Wie wurden die bücher in der bibliothek von hogwarts zum schweben gebracht?

A/N Der Text ist ein Beitrag zu Rosethouartsicks Projekt Ein erster September im Leben von....

Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen. Einatmen…

Ihre Schritte dröhnen ihr in den Ohren. Sie weiß nicht, ob sie schon jemals in ihrem Leben solches Seitenstechen hatte. Sie muss nach Hause. Sie muss wissen, was passiert ist. Sie muss wissen, ob es allen gut geht, sie muss –

Die Haustüre, Treppe hoch, vier Stufen. Die Türe nur angelehnt. Von den Schutzzaubern, die ihr Vater drübergelegt hat, um ihre Mutter und ihre kleinen Geschwister zu schützen, nichts zu merken. Keuchend betritt sie die Diele, mit ihr fällt trübes Licht hinein. Der Gang ist dunkel, die Türen zum Wohnzimmer und zum Bad geschlossen. Am Ende des Ganges ist die Tür zur Küche nur angelehnt.

„Vater?“ Ihre Stimme ist klein, so klein. „Mutter? Gina? Ray?“

Aus der Küche hört sie ein Geräusch, halb Schluchzen, halb Stöhnen. Ihr Vater kommt ihr entgegen, versucht sie zu halten, als sie sich an ihm vorbeidrängt. Hinter der Türe auf dem Fliesenboden ein großer dunkler Schatten. Ein Schatten, der die Schuhe ihrer Mutter trägt. Irma schreit –

Sie erwachte mit einem Ruck, die Hände in die Bettdecke gekrallt, die Knie bis an die Brust gezogen. In seinem Käfig flatterte Helmuth aufgeregt herum, offensichtlich hatte sie seinen Schlaf gestört, dabei hätte man meinen können, dass er an derlei Vorkommnisse inzwischen gewöhnt war. Sie schloss die Augen und gestattete sich noch kurz, an ihre Mutter zu denken, an den Fehler, den sie gemacht hatte, als sie einen Magier heiratete. An den Fehler, den ihr Vater gemacht hatte, als er darauf vertraute, seine nichtmagische Ehefrau schützen zu können. An den Fehler, den sie, Irma, gemacht hatte, als sie in Durmstrang von ihrer Muggel-Mutter erzählt hatte. Dann schob sie die Gedanken energisch beiseite und stand auf.

Ihre Kleidung lag zusammengefaltet auf einem Stuhl neben ihrem Bett bereit. Während sie sich anzog und sorgsam einen Knopf nach dem anderen zuknöpfte, veranstaltete Helmuth ein Höllenspektakel in seinem Käfig. „Ja, doch“, murmelte Irma. Und als er nur weiter vor sich hin kreischte, fügte sie an: „Ist mir egal, was für ein Tag heute ist, wir machen alles in der gewohnten Reihenfolge. Auch wenn heute mein erster Arbeitstag ist.“ Damit war das letzte Wort gesprochen. Sie putzte sich die Zähne, band ihr Haar in einen strengen Knoten und legte etwas dezentes Makeup auf. Dann erst war sie bereit, die Eule aus ihrem Käfig und zum Fenster hinausflattern zu lassen. Mit spitzen Fingern entfernte sie die Federn, die dabei auf dem Fensterbrett verblieben. Anschließend war es immer noch nicht im Entferntesten Zeit mit der Arbeit zu beginnen, aber es konnte ja nichts schaden, sich ihren Arbeitsplatz ungestört anzusehen.

Sie fand den Weg durch das Schloss beinahe sofort und öffnete die Türe zur Bibliothek einen Spaltbreit, um ihre Nase hindurchzustecken. Ja, so musste es an einem Ort riechen, an dem sie sich wohlfühlen konnte: Pergament, Papier und Buchbinderleim.

