Zwei zu meinen Füssen Zwei zu meiner Rechten Zwei zu meiner Linken Zweie die mich decken Zweie die mich wecken Zweie die mich weisen Zu Himmelsparadeisen Abends wenn ich schlafen geh Vierzehn Englein um mich steh'n Zwei zu meiner Häupten Zwei zu meinen Füssen Zwei zu meiner Rechten Zwei zu meiner Linken Zweie die mich decken Zweie die mich wecken Zweie die mich weisen Zu Himmelsparadeisen Show
Sie sinken aufs Moos zurück und schlummern, Arm in Arm verschlungen, alsbald ein. Gänzliche Dunkelheit. Nun dringt plötzlich ein heller Schein durch den Nebel, der sich alsbald wolkenförmig zusammenballt und die Gestalt einer Treppe annimmt. Vierzehn Engel, in lichten, lang herabwallenden Gewändern, schreiten paarweise, wahrend das Licht an Heiligkeit zunimmt, in Zwischenräumen die Wolkentreppe hinab und stellen sich, der Reihenfolge des "Abendsegens" entsprechend, um die schlafenden Kinder auf. Das erste Paar zu den Häupten, das zweite zu den Füssen, das dritte rechts, das vierte links; dann verteilen sich das fünfte und das sechste Paar zwischen die andern Paare, so dass der Kreis der Engel vollständig geschlossen wird. Zuletzt tritt das siebente Paar in den Kreis und nimmt als "Schutzengel" zu beiden Seiten der Kinder Platz. Die übrigen Engel reichen sich nunmehr die Hand und führen einen feierlicben Reigen um die Gruppe auf. Die ganze Szene ist von intensivem Lichte erfüllt. Während die Engel sich zu einem malerischen Schlussbilde ordnen, schliesst sich langsam der Vorhang. DRITTES BILD English Libretto or Translation:They crouch down and fold their handsGRETEL, HANSEL GRETEL HANSEL They sink back to the moss and soon, swallowed arm in arm, slumber. Whole darkness. Now suddenly a bright light penetrates through the fog, which immediately gathers up like a cloud and takes on the shape of a staircase. Fourteen angels, in light, long-draped garments, walk in pairs, as the light increases in holiness, down the cloud staircase in intervals, and, in the order of the "evening blessing", stand up around the sleeping children. The first pair to the heads, the second to the feet, the third right, the fourth left; then the fifth and the sixth pair are distributed among the other pairs, so that the circle of angels is completely closed. Finally, the seventh pair enters the circle and takes place as a "guardian angel" on both sides of the children. The other angels now shake hands and perform a solemn round dance around the group. The whole scene is filled with intense light. While the angels arrange themselves into a picturesque final scene, the curtain slowly closes. THIRD ACT This is a partly automated translation. Please help us with corrections or provide us with a complete new translation. We will gladly mention the translator. Contact Hinweis: Diese Seite stellt eine Basisinformation dar. Sie wird routinemäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. Sollte eine Datei gegen Urheberrechtsbestimmungen verstoßen, wird um Mitteilung gebeten, damit diese unverzüglich entfernt werden kann. Manche der älteren Lieder enthalten Wörter und Darstellungen, die in der heutigen Zeit als beleidigend oder rassistisch gelten. Die Liederkiste unterstützt diese Ausdrücke nicht, möchte jedoch das Liedgut im Orginal bewahren, Dokumente einer Zeit mit anderen Einstellungen, Perspektiven und Überzeugungen. Lullaby(English)In the evening, I want to go to sleep, Abends wenn ich schlafen geh Alternativer Text: Dieses Zitat stammt aus der Epistel an den Verfasser des Buches von den drei Betrügern des französischen Philosophen Voltaire und lautet im Original:
Erna Friedlaender schrieb in der Wochenzeitung Die Zeit zu diesem Zitat:[1]
Der britische Zoologe Richard Dawkins meinte in einem Interview zum gleichen Thema:[2]
Dies ist ein Lied aus der Operette Die Csárdásfürstin des ungarischen Komponisten Emmerich Kálmán, deren Libretto von Leo Stein und Béla Jenbach stammt: Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht Die Handlung der Operette spielt in Budapest und Wien, unmittelbar vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Kavaliere stellen in diesem Bühnenstück affektiertes Verhalten zur Schau und sehen den Sinn ihres Lebens darin, das Vermögen der adeligen Familie aufzubrauchen. Der Titel wird heute in der Umgangssprache im Sinne von „ganz ohne Frauen geht es eben doch nicht“ gebraucht. Die biblische Erkenntnis nur „Gast auf Erden“ und damit sterblich zu sein, geht auf Psalm 119 Vers 19 (EU) zurück, in dem es heißt:
Der Dichter und Pfarrer Paul Gerhardt nahm diese Worte als Anfang eines Kirchenliedes: Ich bin ein Gast auf Erden Auch Goethe griff dieses Bild in seinem Gedicht Selige Sehnsucht auf: Und solang du das nicht hast Georg Thurmair dichtete 1935: Mit diesen Worten – dass Zeitungen in ihrer Berichterstattung nicht beeinträchtigt werden sollten – endet, was Kabinettsminister Heinrich Graf von Podewils auf Befehl König Friedrichs II. von Preußen einem Ministerkollegen mit Schreiben vom 5. Juni 1740 ausrichtete:[4]
Dieser Spruch geht auf die Apostelgeschichte (Apg 20,35 LUT) zurück, wo Paulus von Tarsus ihn als Jesu Wort an die Ältesten der Gemeinde von Ephesus weitergibt:
Dieses Bibelzitat wird häufig zitiert und umgeformt: Papst Johannes XXIII.„Gebt, und es wird euch gegeben werden. Wer großherzig ist, wird immer Segen empfangen.“Mutter Teresa„Je mehr du gibst, desto mehr empfängst du. Und: Wer mit Freuden gibt, gibt am meisten.“Scherzhaft gilt das Bibelzitat als Wahlspruch der Boxer. Das Zitat „Geben Sie Gedankenfreiheit, Sire!“ stammt aus Schillers Drama Don Carlos, wo der Malteserritter Marquis von Posa die Forderung nach Gedankenfreiheit gegenüber dem spanischen König Philipp II. ausspricht:[6] Ein Federzug von dieser Hand, und neu In dem Vier-Augen-Gespräch zwischen dem Marquis von Posa und König Philipp sind wohl Schillers eigene Überzeugungen zu einigen politischen Fragen enthalten. Der König schöpft sofort Verdacht, der Marquis sei ein „Protestant“, was dieser aber zurückweist. Er sei ein „Bürger derer, welche kommen werden“, also eigentlich eine Gestalt des späten 18. Jahrhunderts, Schillers Gegenwart. Mit der Demokratie oder einer bürgerlichen Revolution habe er nichts im Sinn. Er träumt von einer Zeit, in der „Bürgerglück […] dann versöhnt mit Fürstengröße wandeln“ werde. „Von Millionen Königen ein König“ solle Philipp werden. Dazu müsse er nur seinen Untertanen „Gedankenfreiheit“ geben. Als dieses Stück während der Zeit des „Dritten Reichs“ 1937 im Berliner Deutschen Theater gespielt wurde und der Schauspieler Ewald Balser als Marquis Posa auf die Knie fiel und rief: „Geben Sie Gedankenfreiheit!“, erntete er riesigen Beifall, der vier oder fünf Minuten lang anhielt. Dies wurde von vielen als Demonstration gegen das Dritte Reich betrachtet. Aber Joseph Goebbels und der oberste Theaterpolitiker Rainer Schlösser fragten:[7]
Das Stück wurde daraufhin noch 39 Mal in Berlin aufgeführt und nicht, wie oft kolportiert wurde, gleich vom Spielplan abgesetzt. Das bereits von Martin Luther in seiner Schrift Von weltlicher Obrigkeit aufgeführte Sprichwort geht auf den römischen Juristen Domitius Ulpianus zurück, in dessen Digesten des Corpus Juris Civilis es heißt:[8]
Im Römischen Recht selbst (und auch für die Juristen des Mittelalters, die sich mit der Ulpian-Stelle befassten) bestand allerdings keine Verbindung mit der Idee einer Gedankenfreiheit: Die Funktion dieses Fragments aus den Digesten beschränkte sich auf die strafrechtlichen Versuchslehre und gab insbesondere Anlass, zwischen cogitare (Denken), agere (Handeln) und perficere (Vollenden) zu differenzieren.[9] Diese Wendung stammt aus den Schriften des römischen Historikers Titus Livius, der in seiner Römischen Geschichte zum Verhalten in einer Schlacht schreibt:[10]
