Gold gier hat eine neue farbe imdb

Diese Woche geht’s ums große Geld: Money Monster, Gold und My fair Lady.

Money Monster (Jodie Foster, USA 2016)
George Clooney als Moderator einer TV-Börsen-Sendung, dessen Show von einem jungen, aufgebrachten Mann mit Waffe und Sprengweste gekapert wird. Der will darauf aufmerksam machen, was für Verbrecher hier am Werk sind. Diese anfangs noch deutliche Botschaft weicht allmählich aber einer ambivalenteren Konstellation, die in der simplen Aufklärung eines Verbrechens seitens eines multinationalen Konzerns mündet. Spätestens, wenn der Plot diesen Punkt erreicht, ist es mit der Systemkritik Essig. Dann wird Money Monster zu einem Film, der sich am moralischen Fehlverhalten einiger weniger abarbeitet, anstatt die modernen Mechanismen der Börse selbst ins Visier zu nehmen. Am Ende wird es dann auch noch reichlich plump. Schade, denn der Film hat durchaus seine Qualitäten, unter anderem die Schauspieler, das Erzähltempo, die generelle Spannung oder einige clevere Plottwists, die die Zuschauererwartungen sehr schön untergraben.
imdb / Trailer

Gold gier hat eine neue farbe imdb

Gold – Gier hat eine neue Farbe (Gold, Stephen Gaghan, USA 2016)
Der zweite Film in dieser Woche, in dem es – zumindest dem ersten Anschein nach – ums große Geld geht. Der Nachfahre eines Bergbau-Pioniers (Matthew McConaughey) will das Familienunternehmen retten, indem er sich auf die Suche nach Goldvorkommen in Indonesien macht. Und just, als die Unternehmung zu scheitern droht, gelingt der große Fund. Alles, was fortan passiert, geschieht so ziemlich nach Drehbuchschema F, ist jedoch durchgehend unterhaltsam erzählt. Worum es im Endeffekt jedoch geht, ist nicht die Gier nach Geld, sondern die Gier nach Ruhm. Auch wenn beides dieselben Folgen hat: Erfolg, Hybris, Absturz. Gold ist eines dieser Standard-Biopics, die auf wahren Begebenheiten beruhen: Wenig spektakulär, dafür durchweg solide inszeniert, in Summe sehr unterhaltsam und interessant. Für einen großen Wurf reicht es aber bei weitem nicht. Dafür ist das alles dann doch zu durchschnittlich.
imdb / Trailer

Gold gier hat eine neue farbe imdb

My fair Lady (George Cukor, USA 1964)
Zwar dreht sich dieser Musical-Klassiker nicht ums große Geld – dafür aber um den Anschein, eben jenes zu besitzen. Das soll die auf der Straße aufgewachsene Blumenverkäuferin Eliza Doolittle (Audrey Hepburn) durch Sprechtraining bei einem renommierten Phonetik-Professor erhalten. Des Kaisers neue Kleider quasi: Der Anschein macht den Menschen. Das Ganze ist mit knapp drei Stunden natürlich ein ganzes Stück zu lang – allerdings nur nach heutigen Maßstäben. Die inhaltlichen Ansätze sind aber noch immer relevant: My fair Lady ist trotz seiner luftig-leichten Atmosphäre ein Manifest über den Zustand der (englischen) Gesellschaft im Zeitalter des Kapitalismus: Auf der einen Seite die reiche Elite, auf der anderen die bitterarmen Taugenichtse, und dazwischen die Überzeugung, dass beide nur durch den oberflächlichen Anschein voneinander getrennt sind. Ein bisschen Sprech- und Knigge-Training, und schon lassen sich alle spaltenden Mauern einreißen. Ein sehr positiver Film also – was nicht nur in den zahlreichen (manchmal aber auch anstrengend langen) Liedern deutlich wird. Wer hätte von einer Ausgeburt des „Golden Age of Hollywood“ aber auch etwas anderes erwartet?
imdb / Trailer

Gold gier hat eine neue farbe imdb

Produktbeschreibung

Regisseur Stephen Gaghan (Syriana, Oscar für das Drehbuch zu Traffic) erzählt in seinem zweiten Kinofilm GOLD die wahre Geschichte von zwei Männern zwischen Gier und Wahnsinn.

Kenny Wells (Matthew McConaughey) ist der Underdog, der auf seiner Reise alles verlieren kann – echte Freunde, echte Liebe, ein Umfeld, das ihm vertraut. Aber das ist Kenny egal. Er glaubt an die alte Idee, dass man in Amerika nur dann Anerkennung findet, wenn man es auch draußen in der Welt geschafft hat. Und an dieser Idee sind bekanntlich schon Giganten gescheitert.