Als sich hinter ihr jemand räusperte, erschrak sie fast zu Tode und zog ihren Zauberstab. Ein Mann, dessen Kleidung und Haar durchaus schon bessere Zeiten gesehen hatten, zumindest hoffte Irma das. Er hielt einen Besen in der Hand und eine kleine Katze auf dem Arm, die zufrieden zu schnurren begann, als sie ihm ihre Nase ins Ohr steckte.

„Tschuldigung, Miss“, sagte er. „Ich wollte Sie nicht erschrecken. Wollte nur mal nachsehen, wer so früh schon unterwegs ist.“ Seine Wangen färben sich leicht rot, wie Irma entzückt feststellte. „Argus Filch mein Name. Ich bin hier der Hausmeister.“ Und nach einer Pause, während der sich Irmas Herzschlag endgültig beruhigte fügte er noch hinzu: „Seit heute.“

„Irma Pince“, sagte Irma. „und ich bin hier die Bibliothekarin. Ebenfalls seit heute.“

Sie sahen sich an und lächelten. Und lächelten. Und keinem von beiden fiel noch etwas ein, was er hätte sagen können.

„Tja“, sagte Irma irgendwann unbehaglich. „dann werde ich mir mal ansehen, wo ich arbeiten soll.“

Sie ließ ihn stehen, auch wenn es ihr ein bisschen leidtat. Es wäre schön, einen Verbündeten zu haben, zwischen all den Lehrern und Schülern, die heute ankommen würden. Der Anblick der Bücher, die sich in den hohen Regalen stapelten, kreuz und quer lagen, zerknickt, zerrissen, verstaubt und vergessen, verbannte jedoch sofort jeden Gedanken an den freundlichen Hausmeister und auch die Reste ihres Alptraumes aus ihrem Kopf. Empört schnappte sie nach Luft. Wie konnte jemand Bücher so dermaßen respektlos behandeln? Mit einem Schwenk ihres Zauberstabs entzündete sie die Kerzen an den Wänden und öffnete die Fenster. Dann stemmte sie die Hände in die Hüften.

So viel zu tun. Eine ganze Bibliothek, die sie nach ihren Vorstellungen ordnen durfte. Es war beinahe zu schön um wahr zu sein.

Man schrieb den 1. September 1957.

Sie war in Hogwarts.

September 1964

Allein bei dem Gedanken an die Schüler, die ab heute wieder das Schloss bevölkern würden, drehte sich Irma schier der Magen um. Die Fetttapsen, der Lärm, die Knicke und Falzen, das permanente Rascheln und Flüstern in ihrer Bibliothek und, nicht zu vergessen, die ESELSOHREN, all das würde ab heute wieder zu ihrem Alltag gehören wie Besen zu einem Quidditchspiel. Vorbei war die Ruhe. Vorbei die Zeit, in der sie nicht den ganzen Tag lang mit Argusaugen über ihre Schätze wachen musste, sondern vielleicht sogar selbst mal einen Blick in ein Buch werfen konnte. Vorbei die Zeit, in der sie ruhig schlafen konnte.

Während der Ferien, wenn sie ihre Zeit damit zubrachte, die Bibliothek von den Strapazen des Schuljahres zu heilen und reinigen und alles in Ruhe zu sortieren und zu begutachten, ohne dass am nächsten Tag ihre Arbeit direkt zu Nichte gemacht wurde, während dieser Ferien kamen ihre Albträume immer fast zur Ruhe. Nur um dann in der Nacht zum ersten Schultag mit aller Gewalt zurückzukommen. Sie wusste, dass sie sich eigentlich Hilfe holen müsste. Und seit sie ein paarmal zu oft in der Krankenstation gewesen war und um einen Traumlostrank gebeten hatte, wusste Madam Pomfrey es auch. Es kam Irma so vor, als ließe die Krankenschwester das Wort „Kriegstrauma“ , wenn sie in der Nähe war, ein wenig öfter fallen, als subtil gewesen wäre. Wenn sie ehrlich war, konnte sie auch gar nicht behaupten, dass sie sich nicht wünschen würde, etwas zu finden, das ihr half. Sie konnte sich nur nicht vorstellen, dass dieses etwas ein Mensch war und kein Buch.