Gefahr im Verzug (GiV) ist ein Begriff aus dem Verfahrensrecht. In der deutschen Systematik der verfahrensrechtlichen Zuständigkeit stellt sie einen Unterfall der Eilzuständigkeit dar. Sie liegt vor, wenn ein Zuwarten auf die Entscheidung der zuständigen Behörde oder des zuständigen Gerichts in Anbetracht der Dringlichkeit einer Sachlage nicht oder nicht rechtzeitig möglich ist. Mit der Formel Periculum in mora – dépèchez-vous! („Gefahr bei Zögern! Beeilen Sie sich!“) alarmierte am 18. September 1862 Albrecht von Roon in einem berühmt gewordenen Telegramm den preußischen Botschafter in Frankreich, Otto von Bismarck, schleunigst aus Paris nach Berlin zurückzukehren. Dieser folgte sofort und wurde preußischer Ministerpräsident – der Beginn seiner Karriere als Staatslenker. Friedrich Schiller thematisiert in seinem Lied von der Glocke die Französische Revolution von 1789 und kritisiert die unmenschlichen jakobinischen Exzesse, Gefährlich ists den Leu zu wecken, „Leu“ ist ein altes Wort für Löwe. In der Süddeutschen Zeitung hieß es unter der Überschrift Auf diese Phrasen können Sie bauen:[11]
Schillers bekannter Satz wird oft parodiert wie zum Beispiel folgendermaßen:
Oder:[12]
In der Offenbarung des Johannes (12,7–9) wird der Sturz der Engel, die sich gegen Gott erhoben hatten, geschildert. Auf diese Bibelstelle und eine Stelle im Evangelium nach Lukas (10,18) („Ich sah wohl den Satanas vom Himmel fallen“) geht die Vorstellung vom Teufel als „gefallenem Engel“ zurück. Der Höllensturz, auch Engel(s)sturz genannt, ist ein zentrales Motiv sowohl der christlichen als auch der jüdischen und islamischen Eschatologie sowie der christlich-abendländischen Kunst. In allen drei großen monotheistischen Weltreligionen ist die Vorstellung eines abtrünnigen Engels verbreitet. Der Engel wird für seine Auflehnung mit der Vertreibung aus dem Himmel durch Gott und seine übrigen Engel bestraft. Gegen Angriffe kann man sich wehren, gegen Lob ist man machtlos.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diese Sentenz wird vielfach, aber stets ohne nähere Quellenangabe, zu Unrecht dem Begründer der Psychoanalyse Sigmund Freud zugeschrieben, so zum Beispiel von Bundespräsident Johannes Rau in seiner Rede beim 52. Hochschulverbandstag in Koblenz am 8. April 2002.[13] Im Werk Freuds und seriösen Veröffentlichungen über ihn ist davon aber nichts zu finden. Die älteste Zuschreibung des Zitats bei Google stammt aus dem Jahr 1986.[14] „Gegen Demokraten helfen nur Soldaten“ sind die Schlussworte des Spottgedichts Die fünfte Zunft aus dem Revolutionsjahr 1848, das vollständig in dem Artikel über seinen Autor Wilhelm von Merckel wiedergegeben ist. Gustave Doré: Don Quijote reitet gegen Windmühlen Im Roman Don Quijote von Miguel de Cervantes glaubt der Romanheld in Windmühlen lebende Feinde zu erkennen, reitet gegen diese an und fällt von einem Windmühlenflügel getroffen vom Pferd. Sinnbildlich stellt die Windmühle einen übermächtigen, unbezwingbaren Gegner dar, wider den zu kämpfen nur Verluste einbringt. Alternativ kann die Windmühle einen unveränderlichen Zustand oder abstrakt höhere Gewalt bedeuten, gegen die sich ebenfalls keine Form von Widerstand lohnt. Im Kampf gegen Windmühlen liegt eine Besessenheit, die keinen Gedanken hinsichtlich eines möglichen Scheiterns zulässt, genauso wenig stellt sich die Sinnfrage bei diesem völlig aussichtslosen Unterfangen. Melodie und dreistimmiger Satz im Sonntagschulbuch für Evangelisch-Lutherische Gemeinden, Philadelphia 1876 Dies ist der Anfang des bald zum Volkslied gewordenen Sommergesangs des evangelischen Theologen und Kirchenlieddichters Paul Gerhardt:[15] Geh aus mein Herz und suche Freud In diesem Lied schildert Gerhardt das sommerlich blühende Land; Regentage und Sonnenschein, Erdenleid und Erdenglück. Er singt das Lob der Hausfrau; er tritt aber auch zu den Eltern am Grabe ihres Kindes oder lässt das verstorbene Kind zu seinen Eltern sprechen. Das Lied blieb auf den evangelischen Bereich beschränkt – obwohl es hierfür keinen theologischen Grund gibt. Freilich wird es mittlerweile auch von Katholiken gesungen, besonders bei Trauungen, die im Sommer stattfinden.[16] Mit dieser Redewendung wünscht man einen unangenehmen Zeitgenossen an einen möglichst weit entfernten Ort. Sie entstand zu Zeiten, als der Seeweg nach Indien entdeckt wurde und ein reicher Handel mit Gewürzen, insbesondere Pfeffer, entstand. „Geh mir aus der Sonne.“ ist ein Diogenes von Sinope zugeschriebener Ausspruch gegenüber Alexander dem Großen. Alexander, gerade zum obersten Feldherrn gewählt, suchte Diogenes auf und fragte, ob er etwas für ihn tun könne. antwortete der Weise. Von dieser Bedürfnislosigkeit tief beeindruckt, bemerkte Alexander anschließend zu seinen Begleitern:[17] „Heißa! Meine Frau ist tot!!“ „Gehabte Schmerzen Dieses Zitat stammt aus der Bildergeschichte Abenteuer eines Junggesellen von Wilhelm Busch und wird oft im Zusammenhang mit Schmerzbekämpfung zitiert. Im ersten Teil der Knopp-Trilogie sagt Knopps alter Freund Sauerbrot, dessen Frau gerade gestorben ist und aufgebahrt im Nebenzimmer liegt:[18] „Heißa!!“ rufet Sauerbrot – Weiter heißt es: Es schwellen die Herzen, Doch bald darauf zeigt sich seine Frau wieder als Lebende und Sauerbrot selbst fällt tot um. Gehe nie zu deinem Ferscht, wenn du nicht gerufen werscht.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dieser Vers stand 1898 in einem Supplement zum Berliner Tageblatt, dem Illustrierten Wochenblatt für Humor und Satire:
Der Satz wird auch heute noch als Mahnung zitiert, die Nähe des Vorgesetzten lieber zu meiden. Mit dieser Aufforderung beginnt der Refrain des Konjunktur-Cha-Cha, der 1961 in Deutschland zur Zeit des Wirtschaftswunders in einer Aufnahme des Hazy-Osterwald-Sextetts als Schallplatte herauskam. Komponist war der französische Musiker Paul Durand (1907–1977); den Text schrieb Kurt Feltz.[20] Geh’n Sie mit der Konjunktur (geh’n Se mit, geh’n Se mit!), Das Schlagwort von der geistig-moralischen Wende, das vom CDU-Politiker Helmut Kohl ausgegeben wurde, war auch in einem Koalitionspapier enthalten, in dem Kohl eine „geistig-moralische Wende“ versprach. Im Bundestagswahlkampf 1980 hatte Kohl bereits von der Notwendigkeit einer „geistig-moralischen Wende“ gesprochen und sich damit vom damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt abgegrenzt, dem er eine Kapitulation vor dem Zeitgeist vorhielt.[21] Geiz ist geil war ein Werbeslogan der Elektronikhandelskette Saturn in Deutschland und Österreich. Er wurde 2003 im Rahmen einer Werbekampagne in Printmedien, im Rundfunk und im Fernsehen eingesetzt. Geschaffen wurde der Slogan von Constantin Kaloff von der Hamburger Werbeagentur Jung von Matt. Die Melodie des Werbesongs basiert auf dem Nummer-1-Hit Geil des britischen Popduos Bruce & Bongo aus dem Jahr 1986. Dieser beginnt mit den folgenden Worten:[22] The discjockey’s geil g-g-g-g-geil the discjockey’s geil g-g-g-g-geil Obwohl die Werbung in Deutschland selbst nicht als ausgesprochen originell wahrgenommen wurde, erzielte sie große Aufmerksamkeit. Der Slogan wurde im Jahr 2004 zum Gegenstand öffentlicher Diskussion, da er einen Teil des deutschen Zeitgeistes widerspiegelte. Die Kampagne wurde in Deutschland im Oktober 2007 beendet; in Österreich wird der Slogan weiterhin verwendet.[23] Diese sprichwörtliche Redensart findet sich bereits in Georg Henischs 1616 gedrucktem Wörterbuch Teütsche Sprach und Weißheit und in ähnlicher Form in der Oper Margarete von Charles Gounod, wo es im Rondo vom goldenen Kalb heißt:[24] Ja, das Gold regiert die Welt. Mit diesen Worten übte der Fußballtrainer Otto Rehhagel Kritik an dem geplanten Transfer des Spielers Ciriaco Sforza:[25]
