Die hütte film wer ist der mörder

Ein Familienvater, der nach mehreren Schicksalsschlägen in Zorn und Depression verfällt, trifft in einer abgelegenen Hütte auf Gott. In Person der afro-amerikanischen Schauspielerin Octavia Spencer. Gemeinsam backen sie Brot, um den inneren Frieden wiederzufinden. Ein kitschiges Drama, das zudem wie eine Werbung für evangelikale Bewegungen wirkt.

Vor religiösen Erweckungserlebnissen ist man auch im Kinosaal nicht gefeit. Und nicht immer wird die Begegnung mit Gott von der freundlichen Ironie eines Morgan Freeman begleitet wie in der Komödie „Bruce Almighty“ aus dem Jahr 2003. Das Fantasy-Drama „Die Hütte“ (Original: „The Shack“) ist da aus ganz anderem Holz geschnitzt: Als ein Vater bei einem sommerlichen Ausflug zwei seiner Kinder zu Hilfe kommt, als diese in einem See zu ertrinken drohen, entführt ein Serienmörder das dritte Kind. Der geschockten Familie hinterlässt er nur eine blutige Spur am Tatort. Mack (Sam Worthington) verfällt daraufhin in Schuldgefühle, Depressionen und Hass. Von seiner Ehefrau (Radha Mitchell) und den Kindern isoliert, sinnt er einzig auf Rache. Eines Tages findet er einen Brief, der ihn auffordert, in eine Hütte oben in den verschneiten Bergen zu fahren. Mack hofft, dort seine Tochter und vielleicht auch den Täter zu finden. Stattdessen erwartet ihn – die Bilder schlagen plötzlich in eine traumartige Sommerkulisse um – Gott in Person von Octavia Spencer. Sie trägt Küchenschürze und knetet einen Brotteig. Gemeinsam mit ihrem Sohn Jesus (Aviv Alush) und dem Heiligen Geist (die japanische Schauspielerin Sumire Matsubara) kneten sie nun Teig in der Holzhütte, in der Macks Tochter ermordet wurde. Die groteske Szenerie, in süßlich-liebliche Bilder getaucht, ist der Auftakt für eine Läuterungsgeschichte, die man wohl auch in einem evangelikalen Ratgeber nachlesen könnte. In „The Shack“ geht es nun nicht darum, den Mörder zu finden, sondern Mack auf spirituelle Weise zu therapieren. Macks Wut wird von der Heiligen Dreifaltigkeit nicht geduldet, sanft bearbeitet ihn Gott, die Dinge dieser Welt doch so zu akzeptieren, wie sie kommen. So viel sei verraten, die Hoffnung, dass sich Sam Worthington in einem neuerlichen Wunder in Charles Bronson und „The Shack“ in einen Rachethriller verwandelt, bleibt unerfüllt. Unerbittlich bearbeitet Regisseur Stuart Hazeldine seinen Protagonisten und das Publikum auf diesem christlichen Versöhnungs-Trip.

Hausbackene Moral  


Der Film basiert auf dem gleichnamigen Millionen-Bestseller des Kanadiers William P. Young, der seinen Roman mangels Verlags-Interesse schließlich im Eigenverlag herausbrachte. Das Buch stand 1,5 Jahre auf der Top-Verkaufsliste der New York Times. Dass die Geschichte ziemlich dick aufgetragen ist, dürfte wohl Teil des Erfolges sein. Der Protagonist Mack ist ein gebranntes Kind, das schon von seinem Vater schwer misshandelt wurde. Es ist wie die biblischen Plagen, die erst als Prüfung erleidet werden müssen, um daraus geläutert hervorzugehen. Dieser Ansatz, sich selbst als besserer Mensch aus der Taufe zu heben, begegnet einem seit Jahren verstärkt in der US-amerikanischen Popkultur. Filme wie „Left Behind“ mit Nicolas Cage bedienen nicht zufällig die Themen der aufkommenden evangelikalen Bewegungen. Auch US-Präsident George W. Bush zählte sich zu den „Born Again Christians“, weil er als ehemaliger schwerer Trinker dem Alkohol für immer abschwor. „The Shack“ hat allerdings den kleinen Schönheitsfehler, dass sein Protagonist keinerlei Schuld trägt. Das religiöse Besserungsprogramm bleibt ihm dennoch nicht erspart. Am verblüffendsten ist wohl die Berechnung, mit der „The Shack“ tragische Ereignisse konstruiert, um sie in einem Kunstwerk des Kitsches zur Läuterung hochzustilisieren. Am Ende muss die Versöhnung stehen, Gerechtigkeit wäre vielleicht eine Spur zu irdisch gedacht. Die Küchenschürze von Octavia Spencer, die einmal mehr ihre Rolle überzeugend spielt, darf symbolhaft für den hausbackenen Geist dieser seltsam moralischen Geschichte verstanden werden.

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Schwere Zeiten für Mack (Sam Worthington) und Ehefrau Nan (Radha Mitchell).

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Die Familie wird durch ein Gewaltverbrechen zerstört.

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In einer Hütte trifft Mack auf eine schwarze Frau (Octavia Spencer), die sagt, sie sei Gott.

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Inhaltlich nicht weiter relevant, aber der Vollständigkeit halber zugegen: Gott wird von Jesus (Alush) und dem Heiligen Geist (Matsubara) begleitet.

Wie endet der Film die Hütte?

„Die Hütte“ folgt einem absolut geradlinigen Weg, konfrontiert die Hauptfigur mit unangenehmen Situationen und lässt am Ende doch nur einen Schluss zu: Wenn Mackenzie die Hütte als weiterhin trauriger Mann verlässt, entsagt sich schlussendlich auch noch Gott von ihm.

Wie geht der Film die Hütte aus?

Mack (Sam Worthington) führt mit seinen drei Kindern und seiner Frau in Oregon ein glückliches Familienleben. Bei einem Campingausflug verschwindet seine jüngste Tochter Missy, wenig später findet die Polizei in einer entlegenen Hütte ihr blutverschmiertes Kleid. Sie ist offenbar einem Serienkiller zum Opfer gefallen.

Ist der Film die Hütte eine wahre Geschichte?

Der Autor der Romanvorlage von "Die Hütte - ein Wochenende mit Gott", William Paul Young, lebte als kleiner Junge im Dschungel von Papua-Neuguinea. Seine Eltern arbeiteten dort als Missionare. Mit seinen Eltern konnte Young "über nichts reden". Auch nicht darüber, dass er bei den Dani sexuell missbraucht wurde.

Wo wurde der Film die Hütte gedreht?

Es ist die Verfilmung des Romans Die Hütte von William P. Young. Die Dreharbeiten begannen am 8. Juni 2015 in Vancouver.