Bücher halfen immer, Bücher hatten Irma Halt gegeben, als alles um sie herum zerbrach und Bücher hatten sie zurück ins Leben und nach Hogwarts geführt, wo sie so glücklich war, wie es irgendwie ging. Und wenn alles versagte, so wie in den Nächten auf den ersten September, so wie heute, dann konnte man Bücher immerhin auch noch neu ordnen.

Und so stand Irma auf einer wackeligen Leiter, ein Dutzend leuchtender Kerzen neben sich schweben und umgeben von verschiedenen Bücherstapeln. Sie murmelte leise vor sich hin, um sich zu konzentrieren, denn das neue System, das sie sich ausgedacht hatte, war ausgesprochen kompliziert. So kompliziert, dass es sich bestimmt kein Schüler würde merken können, aber das kümmerte sie wenig. Sie war so vertieft, dass sie erst bemerkte, dass sie einen Besucher hatte, als er sich vernehmlich räusperte. Irma blickte halb erschrocken halb verärgert über die Störung nach unten. Zwischen den hohen Regalen stand Argus Filch, die Augen hoffnungsvoll auf sie gerichtet.

„Hätten Sie einen Moment Zeit, Miss Irma? Ich hab da etwas für Sie…, also, etwas, das ich Ihnen zeigen möchte.“ Die Leiter, die beunruhigend zu schwanken begonnen hatte, stand still, als Argus danach griff und sie für Irma hielt, bis sie neben ihm auf dem Boden angekommen war. Einen Moment lang dachte sie, er würde nach ihrer Hand greifen, aber dann winkte er ihr nur, ihm zu folgen. Vor der Bibliothek blieb er stehen und drückte die Tür ins Schloss.

„Frohes neues Schuljahr, Miss Irma“, sagte er, während er konzentriert auf seine Schuhspitzen hinabblickte. Irma beguckte sich das neue Schild, das von außen an der Bibliothekstüre hing.

„Unordnung verboten!“ stand in roter Blockschrift auf gelbem Grund.

Es war wunderbar.

1. September 1975

Inzwischen versuchte sie in der Nacht auf den ersten September gar nicht mehr einzuschlafen. Gegen sieben Uhr klappte sie ihre Lektüre zu, nicht ohne vorher ein Lesezeichen zwischen die Seiten geklemmt zu haben, und steig aus dem Bett. Sie fühlte sich schrecklich alt und steif, als sie ins Bad ging und sich kaltes Wasser ins Gesicht spritzte. Helmuth machte längst keinen Lärm mehr, der sie morgens aus der Ruhe hätte bringen können. Vor einigen Jahren hatte sie seine Überreste am Rande des Verbotenen Waldes vergraben, überrascht davon, wie traurig es sie gemacht hatte. Jetzt stand sein Käfig sauber gereinigt immer noch in ihrem Zimmer und alle paar Wochen beschloss sie, ihn wegzuräumen.

Fertig bekleidet verließ sie ihr Zimmer und machte sich auf den Weg in ihre geliebte Bibliothek. Das Schloss lag noch im Schlummer und so würde es wohl noch ein paar Stunden bleiben, bis das Tohuwabohu wieder über sie hineinbrach. Der Schulleiter schien sich wie jedes Jahr wie ein kleiner Junge auf den Trubel zu freuen, er summte beim Abendessen und wenn er auf der Suche nach Literatur bei ihre vorbeikam. Unerträglich. Irma kannte nur eine Person, die den ersten September noch mehr hasste als sie selbst und diese Person stand schon bereit um sie zur Bibliothek zu eskortierten: Argus Filch.