„Geld stinkt nicht“ (Pecunia non olet) ist der bekannte Ausspruch des Kaisers Vespasian, als ihn sein Sohn Titus wegen einer auf Bedürfnisanstalten gelegten Steuer getadelt hatte. Urin wurde als Mittel für die Ledergerbung und als Wäschereinigungsmittel eingesetzt. So wurden in Rom an belebten Straßen amphorenartige Latrinen aufgestellt, um den Urin einzusammeln, der von den Gerbern und Wäschern benötigt wurde. Um die Staatskassen zu füllen, erhob Kaiser Vespasian auf diese öffentlichen Toiletten eine Latrinensteuer. Von seinem Sohn Titus darauf angesprochen, soll er ihm Geld aus den ersten Einnahmen unter die Nase gehalten und gefragt haben, ob der Geruch ihn störe; als der verneinte, habe er geantwortet: „Atqui e lotio est“ (Und doch kommt es vom Urin). Die Redewendung hat sich bis heute gehalten, um den Besitz oder Erwerb von Geld aus unsauberen Einnahmequellen zu rechtfertigen. Die öffentlichen Toiletten in Paris heißen noch heute „Vespasienne“. Dieser Satz entspricht dem englischen „opportunity makes a thief“ in Francis Bacons Brief von 1598 an den Earl of Essex.[26] In Goethes Westöstlichem Diwan beginnt Hatems Liebeswerbung um Suleika mit den Worten:[27] Nicht Gelegenheit macht Diebe, Gioachino Rossinis Operneinakter L’occasione fa il ladro nach Eugène Scribes Le prétendu par hasard, ou L’occasion fait le larron erlebte 1812 in Venedig ihre Uraufführung. Oft wird dieser Satz auch in Abwandlungen verwendet, wie zum Beispiel:
Geliebt wirst du einzig, wo du schwach dich zeigen darfst, ohne Stärke zu provozieren.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dieser bekannte Aphorismus stammt aus den Minima Moralia des Philosophen Theodor W. Adorno,[28] der das „Menschenrecht, von der Geliebten geliebt zu werden“ einfordert. Zu diesem Zitat schreibt Martin Blumentritt:[29]
Diese Wendung stammt aus Friedrich Nietzsches Werk Also sprach Zarathustra, in dem sich der Prophet Zarathustra bei einem beschwerlichen Aufstieg mit diesen Worten Mut macht:[30]
Einige Absätze weiter unten heißt es dann:[30]
Verwendet man dieses Zitat heute im Alltagsgebrauch, will man oft zum Ausdruck bringen, dass es von Vorteil ist, sich belastenden Situationen auszusetzen. Diese Maxime stammt von dem französischen Staatstheoretiker Charles de Secondat, Baron de Montesquieu, der in seinem Hauptwerk Vom Geist der Gesetze schrieb:
Der Slogan wurde auch von den Nationalsozialisten verwendet, die ihn 1920 in ihr Parteiprogramm aufnahmen. Gemeinnutz geht vor Eigennutz war ab 1933 auf Schauseiten oder dem Münzrand einiger Reichsmarkmünzen eingeprägt. Diese politische Metapher wurde von Michail Gorbatschow zu einem sprachlichen Instrument in der Bemühung um Abrüstung und Vertrauensbildung zwischen den Blöcken ausgeweitet. Gorbatschow gibt an, diese Metapher in seiner Prager Rede am 10. April 1987 zum ersten Mal benutzt zu haben. In seinem Buch Perestroika. Die zweite russische Revolution widmet er dem Gemeinsamen Haus Europa ein ganzes Kapitel. Der Terminus vom Gemeinsamen Haus tauchte Anfang der 1980er Jahre schon einmal bei Leonid Breschnew auf, dem der außenpolitische Experte des ZK der KPdSU diese Worte in die Rede geschrieben hatte. Generation Golf war ein Bestseller des Journalisten Florian Illies, in dem dieser ein kritisches Bild seiner eigenen, um 1970 geborenen Generation entwirft. Sein Fazit ist, dass es sich bei seiner Generation um eine unkritische, politisch desinteressierte und nach Konsum strebende „Ego-Gesellschaft“ handelt. Namensgebend ist der Golf von Volkswagen: Er stellt das Markenprodukt dar. In einem Interview mit Günter Gaus sagt Illies:[31]
Die Generation Praktikum steht seit den 1990er Jahren für ein von vielen als negativ empfundenes Lebensgefühl der jüngeren Generation, die vermehrt unbezahlten oder minderbezahlten Tätigkeiten nachgehen muss. Junge Akademiker überbrücken potentielle Lücken im Lebenslauf, indem sie eine Praktikantenstelle nach der anderen annehmen. Zum ersten Mal hatte der Zeit-Autor Matthias Stolz Anfang 2005 einen Artikel so überschrieben.[32] Die Generation X bezeichnet die in den 1960er und 1970er Jahren geborene Generation. Der Begriff geht zurück auf einen 1991 erschienenen Episodenroman des Kanadiers Douglas Coupland (Generation X – Geschichten für eine immer schneller werdende Kultur). Nach Couplands Einschätzung ist für diese Generation charakteristisch, dass sie sich erstmals ohne Kriegseinwirkung mit weniger Wohlstand und ökonomischer Sicherheit begnügen muss als die Elterngenerationen. „Der Roman erzählt Geschichten von der Katerstimmung im Amerika nach der auf Pump veranstalteten letzten großen Sause unter Reagan und Bush“.[33] Es ist laut Newsweek eine Generation mit „zu vielen Fernsehern und zu wenig Arbeit“. Genie ist ein Prozent Inspiration und neunundneunzig Prozent Transpiration.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der US-Zeitschrift Harpers Monthly wird der Erfinder Thomas Alva Edison 1930 mit folgenden Worten zitiert:[34]
Im Englischen ist dieses Wortspiel deutlicher erkennbar, da im Deutschen das Wort Transpiration für „Schwitzen“ weniger gebräuchlich ist. Dem deutschen Erfinder Rudolf Diesel wird die folgende Feststellung zugeschrieben:
Diese Einsicht formulierte Theodor Fontane in seinem Distichon Unter ein Bildnis Adolf Menzels, das er dem Maler zu dessen 80. Geburtstag 1895 widmete: Gaben, wer hätte sie nicht? Talente – Spielzeug für Kinder, Fontane und Menzel waren Mitglieder im literarischen Verein Tunnel über der Spree. Menzels typische Charaktereigenschaften waren Pflichtbewusstsein, Fleiß und Selbstdisziplin. Er besuchte für ein halbes Jahr die Berliner Akademie der Künste und bildete sich danach autodidaktisch weiter. Der lateinische Ausdruck Genius loci (Schutzgeist eines Ortes) bezeichnete ursprünglich in der römischen Mythologie den Schutzgeist eines Tempels oder heiligen Ortes, der häufig in Form einer Schlange dargestellt wurde. Der Ausdruck stammt aus Vergils Epos Aeneis, wo es im lateinischen Originaltext heißt:[35] Sic deinde effatus frondenti tempora ramo Sofort nach seiner Ankunft in Latium betet Aeneas zum Genius loci, der Tellus und den Nymphen sowie zu den Flussgottheiten. In Friedrich Schillers Gedicht Der Taucher bittet die Königstochter ihren Vater, den Wagemut des tapferen Knappen nicht ein zweites Mal auf die Probe zu stellen:[36] Das hörte die Tochter mit weichem Gefühl, Doch der König wirft den Becher abermals ins Wasser und führt dadurch den Tod des Tauchers herbei. Dies ist der Titel eines Schlagers, den Richard Tauber und Hubert von Goisern bekannt machten. Das Lied stammt aus der Operette Paganini von Franz Lehár, Text von Paul Knepler und Bela Jenbach. Der Refrain lautet folgendermaßen:[37] Gern hab ich die Frau’n geküßt Gern hab’ ich die Frau’n geküßt ist auch der Titel einer Richard-Tauber-Biografie von Michael Jürgs. Doktor Murkes gesammeltes Schweigen ist der Titel einer Satire von Heinrich Böll aus dem Jahr 1958. Darin wird von einem Hörfunk-Redakteur erzählt, der die Eigenart hat, die aus den Programmen herausgeschnittenen Tonbandabschnitte zu sammeln, auf denen nichts zu hören ist, weil der Sprechende gerade eine Pause macht, um sie sich abends zur Erholung von der Geschwätzigkeit des Mediums vorzuspielen. Böll entlarvt den Rundfunk und insbesondere dessen Kulturabteilungen als eine Institution, die selbstgefälligen Pseudointellektuellen zu zweifelhaftem Ruhm verhilft. Gesammeltes Schweigen ist ein Programmtitel von Mehmet Fistik zum Thema 35 Jahre Pantomime in Deutschland. „Stölzls gesammeltes Schweigen“ war 2000 die Überschrift über einen Artikel im Nachrichtenmagazin Der Spiegel zum Berliner Bühnenstreit und dem damaligen Kultursenator Christoph Stölzl. Im Jahr 1991 gab Jürgen Miermeister Texte von Rudi Dutschke heraus unter dem Titel Geschichte ist machbar. Texte über das herrschende Falsche und die Radikalität des Friedens. Dutschke gilt als bekanntester Wortführer der westdeutschen und West-Berliner Studentenbewegung der 1960er Jahre. Stefan Reinecke schrieb am 11. April 2008 in der tageszeitung unter der Überschrift Warum Dutschke überholt ist:[38]