„Niemand von uns wollte genau hinschauen. Wieso nicht? Weil wir alle so viel Geld verdient haben.“ Kenny Wells in GOLD

GOLD ist die Geschichte eines Träumers, und es ist eine lehrreiche Geschichte. Wie jedes klassische Abenteuer verweist sie auf die wahre Natur des Menschen: Egal ob jemand in einer Spelunke in Reno oder in den Türmen der Wall Street sitzt, sobald es um Gold geht, werden die primitivsten Instinkte wach.

„Grandios gespielt, mit überraschendem Ende.“ (BILD am Sonntag)

„Spannende Mischung aus Drama, Thriller und Abenteuerfilm“ (TV TODAY)

Extras:

  • Zusätzliche Szenen
  • Über die wahre Geschichte
  • Dreharbeiten zwischen Dschungel & Skyline
  • Interviews mit Cast & Crew

Movieman.de

Eine moderne, sehr doppelbödige Schatzsuche

Lange befand sich das Skript zu GOLD auf der Black List, jener Liste der besten unproduzierten Drehbücher, bis ein Studio darauf aufmerksam wurde und diesen modernen Schatzsucher-Film, der zwar in den 1980er Jahren spielt, aber auch wunderbar eine Aussage zur jüngsten Finanzkrise trifft, in Produktion gehen ließ. Man konnte auch einen namhaften Schauspieler für die Hauptrolle finden: Matthew McConaughey, der hier erneut seine Vielseitigkeit unter Beweis stellt und mit Übergewicht und Halbglatze nur noch wenig mit dem Schönling gemein hat, als der er einst bekannt wurde.Dafür spielt er die Figur ausgesprochen gut und ist damit auch das Zentrum dieses Films, der es versteht, nicht nur den Aspekt der Schatzsuche, sondern auch die wirtschaftlichen Konsequenzen zu betrachten. Das Ergebnis ist ein spannender, rasant Locations wechselnder Film, der ein wenig an WOLF OF WALL STREET erinnert, aber weniger auf den surrealen Witz abzielt, sondern bodenständiger bleibt. Das ist insofern auch passend, weil er weniger auf einer wahren Geschichte basiert, als von ihr weitestgehend inspiriert wurde. Sämtliche Figuren, darunter McConaugheys exzentrischer Bauingenieur, sind jedoch frei erfunden.GOLD ist ein ungewöhnlicher und zugleich erstaunlich aktueller Film, der eine klare Aussage trifft.Fazit: Eine moderne, sehr doppelbödige Schatzsuche.(Bella Buczek)

Moviemans technische Bewertung: Die Bilderflut weiß vor allem in den Details zu überzeugen. Die Schärfe mancher Objekte (00:39:13) ist wirklich atemberaubend. Einzelne Haare treten realistisch aus dem Haarbüschel hervor und Gräser sind zählbar aufgefächert (00:10:27). Da muss dann auch der Kontrast mitspielen, was er auch tut (00:06:03). Das Braun in den Minen ist vielfältig von hell bis dunkel. Nur vereinzelte Szenen bleiben dunkel und kontrastarm (00:02:33, Mann verschwindet in schwarzer Fläche). Was jedoch durchgehend auffällt, sind die Farben. Diese sind zwar satt und leuchten realistisch (01:28:04), treten manchmal jedoch aus dem Gesamtbild heraus. Gelegentlich mischt sich geringes Grieseln in helle Himmel und ab mittleren Entfernungen weicht der Urwalt merklich auf. Die deutsche 5.1-Mischung bedient den Raum durch in den Hintergrund wechselnde Signale (19.35). Dafür, dass die Surroundmischung eine Menge Möglichkeiten bietet, die Raumkulisse erweitert erscheinen zu lassen, nutzt sie diese leider nur spärlich. In der Bar vernimmt man nur leise Hintergrundgeräusche der Umgebung (00:14:48). Hauptsächlich ist es Musik, die auch mal von hinten in den Raum dringt (23:55). Im Vergleich zum Original klingen die deutschen Synchronstimmen aber hell und dadurch weniger tief im Raum sitzend, als es die mit mehr Bassanteil ausgestatteten Originalstimmen von sich behaupten können. Diese wiederum leiden in leisen Szenen unter einer leichten Dumpfheit, die geflüsterte Worte etwas vernuschelt wirken lässt (00:28:07) und dadurch entsteht, dass Kulissendetails, wie das Rascheln des Dschungels, im Verhältnis zu den Stimmen relativ laut ausfallen. Dies wiederum erzeugt aber auch eine angenehme Dichte. An Effekten wird nicht allzu viel geboten. Als Extra gibt es 3 Featurettes über McConaughey, die Drehorte und die Entstehung des Filmes. Einige Interviews, Extraszenen sind auch dabei. Aber das Beste ist der Regiekommentar, der sehr viele Details über die Produktion preisgibt.Fazit: Eine moderne, sehr doppelbödige Schatzsuche. www.movieman.de