Die Jahre waren ihm nicht gerade gut bekommen und man konnte leider auch nicht sagen, dass sich ihre Beziehung in irgendeinem Sinne weiterentwickelt hätte, dachte Irma, als sie ihn ansah, wie er errötete und den Besen in seinen Händen drehte. Trotzdem freute sie sich über seine Gesellschaft. Und schlug ihr Herz nicht auch ein winziges bisschen schneller?

Der Weg dehnte sich mit Argus an ihrer Seite, der noch schweigsamer schien als sonst, aber es störte sie nicht. Noch war Zeit. Als sie sich der Bibliothek näherten, sah sie, das ein neues Schild das alte ersetzt hatte. Es zeigte einen zerbrochenen Zauberstab über einem Totenkopf. „Unordnung STRENGSTENS verboten“ stand darunter. Irma musste kichern. Argus Gesicht wurde, wenn möglich, noch ein bisschen röter.

„Gefällt es Ihnen, Miss Irma?“, fragte er.

Um einer Antwort zu entgehen, denn sie wusste beim besten Willen nicht, was sie antworten sollte, drückte Irma die Klinke hinunter. Augenblicklich meinte sie, die Hölle sei über sie hereingebrochen.

Regale fielen um, Bücher flogen durcheinander, einige besonders ungezogene Exemplare, die Irma normalerweise sorgsam voneinander trennte, verbissen sich ineinander und polterten über den Boden. Die Lampen flackerten einmal kurz und verloschen dann. Als sich der Lärm legte und Irma daraus schloss, dass sich nichts mehr an ihrem Platz befand, erschien eine leuchtende Schrift in schwungvollen Lettern über dem Durcheinander. „Wir wünschen Ihnen einen guten Start ins neue Schuljahr, Madam Pince“, stand da.

Irma war starr vor Schreck und Unglauben. Sie brauchte nicht Argus‘ Erklärung, der sofort anfing zu toben, um zu wissen, wem sie diesen Streich zu verdanken hatte.

„Das waren sie“, keuchte er, während seine fahlen Augen aus den Höhlen zu treten drohten. „Black. Potter. Lupin. Und dieser kleine dicke Junge, die waren das. Oh, ich werde sie drankriegen, Miss Irma, das schwör‘ ich Ihnen. Dieses Mal werden sie bluten für das, was sie Ihnen angetan haben. Ich werde…“

Er verstummt erst, als Irma die Hand hob. Seltsamerweise machte Argus‘ Rage sie gelassen.

„Ich möchte alleine sein, Argus. Wenn es Ihnen nichts ausmacht?“ Sie nickte auffordernd zur Treppe hin. Kurz dachte sie, er wolle ihr widersprechen, aber Argus wäre nicht Argus, wenn er ihr irgendetwas hätte abschlagen können.

Irma trat in die Bibliothek, wo sich der Staub langsam auf die Verwüstung senkte, und schloss die Türe hinter sich. Vielleicht lag es daran, dachte Irma, dass aus Argus‘ zögerlichen Annäherungen nie mehr geworden war. Es gab wenig, das Argus wirklich mochte, abgesehen vielleicht von seiner schmuddeligen Katze. Ansonsten war er weitestgehend von Dingen motiviert, die er abgrundtief hasste. Bei Irma war das anders. Sie liebte es über alles, Ordnung zu machen und aus diesem Grund, auch wenn sie bis heute gebraucht hatte um es zu bemerken, liebte sie Unordnung. Und weil sie Unordnung so liebte und ihr die vor ihr liegende Verwüstung mindestens eine Woche voller traumloser Nächte versprach, hatte sie eine heimliche Vorliebe für die Rumtreiber.

Sie stieg über einen Haufen Bücher, trat ans Fenster und riss es weit auf. Schottische Herbstluft strömte herein und strich ihr über das Gesicht. Sie drehte sich um und erhob ihren Zauberstab.

Nicht zuletzt liebte sie es, in Hogwarts zu sein.

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