Gesetze sind wie Würste, man sollte besser nicht dabei sein, wenn sie gemacht werden.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Bonmot wird – auch in der Fassung: „Je weniger die Leute wissen, wie Würste und Gesetze gemacht werden, desto besser schlafen sie!“ – gern Otto von Bismarck zugeschrieben. Es geht jedoch auf den amerikanischen Dichter John Godfrey Saxe (1816–1887) zurück und wird erst seit den 1930er Jahren mit Bismarck in Verbindung gebracht.[39] Diese bayerischen Worte (Gestern haben sie den Willy erschlagen.) sind der Anfang eines Lieds von Konstantin Wecker aus dem Jahr 1977, das in den späten 1970er Jahren zum Kultlied unter Jugendlichen wurde. Die Ballade behandelt die Konfrontation der 68er-Bewegung mit den ewig Gestrigen. Wecker erzählt von einem ruhigen Tag in einem Biergarten, der gestört wird durch einen Reaktionären, der das nationalsozialistische Horst-Wessel-Lied anstimmt, das dann auch noch von anderen mitgesungen wird. Willy hält es nicht mehr und er brüllt:
Willy darf sich nun die damals übliche Aufforderung anhören:[40]
Es folgt eine Schlägerei, bei der Willy getötet wird. Der Kabarettist Willy Astor parodierte Weckers Ballade mit dem Lied für Morgenmuffel „Gestern hab ich mein Wecker daschlag’n“. Dieser Vers stammt aus Wilhelm Hauffs Gedicht Reiters Morgenlied, das mit der folgenden bekannten Versen beginnt:[41] Morgenrot, In der zweiten Strophe heißt es: Gestern noch auf stolzen Rossen, Diese Sentenz stammt aus einem Gedicht des Schriftstellers Christoph August Tiedge: Sei hoch beseligt oder leide, Das Zitat wird auch oft ungenau Cicero oder Seneca zugeschrieben. Bei Cicero heißt es auf Latein:[42]
Bei Seneca heißt es:[43]
– Ohne Genossen ist kein Glücksbesitz erfreulich. Dieses Zitat geht auf den Militärtheoretiker und zuletzt Chef des Generalstabes Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke zurück. Moltke galt als genialer Stratege und war in leitender Verantwortung maßgeblich an der Ausarbeitung der Pläne für den Deutsch-Dänischen Krieg 1864, den Deutschen Krieg gegen Österreich, Sachsen, Hannover und Kurhessen (Preußisch-Österreichischer Krieg) 1866 und den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 beteiligt. Die einfache wie auch problematische Taktik wurde 1866 im Rahmen der entscheidenden Schlacht bei Königgrätz gegen Österreich angewendet und unter diesem Wortlaut populär. Dieser Vers stammt aus dem Buch der Sprüche in Goethes Gedichtsammlung West-östlicher Divan: Getretner Quark (Pisé, vom französischen Wort piser = stampfen, ist der archäologische Ausdruck für Stampflehm, das bevorzugte Baumaterial im alten Orient.) Zugrunde liegt dem Zitat wohl das folgende tatarische Sprichwort:
Goethe hat dies wohl aus der orientalen Literatur gekannt. Mit dem Zitat soll ausgedrückt werden, dass etwas, dem die Tiefe fehlt, auch durch großen Aufwand nicht auf ein höheres Niveau gebracht werden kann. In einem Artikel der Wochenzeitung Die Zeit zum Thema Das Land der Dichter und Dackel heißt es unter der Überschrift Getret’ner Quark:[44]
Diese Klage gehört zu der Klage des Propheten Habakuk an Gott:[45]
Protestmarsch nach Transvaal, 1913 Der Begriff Gewaltloser Widerstand geht auf den indischen Freiheitskämpfer Mohandas Karamchand Gandhi zurück, der in Südafrika im Kampf um die Rechte der indischen Einwanderer seine Methode des gewaltlosen Widerstands (englisch non-violence) entwickelte. Nach einem Gesetz, das im Jahr 1913 beschlossen wurde, wurden nur noch christliche Ehen als gültig angesehen. Die Inder waren aufgebracht, denn damit galten ihre Kinder als unehelich. Gandhi ermutigte seine Landsleute zum gewaltlosen Widerstand gegen das Gesetz. Indische Arbeiter streikten, auch die Frauen protestieren. Die Briten reagierten mit Gewalt auf diese Aktionen. Gandhi und seine Anhänger marschierten zur Grenze nach Natal, um eine erneute Massenverhaftung auszulösen. Der indische Begriff für diese Art gewaltfreier Aktionen ist Satyagraha (Sanskrit: सत्याग्रह satyāgraha). In seinem 1937 erschienenen Buch An Encyclopaedia of Pacifism gibt Aldous Huxley eine Definition von gewaltlosem Widerstand: „Gewaltloser Widerstand bedeutet nicht Nichtstun. Er bedeutet, die ungeheure Kraftanstrengung zu unternehmen, die nötig ist, um das Böse mit dem Guten zu besiegen. Diese Kraftanstrengung baut nicht auf starke Muskeln und teuflische Waffen: Sie baut auf moralische Tapferkeit, auf Selbstbeherrschung und auf das unvergessliche, zähe Bewusstsein, dass es auf Erden keinen Menschen gibt – so brutal, so persönlich feindselig er auch sei – ohne angeborenes Fundament von Güte, ohne Liebe zur Gerechtigkeit, ohne Achtung vor dem Wahren und Guten; all dies ist für jeden erreichbar, der die geeigneten Mittel verwendet.“ Der Begriff Menetekel stammt aus dem biblischen Buch Daniel, in dem geschildert wird, wie König Belsazar ein Festmahl gibt, bei dem er und seine Gäste aus den Gefäßen trinken, die sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem geraubt hatte. Plötzlich sieht er an der Wand Finger die folgenden Worte schreiben:
Da niemand ihm den Text deuten kann, lässt er Daniel herbeigerufen, der ihm den Untergang seines Reiches prophezeit:
König Belsazar starb in der folgenden Nacht. Die wörtliche Übersetzung des Mene mene tekel aus dem Aramäischen ist unklar. Vermutlich handelt es sich um die Bezeichnung dreier persischer Münzen. Daniel dagegen interpretiert das Orakel mit Hilfe ähnlich klingender aramäischer Verben: gezählt, gewogen und geteilt:
Gib mir Keuschheit und Enthaltsamkeit – aber nicht sofort![Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kirchenlehrer Augustinus von Hippo schrieb auf Lateinisch in seinen Confessiones (Bekenntnissen):[46]
Das große moralische Dilemma des Augustinus war, dass er nicht enthaltsam leben konnte. Er lebte vor seiner Bekehrung 15 Jahre in wilder Ehe mit einer (nicht standesgemäßen) Konkubine, der Mutter seines Sohnes Adeodatus. In seinen Bekenntnissen schrieb er:[47]
Glanz und Elend der Kurtisanen (französisch: Splendeurs et misères des courtisanes) ist ein vierteiliger Roman des Schriftstellers Honoré de Balzac, in dem er die vernichtende Gewalt der Leidenschaft darstellt. Der Buchtitel wird heute in Abwandlungen zitiert, wenn auf das Nebeneinander von Erfolg und Scheitern angesprochen werden soll, wie zum Beispiel:
Glaube, Hoffnung und Liebe sind die christlichen Tugenden, die im 1. Korintherbrief des Apostels Paulus aufgeführt werden:[48]
Diese drei Kardinaltugenden werden folgendermaßen symbolisch dargestellt
Eine Legende erzählt, dass die vornehme christliche Witwe Sophia von Mailand ihre Habe an die Armen verteilte und mit ihren Töchtern Fides, Spes und Caritas von Mailand nach Rom reiste, um dort den Märtyrertod zu sterben. Glaube, Hoffnung und Liebe ist ein Gedicht von Christoph Johann Anton Kuffner, das Franz Schubert 1828 vertonte. Es beginnt mit folgender Strophe:[49] Glaube, hoffe, liebe! Diese Redewendung findet sich bereits im Lustspiel Mercator (Der Kaufmann) des römischen Komödiendichters Plautus, in dem Vater und Sohn um dasselbe Mädchen werben. Dort heißt es:[50]
