Auf dir oder auf dich liegen

Die Verwechslung von „das“ und „dass“ gehört zu den häufigsten Fehlern im geschriebenen Deutsch. In diesem Artikel erklären wir den Unterschied zwischen den beiden Wörtern und geben Ihnen eine einfache Faustregel an die Hand, mit der garantiert nichts mehr schiefgeht.

Die beiden Wörter das und dass haben es wirklich nicht leicht: Beide werden gleich ausgesprochen, und dann gibt es sie auch noch in insgesamt vier Wortarten. Da ist Verwirrung garantiert. Über die unterschiedlichen Funktionen der Wörter kann man ihnen aber leicht auf die Schliche kommen.

Der Unterschied zwischen „das“ und „dass“

Das Wort das existiert als bestimmter Artikel und als Pronomen, wobei sich die pronominale Verwendung noch weiter unterscheiden lässt:

  • Bestimmter Artikel: Das Auto ist neu.
  • Relativpronomen: Das Auto, das ich meine, ist neu.
  • Demonstrativpronomen: Das ist nicht dein Ernst.

Das Wort dass hingegen gibt es nur als Konjunktion:

  • Konjunktion: Dass das Auto neu ist, dachte ich mir.

Es handelt sich also um unterschiedliche Wortarten mit unterschiedlichen Funktionen: Artikel treten immer als Begleiter von Substantiven auf, Pronomen hingegen können Substantive auch ersetzen. Konjunktionen wiederum verbinden Sätze oder Satzglieder miteinander. Aber wie finden Sie nun heraus, welche Schreibweise in Ihrem konkreten Beispielsatz die korrekte ist – das oder dass?

Machen Sie die Probe!

Mit einer einfachen Ersatzprobe können Sie jederzeit herausfinden, ob es in einem bestimmten Satz das oder dass heißen muss: Wenn sich das fragliche Wort durch dies(es), jenes oder welches ersetzen lässt, dann handelt es sich um das mit einfachem s. Wenn sich das Wort nicht ersetzen lässt, dann handelt es sich um dass mit Doppel-s, also eine Konjunktion.

Als Artikel und Pronomen kann das immer ersetzt werden:

  • Das Auto ist neu. Ersatzprobe: Dieses Auto ist neu.
  • Das Auto, das ich meine, ist neu. Ersatzprobe: Das Auto, welches ich meine, ist neu.
  • Das ist nicht dein Ernst. Ersatzprobe: Dies ist nicht dein Ernst.

Die Konjunktion dass kann niemals ersetzt werden:

  • Dass das Auto neu ist, dachte ich mir. Ersatzprobe: *Dieses/Welches/Jenes das Auto neu ist, dachte ich mir.

Übrigens: Die Konjunktion dass wurde bis zur Rechtschreibreform 1996 mit ß geschrieben, seitdem ist die Schreibweise *daß nicht mehr korrekt.

Schnellen Rat zu Fragen wie diesen finden Sie auch in unseren Reihen Erste Hilfe und „Ganz einfach!“. Wer es genauer wissen möchte, findet in Band 4 unserer Zwölferreihe eine umfassende Darstellung der deutschen Grammatik.

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Es geht um den Dativ (mir) bzw. den Akkusativ (mich) des Personalpronomens der 1. Person Singular. In der Mehrzahl heißt es in beiden Fällen "uns", das zeigt schon, dass es etwas kompliziert ist.

  • Der Dativ gehört zu der Frage: „Wem?“ Auch mit viel Mühe wird es wohl keine Frage mit "wem" geben, auf die Klein Erna mit „Lass mir mal" antworten könnte. "Wem gehört das Seil?" "Mir", aber es geht ja in dem Fall darum, dass etwas mit dem Seil gemacht werden soll, bzw. eine Handlung damit erlaubt werden soll. Das bekommen Sie mit einer "Wem-Frage" nicht hin.
  • Zum Akkusativ gehört die Frage „Wen?" oder auch „Was?", wenn es um eine Sache geht. Eine zur Situation passende Frage wäre: "Wen wollen wir als Nächstes springen lassen?" Die Antwort heißt: "Lass mich mal".
  • Immer wenn Sie unsicher sind, ob es "mir" oder "mich" heißt, sollten Sie sich Fragen stellen. Zum Beispiel: "Ich wasche mich/mir(?)". Heißt es: „Wem wasche ich?“ oder „Wen wasche ich?“ Es ist eindeutig "wen" und somit heißt der Satz „Ich wasche mich". Aber es heißt „Ich wasche mir die Füße", denn die Frage ist „Wem wasche ich die Füße?"

Merken Sie sich: Zu „wem" gehört „mir", zu „wen" das "Mich".

Du schmeichelst mir oder mich?

Heißt es: "Du schmeichelst mir oder mich"? Es gibt nicht wenige Menschen, die damit ihre Probleme …

Übungen zu Dativ und Akkusativ

  • Wenn Sie gutes Deutsch in vollständigen Sätzen sprechen, werden Sie seltener das Problem mit „mir" oder "mich“ haben. Schauen Sie sich den Klein-Erna-Satz mal an. Eigentlich hätte sie sagen müssen, was man sie lassen soll, nämlich seilspringen. "Lass mich mal springen!" Somit ist die Frage „Wen oder was soll man springen lassen?“ klar.
  • Falls es beim Kartenspiel heißt, wohin sollen die Karten, heißt es „vor mich". Im vollständigen Satz hieße es: „Lege die Karten vor mich". Die Frage wäre „Vor wen sollen die Karten gelegt werden?" Aber es heißt: "Die Karten liegen vor mir", weil in dem Fall die Frage heißt „Vor wem liegen die Karten?"
  • Machen Sie gezielte Übungen zu dem Thema. Beantworten Sie die Fragen nicht aus dem Gefühl heraus, sondern versuchen Sie die passende „Wem (mir)"- oder „Wen (mich)" -Frage zu finden. Sie müssen das so üben, denn wenn Sie Unsicherheiten haben, wird Ihnen oft das Falsche richtig erscheinen. Im Berlinerdialekt zum Beispiel gibt es kein „mich", also würde einem Berliner „mich" immer falsch erscheinen.

Wenn Sie gezielt üben, werden Sie bald nicht mehr sagen: "Mir und mich verwechseln kann mich nicht passieren, denn da kenne ich mir aus", denn korrekt heißt es natürlich "kann mir nicht passieren" und  "da kenn ich mich aus".

Wann sagt man dir und dich?

Nach mit, nach, bei, seit, von, zu, aus heißt es mir, dir. Nach durch, für, ohne, um, gegen, wider heißt es mich, dich. Außerdem: Nach mittels, wegen, statt, oberhalb, kraft heißt es meiner, deiner.

Wie heißt es richtig auf mir oder auf mich?

Bei "sich etwas angewöhnen" und "sich etwas abgewöhnen" haben wir "etwas" als direktes Objekt, ohne das der Satz nicht vollständig ist. Deshalb steht das Reflexivpronomen bei diesen Verben IMMER im Dativ: ✏️ Ich möchte mir das frühe Aufstehen angewöhnen. ✏️ Ich möchte es mir angewöhnen, früh aufzustehen.

Wie sagt man hinter dir oder hinter dich?

--- Ich stehe hinter dir. Auf die Frage "Wohin?" folgt bei "hinter" der Akkusativ: Wohin stellst du dich? --- Ich stelle mich hinter dich.

Ist dir Akkusativ oder Dativ?

Personalpronomen: Dativ.