindern ist es noch relativ schwer, die nötige Resonanz zu erhalten. Dennoch können selbst in diesem Fall kleinere Abstimmungen stattfinden, um erste demokratische Prozesse einzubinden.

Besonders hilfreich ist dabei die offene Kommunikation, die Kinder dazu ermuntert, sich aktiv am Gespräch zu beteiligen und ihre eigene Meinung einzubringen. Ganz nebenbei fördern Sie somit die sprachlichen Fähigkeiten.
Deutlich wichtiger ist in diesem Zusammenhang allerdings, dass Kinder die Regeln des Zusammenlebens in einer Gruppe kennen- und schätzen lernen.

4. Pädagogische Konzepte absprechen

Besprechen Sie pädagogische Konzepte sowohl mit Ihren Kollegen als auch mit den Eltern.

Sowohl Eltern als auch Erzieher sollten sich von Anfang an darauf verständigen, welche pädagogische Grundhaltung verfolgt wird. Unterscheidet sich diese beispielsweise innerhalb des Teams im Kindergarten, wird es schwer, sich auf gemeinsame Projekte zu einigen. Ebenso kompliziert gestaltet sich allerdings auch die Elternarbeit, sofern Eltern andere Ziele verfolgen als die geschulten Fachkräfte in der Kita.

Es gibt mehr als nur ein Fallbeispiel, bei dem Eltern in letzter Konsequenz Ihr Kind aus dem Kindergarten genommen haben, um Streitigkeiten mit dem Personal zu verhindern. Achten Sie also bereits im Vorfeld darauf, offen über das pädagogische Konzept zu sprechen und unterschiedliche Haltungen zu bestimmten Themen möglichst direkt anzugehen.

Für Erzieher gilt an dieser Stelle, dass weitestgehend auf Fachbegriffe verzichtet wird. Schließlich soll nicht der Eindruck entstehen, dass ein Über-Unterordnungsverhältnis besteht. Vielmehr liegt das Ziel in einer gleichberechtigten Erziehungspartnerschaft, von welcher sowohl die Eltern als auch die Kinder profitieren.

5. Weiterführende Literatur für ErzieherInnen

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Pädagogische Grundhaltung von ErzieherInnen: Erklärung und Tipps

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Wie schreibt man ein Angebot für Kinder?

Ein Angebot auswählen und Ziele formulieren Egal, ob es sich um ein kreatives Angebot handelt, du die Motorik fördern möchtest oder den Kindern eine kognitive Aufgabe stellst: Die Vorüberlegungen sind immer ähnlich. Wichtig ist, dass du die benötigten Materialien sichtest, prüfst und die griffbereit zurecht legst.

Wie schreibe ich eine Reflexion Erzieher?

Die Reflexion für Erzieher beinhaltet eine kritische Auseinandersetzung mit der Planung und der Durchführung des Praxisangebotes bzw. der Projekteinheit. Wichtig ist, dass du vor allem deine eigene Rolle im Hinblick auf dein pädagogisches Verhalten reflektierst.

Was sind die Ziele der Pädagogik?

Ziele der pädagogischen Arbeit sind: Schaffung einer Atmosphäre, in der sich die Kinder wohl und geborgen fühlen. Erziehung zur Selbstständigkeit. Stärkung des Vertrauens in die eigenen Fähigkeiten, Förderung von Kreativität und Entfaltung der Individualität.

Was ist pädagogisches Verhalten?

Definition: Pädagogisches Handeln ist ein auf Förderung des Lernens und der per- sönlichen Entwicklung (Selbständigkeit/ Mündigkeit) zielendes berufliches (professionelles) Handeln.

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