Das entspricht dem mosaischen Rechtsgrundsatz „Auge um Auge, Zahn um Zahn“.[51] „Glotzt nicht so romantisch!“ war ein Leitspruch des Dramatikers Bertolt Brecht. Es war eine Aufforderung an die Zuschauer, die Identifikation mit Schauspieler und Rolle zu durchbrechen. Zu diesem Zweck schuf Brecht auch den sogenannten Verfremdungseffekt, durch den die Handlung durch Kommentare oder Lieder so unterbrochen wird, dass beim Zuschauer die Illusion zerstört wird und er eine kritische Distanz zum Dargestellten einnehmen kann. Bei der Uraufführung des Theaterstücks Trommeln in der Nacht um den Kriegsheimkehrer Kragler im Jahr 1922 ließ Brecht Szenenanweisungen durch Schauspieler Richtung Publikum halten; bei einer Liebesszene lautete sie: „Glotzt nicht so romantisch!“ Brecht wünschte sich kritische und nachdenkliche Zuschauer. Sie sollten weniger staunen und mehr die Welt begreifen. Für Romantik sah Brecht keinen Platz. Den Zuschauern sollte immer bewusst sein, dass sie ein Theaterstück und keine Realität betrachteten. Nicht die Gefühle der Protagonisten sollte im Mittelpunkt stehen, sondern die Handlung, denn Brecht verfolgte mit seinen Lehrstücken pädagogische Absichten. Er wollte nachdenklich machen. Glück auf über dem Eingang zu einem ehemaligen Zechengebäude Das Glück auf ist ein Bergmannsgruß. Er beschreibt die Hoffnung der Bergleute, „es mögen sich Erzgänge auftun“, denn beim Abbau von Erzen ließ sich ohne Prospektion nur unsicher vorhersagen, ob die Arbeit der Bergleute überhaupt zu einem Lohn führen würde. Weiterhin wird mit diesem Gruß der Wunsch verbunden für ein gesundes Ausfahren aus dem Bergwerk nach der Schicht. Der Bergmannsgruß wurde bereits vor 1700 in dem alten Arbeiterlied Glück Auf, der Steiger kommt (bekannt als das Steigerlied) künstlerisch umgesetzt und ist damit in das Volksliedgut eingegangen. Der nachstehende Text entspricht der überlieferten „Urform“ des Liedes. Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt. Generalfeldmarschall Moltke Dieses Zitat findet sich in Helmuth Graf von Moltkes Abhandlung über Strategie:[52]
Auf der Website der Spielbank Hamburg heißt es mit Bezug auf dieses Zitat:[53]
Diese Worte wurden vermutlich durch Hermann Sudermanns Schauspiel Das Glück im Winkel verbreitet, eine lustige Geschichte um eine Partnersuche, die ein unverhofftes Ende nimmt. Der Schriftsteller Otto Ernst beschreibt in seinem autobiografischen Roman Semper der Mann von einem Gespräch über Sudermanns Stück, das er im Restaurant mit angehört hat:[54]
Mit Glück im Winkel charakterisiert man heute oft ein beschauliches Leben:
Peter Küstermann schreibt in der Wochenzeitung Die Zeit unter der Überschrift Das Glück im Winkel über den ehemaligen Südweststaat Württemberg-Hohenzollern.[55] Der Reim „Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist!“ wurde als Refrain eines Trinklieds am Ende des ersten Akts der Operette Die Fledermaus von Johann Strauss (Sohn) weltbekannt. Siehe Trinke, Liebchen, trinke schnell. Diese Wortbildung ist einer der bekanntesten Versprecher des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber. Im Satzzusammenhang sagte Stoiber:
– Edmund Stoiber: O-Ton[56] Stoibers Versprecher haben zum Teil Kultstatus und sind im Internet weit verbreitet. Siehe Gnade der späten Geburt Diese Redewendung findet sich im 1. Buch Mose, wo von der Erwählung Abrahams durch Gott berichtet wird. Abraham erkennt Gott in drei fremden Männern, denen er Gastfreundschaft gewähren muss:[57]
Columbia (Personifikation der USA) trägt das „Licht der Zivilisation“ nach Westen und vertreibt die Indianer. „Go West“, ursprünglich „Go West, young man“ („Auf nach Westen, junger Mann!“) war die Aufforderung, das westliche Gebiet des nordamerikanischen Kontinents durch Besiedlung in den Besitz der USA zu bringen. Die Redewendung wurde vor allem durch den Zeitungsverleger und Politiker Horace Greeley populär gemacht. In Fortführung der Idee des Manifest Destiny („offenkundige Bestimmung“) argumentierten viele US-Bürger, es sei göttlicher Auftrag, die USA über den gesamten nordamerikanischen Kontinent auszudehnen. Ähnliche Lehren (wie Die Bürde des weißen Mannes) wurden gleichzeitig von den Europäern anderswo in der Welt verwendet, um koloniale Eroberungen in Afrika und Asien zu rechtfertigen. In einer Erweiterung des Spruchs heißt ein Album von Greeley Estates:
Auch von der Band Village People wurde 1979 der Slogan übernommen in dem Lied Go West. God Save the Queen („Gott schütze die Königin!“) bzw. God Save the King („Gott schütze den König!“) ist seit Anfang des 19. Jahrhunderts die Nationalhymne des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland. Die Urheberschaft für die Melodie wurde vom Sohn Henry Careys für seinen Vater beansprucht. Während der Text durchaus von ihm stammen könnte, ist der Ursprung der Melodie unklar geblieben. OriginalGod save our gracious Queen, Gott schütze unsere gnädige Königin! God save the Queen – Gott speichert die Königin ist der Titel eines Buchs mit absurden Übersetzungen aus dem Internet. Den Witz „God shave the Queen“ (Gott rasiere die Königin.) soll eine Schülerband erfunden haben. Die Punk-Band Sex Pistols änderten 1977 den Text folgendermaßen ab:
Daraufhin strich die BBC die Band aus ihrem Radioprogramm und erteilte den Sex Pistols Auftrittsverbot. Diese mieteten während der königlichen Feierlichkeiten ein Boot auf der Themse und gaben darauf in voller Lautstärke ein Live-Konzert, was dazu führte, dass die Wasserschutzpolizei eingriff. Das historische Schlagwort „Gold gab ich für Eisen.“ steht im Zusammenhang mit dem berühmten Aufruf „An mein Volk“ des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III., der am 17. März 1813 zum Kampf gegen die napoleonische Herrschaft aufrief. In einer Welle patriotischer Begeisterung konnten die Truppen ausgerüstet und verstärkt werden. Das Motto dieser Spendenaktion war „Gold gab ich für Eisen“. Dieses Motiv klingt bereits in Schillers 1803 uraufgeführtem Drama Die Jungfrau von Orleans (1, 4) an. In diesem Theaterstück fordert Agnes Sorel, die Geliebte König Karls, den König auf: Verwandle deinen Hofstaat in Soldaten, Der Ursprung dieses Ausdrucks ist allerdings schon im 16. Jahrhundert belegt. Unter diesem Motto wurden im Ersten Weltkrieg Kampagnen durchgeführt, bei der etwa goldene Eheringe gegen Ringe aus Eisen getauscht wurden, um den Krieg zu finanzieren. Dieses Zitat stammt aus der ersten Strophe eines Gedichts von August Schnezler: Gold und Silber preis ich sehr, In deutschen Comics wird es gerne von Dagobert Duck und den Panzerknackern verwendet. Diese Redewendung geht auf den römischen Komödiendichters Terenz zurück, in dessen Lustspiel Phormio (1,2) jemand seinen Freund, ihm „Berge Goldes versprechend“ (lateinisch: montes auri pollicens), nach Kilikien lockt. Diese Redewendung geht womöglich auf Goldvorkommen in den „goldenen Bergen“ des alten Persien zurück. Diese aber waren so weit entfernt, dass ein solches Versprechen nicht eingelöst werden konnte.[58] Im griechischen Original heißt es: Der Humanist Erasmus von Rotterdam schreibt in seiner Sprichwörtersammlung Adagia:[59]
Diese Wendung findet sich bereits bei dem Barock-Publizisten Johann Fischart, in dessen Hauptwerk Geschichtsklitterung es im Kapitel 47 der ersten Auflage eine Stelle gibt, wo er sagt, man solle „dem Feind Tür und Tor auftun und ihm eine goldene Brücke machen, dass er davonziehen könne“. Dieser Strategie liegt eine alte Kriegsregel zugrunde, wonach man einen fliehenden Feind möglichst nicht in Kämpfe verwickelt, sondern ihm sogar Brücken baut, um seinen Abzug zu erleichtern. Siehe Goldene Regel Dieser Ausdruck geht wohl auf die lateinische aurea mediocritas in den Oden des römischen Dichters Horaz zurück, der damit Licinius zu maßvollem Genuss ermahnt:[60][61]
Horaz drückt damit Ähnliches aus wie der Dichter Ovid, der erzählt wie der Sonnengott Helios seinem Sohn Phaeton (Mythologie) erlaubt, den Sonnenwagen zu lenken und ihn ermahnt:
Doch Phaeton hält sich nicht daran und stürzt ab und die Erde geht in Flammen auf. Der Ausdruck „Goldener Mittelweg“ bezeichnet den idealen Kompromiss zwischen dem Zuviel und Zuwenig, steht aber auch für Mittelmäßigkeit. Siehe In Gefahr und größter Not bringt der Mittelweg den Tod#Hintergrund und q:Friedrich von Logau. Die Redewendungen „das Goldene Kalb anbeten“ oder „um das Goldene Kalb tanzen“ gehen auf das alttestamentliche 2. Buch Mose (32) zurück, in dem berichtet, dass Aaron, der Bruder des Moses, auf Drängen des Volks aus ihrem Schmuck am Berg Horeb ein Goldenes Kalb gießen lässt, dem das Volk opfert, während Moses auf dem Berg die zehn Gebote erhielt:[62] Als aber das Volk sah, daß Mose ausblieb und nicht wieder von dem Berge zurückkam, sammelte es sich gegen Aaron und sprach zu ihm: Auf, mach uns einen Gott, der vor uns hergehe! Denn wir wissen nicht, was diesem Mann Mose widerfahren ist, der uns aus Ägyptenland geführt hat. Aaron sprach zu ihnen: Reißet ab die goldenen Ohrringe an den Ohren eurer Frauen, eurer Söhne und eurer Töchter und bringt sie zu mir. Da riß alles Volk sich die goldenen Ohrringe von den Ohren und brachte sie zu Aaron. Und er nahm sie von ihren Händen und bildete das Gold in einer Form und machte ein gegossenes Kalb. Und sie sprachen: Das ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägyptenland geführt hat! Hiervon abgeleitet wird die gängige Redensart vom „Tanz ums goldene Kalb“ als Sinnbild für eine Verehrung von Reichtum und Macht. Mit dem goldenen Zeitalter war ursprünglich die Vorzeit der antiken Sage gemeint, wie sie der griechische Dichter Hesiod in seiner Schrift Werke und Tage als paradiesischen Allgemeinzustand schildert. Die weitere Entwicklung sieht er als eine ständige Verschlechterung. Auf Griechisch heißt der Ausdruck:[63] Hesiod schildert die Zeit des Goldenen Geschlechts der Sterblichen, in welcher der Gott Kronos (der Vater des Zeus) herrschte. Damals lebten die Menschen im Frieden, ihre Körper alterten nicht und ihr Tod war ein Einschlafen. Im übertragenen Sinn wird heute eine Blütezeit oder eine Zeit großer Erfolge als „goldenes Zeitalter“ bezeichnet. In der Neuzeit dient der Begriff „Goldenes Zeitalter“ zur retrospektiven Charakterisierung von Blütezeiten: Das Zitat stammt aus der zweiten Strophe von Theodor Storms Gedicht Für meine Söhne: Blüte edelsten Gemütes Den Ausdruck „goldne Rücksichtslosigkeit“ verwandte Storm 1850, schon vier Jahre vorher, in einem Brief an Eduard Mörike:
Quintus Curtius Rufus berichtet im dritten Buch seiner Geschichte des Mazedonierkönig Alexanders des Großen von dem kunstvoll verschlungenen und unentwirrbaren Knoten am Streitwagen des Königs Gordios im Jupitertempel der Stadt Gordion und von dem Orakel, dass, wer den Knoten zu lösen verstehe, die Herrschaft über Asien erlangen werde. Alexander habe mit den Worten „Es kommt nicht darauf an, wie er gelöst wird“ (Nihil interest quomodo solvantur) den Knoten mit dem Schwert durchschlagen und so das Orakel entweder verspottet oder erfüllt. Nach einer anderen Überlieferung erkannte Alexander, dass er nur den Pflock herauszuziehen brauche, damit der Knoten in sich zusammenfällt. „Den gordischen Knoten durchhauen“ oder „lösen“ wurde so zur Metapher für die Bewältigung einer großen Schwierigkeit auf unkonventionelle aber einfache Weise. Dieser Vers stammt aus dem Kinderlied Weißt du, wie viel Sternlein stehen, das der Dichter Wilhelm Hey 1837 im Anhang seiner Fabelsammlungen veröffentlichte:[64] Weißt du, wie viel Sternlein stehen In Axel Hackes Buch Der weiße Neger Wumbaba: Kleines Handbuch des Verhörens gibt es folgende Version des Zitats
Der preußische König Friedrich II. schrieb am 8. Mai 1760 in einem Brief an Herzogin Luise von Sachsen-Gotha auf Französisch:
Er greift dabei eine Formulierung des französischen Satirikers Roger de Bussy-Rabutin auf:
Mit dem Stichwort „Gott ist tot“ wird oft die Vorstellung verbunden, dass Friedrich Nietzsche den Tod Gottes beschworen oder herbeigewünscht habe. Tatsächlich trifft dies nur in einem gewissen Sinne zu. Liest man die Textstellen bei Nietzsche, so wird klar, dass er sich hier vielmehr als Beobachter verstand. Er analysierte seine Zeit, vor allem die seiner Auffassung nach inzwischen marode gewordene (christliche) Moral. Dies heißt allerdings nicht, dass er die Überwindung von Gottes- und Moralvorstellungen nicht begrüßt hätte.
Nietzsche war zudem nicht der Erste, der die Frage nach dem „Tod Gottes“ stellte. Hegel äußerte diesen Gedanken bereits 1802 und sprach von dem „unendlichen Schmerz“ als einem Gefühl, „worauf die Religion der neuen Zeit beruht – das Gefühl: Gott selbst ist tot“. Gott mit uns war die Losung, die der schwedische König Gustav Adolf vor der Schlacht von Breitenfeld im Jahr 1631 ausgab. Der Entwurf zur Landwehrordnung stammt vom Generalquartiermeister des preußischen Heeres. In dieser Handschrift stand ursprünglich als Devise: „Heilige Pflicht oder Gott mit uns.“ Diese Worte sind durchgestrichen und an den Rand stattdessen die Worte gesetzt: „ehrlos wehrlos“ mit einer ihre Umstellung bezweckenden Bezeichnung. Gott mit uns ist die deutsche Übersetzung von Immanu’el (עמנואל). Der Name Immanuel kommt nur vier Mal in der Bibel vor. Jesus bekommt diesen Namen, als seine Geburt angekündigt wird, sonst wird er aber zu keinem Zeitpunkt Immanuel genannt: Im Evangelium nach Matthäus (1,23) steht:
Dieser Stoßseufzer stammt aus Kurt Tucholskys Roman Schloß Gripsholm. Eine Sommergeschichte:[65]
Tucholskys Worte werden immer wieder zitiert, wenn es um unerwünschten Lärm geht. So wird zum Beispiel ein Testbericht über Lärmschutzstöpsel mit folgenden Worten eingeleitet:[66]
Dieses Urteil fällt die reiche Porzia in William Shakespeares Schauspiel Der Kaufmann von Venedig über einen Herrn aus dem Kreise ihrer Freier. Im englischen Original sagt sie:[67] Nerissa„Was sagt Ihr denn zu dem französischen Herrn, Monsieur le Bon?“Porzia„Gott schuf ihn, also laßt ihn für einen Menschen gelten. Im Ernst, ich weiß, daß es sündlich ist, ein Spötter zu sein; aber er! Ja doch, er hat ein besseres Pferd als der Neapolitaner; eine bessere schlechte Gewohnheit, die Stirn zu runzeln, als der Pfalzgraf; er ist jedermann und niemand. Wenn eine Drossel singt, so macht er gleich Luftsprünge; er ficht mit seinem eigenen Schatten. Wenn ich ihn nähme, so nähme ich zwanzig Männer; wenn er mich verachtete, so vergäbe ich es ihm: denn er möchte mich bis zur Tollheit lieben, ich werde es niemals erwidern.“[68] Dieser paradox klingende Ausspruch geht vermutlich auf eine lateinische Sprichwörtersammlung des 16. Jahrhunderts zurück, wo vom makedonischen König Antigonos berichtet wird, dass er ein Opfer darbringen lässt, damit Gott ihn vor seinen Freunden behüte. Er erklärt dazu, vor seinen Feinden könne er sich selbst schützen. Vom preußischen König Friedrich II. stammt ein ähnlicher Ausspruch:
Am Ende von seiner Bildergeschichte Max und Moritz lässt Wilhelm Busch das ganze Dorf mit diesen Worten aufatmen. In der Filmkomödie Der Schuh des Manitu zitiert Winnetouch diesen Satz, als der Gangster Santa Maria in der Güllegrube versinkt. So spricht der Zöllner im Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner, das im Lukasevangelium erzählt wird:[69]
„Gott strafe England“-Manschettenknopf Gott strafe England war ein Schlachtruf des deutschen Heers während des Ersten Weltkrieges. Es gab sogar eine besondere Grußformel: Grußformel: „Gott strafe England.“Erwiderung des Grußes: „Er strafe es.“Der Ausruf wurde auf Postkarten, Cinderellas und Ähnlichem verwendet. Er wurde von Ernst Lissauer, der einen Haßgesang gegen England verfasste, geprägt. Lissauer und sein „Haßgesang“ fanden Eingang in Stefan Zweigs autobiografisches Werk Die Welt von Gestern. Der Maler, Grafiker, Fotomontagekünstler und Bühnenbildner Helmut Herzfeld übersetzte 1916 als Reaktion auf Lissauers „Gott strafe England“ seinen Namen ins Englische und nannte sich fortan John Heartfield.[70] Mit den Worten Deus lo vult (spätlateinisch für „Gott will es!“; französisch: „Dieu le veut!“) rief Papst Urban II. 1095 auf der Synode von Clermont zur Befreiung Jerusalems auf. Damit begründete er den Ersten Kreuzzug, der zur Befreiung der Heiligen Stätten beitragen sollte und den einzelnen Teilnehmern helfen sollte, ihre Sünden abzubüßen. Der Ausdruck gibt Zeugnis für ein religiöses Sendungsbewusstsein, das zur Erreichung seiner Ziele jegliche Form der Gewalt einzusetzen bereit war. 1095 ging es auf einer Versammlung im zentralfranzösischen Clermont eigentlich um innerkirchliche Angelegenheiten, doch in seiner Abschlussrede gibt Papst Urban dem Ganzen eine ganz eigene Richtung:[71]
Dies soll Heinrich Heine auf dem Sterbebett zu einem Bekannten oder zu seiner Frau gesagt haben, die sich Sorgen um sein Seelenheil machten:[72]
Begraben wurde Heine auf dem Pariser Friedhof Montmartre ohne Beteiligung eines Geistlichen. Heine hatte sich jegliches religiöse Zeremoniell testamentarisch ebenso verbeten wie Ansprachen. In seinem Testament vom 27. September 1846 heißt es:[73]
Gott würfelt nicht! (engl.: „I cannot believe that God plays dice with the cosmos.“) ist ein Ausspruch, der dem Physiker Albert Einstein zugeschrieben wird. Genaugenommen schrieb er 1926 in einem Brief an Max Born:
Einstein glaubte, dass „der Alte“ (gemeint ist Gott) nicht würfle, denn er lehnte die stochastischen Erklärungen der Quantenmechanik ab. Dies war seine Antwort auf die Frage, was ihn an der damals aufkommenden Quantenphysik nicht behage, denn dort werden Zustände von Elementarteilchen nicht exakt, sondern mittels Aufenthaltswahrscheinlichkeiten beschrieben. Götter, Gräber und Gelehrte ist ein Sachbuch zum Thema Archäologie, das der deutsche Journalist Kurt Wilhelm Marek im Jahr 1949 unter dem Pseudonym C. W. Ceram veröffentlichte. Der Titel war angeregt vom Filmtitel Menschen, Tiere, Sensationen und war Vorbild für viele andere Buchtitel. Der Titel mit seiner Stabreim-Trias und der Redefigur der Worthäufung wurde oft nachgeahmt. So heißt ein Buch mit Anekdoten aus der Antike Götter, Spötter und Verrückte. Dieses Sprichwort ist der Anfang des Sinngedichtes Göttliche Rache von Friedrich von Logau und besagt, dass jeder für sein Unrecht früher oder später die gerechte Strafe erhält. Der vollständige Text lautet: Gottes Mühlen mahlen langsam, mahlen aber trefflich klein, Logau hat den Grundgedanken wohl vom altgriechischen Arzt Sextus Empiricus übernommen; bei dem es heißt:
Unter dem lateinischen Titel Gradus ad Parnassum (Stufen zum Parnass) gab Ende des 17, Jahrhunderts der Jesuit Paul Aler eine Art Lehrbuch für die Verfertigung lateinischer Verse heraus, deren vollständiger Titel folgendermaßen lautet:
Ein Buch mit dem Titel Gradus ad Parnassum hat Carl Spitzwegs armer Poet neben seinem Bett stehen. Es soll ihm wohl beim Verfertigen seiner Verse helfen. Der Parnass, ein Gebirge in Griechenland, galt in der Antike als Sitz Apollons und der Musen. Lateinische oder gar griechische Verse galten bis in die Neuzeit hinein als Gipfel der Kunst. Gradus ad Parnassum ist auch ein Gedicht des Schriftstellers August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, das mit folgender Strophe beginnt:[75] Ihr Dichter, wollt ihr Lieder singen, Gradus ad Parnassum ist auch ein aus 100 Etüden bestehendes Unterrichtswerk für Klavier von Muzio Clementi (op. 44). Mit diesen Worten weist Mephistopheles in Goethes Drama Faust I in der Studierzimmerszene den Schüler auf die Unzulänglichkeit theoretischen Wissens hin.[76] Grau, teurer Freund, ist alle Theorie, Mit dem Zitat warnt man heute davor, vor lauter Theorie die Wirklichkeit aus den Augen zu verlieren. Im Goethejahr 1949 hieß es in der Wochenzeitschrift Die Zeit über die Strategien der Besatzungsmächte beim Thema Föderalismus in Deutschland unter der Überschrift Grau, teurer Freund, ist alle Theorie:[77]
Abschließend wird festgestellt, dass es nicht darauf ankommt, wer etwas aus welchen Motiven vorgeschlagen habe, sondern allein, was praktisch dabei herauskomme. Greif nicht in ein Wespennest, doch wenn du greifst, so greife fest.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dieser Satz stammt aus der Sinnspruchsammlung Ein gülden ABC des Dichters Matthias Claudius. Mit diesen Worten ist gemeint, dass man eine heikle Angelegenheit entweder auf sich beruhen lassen soll oder konsequent erledigen soll. In diesem Sinn zitiert sie der ehemalige Vorsitzende der konservativen Fraktion im Preußischen Abgeordnetenhaus, Moritz Karl Henning von Blanckenburg, in der Sitzung vom 16. Februar 1866. Wespennester bestehen aus einer papierartigen Masse. Zur Abwehr eines Störenfriedes benutzen die Wespen ihren Stachel, der anders als bei den Bienen über keine Widerhaken verfügt. Deshalb können sie beliebig oft zustechen und dabei ihr Gift einspritzen. Der Griff ins Wespennest ist eine oft gebrauchte Formulierung, wenn es darum geht, dass Unangenehmes angefasst wird, wie zum Beispiel in der folgenden Aussage mit Bezug auf die Verhältnisse in der Türkei:
Auf einer am 24. April 1959 veranstaltete Autorenkonferenz des Mitteldeutschen Verlages im VEB Chemiekombinat Bitterfeld sollte geklärt werden, wie den Werktätigen ein aktiver Zugang zu Kunst und Kultur ermöglicht werden kann. Die „vorhandene Trennung von Kunst und Leben“ und die „Entfremdung zwischen Künstler und Volk“ sollte überwunden werden. Dazu sollten Künstler und Schriftsteller Arbeiter bei deren eigener künstlerischer Tätigkeit unterstützen. Die im Wesentlichen von Walter Ulbricht ausgegebenen Direktiven standen unter folgendem Motto:
Dieser so genannte Bitterfelder Weg sollte den Weg zu einer eigenständigen „sozialistischen Nationalkultur“ weisen und hatte den Auftrag der Künstler, den Dichter im Kumpel zu wecken. Erfunden hatte die Losung der Schriftsteller Werner Bräunig, der es so formulierte:
In seinem Aufruf, den Bräunig gemeinsam mit Jan Koplowitz verfasste, war es so formuliert:[78]
Abgewandelt zu Greif zur Kamera! mobilisierte dieser Slogan das Amateurfilmschaffen der DDR. Viele Betriebe unterhielten Amateurfilmstudios und finanzierten teure Filmarbeit. Peter Neumann schrieb 2002 in der Berliner Zeitung:[79]
Entscheidende Voraussetzung war in diesem Fall jedoch, dass die Geschichte unterhaltsam war. Diese Worte sind der Titel eines Gedichts von Goethe: Denn mit Göttern soll sich nicht messen Das Gedicht wurde von Franz Schubert und Hugo Wolf vertont. Unter dem englischen Titel The Limit to Growth (Die Grenzen des Wachstums) wurde 1972 eine Untersuchung von Dennis Meadows und anderen Herausgebern veröffentlicht. Die Studie erschien in den „Berichten an den Club of Rome“, einer Vereinigung von Wirtschaftsführern, Politikern und Wissenschaftlern aus über 30 Ländern, die sich die Erforschung von allgemeinen Menschheitsproblemen zur Aufgabe gemacht hat. Die zentralen Schlussfolgerungen des Berichtes waren: Wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der Industrialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhält, werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten hundert Jahre erreicht. Der Titel wird zitiert, wenn vor unablässigem Wachstum in bestimmten Bereichen gewarnt werden soll:
Der Begriff Gretchenfrage als Bezeichnung für eine unangenehme Gewissensfrage, die ungern beantwortet wird, entstand in Anlehnung an die von Gretchen an Faust gerichtete Frage:[80]
Da Faust ausweicht, fragt sie nach: Unter der Überschrift „Die (kluge?) Gretchenfrage“ schreibt ein Dr. Blume über Gretchens Frage:[81]
Das Wort Gretchenfrage wird in unterschiedlichen Zusammenhänge gebraucht:
Grieche sucht Griechin ist der Titel eines Kurzromans von Friedrich Dürrenmatt, der 1966 mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle verfilmt wurde. Es wird darin vom griechischen Buchhalter Archilochos erzählt, der von der Heimat seiner Vorfahren träumt, die er selbst aber noch nie gesehen hat. Freunde raten ihm, eine Heiratsanzeige aufzugeben, und er annonciert mit den Worten „Grieche sucht Griechin“. Er findet seine Traumfrau und ist erstaunt darüber, dass ihn plötzlich hochgestellte Persönlichkeiten grüßen. Bis er schließlich am Hochzeitstag erfährt, dass er eine stadtbekannte Prostituierte geheiratet hat. Er ist entsetzt, doch schließlich siegt die Humanität. Der Titel wird, bewusst ohne Bezug zur Erzählung von Dürrenmatt, in verschiedenen Abwandlungen in Kontaktanzeigen verwendet, beispielsweise:
Diese sprichwörtliche Redensart stammt aus dem Gedicht Lochiel’s Warning (Lochiels Warnung) des schottischen Dichters Thomas Campbell. Dort heißt es, dass die tief stehende Sonne des Lebensabends seherische Kraft verleiht:
Mit dem Zitat kommentiert man heute die ersten Anzeichen einer bevorstehenden Veranstaltung. Der Titel des Films Große Freiheit Nr. 7 von Helmut Käutner aus den Jahren 1943/44 bezieht sich auf die Straße Große Freiheit im Hamburger Stadtteil St. Pauli, die bereits 1610 angelegt wurde. In diesem Film spielt Hans Albers einen Seemann, den Lebensgefährten einer Nachtlokalbesitzerin, der als Stimmungssänger auftritt. Er verliebt sich in ein junges Mädchen, das sich aber für einen anderen entscheidet; der Seemann sucht danach seine „große Freiheit“ wieder auf dem Meer und heuert auf einem Schiff an. Ursprünglich war der Film vom Propagandaministerium als Würdigung der deutschen Handelsmarine eingeplant worden. Der Film durfte nach seiner Fertigstellung in Deutschland nicht gezeigt werden. Es wurde bemängelt, dass der Film keine „deutschen Seehelden“ zeigt. Propagandaminister Joseph Goebbels vermutete Hintergedanken bei Käutner, der schon mehrere Konflikte mit den NS-Machthabern gehabt hatte, wegen des Titels „Große Freiheit“. Deshalb wurde der Film in Große Freiheit Nr. 7 umbenannt. Großer Bruder (englisch: Big Brother) ist in dem Roman 1984 von George Orwell der Diktator des fiktiven, totalitären Staates Ozeanien, der die Kontrolle und Unterdrückung seiner Bürger zur Perfektion getrieben hat. Im Roman ist die folgende Warnung allgegenwärtig:
Überwachungskameras zur Videoüberwachung (so genannte „Televisoren“), Fernsehempfänger mit Großbildschirmen und integrierten Mikrofonen zur Entgegennahme von Befehlen sind sogar in den Wohnräumen installiert und schaffen eine fast lückenlose Überwachung der Individuen. In Anlehnung an Orwells Roman wird der Begriff „Großer Bruder“ heutzutage auch für einen (staatlichen oder privaten) Überwachungsapparat gebraucht. „Grosser Bruder Deutschland“ ist die Überschrift der Schweizer Zeitung Die Weltwoche, in dem es um die Überwachung der Deutschen durch ihren Staat geht. Der Begriff wird jedoch nicht nur für die Überwachung von Bürgern, sondern auch für die Beziehung zwischen ungleich starken Staaten gebraucht, wobei in letzterem Fall der Sinn ein anderer ist.
Dies ist der Anfang des deutschen Te Deums, eines Lob- und Dankgesangs der katholischen Kirche, den der Legende nach die Heiligen Augustinus von Hippo und Ambrosius von Mailand gemeinsam komponiert haben sollen. Als Augustinus zu Ostern 387 die Taufe empfing, soll Ambrosius diesen Hymnus angestimmt haben und Augustinus soll versweise darauf geantwortet haben. Das lateinische Lied beginnt mit den folgenden Worten:
„Großer Vaterländischer Krieg“ (Великая Отечественная война) ist die russische Bezeichnung für den Krieg gegen die Sowjetunion, den das Deutsche Reich am 22. Juni 1941 begann. Der Krieg bekam diesen Namen in Anlehnung an den Vaterländischen Krieg von 1812 gegen Napoléon. Am 9. Juli 1941 meldete das Oberkommando der Wehrmacht 328.898 Gefangene und 3332 zerstörte Panzer (so viele Kampfwagen, wie das deutsche Ostheer besaß). Zu diesem Zeitpunkt rief die sowjetische Führung den Großen Vaterländischen Krieg aus. Im Deutschen ist dieser Teil des Zweiten Weltkrieges unter der Bezeichnung „Russlandfeldzug“ oder „Unternehmen Barbarossa“ bekannt. Dieser banale Satz ist Teil des Kehrreims im Heidelied Als ich gestern einsam ging … des Heidedichters Hermann Löns:[82] Ja, grün ist die Heide, die Heide ist grün, Grün ist die Heide ist auch ein bekannter deutscher Heimatfilm aus dem Jahr 1932, der Vorbild für mehrere Remakes war. Erzählt wird von einem jungen Förster, der in der Lüneburger Heide einen gefährlichen Wilderer stellen will. Er verfolgt einen Mann in das Haus eines Gutsbesitzers und lernt dessen Tochter kennen, die ihm sagt, dass ihr Vater, dem früher die ganze Gegend gehörte, der Wilderer ist. Das Zitat aus dem Löns-Gedicht wird oft im Zusammenhang mit der Lüneburger Heide zitiert und abgewandelt:
Diese Zwillingsformel findet sich schon im alttestamentlichen Buch Jesaja, wo es heißt:[83]
Später wurde das Bild zum Grund- und Eckstein verdoppelt. Der Eckstein war ein rechteckig behauener Stein, der die Ecke einer Mauer bildete und damit der Mauer Halt gab. Diese Metapher für die Grünanlagen einer Großstadt geht wohl auf eine Formulierung des englischen Staatssekretärs William Pitt zurück. In einer Rede seines Biografen William Windham im Jahr 1808 vor dem britischen Unterhaus heißt es, Pitt habe des Öfteren gesagt,
Beispiele:
Gruppenbild mit Dame ist ein Roman von Heinrich Böll aus dem Jahr 1971. Die Zentralfigur ist eine intelligente und gutherzige aber ungebildete Frau. Ihre Familie zählt zu Beginn der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten zu den Gewinnern. Der Buchtitel wird heute meist im übertragenen Sinn verwendet. Als verstärkt Frauen in die Länderkabinette berufen wurden, wurden die neuen Regierungen meist mit der Bildunterschrift als Gruppenbild mit Damen betitelt:[84]
„Gut Ding will Weile haben“ ist ein Zitat aus dem Roman Wilhelm Meisters Wanderjahre von Johann Wolfgang von Goethe, der 1821 erstmals erschien. Der Spruch „Gut gebrüllt, Löwe!“ (englisch: „Well roared lion.“) stammt aus Shakespeares Stück Ein Sommernachtstraum:[85] Thisbe. „Dies ist ja Nickels Grab; wo ist mein Liebchen denn?“Löwe. „Oh!“ (Der Löwe brüllt, Thisbe läuft davon.)Demetrius. „Gut gebrüllt, Löwe!“Theseus. „Gut gelaufen, Thisbe!“Hippolyta. „Gut geschienen, Mond! – In der Tat, der Mond scheint mit vielem Anstande.“(Der Löwe zerreißt den Mantel der Thisbe.) Theseus. „Gut gezaust, Löwe!“Der Ausspruch verspottet einen prahlenden Redner.[86] Heute wird damit festgestellt, dass jemand etwas schlagfertig bemerkt hat, die Bemerkung aber dennoch folgenlos bleiben wird. Gut gebrüllt, Löwe ist auch der Titel eines Kinderbuchs von Max Kruse aus der Reihe Der Löwe ist los, das durch die Aufführung der Augsburger Puppenkiste große Bekanntheit erlangte. Diese Feststellung gibt es in verschiedenen Varianten. Bei Gottfried Benn heißt es:[87]
Kettcar wandeln das auf ihrem 2002 erschienenen Album Du und wieviel von deinen Freunden ab:
Im Buch Tobit tröstet Tobias seine Frau, als deren Sohn, der junge Tobias, zu einer Reise aufbricht, mit den Worten:[88]
Diese Bezeichnung für Jesus Christus geht auf dessen eigene Worte im Evangelium nach Johannes zurück:[89]
Der Gute Hirte (altgriechisch ὁ ποιμὴν ὁ καλὸς ho poimēn ho kalos, lateinisch pastor bonus) ist im Christentum eine der ältesten und verbreitetsten Bezeichnungen für Jesus. Der 23. Psalm, auch als Hirtenpsalm oder Psalm vom guten Hirten bezeichnet, gehört zu den bekanntesten Bibeltexten und beginnt mit den folgenden Versen:
Der gute Hirte ist der deutsche Titel des US-Spionagefilms The Good Shepherd von Robert De Niro aus dem Jahr 2006. |